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Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von Lisita im Beitrag #124
Lieber Ralf
Also ich habe den Blog ab und zu gelesen und auch ihre Geschichte verfolgt und ich habe dabei von ihrer Zürcher Zeit erfahren.
Sie hatte damals in der Bar des Kinos Riff Raff und in einer Spanischen Bibliothek gearbeitet. Sie verschweigt diese Erfahrung überhaupt nicht, nur ist es in der Zwischenzeit fast 10 Jahre her. Darüber wurde in den CH-Medien berichtet, als sie als Bloggerin bekannt wurde und darüber erzählt sie auch selber, denn da hatte sie ja auch das "schnelle" Internet kennengelernt. Hier steht auch etwas über ihre CH-Zeit, aber nichts von einer Heirat mit einem Deutschen, sondern dass sie mit Touristenvisum hier war und nicht innert der Frist zurück gekehrt ist. Hast Du dazu Quellen?
Liebe Lisita, erstmals danke für den sachlichen Ton, da könnten sich einige Foristen einen Teil abschneiden
der von Dir zitierte Teil der Geschichte ist der auch mir gut bekannte Teil; eine Frage die sich mir aber sofort stellt ist wieso sie nachdem sie illegal mit einem Touristenvisa in der Schweiz geblieben ist, sie ganz offiziell ihren Sohn nachkommen lassen kann; dies ist ein Widerspruch in der mir bekannten gängigen Visapraxis. Die einzige plausible Erklärung ist ein Visa für Familiennachzug, was dann aber bedeutet, dass sie mindestens selber die Niederlassungsbewilligung gehabt hat. Diese enthält man im allgemeinen als nicht-EU Bürger wenn man eine spezielle berufliche Qualifikation hat (Bar des Kinos Riff Raff und Aushilfe in einer Spanischen Bibliothek zählt aber kaum dazu) oder durch Heirat. Ich tippe mal auf zweites; und nachdem dies in der Biographie bewusst nebulös gehalten wird, kann ich doch neugierig werden
Hallo Ralf
Ich habe hierin Spanisch etwas Biographisches gefunden.
Hier erzählt sie, dass sie zwar als Touristin eingereist ist, aber einen Arbeitsvertrag hatte, der ihr andere Türen geöffnet hatte.
Es war übrigens keine Spanische Bibliothek sondern die Spanische Buchhandlung "El Condor" am Seilergraben (Hallo, da hatte ich ja zu Yoanis Zeit auch ab und zu mal ein Buch gekauft....)
Nach ihrer Graduierung im Jahr 2000 war sie, eingeladen von ihren ehemaligen Spanischstudenten oder Kunden, in Deutschland zu Besuch und war auch eine Woche in Paris.
Sie hatte in Havanna auch Touristenguide gemacht, Unterkünfte vermittelt und Ausländer in Spanisch unterrichtet. Gleichzeitig lernte sie auch Deutsch.
Wahrscheinllich war sie auch über solche Kontakte in die CH eingeladen worden.
Der Schreiberling fragt sie überigens auch, warum sie keinen Europäer geheiratet habe (wie z.B. viele ihrer Mitstudentinnen).
Cuando le pregunto si se casó con un europeo para obtener la legalidad que le permitiera vivir con mayor campo de acción, me responde: “Mira, ya te dije que yo no hablo de mi vida personal y privada, pero te puedo decir que no creo en el matrimonio. Eso es lo que te puedo dar. De ahí no transo, yo he amado y me han amado, y ahí termina todo”. En ese momento se ríe, entre líneas y un tanto nerviosa. Y remata: “Si hubo papeles o no hubo papeles, bueno. Pero he amado intensamente y me han amado”.
Ich denke, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag hatte sie eine Bewilligung B erhalten.
Die ist zwar auf ein paar Jahre befristet, wird aber mit Arbeitsvertrag immer wieder verlängert.
Ich kann mir vorstellen, dass ihr da die peruanische Besitzerin der Buchhandlung mit dem Arbeitsvertrag geholfen hat.
Einen Integrationskurs hatte sie auch erfolgreich absolviert.
Wobei, es wird schon ein bisschen nebulös gehalten, da stimme ich Dir zu.
Vielleicht war da auch eine Scheinehe im Spiel, das kann man aber nicht öffentlich zugeben, oder?
Gruss
Lisa
#128 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von Moskito im Beitrag #103
Wie zynisch ist doch die hier von einigen sattgefressenen Wohlstandsspießern vertretenen Ansicht, es sei besser freiheitlich demokratisch zu verhungern, als in einem sozialistischen System zu leben.
@ Mosiko
Ein altes Sprichwort sagt, dass man nicht Positionen beziehen soll, die nicht verteidigungsfähig sind.
Und daran ändert man schon gar nichts, in dem man auf den einen - und ich bleibe bei dem Ausdruck - "bullshit" noch einen anderen obendrauf setzt.
Dabei passiert Dir dann folgendes:
1.) Du greifst zur Lüge und legst anderen Forumsmitgliedern Äußerungen in den Mund, die sie nie gemacht haben.
2.) Du ziehst völlig unzulässige Fehlschlüsse.
3.) Du selbst bist am Ende der zynische "sattgefressene Wohlstandsspießer", wie Du Dich auszudrücken beliebst.
Ad 1.) Wo hat irgendjemand hier behauptet, dass es "besser sei, freiheitlich demokratisch zu verhungern, als in einem sozialistischen System zu leben"?
Solange Du mir diese Stellen nicht nachweist, steht es einfach als Lüge da. Sorry, aber ich kann es nicht anders bezeichnen.
Und dass Du zur Lüge greifen musst, um Deinen Standpunkt zu rechtfertigen - nun ja, da muss ich mich chavalito in seinem Beitrag # 93 anschließen, der da sagt, dass Du offenlegst, welch Geistes Kind Du bist.
Ad 2.) Wo steht geschrieben, dass die einzige Alternative zu dem Leben auf Kuba automatisch das Verhungern in "demokratischen Ländern mit kapitalistischem Wirtschaftssystem steht"? Alle Forumsmitglieder hier und Du selbst bist das beste Beispiel, dass man nicht als Alternative nur das Verhungern hat. Aber genauso stellst Du es dar: Besser ist, das Leben auf Kuba so akzeptieren, als anderswo zu verhungern!
Wieso ist es zulässig, Kubaner nur vor diese Alternativen zu stellen?
Was veranlasst Dich also zu diesem völlig irrigen Fehlschluss?
In Deiner Rechtfertigungsnot und zur Untermauerung dieses geistigen Fehltritts versteigst Du auch noch zu einer solchen Aussage wie: "...sehen wir, dass in vielen demokratischen Ländern mit kapitalistischem Wirtschaftssystem und auf dem Papier garantierten Menschenrechten, große Teile der Bevölkerung völlig menschenunwürdig leben und sterben."
Wo - bitte schön - sterben hier in Europa oder in anderen dieser Länder große Teile der Bevölkerung? Wieder beugst Du die Wahrheit so stark, dass es sehr nah der Lüge ist. Und weil das nicht stimmt, kann demzufolge auch die Aussage nicht richtig sein, dass dies zynisch "mit einem bedauerlichen Schulterzucken akzeptiert wird".
Willst Du eigentlich noch ernst genommen werden?
Ad 3.) Um die unterschiedlichen Standpunkte noch einmal herauszustellen:
Auf der einen Seite stehen die, die die Lebensumstände in Kuba beklagen - wie auch immer man sie bezeichnet. An dem Wort "schrecklich" muss man es gar nicht festmachen. Sie fordern für die Kubanern bessere Lebensumstände.
Auf der anderen Seite steht so jemand wie Du, der da sagt:
"…sie leben auf einem bescheidenen Niveau ganz gut."
Oder:
"…dass es viel schlechter sein könnte, rechtfertigt durchaus die Umstände in Kuba."
Bei dem Vorwurf:
" Wie zynisch ist doch die hier von einigen sattgefressenen Wohlstandsspießern vertretenen Ansicht, es sei besser freiheitlich demokratisch zu verhungern, als in einem sozialistischen System zu leben."
steht einer von uns beiden mit der Logik und der Interpretation des Wortes "Zynismus" auf Kriegsfuß:
Du genau bist es, der da den Kubanern sagen will:
"Was wollt Ihr denn? Euch geht’s doch vergleichsweise gut!"
"Schaut Euch in der Welt um! Es gibt viel Schlimmeres! Seid froh, dass Ihr das nicht auch noch verliert, was Ihr habt!"
Wer ist also der "sattgefressene Wohlstandsspießer" , der das von hieraus tut? Wer legt "zynisch" für andere so niedrige Maßstäbe an, die er dann auch noch als gerechtfertigt bezeichnet, während er für sich hier anderes beansprucht und genießt?
Ich wiederhole mich: Wenn das das Kriterium der Beurteilung wäre, dass es immer noch schlimmer geht, könnte man jedes Unrecht auf der Welt rechtfertigen, weil es immer noch einen Ort mit Schlimmerem gibt.
Diese Argumentation machen sich auch Regime zu eigen, die zu Dissidenten, die man für systemkritische Äußerungen zu 15 Jahre Haft verurteilt hat, sagen: "Sei froh, woanders hätte man Dir dafür die Zunge rausgeschnitten oder Dich einen Kopf kürzer gemacht."
Das ist mein Verständnis von Zynismus. (Wasser predigen, aber Wein trinken.)
Ich überlasse es aber gern dem Urteil des geneigten Lesers, wo er sich ansiedeln möchte.
#129 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von Ralfw im Beitrag #125
es sind halt gewisse opportunistische Züge die sich da einem offenbaren , mindestens mir ; wie ich aber in einem vorherigen Beitrag geschrieben habe, möchte ich dies nicht wertend wissen; ist halt ein Geschäftsmodel und würde ich vermutlich genauso machen.
Da sind wir uns ja einig. Mir kommt sie auch manchmal zu aufgesetzt rüber, immer nur das Schlechte suchend. Aber hey, wer ist schon perfekt? Ihre Meinung darf sie trotzdem sagen. Und für den Mut, dies in einer Diktatur, trotz aller Repressionsdrohungen und tatsächlichen Repressalien so offen zu tun, hat sie meine Bewunderung. Nicht mehr und nicht weniger. Das sie damit einigen Diktaturverherrlichern (ich meine nicht dich, auch der "arrogante Yuma" war nicht auf dich bezogen) in und außerhalb Kubas mächtig auf den Keks geht, finde ich auch ausgesprochen .
Zitat
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #123
Auch glaub ich nicht, dass Yoani anderen Dissidenten schadet. Ganz im Gegenteil. Sie verschafft ihnen durch ihre Prominenz Öffentlichkeit.
da haben wir halt völlig verschiedene Ansichten; für mich monopolisiert sie das Thema auf Kosten der anderen Dissidenten welche wenig oder keinen Raum mehr in der ausländischen Presse finden. Dazu zeigt doch das Regime an ihr wie zuvorkommend sie mit den Dissidenten umgeht, erlaubt Bloggs und Weltreisen, dass muss ein gutes Regime sein ; ich finde die Aktion ausser für sie selber und ihr Umfeld eher als kontraproduktiv.
Aber da hat halt jeder eine andere Ansicht; aber wie schon mehrmals erwähnt, für Yoani geht die Rechnung auf
Ersteres ist völlig falsch, denn Öffentlichkeit schützt in gewissem Maße vor Repressionen und YS verschafft durch ihre eigene Bekanntheit auch unbekannteren Dissidenten Öffentlichkeit, indem sie über die Repressionen (Verhaftungen, Actos de repudio... ) per Twitter berichtet. Dadurch und fast nur dadurch finden die ihren Weg in die internationale Presse. Und dass Kuba nun Dissidenten Weltreisen erlaubt, war ja nun bekanntlich nicht schon immer so.
#130 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
#131 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
#132 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von Flipper20 im Beitrag #128Mindestens in diesem Punkt scheinst Du mir Moskito missverstanden zu haben. Moskito schreibt von den "ärmeren Regionen" der Welt, also gerade NICHT von Europa, sondern von Ländern der dritten Welt und Schwellenländern in Lateinamerika, Afrika und Asien, die ein demokratisches politisches System und ein kapitalistisches Wirtschaftssystem haben und in denen es vielen Menschen dennoch schlecht geht. Und wenn Moskito schreibt, dass "große Teile der Bevölkerung völlig menschenunwürdig leben und sterben", dann meint er wohl nicht, dass große Teile der Bevölkerung in kurzer Zeit sterben, sondern dass wenn sie sterben, sie menschenunwürdig sterben.
In Deiner Rechtfertigungsnot und zur Untermauerung dieses geistigen Fehltritts versteigst Du auch noch zu einer solchen Aussage wie: "...sehen wir, dass in vielen demokratischen Ländern mit kapitalistischem Wirtschaftssystem und auf dem Papier garantierten Menschenrechten, große Teile der Bevölkerung völlig menschenunwürdig leben und sterben."
Wo - bitte schön - sterben hier in Europa oder in anderen dieser Länder große Teile der Bevölkerung? Wieder beugst Du die Wahrheit so stark, dass es sehr nah der Lüge ist.
Zitat von Lisita im Beitrag #127
Der Schreiberling fragt sie überigens auch, warum sie keinen Europäer geheiratet habe (wie z.B. viele ihrer Mitstudentinnen).
Cuando le pregunto si se casó con un europeo para obtener la legalidad que le permitiera vivir con mayor campo de acción, me responde: “Mira, ya te dije que yo no hablo de mi vida personal y privada, pero te puedo decir que no creo en el matrimonio. Eso es lo que te puedo dar. De ahí no transo, yo he amado y me han amado, y ahí termina todo”. En ese momento se ríe, entre líneas y un tanto nerviosa. Y remata: “Si hubo papeles o no hubo papeles, bueno. Pero he amado intensamente y me han amado”.
interessante Aussage, lässt auf jeden fall Raum für Interpretation offen
Zitat von Lisita im Beitrag #127
Hallo Ralf
Vielleicht war da auch eine Scheinehe im Spiel, das kann man aber nicht öffentlich zugeben, oder?
würde ich auch nicht
Zitat von Ralfw im Beitrag #117
die Ausgangslage von Brasilien mit Cuba zu vergleichen ist schon sehr schräg und würde ich als Blödsinn betrachten. Brasilien hat einen immensen Vorrat an Bodenschätzen (Oel, Mineralien) was Cuba nicht hat. Eine der Gründe für den Aufschwung war es die Bodenschätze nicht mehr einfach zu exportieren sondern die Fertigungstiefe innerhalb Brasiliens zu erhöhen. D.h. die Wertschöpfung aus den Bodenschätze wurde vom Ausland nach Brasilien verlegt. Erklär mir mal an welche Bodenschätze Du nun im Fall Cuba dachtest? ; komm aber bitte nicht mit Oel, dies kommt eher von Hugo als aus eigenen Quellen.
Brasilien hat einen riesigen Binnenmarkt, kann sich also besser den wirtschaftlichen Vorgängen und Gelüsten in der restlichen Welt entziehen. Wo ist den der grosse cubanische Binnenmarkt? Vielleicht irgendwo in der Sierra und ich bin einfach noch nicht drübergestolpert weil er so gut getarnt ist
Bodenschätze sind für eine positive wirtschaftliche Entwicklung von Kuba gerade nicht notwendig. Deutschland hat z.B. auch keine.
Der Sachverhalt ist einfach der, dass Kuba gute wirtschaftliche Beziehungen zu den USA braucht, denn dorthin kann man mit wenig Zeit und Kostenaufwand Waren und Dienstleistungen exportieren.
Wirklich schnelles und billiges Internet würde auch helfen, dann könnte man Dienstleistungen usw... nach Kuba verlagern.
Interessant ist, dass der neue Erste Vizepräsident des Staatsrates Miguel Díaz-Canel ein technisches Studium absolviert hat. In 5 Jahren kann er das Land vielleicht in eine etwa bessere Zukunft führen.
#136 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von Flipper20 im Beitrag #128
Du greifst zur Lüge...
...und ich bleibe bei dem Ausdruck - "bullshit"
...Du selbst bist am Ende der zynische "sattgefressene Wohlstandsspießer"
...
Sorry mein Guter, auf diesem Niveau zu unterhalte verbietet meine gute Erziehung. Zudem würden meine Beiträge sofort gelöscht, wenn ich andere Mitglieder als Lügner beschimpfen würde.
Ich denke ich habe mich klar ausgedrückt und wenn du das nicht verstehen willst oder kannst, musst du damit leben. Zu einer sinnvollen Diskussion gehört auch die Bereitschaft der Diskussionspartner andere Standpunkte zu respektieren, auch wenn sie die eigene Vorstellungswelt sprengen. Ich vermute mal aufgrund deiner einseitigen und falschen Interpretation meines Beitrages, dass du von der Welt - und konkret von der 3. und 4. Welt noch nicht viel gesehen hast.
Vielleicht regt das zum Nachdenken an und ebnet den Weg zum Verständnis für die These, dass es für die Betroffenen das geringere Übel ist, in einer sozialistischen Diktatur mit seinen Einschränkungen zu leben, statt in demokratisch-kapitalistischer 'Freiheit' zu darben und sterben.
"En el mundo millones de niños duermen en las calles, NINGUNO ES CUBANO.
218 millones de menores trabajan en el mundo. Ninguno en Cuba
En el mundo cada 7 segundos un niño de menos de diez años se muere de hambre. Ninguno de ellos es cubano."
Man kann die Situation in Kuba nicht isoliert sehen, man muss sie im geschichtlichen und geopolitischen Zusammenhang sehen.
Ich stelle mir gerade vor, wie so ein sattgefressener, politisch korrekter und von der eigenen Wichtigkeit aufgeblähter Wohlstandbürger einer Mutter in der 3. Welt, die gerade ihr (X-tes) Kind durch Hunger, Armut, Krankheit verloren hat, erklärt, sie solle froh sein, dass sie in einer Demokratie lebe und ihre Regierung die Erklärung der Menschenrechte unterschrieben habe und sie habe ja das Recht, in Genf (oder sonstwo) Klage einzureichen. Zynisch, gell?
Nun bin ich der letzte, der Diktaturen, seien sie militärischer Natur, sozialistisch, demokratisch legitimiert oder wie auch immer als wünschenswerte Staatsform ansehe, allerdings bin ich auch nicht so naiv zu glauben, dass wir unseren Wohlstandsstaat 1:1 in den Rest der Welt exportieren können, was für uns optimal erscheint, kann für andere Länder und Kulturen unbezahlbar, uninteressant bis völlig indiskutabel sein. Für Kuba könnte ich mir als Zukunftsmodell so eine Art demokratischer-Sozialismus (oder sozialistische-Demokratie) vorstellen, sozusagen das Beste aus beiden Systemen, wie es schon in anderen Ländern Lateinamerikas versucht wird, mit zwiespältigem Erfolg zwar, aber nicht ohne Zukunftschancen.
Moskito, teilweise stimme ich mit deinen Ueberlegungen überein. Allerdings wissen wir aber auch, dass die meisten Länder mit einem guten demokratischen Fundament sich besser entwickelt haben als solche mit weniger demokratischen (dazu zählt z.B. auch Korruption usw.) Strukturen. Nur wird weder ein demokratischer Solzialismus noch eine sozialistische Demokratie funktionieren weil es immer einen Teil der Bevölkerung geben wird die den Sozialismus ablehnen. Wir wissen von den Ostblock-Staaten, dass die Menschen die ersten
20 Jahre die Nase voll hat von allem was mit Sozialismus zu tun hat. Um die Kubaner hätte ich keine Angst wenn sie unsere EU-Demokratie einführen würden.
#138 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von Moskito im Beitrag #136
"En el mundo millones de niños duermen en las calles, NINGUNO ES CUBANO.
218 millones de menores trabajan en el mundo. Ninguno en Cuba
En el mundo cada 7 segundos un niño de menos de diez años se muere de hambre. Ninguno de ellos es cubano."
Und wieviele davon lebten in Deutschland/Österreich/Schweiz? In welchen lateinamerikanischen Ländern, von Haiti abgesehen, sterben regelmäßig Kinder an Unterernährung? Gab es dieses Problem massenhaft im vorrevolutionären Kuba?
Zitat
Man kann die Situation in Kuba nicht isoliert sehen, man muss sie im geschichtlichen und geopolitischen Zusammenhang sehen.
Gut gebrüllt Löwen-Mücke. Die historische Situation Kubas lässt du gerne außer acht. Desweiteren, dass seit dem über 50 Jahre vergangen sind und du versuchst, das damalige Kuba mit der heutigen und nicht der damaligen Weltsituation zu vergleichen.
Zitat
Nun bin ich der letzte, der Diktaturen, seien sie militärischer Natur, sozialistisch, demokratisch legitimiert oder wie auch immer als wünschenswerte Staatsform ansehe,
Aber rechtfertigen tust du sie, wenn die Diktatur "sozialistisch" ist.
Zitat
allerdings bin ich auch nicht so naiv zu glauben, dass wir unseren Wohlstandsstaat 1:1 in den Rest der Welt exportieren können,
Wer tut das? Hier geht es in erster Linie erst mal darum, das diktatorische System in Kuba zu demokratisieren, was du erklärtermaßen für unnötig hältst, weil es den Kubanern unter der sozialistischen Diktatur besser geht als Leuten in vielen Regionen der Welt.
Zitat
Für Kuba könnte ich mir als Zukunftsmodell so eine Art demokratischer-Sozialismus (oder sozialistische-Demokratie) vorstellen, sozusagen das Beste aus beiden Systemen, wie es schon in anderen Ländern Lateinamerikas versucht wird, mit zwiespältigem Erfolg zwar, aber nicht ohne Zukunftschancen.
Demokratischer Sozialismus ist sowas wie "wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass". In keinem lateinamerikanischen Land gibt es ein annähernd funktionierendes System, was sich zurecht Sozialismus (Volkseigentum der Produktionsmittel, Zentralverwaltungswirtschaft, etc.) nennen kann. Am besten zu funktionieren scheinen für mich derzeit dort Systeme wie in Brasilien oder Chile: das eine eher sozialdemokratisch, das andere eher wirtschaftsliberal ausgerichtet. Also keines sozialistisch und keines ist diktatorisch. Mir persönlich am sympatischsten ist das brasilianische Modell, welches von Lula geprägt und Dilma fortgestzt wurde.
Und da du ein paar Beiträge vorher meintest, Sozialismus schütze vor Hunger und Elend, dann seist du nochmals darauf hingewiesen, dass dank Sozialismus in China, Russland und anderswo schon einige Dutzend Millionen Menschen verhungert sind und das sozialistische Kuba ohne kapitalistische Gusanos und ohne Ölsubventionen aus dem ebenfalls nur pseudosozialistischem Venezuela nicht annähernd lebensfähig wäre, oder vielleicht auf dem Niveau von Haiti.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #138
In keinem lateinamerikanischen Land gibt es ein annähernd funktionierendes System, was sich zurecht Sozialismus (Volkseigentum der Produktionsmittel, Zentralverwaltungswirtschaft, etc.) nennen kann. Am besten zu funktionieren scheinen für mich derzeit dort Systeme wie in Brasilien oder Chile: das eine eher sozialdemokratisch, das andere eher wirtschaftsliberal ausgerichtet. Also keines sozialistisch und keines ist diktatorisch. Mir persönlich am sympatischsten ist das brasilianische Modell, welches von Lula geprägt und Dilma fortgestzt wurde.
Und da du ein paar Beiträge vorher meintest, Sozialismus schütze vor Hunger und Elend, dann seist du nochmals darauf hingewiesen, dass dank Sozialismus in China, Russland und anderswo schon einige Dutzend Millionen Menschen verhungert sind und das sozialistische Kuba ohne kapitalistische Gusanos und ohne Ölsubventionen aus dem ebenfalls nur pseudosozialistischem Venezuela nicht annähernd lebensfähig wäre, oder vielleicht auf dem Niveau von Haiti.
Was EHB schreibt ist mal wieder richtig.
Die Zahl der Hungertoten in China und auch in der frühen Sowjetunion ist vermutlich aber noch deutlich höher gewesen.
Es hat auch in Kuba in der 1-ten Sonderwirtschaftsphase - Anfang der 90iger Jahre - eine besonders kritische Phase gegeben. Damals gab es zeitweise wohl kaum Benzin, und es wurde damals über Mangel-Krankheiten durch einseitige Ernährung berichtet.
Wenn man jetzt bösartig wäre, könnte man sagen, in den USA und Mitteleuropa erkranken und sterben viele Menschen gerade an Übergewicht und Überernährung. Nur ist dies eben auf persönliches Fehlverhalten zurückzuführen und auch ein lösbares Problem wenn man dies rechtzeitig erkennt.
Yoani schreibt eben gerade davon, wie schwierig es ist, in Kuba auch nur frisches Brot zu erhalten, wenn man dies zu den vergünstigten Preisen erhalten will. Brauchbare Medikamente erhält ein Rentner - ohne Devisen - aber häufig schon überhaupt nicht.
#140 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #138
und das sozialistische Kuba ohne kapitalistische Gusanos und ohne Ölsubventionen aus dem ebenfalls nur pseudosozialistischem Venezuela nicht annähernd lebensfähig wäre, oder vielleicht auf dem Niveau von Haiti.
Oder Nordkorea, immerhin noch eines der wenigen existierenden klassisch sozialistischen Länder.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #140
Oder Nordkorea, immerhin noch eines der wenigen existierenden klassisch sozialistischen Länder.
Also Nord Korea ist selbst im Vergleich zu den ehemaligen soz. Ländern extrem, auf der Skala vom eher freiheitlichen Jugoslavien bis zum völlig isolationistischem Albanien noch hinter letzterem.
#143 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von pedacito im Beitrag #142
Also Nord Korea ist selbst im Vergleich zu den ehemaligen soz. Ländern extrem, auf der Skala vom eher freiheitlichen Jugoslavien bis zum völlig isolationistischem Albanien noch hinter letzterem.
Dass es da Abstufungen gibt, ist mir durchaus bekannt und bewusst, bin ich doch selber in einem Land aufgewachsen, wo der Sozialismus scheinbar noch relativ erfolgreich war.
Aber gerade die beiden geteilten Staaten Deutschland und Korea zeigen, dass das Sozialismus-Modell ziemlich offensichtlich nicht das erfolgreichere ist.
#144 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von jojo1 im Beitrag #141Zitat von Lothar im Beitrag #137
Um die Kubaner hätte ich keine Angst wenn sie unsere EU-Demokratie einführen würden.
Es wäre schon interessant zu wissen, wie Lothar die Situation in Namibia in Relation zu Kuba einschätzt ...
Sozialismus ist ein komplett unbekanntes Fremdwort... Namibia ist eine vollwertige Demokratie mit einer sehr selbstbewussten und unabhängigen Justitz welche schon mal ab und an die Exekutive in die Schranken weisen muss. Die Polizei ist tatsächlich FreundIn und HelferIn. Dazu ist das Land sehr wirtschaftsliberal und fördert Privatinvestitionen. Manchmal geht es schon in die Richtung Wilder Südwesten... Die Kapitalisten müssen sich noch nicht für ihr Geld schämen bzw. wie sie dazu gekommen sind. Der Bessere gewinnt (ist allerdings auch nicht immer gut). Seltsamerweise besteht eine Art Freundschaft zwischen Namibia (SWAPO) und Kuba. Die einen versenden mal Kudus für den Zoo in Havana und die anderen ihre (leider nicht beliebten) Aerzte. Diese arbeiten in den (unbeliebten) Staatskrankenhäusern weil die lokalen Aerzte lieber die Privatkliniken bevorzugen. Selbst für arme, meist schwarze Namibier legt die Verwandschaft schon mal Geld zusammen damit sie zum lokalen namibischen Doktor gehen können und nicht zum kostenlosen Cuba-Doc....
Naja, aber das wirklich Gute an der Sache ist, dass KubanerInnen kein Visum für Namibia brauchen und El Cubano Club in Windhoek die angesagteste Latinokneipe des Landes ist.
#146 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
#147 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Zitat von San_German im Beitrag #146
SWAPO Angola meinst du sicher...
http://de.wikipedia.org/wiki/SWAPO
#148 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
#149 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
Offiziell wohl nicht, aber selbst wenn, das ändert nichts daran, dass sie eh großen Anteil am Befreiungskampf der SWAPO hatten. Die SWAPO war vor der Unabhängigkeit Namibias "nur" eine Befreiungsbewegung, seitdem aber Partei (offiziell mit dem Zusatz "Party of Namibia")
Etwas mehr dazu hier
#150 RE: Bloggerin Yoani Sánchez verlässt Kuba
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