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Der Blogger und die Bloggerin
Fidel Castro ist nicht nur Staatschef, Parteichef und Regierungschef, er ist auch Blogger. Wöchentlich lässt er seine „Gedanken des Chefkommandanten“ ins Netz stellen, auch wenn nur wenige Kubaner Zugang zum Internet haben. Im neuesten Beitrag schreibt er: „Ich bin physisch nicht mehr in der Lage, direkt zu den Einwohnern der Gemeinde zu sprechen, die mich als Kandidat aufgestellt haben.“
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Raúl, schon 76 Jahre alt und also allenfalls eine Übergangsfigur, übernahm die Amtsgeschäfte vor anderthalb Jahren, als sich Fidel ins Krankenhaus zurückzog. Zu einer demokratischen Öffnung oder gar einem Aufstand gegen das Regime, wie die Exilgemeinde in Miami hoffte, kam es damals allerdings nicht – erst mal änderte sich gar nichts.
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Doch das Informationsmonopol der Macht wird immer offensiver durchbrochen – im Internet. Fidel Castro ist nicht der einzige Blogger Kubas. Seit drei Jahren schon gibt es die digitale Zeitschrift Consenso in der oppositionelle Kreise eine ernsthafte Diskussion über die Zustände und die Zukunft Kubas führen. In der neuesten Ausgabe steht unter dem Titel „Im Gespräch mit dem Feind“ ein Interview mit Michael Parmly, de facto US-Botschafter in Kuba. Geführt hat es der Redakteur Reinaldo Escobar, der als Journalist vor zwei Jahrzehnten beim Regime in Ungnade fiel. Seine Lebenspartnerin Yoani Sánchez, die ebenfalls der Redaktion angehört, hat seit zehn Monaten einen eigenen Blog.
http://www.desdecuba.com/generaciony/
Dieser Blog ist für kubanische Verhältnisse sensationell. Die 32-jährige Literaturwissenschaftlerin nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie erzählt von der Mangelwirtschaft, von der Verlogenheit der Macht, vom Alltag im kubanischen Absurdistan.
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Diese Woche berichtete die inzwischen wohl beliebteste Bloggerin Kubas von ihrem Freund Cuco, der das bekannteste Privatrestaurant ihres Stadtviertels führte, dann aber das Lokal schließen musste, weil ihm hohe Steuern aufgebürdet wurden – „und der Karneval der Düfte, die wir neu entdeckt hatten, verschwand in die Dunkelheit“. Die Woche zuvor erzählte sie von ihrem Freund Gerardo, der zusammen mit seiner Verlobten auf der Straße von einer Gang überfallen wurde, ohne dass von all den Personen, die auf den Bus warteten, jemand eingegriffen hätte. Auf der Polizeistation erfuhren sie dann – „während die Blutergüsse ihre Haut verdunkelten“ –, dass ein Spaziergang zu nächtlicher Stunde in den schwach beleuchteten Straßen des Zentrums von Havanna eine Verrücktheit sei.
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Es gibt in Kuba inzwischen eine stattliche Anzahl von Blogs. Die meisten liegen auf Regierungslinie oder sind anonym. Sánchez hingegen kämpft mit offenem Visier. Sie nennt ihren wahren Vor- und Nachnamen. Und auf ihrem Blog erscheint sie mit Foto. Mehr als eine halbe Million Menschen haben ihre Seite schon besucht. Während im vergangenen Oktober erst elf Personen Kommentare zu ihren Beiträgen abgaben, waren es im Dezember bereits 1.036. Allein in der ersten Januarhälfte schon über 900. Das hat sie Kollegen renommierter Medien zu verdanken. Die spanische Tageszeitung El País porträtierte sie, und Wallstreet Journal widmete ihr jüngst fast die gesamte erste Seite.
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Der Bloggerin Sánchez ist das zu teuer. Außerdem will sie der Staatssicherheit keinen Vorwand für eine Beschlagnahmung ihres Computers und Schließung des Blogs liefern oder gar für eine Festnahme. So hat sie andere, nicht illegale Wege gefunden, um ihre Beiträge ins Netz zu speisen. Was sie produziert, ist Literatur sui generis – und Aufklärung im besten Sinn des Wortes. Natürlich verdient sie dabei keinen Heller. Ihr bescheidenes Einkommen erzielt Sánchez über Sprachkurse. Sie spricht ausgezeichnet deutsch. Sie ist einst, angeödet vom verkrusteten System des tropischen Sozialismus, in die reiche Schweiz emigriert – und nach wenigen Jahren freiwillig ins arme Kuba zurückgekehrt. „Ich will nicht in einem andern Land leben“, sagt sie heute, „sondern in einem andern Kuba.“
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http://www.zeit.de/online/2008/04/kuba
#4 RE: interview mit Yoani Sánchez
#5 RE: interview mit Yoani Sánchez
#6 RE: interview mit Yoani Sánchez
http://www.zeit.de/2008/05/Kuba-Bloggerin?page=1
Den vielbeachteten und äusserst lesenswerten Blog von Yoani Sánchez gibt es jetzt auch in einer DEUTSCHEN VERSION!!!!!!
Jedem, der sich für das kubanische Alltagsleben abseits der Touristenpfade und Propagandafloskeln interessiert, sei wärmstens empfohlen, diesen Blog hin und wieder anzuklicken!
"Generación Y" in Deutsch: http://www.desdecuba.com/generationy_de/
user_k
(
gelöscht
)
#9 RE: interview mit Yoani Sánchez
Sie hat glaube in el Yuma gelebt(Deutschaland oder Schweiz) dann zurück nach Kuba.. Aber sie kann alles gut beschreiben, das ist das schönste.
#10 RE: Der Blogger und die Bloggerin
Hier ein sehr interessantes längeres Interview (in Spanisch) mit Yoani!! Sehr lesenswert!
http://www.cubaencuentro.com/es/encuentr...de-la-politica/(gnews)/1207627200
#12 RE: interview mit Yoani Sánchez
don olafio
(
gelöscht
)
#13 RE: interview mit Yoani Sánchez
Jetzt mache ich mal etwas, was ich sonst (fast) nie tue: Ich spekuliere.
Und biete dir 'ne Wette an: Ich sag' "Ja" und setze 'n Kasten Cristal ein (den können wir ja dann Pfingsten töten - getreu dem Motto "Wann ist der Durst am dring'sten? - Zu Pfngsten, zu Pfingsten!")
Hältste gegen?
Don Olafio
#14 RE: interview mit Yoani Sánchez
Zitat von ElHombreBlancoSalir o viajar
Ich bin mal gespannt, ob sie sie wieder zurücklassen, wenn sie zur Preisverleihung fliegt.
Escrito por: Yoani Sanchez
Estoy haciendo una nueva carrera universitaria. No está relacionada con alguna especialidad, pero podré obtener un diploma de “licenciada en sortear la burocracia”. Los temas de estudio son los trámites y papeles para viajar fuera de Cuba y, las asignaturas, llevan una buena dosis de paciencia, mansedumbre e incógnita. A este curso intensivo en “papeleo” no he llegado en cero, sino que arrastro una década ejercitándome en el fragor de la tramitología. Hay que agregar los múltiples estrellones contra los funcionarios y una lenta resignación ante el tufillo de las oficinas.
La experiencia de hablar con burócratas –para los que siempre falta algún documento, un cuño o una firma- me permitirá agenciarme la máxima calificación en algunas materias. No obstante, tendré que superar cierta predisposición al arrebato, una furia inconveniente cuando me dicen “su papel no ha llegado a tiempo” o “eso tienen que aprobarlo más arriba”.
El resultado final de este ejercicio será una pequeña tarjeta blanca donde se me autoriza a salir de Cuba para recoger el premio Ortega y Gasset. Insisto que no se trata de “viajar”, ya que ningún cubano usa ese verbo para la acción de ir al extranjero. Nosotros saltamos, cruzamos, salimos o nos vamos; pero viajar es demasiado poco cuando de brincar la insularidad se trata. Incluso, la ansiada autorización que necesito es conocida como “permiso de salida” y lleva en sí el sonido de cerrojos que se abren.
No sé si sirvan de mucho las horas acumuladas en las colas, las certificaciones de nacimiento legalizadas, el hábito de llevar hasta los documentos que no hacen falta -como la tarjeta de vacunación o el último recibo de la electricidad-. No sé, pero intuyo, que la respuesta a mi solicitud de viaje ya está tomada y espera por mí en una gaveta. Nada de lo que haga podrá evitar que la llave abra o cierre la puerta.
Mientras, llego a creerme que “salir” es posible.
http://desdecuba.com/generaciony/?p=237
#18 RE: interview mit Yoani Sánchez
In Antwort auf:
Yoani Sánchez : "Lo más importante es que los cubanos hemos empezado a olvidar a Fidel"
Yoani Sánchez, premio Ortega 2008, ha charlado con los lectores de ELPAIS.COM sobre la nueva situación en Cuba.
http://www.elpais.com/articulo/internaci...lpepuint_11/Tes
#19 RE: interview mit Yoani Sánchez
Zitat von ElHombreBlancoNo, no, no, estás muy equivocada, mijita!!
los cubanos hemos empezado a olvidar a Fidel
Olvidarse del Fifo??? JAMÀS!! (Después de 47 años machacando a la gente, cómo se van a olvidar de el??)
Geri Krebs
Schlaflos in Havanna
Mit dem Blog "Generación Y" ist die 32 jährige Philologin Yoani Sánchez zu einer der meist beachteten Stimme aus Kuba geworden. Am 7. Mai erhält soll sie in Madrid den "Premio Ortega y Gasset" erhalten
Genau ein Jahr ist vergangen seit Yoani Sánchez mit ihrem Blog Generación Y begonnen hat. Den Namen wählte sie, weil in den 1970er Jahren, als sie zur Welt kam, auf Kuba seltsame Vornamen wie der ihre, die mit Y beginnen, bei der Generation ihrer Eltern en vogue waren. Die Eröffnung eines Blogs ist in fast jedem anderen Land der Welt kaum mehr der Rede wert, doch in Kuba, wo der Zugang zum Internet äußerst restriktiv gehandhabt wird, verhält sich das ein wenig anders. Laut Statistik hat in Lateinamerika außer in Kuba nur noch in Haiti ein noch kleinerer Anteil der Bevölkerung
http://www.freitag.de/2008/18/08181301.php
#21 RE: Der Blogger und die Bloggerin
Heroes & Pioneers
Yoani Sánchez
http://www.time.com/time/specials/2007/a...1735878,00.html
... und ihr Kommentar dazu:
¿Qué hago yo ahí?
#22 RE: interview mit Yoani Sánchez
Zitat von ElHombreBlanco
Ich bin mal gespannt, ob sie sie wieder zurücklassen, wenn sie zur Preisverleihung fliegt.
Man lässt sie wohl gar nicht erst hin:
In Antwort auf:
El Gobierno cubano bloquea la salida de Yoani Sánchez para recibir el Premio Ortega y Gasset
Sánchez, autora del popular blog 'Generación Y', fue galardonada en la categoría de Periodismo Digital
La filóloga Yoani Sánchez probablemente no podrá acudir a Madrid para recibir el Premio Ortega y Gasset de Periodismo al no haber obtenido hasta ahora permiso de las autoridades cubanas para salir del país. ...
http://www.elpais.com/articulo/sociedad/...elpepusoc_7/Tes
Bananen und Zitronen
Bananen und Zitronen
„¿Qué hago yo ahí?“ – „Was habe ich nur hier zu suchen?“ Das fragte sich Yoani Sánchez (32), nachdem sie entdeckt hatte, dass sie vom US-amerikanischen TIME magazine auf eine soeben erschienene Liste der „100 einflussreichsten Leute der Welt“ gesetzt worden war. Einen gewissen Stolz empfinde sie lediglich darüber, dass sich vermutlich jetzt die übrigen 99 „World’s Most Influential People“, vom Dalai Lama bis zu Muqtada as-Sadr, eine ganz ähnliche Frage stellen würden: „Wer ist diese unbekannte kubanische Bloggerin, die uns hier Gesellschaft leistet?“ Ansonsten übte sich Sánchez in Bescheidenheit. Sie habe sich doch nie in Szene gesetzt, selbst ihre engsten Nachbarn wüssten nicht, ob sich ihr Vorname nun Yohani oder Yoanis schreibe, sie sei nur eine einfache Bürgerin und keine Heldin oder Pionierin und ihr Ziel sei lediglich, die Wahrheit zu erzählen, wie sie ihr aus ihrem „verdrehten Blickwinkel“ („distorsionado foco“) erscheine, ausgehend von ihren Gefühlen und von den Fragen, die sich ihr dabei stellten.
[...]
#25 RE: interview mit Yoani Sánchez
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