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Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
#276 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Zitat von el-che im Beitrag #263
Man kann sagen, was man will, dass es Einschränkungen gibt, ist offensichtlich, aber dass es der Beginn von etwas Neuem ist, ist unbestreitbar
das sehe ich leider anders, bestreite also, "das System" hat sein System lediglich perfektioniert, mit den MLC Läden landet der Dollar direkt in den Taschen in Havana, kein lästiger Umweg über den Papier-CUC; mit der Entbindung der Währung vom US Dollar ist der Weg frei Geld zu produzieren, zu inflationieren und schließlich die sogenannten Mypim Privat Geschäfte müssen jede Art von Produkt Im- oder Export beim Staat einkaufen. Das Nadelöhr der Administrations-Wirtschaft wurde also lediglich zentralisiert, an die Aussengrenze verlagert.
Ich kann nicht Zement in Haiti einkaufen, was für mehr Wettbewerb und Produkte sorgen würde - ich muss es dem Staat abkaufen. Mit Privat-Wirtschaft hat das nichts zu tun, es ist lediglich eine Umorganisation der Staatswirtschaft.
Vielleicht wird das etwas besser funktioneiern als vorher, aber die meisten "Privaten" werden nach ein paar Jahren wieder aufgeben, weil es sich nicht lohnt ... wäre meine Prognose.
Aber: ich hätte natürlich gern, dass du Recht hast.
#277 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Wie der Import funktioniert habe ich mich auch schon gefragt, denn ohne private Importe geht es nicht. Im Bericht zur FIHAV auf Cuba heute verstehe ich einige Sätze allerdings so, dass private Importe möglich sind:
"Auch die Beteiligung des Privatsektors hat deutlich zugenommen. Letzterer spielt eine eine immer wichtigere Rolle in der Wirtschaft, insbesondere im Bereich der Importe. "
"Ab nächstem Monat werden die Produkte von Cancio in Kuba für alle Arten des Verkaufs offen sein, sowohl bei Staatsunternehmen, da wir bereits eine Lizenz dafür haben, als auch in nichtstaatlichen Geschäften“, kündigte Cancio bei der Vorstellung der Marke an. Während das Geschäftsmodell bislang auf Importen beruht, will Cancio in einer zweiten Phase seine Lebensmittel auch auf Kuba selbst „in Zusammenarbeit mit unabhängigen Produzenten“ fertigen lassen."
Der Import funktioniert so; du suchst dir etwas aus in ... Venezuela oä, dann gehst du zu einer hierfür autorisierten Empresa des Staates und die kaufen das dann für dich - die Sitzen meist in Havana - du zahlst dann noch ca das doppelte an Steuern, Transport etc. Also der Staat hat immer seine Daumen drauf.
Mit privatem Import meinen die etwas anderes wie wir. Die meinen damit, dass es überhaupt möglich ist für private etwas ins Land zu holen.
Das mit dem Cancio habe ich auch gelesen, da muss man abwarten, der hat wohl gute Kontakte zur kub. Regierung und eine Sondergenehmigung der Amis.
Im Prinzip ist das so: sie machen ja schon seit Jahren Kooperationen mit ausl. Firmen, wo dann immer der Staat bestimmt, wie das zu laufen hat. Dieses Prinzip haben sie jetzt auf den internen "Privat" Sektor ausgeweitet, wo, siehe oben, der Staat immer bestimmt, wie das zu laufen hat.
Es geht um die Kontrolle, die sie nicht verlieren wollen. So meine derzeitige Einschätzung.
Zitat von cabeza mala im Beitrag #277Zitat von tom2134 im Beitrag #276
landet der Dollar direkt in den Taschen in Havana, kein lästiger Umweg über den Papier-CUC
Da hatten sie den Dollar doch schon, bevor der CUC ausgegeben wurde.
Nein, damals zirkulierte der Dollar unkontrolliert im Land und das galt es wieder einzufangen; das ist auch sehr gut gelungen mit der Einführung einer Kunstwährung, die zumindest theoretisch 1:1 an der Dollar gekoppelt war.
#281 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
#282 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Er wollte mit dem MLC den Devisenmarkt kontrollieren. Funktioniert aber nur leidlich mit dem Geld, was auf elektronischem Weg reinkommt.. Dadurch dass der offizielle und private Tauschkurs so eklatant auseinander klaffen, bringt niemand mehr seine Dollars oder Euros zur Bank.
#283 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Genau, Dollar und Euro sind natürlich sehr populär, kommen aber nur durch die Touristen ins Land, offiziel 5000 pro Mann, mit dem CUC war das nicht, weil unnötig; jedenfalls dachte das jeder.
Der alte Jude Amschel Mayer Rothschild hatte das Spiel verstanden:
„Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation, und es ist mir gleichgültig, wer die Gesetze macht!“
@Tom.....MIPYMES sind private Unternehmen in Kuba mit maximal 100 Beschäftigten und einem Gesellschaftskapital von bis zu 500.000 kubanischen Pesos. Sie wurden 2021 im Rahmen einer Reihe von Wirtschaftsreformen der kubanischen Regierung gegründet.
MIPYMES können Produkte im Ausland kaufen und in Kuba handeln und produzieren. Es gibt jedoch einige Einschränkungen. Zum Beispiel dürfen MIPYMES keine Produkte importieren, die von staatlichen Unternehmen in Kuba hergestellt werden. Außerdem müssen MIPYMES eine Genehmigung der kubanischen Regierung einholen, um Produkte zu importieren.Private Unternehmen, einschließlich der Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen , müssen eine Genehmigung der Regierung einholen, um Produkte importieren zu können. Die Genehmigung wird nach Ermessen der Regierung erteilt und diese kann sie aus verschiedenen Gründen verweigern. (That is the question, Cuba es Cuba)
Im Allgemeinen ist die Abhängigkeit der MIPYMES vom kubanischen Staat begrenzt. MIPYMES können unabhängig operieren und sind nicht verpflichtet, ihre Produkte an die kubanische Regierung zu verkaufen. MIPYMES können jedoch von einer Zusammenarbeit mit dem kubanischen Staat profitieren. Beispielsweise kann die kubanische Regierung MIPYMES Finanzierungen, Schulungen und technische Unterstützung anbieten.
#285 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
@tom2134, @el-che
Egal ob nur mit Genehmigung oder per Bestellung über einen Staatsimporteur dürften diese Beschränkungen die Entwicklung der MIPYMES extrem behindern und vor allem auch keine sinkenden Preise möglich machen. Damit verdirbt die cub Regierung die gute Idee von Privatunternehmen und damit verbundneen Einkommensmöglichkeiten zu einem großen Reil. Trotzdem wechseln ja viele Staatsangestellte in den Privatbereich, um etwas mehr zu verdienen.
Kennt jemand ein positives Beispiel von effizienten privaten Importen?
#288 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Nö, kann ja nicht, ist ja dazu da Geld zu verdienen für den Staat, effizient ist da gar nichts.
Effizient ist selber Sachen mitbringen und auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Ansonsten: du siehst das genau richtig. Die Staatsstruktur ist der Flaschenhals durch den alles durch muss und das wird halt nix
Ist doch sowieso nur fadenscheinig, damit die Regierung sich nicht nachsagen lassen muss, sie würden nichts tun.
So lange es dieser Regierung nicht an deren Luxus geht, werden die jeglichen Fortschritt unter dem Mäntelchen des Embargos verhindern. Alleine deswegen würde ich mir wünschen, dass würde aufgehoben. Den dann würden die echt doof dastehen und müßten mal wirklich das Denken anfangen.
es gibt einige Ähnlichkeiten zwischen der Privatisierung von Mipymes in Kuba und der Privatisierung von Oligarchen in Russland und der Ukraine. In beiden Fällen führte dies zur Übertragung staatlicher Vermögenswerte in private Hände. Es gibt jedoch auch einige wichtige Unterschiede.
In Kuba wurde die Privatisierung von Mipymes schrittweise und unter staatlicher Kontrolle durchgeführt. Ziel ist es, die Entwicklung des privaten Sektors zu fördern, ohne die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu gefährden. In Russland und der Ukraine hingegen wurde die Privatisierung schnell und unkontrolliert durchgeführt. Dies führte zur Konzentration des Reichtums in den Händen einer kleinen Gruppe von Menschen, den Oligarchen. Trotzdem sind gute Beziehungen zum kubanischen Staat oder zur Regierung von entscheidender Bedeutung, um alle Arten von Genehmigungen und eine schnelle Finanzierung zu erhalten. Es ist ein verwirrendes und undurchsichtiges Thema, da es an Transparenz mangelt. Aber das überrascht niemanden. Wie man in Deutschland sagt: Es kann nur besser werden.
Ich befuerchte eher, dass es noch schlechter wird für den Großteil der Bevölkerung. Diejenigen, die Arbeiten wollen, verlassen das Land. Es bleiben zurück die Alten und Kranken und die die Parteileute. Daneben gibt es natürlich auch welche die Geschäfte mehr oder weniger erfolgreich aufgezogen haben. Deren Wohl hängt aber von den Remesas ab, den ein gewisser Teil der Bevölkerung erhält. Wenn die Regierung bereits Ihre Republikfluechtigen darum bitten muss, im Land zu investieren, welche realistischen Chancen auf Wachstum hat das Land in Zukunft. Bedenklich macht mich, dass die Regierung der Bevölkerung nicht einmal mehr die Canasta Basica sicherstellen kann. Wovon sollen dann denn viele Leben?
Die einst so gelobte Gesundheitsversorgung ist doch auch nur noch eine Hülse, wenn die Leute Material für eine Operation oder Medikamente am freien Markt kaufen müssen. Ganz zu schweigen von den Propinas die man den Ärzten in Aussicht stellen muss, damit sie sich adäquat um einen Patienten bemühen.
Zitat von Salsero62 im Beitrag #292
Zwischen den MIPYMES und Oligarchie sehe ich keinen Zusammenhang. MIPYMES dürfen nur max 100 Mitarbeiter haben. Das ist Kleinkram. Ein Großteil der Devisenindustrie wie Tourismus und Supermarket23 befindet sich doch seit eh und je in Armeebesitz. In was für Villen die Generäle leben, welche Autos sie fahren, wo deren Kinder studieren und ob die Generalität Dollar-Auslandskonten besitzt, weiß ich nicht. Wär mal interessant darüber etwas zu erfahern. Wenn die auf Wandlitz Niveau sind, wär das ziemlich armselig.
Heute Bericht auf Kubakunde zu Treffen in Aserbaidschan. Belorus, Russland, China Beziehungen werden intensiviert. Da müssen sie sich nicht wundern, wenn sie auf der Terrorliste stehen. Zu Recht. Vielleicht können sie so wenigstens die Grundversorgung sichern. Dann muss wenigstens niemand hungern. Und die Landwirtschaft müssen sie auch nicht wieder hochfahren.
Wenn hier nicht bald mal jemand was Positives berichtet, lege ich jegliche Reisepläne nach Cuba auf Eis. Die meisten Touristendollars landen am Ende beim Regime, auch wenn man alles selbst organisiert und vor Ort die Casas part bucht. Ich will dieses regime nicht sponsorn. Da helf ich lieber Leuten bei der Ausreise.
Das stimmt so nicht ganz. Wenn du Devisen, respektive die mit Devisen eingekauften Pesos im Casa P oder Restaurants oder anderen privaten ausgibst kommen Devisen in den Umlauf. Für die Direktimporte werden Devisen gebraucht. Auch die Devisen die an den Staat gehen, werden für Importe von Gütern und Dienstleistungen gebraucht.
Jedes Land braucht Devisen, wenn es sich nicht autark versorgen kann. In einigen Ländern ist der Tourismus ein wichtiger oder sogar der wichtigste Devisenbringer. Auch von Ländern, deren Regierung nicht von allen Zweifeln erhaben ist.
Jeder Tourist der Devisen ins Land bringt hilft auch der Bevölkerung. Aber man kann Kuba auch aushungern lassen, bis die Regierung weg ist. Die Bevölkerung ist dann aber auch ausgehungert oder weg. Mit dieser moralischen Einstellung müsste man auch noch ein paar andere Länder von den Devisen abkoppeln, respektive dürften wir auch nicht mehr ohne schlechtes Gewissen Ferien machen und Devisen ins Land bringen. Macht Ferien in Kuba und bringt Devisen ins Land.
Saludos
#294 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Also die hohe Inflation macht doch Kuba interessant für Besucher mit Hartwährung. Wenn man schwarz tauscht war es noch nie so günstig wie zur Zeit. Wenn man in der CP übernachtet und in Paladares isst, hilft man doch der Bevölkerung mehr als wenn man nicht kommt. Ich war heuer 7 Wochen in Havanna, mir hat es Spass gemacht. Z.Bsp. kann man für 6000 Peso Gym. und Pool auf der Dachterrasse im Hotel Riviera für 1 Monat nutzen nutzen (24€), das ging früher nicht u.v.a.m.
#295 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Es gibt in Kuba immer wieder verrückte Dinge zu sehen. Ich habe den Rum Ritual immer für $ 12,5 im MLC Laden gekauft. Kürzlich laufe ich durch Havanna Vieja und sehe in einem kleinen privaten Kiosk die Flasche Ritual für 1200 Peso stehen, also umgerechnet € 5. Seltsame Preispolitik von Havanna Club oder habe ich was verpasst.
#296 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
im Oktober 23 habe ich in Barreras (einem Dorf ca 20 km östlich von Havanna nähe Playas del Este) den Havanna Club 7 anos für 1800 CUP und den Ron SdC 8 anos für 1900 CUP gekauft (damals für meine Geburtstagsfeier mit gegrilltem Borstenvieh), bei meinem damaligen Wechselkurs von 255 CUP für 1 Euro somit für den 7-jährigen Rum umgerechnet rund 7 € und den 8-jährigen Rum rund 7,5 € bezahlt; in den MLC-Läden kosten diese Rums wesentlich mehr; also für einen Rum-Kauf sind die MLC-Läden eher nicht zu empfehlen; saludos aus dem kühlen Wien, nosanto
#298 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
Pünktlich zur Weihnachtszeit sollen ab dem 05.12 die Lebensmittelpreise steigen, da die pingas wissen das haufenweise Geld zu Weihnachten aus dem Ausland nach Cu kommt🤬
Fuck you Putin
#300 RE: Infos über die gegenwärtige Situation in Kuba 07/2023
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