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Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
Eskapistisch-weltfremde Analyse der Situation Kubas aus der Feder eines britischen Trotzkisten.
Für Unterhaltung ist gesorgt, wenn Peter Taaffe gegen "Staatsbeamtentum" und "Bürokratie" wettert.
In Antwort auf:
Kuba: Was kommt nach Castro?
Thema: Mittel- und Süd-Amerika, veröffentlicht: 18.10.2006
von Peter Taaffe, CWI
Wird Kuba unweigerlich denselben Weg wie Russland und Osteuropa nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 gehen und zum kranken Kapitalismus zurückkehren? Diese Frage wurde umgehend nach Bekanntwerden von Fidel Castros Darmerkrankung und der befristeten Machtübergabe an seinen Bruder Raúl Castro im August aufgeworfen. Peter Taaffe analysiert die Situation.
[...]
http://www.sozialismus.info/index.php?name=News&sid=1796
#2 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
In Antwort auf:
Das stumpfe Instrument von Studierenden und Stoßtruppen wird das Problem natürlich nicht lösen können. Das Problem von Korruption, von Bestechung und Bürokratismus ist keines von Amtsschimmel oder schlechtem Benehmen.
Der wirkliche Charakter der kubanischen Gesellschaft, der sich dadurch auszeichnet, dass sich die Macht in den Händen eines Staatsbeamtentums, der Armee und der kubanischen Kommunistischen Partei konzentriert, führt unweigerlich zu Missbrauch.[...]
In Antwort auf:
Macht bleibt weiterhin in den Händen einer bürokratischen Elite konzentriert, von der viele eine privilegierte Existenz im Vergleich zur Masse der Bevölkerung vorziehen. Castro selbst ist entgegen der jüngsten absurden Behauptungen des Forbes-Magazins weder der reichste Mann der Welt noch persönlich korrupt. Er führt auch kein unverhohlen privilegiertes Dasein. Aber das Problem liegt auch nicht begründet in nur einem Mann oder einen kleinen Anzahl von Männern und Frauen, die sich der Aufrechterhaltung einer Planwirtschaft verpflichtet fühlen, sondern in der Tatsache, dass sich die wirkliche Macht in der Hand einer Elite befindet, die an der Spitze einer von oben nach unten strukturierten Gesellschaft steht. Die große Mehrheit der ArbeiterInnen wird an den Rand gedrückt, im besten Fall „befragt“. Aber sie bleibt ohne echte Einflussmöglichkeit. Macht, Kontrolle und Management-Befugnisse wird ihr nicht übertragen.
In Antwort auf:
Castro hat erklärt: „Ich glaube nicht, dass es nötig ist, mehr als eine Partei zu haben [...] Wie könnte unser Land standfest bleiben, wenn es in zehn Teile gespalten wäre? [...]
Ich denke, dass die Ausbeutung des Menschen durch andere aufhören muss, bevor man echte Demokratie haben kann“.
Ohne echte ArbeiterInnen-Demokratie aber – ohne die Beendigung des Ein-Parteien-Systems, faire Wahlen zu authentischen ArbeiterInnenkomitees mit dem Recht aller (einschließlich der TrotzkistInnen) kandidieren zu können, einer strikten Kontrolle der Einkommen und dem Recht, sämtliche gewählten FunktionärInnen auch wieder abwählen zu können – ist die kubanische Revolution in Gefahr, besonders nachdem Fidel Castro die politische Bühne verlassen haben wird. Kuba ist kein sozialistischer Staat. Selbst ein gesunder ArbeiterInnenstaat, mit ArbeiterInnen-Demokratie, der nur in einem Land oder einer Gruppe von mehreren Ländern existieren würde, wäre nur den Übergang vom Kapitalismus hin zum Beginn des Sozialismus.
In Antwort auf:
Kuba und seine Revolution weisen etliche Unterschiede zur Russischen Revolution auf und Castro ist nicht Stalin, wie wir an anderer Stelle bereits ausgeführt haben (unter anderem in der Nummer 89 der Monatszeitschrift Socialism Today oder dem Buch Cuba: Socialism and Democracy). Aber die Existenz einer bestimmten Kaste, einer Bürokratie mit eigenen Interessen, steht heute der Beibehaltung der kubanischen Revolution und seines weiteren Vorwärtskommens entgegen. Das bestätigen nicht zuletzt das Alarm-Schlagen Castros bezüglich der zukünftigen Entwicklung und die Maßnahmen, die er gegen die Bürokratisierung ergriffen hat, bevor er krank wurde.
Kuba ist das, was Trotzki einen „deformierten ArbeiterInnenstaat“ nannte, eine Planwirtschaft, mit der Macht in den Händen einer privilegierten BürokratInnen-Kaste. Aus der Beschreibung Kubas, dass es sich hierbei lediglich um einen „ArbeiterInnenstaat mit bürokratischen Deformierungen“ handele, schließen einige, dass nur „Reformen“ nötig seinen und keine „politische Revolution“. Die historische Erfahrung hat aber gezeigt, dass sich eine herrschende, privilegierte Gesellschaftsschicht, sei sie nun eine kapitalistische oder bürokratische Elite, ihrer Macht bewusst ist und um diese kämpfen wird, notfalls auch mit unbarmherzigen Mitteln.
In Antwort auf:
Die Notwendigkeit einer politischen Revolution in Russland, wie von Trotzki entwickelt, war eine wissenschaftliche Beschreibung dessen, was nötig wurde, um die Planwirtschaft den Fängen einer verschwenderischen, gierigen Bürokratie zu entreißen. Es handelte sich hierbei nicht um ein alltägliches Aktionsprogramm, mit dem „TrotzkistInnen“ in Russland darauf drängten, auf die Straße zu gehen und die „politische Revolution“ zu verkünden. Sie argumentierten für ArbeiterInnendemokratie.
Der Anfang vom Sozialismus wäre ein höherer Produktions- und Technisierunggrad als alles, was der Kapitalimsus bis dato hervorbringen konnte. Das bedeutet, dass der Beginn des Sozialismus einen höheren technischen Level und damit einen besseren Lebensstandard als den der USA impliziert, was nur durch weltweite Planung der Produktion unter Kontrolle der ArbeiterInnenklasse möglich ist. Egal wie, wenn ArbeiterInnendemokratie fehlt, dann wird die Transformation der Gesellschaft hin zum Sozialismus in einem Land oder auch in mehreren Ländern gleichzeitig ausgeschlossen sein und kann, wie das Beispiel der Sowjetunion gezeigt hat, nicht zu Sozialismus, sondern zu einer Degeneration und schlussendlich zum Zusammenbruch und zur Rückkehr zum Kapitalismus führen. Die wahre Gefahr eines isolierten ArbeiterInnenstaats liegt, wie Trotzki ausführte, nicht so sehr in einer militärischen Invasion begründet, sondern in der „Schleuderware im Gepäck des Imperialismus“. Ein starker TouristInnen-Zustrom, besonders die Millionen US-AmerikanerInnen mit Dollars in ihren Taschen, werden Kuba noch große Schwierigkeiten bringen und die Elemente des Kapitalismus, die bereits existieren, weiter stärken.
In Antwort auf:
Die Ablösung einer privilegierten Kaste, welche ohne Zweifel in Kuba existiert, durch ArbeiterInnendemokratie muss nicht zwangsläufig auf gewaltsame Weise vonstatten gehen. Sie muss aber einschneidend sein und im Gegensatz zur jetzigen von oben nach unten durchstrukturierten Kontrolle der kubanischen Führung den Massen echte Kontrolle und die Management-Befugnisse bringen – auch dann, wenn die heutige Struktur von charismatischen Führungspersonen legimitiert ist.
Was meint Don Olafio hierzu?
#3 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
In Antwort auf:Dieser Zustand z.B. befindet sich mittlerweile schon in fortgeschrittenem Endstadium.
Die wahre Gefahr eines isolierten ArbeiterInnenstaats liegt, wie Trotzki ausführte, nicht so sehr in einer militärischen Invasion begründet, sondern in der „Schleuderware im Gepäck des Imperialismus“. Ein starker TouristInnen-Zustrom, besonders die Millionen US-AmerikanerInnen mit Dollars in ihren Taschen, werden Kuba noch große Schwierigkeiten bringen und die Elemente des Kapitalismus, die bereits existieren, weiter stärken.
e-l-a
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#4 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
Dann kennst du den sozialistischen Spießer aber noch nicht.
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don olafio
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gelöscht
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#10 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
Zitat von Moskito
Ich bin mal auf Don Olafio gespannt. Ist er Totzkist, Maoist oder Sozialist?In Antwort auf:Was spielt das für eine Rolle? Hauptsache kein Spießer...
Ist er Totzkist, Maoist oder Sozialist?
Moskito
In Antwort auf:
Dann kennst du den sozialistischen Spießer aber noch nicht.
Danke für die Wertschätzung.
Ansonsten: Eine aus irgendwelchen Artikeln zusammengeklaubte Zustandsbeschreibung, vermanscht mit dem K-Gruppen-Jargon der 60er und 70er Jahre - und das in einer seltsamen Zeitverschiebung:
"Wie Trotzki es vorgeschlagen hat, müssen MarxistInnen einen prinzipiellen Block mit dieser letztgenannten Schicht innerhalb der kubanischen Führung bilden..." (und ich dachte, den guten Leo hätte schon 1940 der stalinsche Eispickel ereilt).
Oder "Einige MarxistInnen haben die Frage aufgeworfen, ob auf die politische Revolution zur Abschaffung der bürokratischen Eliten verzichtet werden kann. Stattdessen werden Phrasen über ArbeiterInnendemokratie gedroschen. Aber das ist reine Demagogie. Die Ideen von einer politischen Revolution und von Arbeiterinnendemokratie sind dieselben. Dass Trotzki dies oder die Maßnahmen, mit denen die bürokratische Elite ausgestattet war, um die Planwirtschaft zum eigenen Vorteil zu verteidigen damals kritisch unterstützte, bedeutete nicht, dass er die Idee von der politischen Revolution negierte."
Und noch schöner: "Die Arbeiterinnendemokratie in Kuba würde den lateinamerikanischen Massen freundschaftlich die Hand reichen." Hä?
Merke: Wer "ArbeiterInnendemokratie" schreibt, sollte sich auch um die "ArbeiterAußendemokratie bemühen oder besser ganz Innen (oder außen) vor bleiben. Ich krieg jedesmal die Krätze, wenn ich sehe, wie die deutsche Schriftsprache durch solche Spinner verschandelt wird.
Don Olafio
#11 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
das ist etwas zu einfach. So leicht kommst du hier nicht raus.
Folgende Themen, die Taafe anspricht, möchte ich jetzt von Dir kommentiert wissen.
- Wird Kuba von einer ununterbrochenen Korruptionswelle erschüttert, welche die Wirtschaft schwächt und zu sozialen Ungleichgewichten führt?
- Gibt es in Kuba eine privilegierte bürokratische Kaste, welche über erhebliche Privilegien verfügt und ihre Machtposition zur Erringung persönlicher Vorteile nutzt?
- Wird diese bürokratische Elite ihre Vormachtstellung mit Gewalt verteidigen und jede wirtschaftliche, politische und soziale Veränderung mit Gewalt verhindern? Ist dies der Grund, warum in Kuba keine Veränderungen stattfinden (können)?
- Haben die Kubaner wirkliche politische Mitsprachemöglichkeiten oder wird Ihnen Top-Down vorgegeben, was sie zu tun haben?
- Ist wirklich die bürokratische Elite der Grund, warum der Sozialismus nicht funktioniert oder gibt es noch andere Gründe?
PS.
Peter Taafe ist einer der wichtigsten Vertreter des marxistischen Flügels der englichen Sozialisten und ein angesehener Parteiführer. Für die Übersetzung kann er wohl nichts.
Jetzt bin ich mal auf deine Antworten gespannt!
Zitat von Rafael_70Wilma/Marina/Rafael_70, hältst du dich jetzt für die Vorsitzende eines Inquisitions-Tribunals, die hier unter Androhung von Daumenschrauben irgendwelche Antworten/Kommentare erzwingen kann??
So leicht kommst du hier nicht raus.
Folgende Themen, die Taafe anspricht, möchte ich jetzt von Dir kommentiert wissen.
Don Olafio zittert sicher schon.......
Aber deine Fragen sind leicht zu beantworten:
1)Nein
2)Ja
3)Ja/u.a
4)Nein
5)Nicht der alleinige Grund
don olafio
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gelöscht
)
#13 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
- Wird Kuba von einer ununterbrochenen Korruptionswelle erschüttert, welche die Wirtschaft schwächt und zu sozialen Ungleichgewichten führt?
Kuba wird keinesfalls "von einer ununterbrochenen Korruptionswelle erschüttert", weil, erstens, "Wellen" der stetigen Unterbrechung bedürfen (sonst wären es nämlich keine); zweitens die vorhandene Korruption weder an Ausmaß, Mitteln oder gar Auswirkungen auch nur an süditalienische, rumänische oder gar brasilianische Verhältnisse heranreicht (von Ländern wie Nicaragua, Mexiko, Guatemala oder Honduras - um geographisch un historisch in der Nähe Kubas zu bleiben - wollen wir in diesem Zusammenhang besser gar nicht erst reden) Selbst für deutsche Verhältnisse scheint mir Kuba in Bezug auf ungestraft betriebene Korruption großen Ausmaßes (wie z.B. die Fälle Werner Müller und Alfred Tacke zeigen) eine Insel der Seeligen zu sein. Im übrigen wird die Korruptheit eines Gemeinwesens nicht nur am Vorhandensein von Korruptionstatbeständen gemessen, sondern vor allem auch daran, wie sich das Staatswesen zur Korruption verhält. Schon die Ablösung vieler der Korruption beschuldigten Funktionsträger auf Kuba scheint aber darauf hinzudeuten, dass der Staat gewillt ist, die Korruption zu bekämpfen. Und: Wenn man einerseits die kleinteilige Alltagskorruption beklagt, kann man sich andererseits nicht - wie seinerzeit hier im Forum geschehen - über den Versuch der Korruptionsbekämpfung beklagen. Wenn man darüber hinaus gar die "trabajadores sociales" als "eine kubanische Version von Maos Kulturrevolution" darstellt, einer Institution also, die für einen veritablen Völkermord mit mindestens siebeneinhalb Millionen Toten verantwortlich ist, dann helfen auch keine Argumente mehr - dann muss der Arzt ran... . Wie gesagt, wenn jener Peter Taafe "einer der wichtigsten Vertreter..."
- Gibt es in Kuba eine privilegierte bürokratische Kaste, welche über erhebliche Privilegien verfügt und ihre Machtposition zur Erringung persönlicher Vorteile nutzt?
- Wird diese bürokratische Elite ihre Vormachtstellung mit Gewalt verteidigen und jede wirtschaftliche, politische und soziale Veränderung mit Gewalt verhindern? Ist dies der Grund, warum in Kuba keine Veränderungen stattfinden (können)?
Wenn eine zweite Frage ("Wird diese bürokratische Elite...") die Antwort auf die vorhergehende ("Gibt es...eine privilegierte bürokratische Kaste...")bereits impliziert, so kann schnell der Verdacht aufkommen, dass es sich hier nur um Scheinfragen handelt... - dennoch:
Im Kasten-Wesen bin nicht sonderlich bewandert (es soll dem Vernehmen nach vor allem in Indien beheimatet sein). Am ehesten fällt mir in diesem Zusammenhang noch Deutschland ein, wo die Träger der Bürokratie (Beamte) per Verfassung und die Zuträger der Bürokratie (Angestellte im Öffentlichen Dienst) per Tarifvertrag auf Lebenszeit verpflichtet sind - und somit in der Tat als eine institutionell abgesicherte Kaste durchgehen können.
Ansonsten: Überall wo es Verwaltung gibt, gibt es norwendigerweise Bürokratie. Und wer meint, dass die verheerenden Auswüchse von Bürokratie (die du wohl ansprechen wolltest), eine speziell kubanische oder auch nur kommunistisch/sozialistische Erscheinung sind, der sollte sich hierzulande einfach mal mit einem simplen Anliegen an ein deutsches Bauamt wenden... . Dass die Machtposition jeglicher Bürokratie zum Missbrauch verleitet, ist offenkundig - ebenso, der Umstand, dass die an den Vorteilen partizipierenden "Kasten"-Angehörigen auf den Erhalt der Vorteile bedacht sind. Nur ist dies eben keine kubanische, sondern eine allgemeingültige Erkenntnis. Um zu beurteilen, wer was wann wie womöglich nutzen wird, sind gewisse hellseherische Fähigkeiten vonnöten, die mir leider nicht gegeben sind. Der Hinweis allerdings, dass "in Kuba keine Veränderungen stattfinden" scheint jedoch von einer gewissen Realitätsverweigerung zu zeugen: Selbst hier im Forum wird allenthalben beklagt, dass sich die Gegebenheiten auf der Insel ständig ändern - dass die Veränderungen nicht unbedingt auf den Beifall der einzelnen Scribenten stoßen... - tja.
- Haben die Kubaner wirkliche politische Mitsprachemöglichkeiten oder wird Ihnen Top-Down vorgegeben, was sie zu tun haben?
Jetzt bin ich mal unhöflich und antworte mit 'ner Gegenfrage: Haben die Berliner wirkliche politische Mitsprachemöglichkeiten oder wird Ihnen Top-Down vorgegeben, was sie zu tun haben?
Der Bezug auf Berlin ist ein aktueller (er könnte auch für ganz Deutschland, für Europa, oder - meinethalben - Tonga stehen). Die Berliner hatten in den gerade stattgefundenen Wahlen ein eindeutiges politisches Votum betreffs der Sozialpolitik abgegeben (Die Mehrheit links von der "Mitte" - Rot-Rot-WASG-Grün - ist erheblich). Nun haben wir gerade eben erst ein - auch in seiner juristischen Substanz höchst umstrittenes - Bundesverfassungsgerichtsurteil erhalten. Das gibt nun den Berlinern "Top-Down" vor, was sie zu tun haben...
- Ist wirklich die bürokratische Elite der Grund, warum der Sozialismus nicht funktioniert oder gibt es noch andere Gründe?
Zur Bürokratie hab ich mich ja nun schon geäußert - aber was ist "Sozialismus"?
Don Olafio
Don Olafio, ich liebe deine Rethorik!
Ein paar Kleinigkeiten die sich als Falle entpuppen können, der Herr Taafe ist kein Berliner und auch kein Teilnehmer in diesem Forum. Deine Bezüge auf das Forum und die Lage in Berlin könnten sich in einer Diskussionsrunde also negativ auswirken.
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"Bier lagert man in einem dunklen Raum"
#17 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
Danke für Deine Antworten!
Eine Welle kann natürlich durchaus praktisch ununterbrochen sein, wenn der Wellenberg immer größer wird und nicht mehr abreisst. Eine "Monsterwelle"
Leider hast Du immer noch nicht begriffen, dass Korruption in einem planwirtschaftlichen System immanent ist und deswegen nicht einfach - auch durch permanante "Säuberungskampagnen" - ausgemerzt werden kann.
Das System führt aufgrund mangelnder Effizienz und Leistungsfähigkeit zu einer ständigen Unterversorgung mit Konsumgütern und technischen Produkten, so dass die wesentlichen Konsumbedürfnisse der breiten Masse nicht gedeckt werden können.
Da "Leistung" (was immer das auch heißen mag) oder Innovation nicht durch höhere Güterzuteilung belohnt werden, greifen andere Verteilungsmechanismen, welche grundsätzlich auf außerökonomische Faktoren beruhen, wie Loyalität, Verwandtschaftsbeziehungen oder aber einfache Tauschbeziehungen außerhalb des planwirtschaftlichen Systems.
Sicher wird auch in archaischen-traditionellen Gesellschaften wie Sizilien, Tonga oder Nicaragua dieses Phänomen auftreten, aber in allen Fällen handelt es sich um ein Fehlen marktwirtschaftlicher Strukturen, in denen Austauschbeziehungen nicht - aus welchen Gründen auch immer - wie über den Markt besser, schneller und "gerechter" organisiert werden können .
In Antwort auf:
Im Kasten-Wesen bin nicht sonderlich bewandert (es soll dem Vernehmen nach vor allem in Indien beheimatet sein). Am ehesten fällt mir in diesem Zusammenhang noch Deutschland ein, wo die Träger der Bürokratie (Beamte) per Verfassung und die Zuträger der Bürokratie (Angestellte im Öffentlichen Dienst) per Tarifvertrag auf Lebenszeit verpflichtet sind - und somit in der Tat als eine institutionell abgesicherte Kaste durchgehen können.
Ansonsten: Überall wo es Verwaltung gibt, gibt es norwendigerweise Bürokratie. Und wer meint, dass die verheerenden Auswüchse von Bürokratie (die du wohl ansprechen wolltest), eine speziell kubanische oder auch nur kommunistisch/sozialistische Erscheinung sind, der sollte sich hierzulande einfach mal mit einem simplen Anliegen an ein deutsches Bauamt wenden...
Der große Unterschied zu Deutschland ist eben, dass die Bürokratie in D mit ihrem legalen Einkommen ihre Familien ernähren kann, während dies in Kuba (wie in vielen anderen lateinamerikanischen Ländern) eben nicht der Fall ist. Aus diesem Grund wird "die Bürokratie" eben nach anderen Wegen suchen, um das Einkommen aufzubessern.
In Antwort auf:
Jetzt bin ich mal unhöflich und antworte mit 'ner Gegenfrage: Haben die Berliner wirkliche politische Mitsprachemöglichkeiten oder wird Ihnen Top-Down vorgegeben, was sie zu tun haben?
Der Bezug auf Berlin ist ein aktueller (er könnte auch für ganz Deutschland, für Europa, oder - meinethalben - Tonga stehen). Die Berliner hatten in den gerade stattgefundenen Wahlen ein eindeutiges politisches Votum betreffs der Sozialpolitik abgegeben (Die Mehrheit links von der "Mitte" - Rot-Rot-WASG-Grün - ist erheblich). Nun haben wir gerade eben erst ein - auch in seiner juristischen Substanz höchst umstrittenes - Bundesverfassungsgerichtsurteil erhalten. Das gibt nun den Berlinern "Top-Down" vor, was sie zu tun haben...
Das ist jetzt wirklich lustig!
Das BVG hat nur entscheiden, dass Berlin nicht den unbeschränkten Zugriff auf fremde Geldressourcen erhält, sondern selbst den Haushalt decken muss. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, denn auch Kuba kann nicht einfach Geld bei Don Olafio, Rafael_70 oder aber der EU einfordern, wenn die Zahlen rot sind.
Sozialismus scheint nur zu funktionieren, wenn ständig Geldmittel in das System fließen, denn eine autonomes stabiles Gleichgewicht ist wohl nicht möglich. (um mal wieder beim Thema zu bleiben)
Indirekt scheinst Du ja zu unterstützen, dass die Kubaner nichts zu sagen haben, denn das Ablenkungsmanöver "Berlin" hat ja wohl wirklich nichts mit Kuba zu tun.
#18 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
Merke: nicht alles was illegal ist, ist gesellschaftlich schädlich. Umgekehrt: Nicht alles, was erlaubt ist, hilft der Gesellschaft.
http://www.cubasource.org/pdf/economic_illegalities.pdf
kopfbeule
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#19 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
kopfbeule
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#21 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
In Antwort auf:
Der große Unterschied zu Deutschland ist eben, dass die Bürokratie in D mit ihrem legalen Einkommen ihre Familien ernähren kann, während dies in Kuba (wie in vielen anderen lateinamerikanischen Ländern) eben nicht der Fall ist. Aus diesem Grund wird "die Bürokratie" eben nach anderen Wegen suchen, um das Einkommen aufzubessern.
die frage ist doch eher, in welchem system die beamten in der summe mehr schaden anrichten:
http://www.torrevieja.de/allerlei_korruption.htm
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#22 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
kopfbeule
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#23 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
In Antwort auf:
Das System führt aufgrund mangelnder Effizienz und Leistungsfähigkeit zu einer ständigen Unterversorgung mit Konsumgütern und technischen Produkten, so dass die wesentlichen Konsumbedürfnisse der breiten Masse nicht gedeckt werden können.
toller satz ! ich hab dennoch was zu berichtigen:
Unser System führt aufgrund mangelnder Moral und Fürsorge zu einer ständigen Umverteilung von Geld und Sachwerten von Arm zu Reich, so dass bald die wesentlichen Konsumbedürfnisse der breiten Masse nicht mehr gedeckt werden können.
Was denkst du Träumer denn, wie lange das hier noch gutgeht?
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http://www.inwo.de/
(
Gast
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#24 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
Unser System führt aufgrund mangelnder Moral und Fürsorge zu einer ständigen Umverteilung von Geld und Sachwerten von Arm zu Reich, so dass bald die wesentlichen Konsumbedürfnisse der breiten Masse nicht mehr gedeckt werden können.
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http://www.inwo.de/[/quote]
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Sehr interessante Theorie! Zwischenfragen: Wie wurde die deutsche Wiedervereinigung einbezogen und einberechnet?
Welchen Einfluß hat nach Deiner Meinung der € in Deutschland?
Welche aktuellen und sofort notwendigen Handlungen sind, nach Deiner Meinung, notwendig?
kopfbeule
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#25 RE: Kuba: Was kommt nach Castro? - Trotzkis Nachfolger analysieren
ich bin techniker, ich kann hardware, netzwerke und software installieren.
ich bekomme bloss immer regelmässig nen hals, wenn hier weiterhin, trotz der miesesten nachrichten, irgendwelche honks und usa-freunde wie joaquin/vilmaris/marina/rafael_70 die vorzüge der ungebremsten markwirtschaft und globalisierung preisen.
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