Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
.
Bis Songo La Maya radle ich ziemlich flott, erst auf der 'Autobahn', später Landstraße. Ich bin früh von Santiago gestartet, so früh, dass ich die Vieja meiner Casa aus ihrem Schönheitsschlaf reißen musste, um mein desayuno zu bekommen. Während diese, bekleidet mit einem schäbigen, rosaroten Morgenmantel und selbst gebastelten Lockenwicklern, mit viel Fett zwei Spiegeleier brät, wobei sie das heiße Öl mit dem Löffel immer wieder über die Eier schüttet, packe ich meine Fahrradtaschen zusammen, das geht schnell, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, gibt es meistens nicht sooo viel zu packen.
Dann mache ich einen kurzen technischen Check wichtiger Komponenten meines Fahrrades und stelle dabei fest, dass die (reparierte) Vorderbremse praktisch Null Bremswirkung zeigt, die hintere höchstens 30%. Aber ich habe keine Lust Werkzeug auszupacken und daran herum zuschrauben, also muss es so gehen. Auf der Strecke nach GTMO gibt es keinerlei nennenswerte Steigungen, bzw. Gefälle, es geht praktisch immer geradeaus, wozu braucht man da perfekte Bremsen?
Dann stehen die fettigen, schlabbrigen Spiegeleier vor mir, ihr Anblick lässt mein Magen leicht revoltieren, dazu gibt es schwarzen Kaffee. Die Alte keift missmutig: "No hay pan, es muy temprano, el pan aparece a las ocho" usw. Dann verschwindet sie wieder in der Küche. Zum Glück habe ich noch eine Notreserve in Plastikfolie eingeschweißtes, haltbares Schwarzbrot aus dem deutschen Supermarkt, das muss jetzt dran glauben. Nach dem Frühstück ist mir leicht schlecht, trotzdem besser, als mit leerem Magen zu starten.
Santiago - Ciudad Heroica.
Kurz nach 7 Uhr morgens verlasse ich die Ciudad Heroica. Die Strecke Santiago-Guantanamo ist vor allem eins - langweilig. Landschaftlich interessanter wird es erst wieder hinter Guantanamo Richtung Baracoa. In La Maya mache ich einen Stopp. Zeit für ein zweites Frühstück. La Maya ist ein recht lebhafter Ort und Haltepunkt für camiones und Sammeltaxis.
Während ich am Straßenrand eine Peso-Pizza vertilge, hält vor meiner Nase ein camion. "Guantanamo, Guantanamo", schreit der Gehilfe, ein vielleicht 16-jähriger Junge, während der Fahrer den Diesel bis zum Anschlag aufheulen lässt. Ich frage den chico wie viel es mich kosten würde, bis GTMO, mit dem Fahrrad. Er meint „5 Pesos“, und damit kein Zweifel aufkommt fügt er hinzu: "de dolares". Ich antworte: "Es mas caro que el VIAZUL". Ein paar in der Nähe herumstehende Songo-La-Mayarianer lachen.
Für zwei CUC nimmt er mich dann mit. Auf den Beifahrersitz darf ich nicht, da sitzen schon des Fahrers novia und ein altes Hutzelweibchen, so gewissenlos bin ich nicht, dass ich die um ihren bequemen Platz beraube. Also Fahrradl hinten rein, mich aufs Holzbänkchen gequetscht, noch ein paar Leute rein und los geht es mit kreischendem Motor. Aus irgendeinem Grunde schaltet 'El Chófer' erst in den nächsten Gang, wenn der Motor kurz vor dem Drehzahlkollaps steht und das macht einen Wahnsinnskrach. Aber außer mir scheint das niemand wahrzunehmen.
camion
Nach zehn Minuten schmerzt mein Kreuz, die Querstange hinter meinem Rücken ist so perfekt positioniert, dass ich bei jeder Straßenunebenheit mit der Wirbelsäule, etwa im Bereich der Bandscheiben, dagegen knalle. Mein linkes Bein schläft ein und wird taub, auf meinem rechten Fuß steht eine Einkaufstasche mit boniato, wenn eine Kurve kommt, neigt sich die ganze Gesellschaft entsprechend der Schwerkraft und jedes mal ist mein Platz danach noch enger geworden. Was für enorme culos manche Landfrauen haben… Ich denke an Marco aus Santiago, der jedes Wochenende zehn Stunden im camion verbringt, um seine Tochter auf dem campo zu besuchen und mit Lebensmitteln zu versorgen.
Ich bin halt ein europäisches Weichei.
Guantanamo
In GTMO buche ich mich im Hotel Guantanamo ein. Da ich kein Visum A2 habe und mir für die paar Tage auch keins holen möchte, scheint mir das der schnellste Weg zu sein, um an ein Zimmer mit Dusche und AirCondition zu kommen.
Mein Fahrrad erregt bei den Angestellten an der Rezeption wieder mal Aufsehen. Eine Praktikantin der Escuela de Hotelería y Turismo (sie führt mich zu der Aufbewahrungskammer für bicis) kullert mit den Augen, als ich erzähle, ich sei heute von Santiago (genauer beschreibe ich meine Fahrt nicht) gekommen, und das Kullern will gar nicht mehr aufhören, als ich beiläufig bemerke, möglicherweise bis Baracoa pedalieren zu wollen. Morgen aber geht's erst mal an die playa. Ob ich denn ganz alleine unterwegs sei? Komisch, irgendwo habe ich diese Frage schon mal gehört... Später, als ich gerade unter die lang ersehnte Dusche möchte, klingelt das Telefon in meinem Zimmer und die Praktikantin meldet sich mit (ich kann's kaum glauben) "La chica de la recepción". Ihr ist eingefallen, dass sie zu Hause auch ein Fahrrad hat, und vielleicht könnte sie mit an die playa fahren? Ich bin wirklich gerührt, vor allem sieht sie überhaupt nicht aus, als würde sie auch nur die Hälfte der Strecke zum Strand mit dem bici schaffen....
Gantanamo
Gantanamo beim Mercado
Es wird Zeit, dass ich Moskita über meine Ankunft informiere. Ich rufe von der Rezeption aus an, bei einer Nachbarin, denn meine Leute haben kein Telefon im Haus. Die Nachbarin wird es ausrichten. Keine 30 Minuten später ist sie da. Wow, das ging schnell. Sie ist überglücklich, dass ich da bin, gesund und nicht ausgeraubt oder sonst wie abhanden gekommen bin. Im Gegensatz zu mir ist sie überzeugt, dass ich alleine in Kuba allen möglichen Gefahren an Leib und Seele ausgesetzt bin. Warum ich nie angerufen hätte? Stimmt doch gar nicht, hab’s drei mal versucht, aber die Telefone in Kuba sind tückisch, mal funktionieren sie überhaupt nicht, dann nur mit tarjeta (und das in der Sierra, wo keiner tarjetas verkauft), dann nur mit chavitos wenn man gerade keine zur Hand hat und von Santiago habe ich es tatsächlich mal geschafft durchzukommen.
Abends fahren wir nach San Justo. Es gibt neuerdings Moto-Taxis in Guantanamo, ähnlich wie in Santiago, Motorradfahrer, die ihre Kunden für 10 Pesos fast überall innerhalb des Stadtgebietes hin bringen. Sie knattern auf stinkenden 'Emmezettas' durch die Straßen, man erkennt sie an dem zweiten Helm, den sie mit sich führen. Als wir die Adresse nennen, San Justo, verzieht der Fahrer das Gesicht.
Warum, wird mir kurz darauf klar.
San Justo.Vom Hotel bis zum Rio Guaso geht’s flott auf dem moto durch nächtliche Straßen. Spärlich erhellte Kreuzungen, Straßenlaternen, die ständig an und ausgehen, dunkle Gestalten vor Häuser hockend, die vom Flackern der Fernseher spärlich erleuchtet werden, unbeleuchtete Fahrradfahrer, Pferdekutschen mit Petroleumlaternen, helle, von grünlichem Neonlicht durchflutete Rapidos, flitzen wie Szenen eines zu schnell abgespulten Films an meinen Augen vorbei. Schließlich die Brücke über den Fluss, die in den großen Kreisverkehr mündet. Links führt die Straße am cupet vorbei Richtung Baracoa, wir fahren geradeaus, in das Herz von San Justo.
Chaos in San Justo
Und hier wird es chaotisch. Praktisch keine Beleuchtung, lediglich über wenigen Kreuzungen hängen gelblich, trübe Laternen, die gerade mal soviel Licht verbreiten, dass man nicht in die metertiefen Einbruchstellen der Kanalisation stolpert, völlig ungesicherte, lebensgefährliche Löcher in Straße und Gehweg. Überhaupt kann man von Straße kaum noch sprechen, der Teerbelag wurde entfernt und die einst lebhafte und verkehrsreiche Straße ist zu einer kaum passierbaren schlammigen Piste verkommen. Selbst mit dem moto ist es kaum möglich durchzukommen.
Hier wohnt der kubanische Teil meiner Familie (zumindest der Guantanamo-Zweig). Touristen kommen nie nach San Justo, Yumas ganz selten, eigentlich nur, wenn sie novia oder Familie haben. San Justo ist ein Stadtteil (reparto) Guantanamos, keine drei Kilometer vom Zentrum entfernt. Hier lebt das werktätige Volk, Arbeiter, Angestellte, Kleinhändler(mit und ohne Lizenz), Familien, auch einige Nichtstuer und Rumhocker, ganz normale Leute halt. Ein Kumpel den ich vor Jahren des Nachts hierher schleppte, nannte es nach einem Rundgang durch die spärlich beleuchteten, meist ungeteerten Straßen, respektlos 'das Negerviertel'. Aber das trifft es nicht wirklich, lag wohl eher daran, dass es dunkel war und wenn man zum ersten mal hier ist, kann es Nachts schon etwas unheimlich wirken.
San Justo
Später, nach einem liebevoll zubereiteten, leckeren Abendessen im Häuschen meiner Familie, wird mir plötzlich die ungewohnte Ruhe bewusst. Wo früher bis spät in die Nacht, Staubwolken hinter sich herziehend, camiones und PKW's durch die Straße donnerten, ist es jetzt angenehm still. Kein Krach, kein Staub, die zerstörte Straße hat auch Vorteile.
San Justo bei Nacht hat mich schon immer fasziniert. Auch ohne Straßenlärm ist die Luft von Geräuschen erfüllt. Das Leben spielt sich zum großen Teil auf der Straße ab, die Haustüren und Fenster der ein- oder zweistöckigen Häuschen stehen offen, in den Wohnzimmern tönt der Fernseher, überall die novela, man hört Stimmen, Mütter, die ihr Kind mit sirenenartigen Rufen nach Hause beordern, Lachen, Hundegekläff. In manchen Nächten kann man gleichzeitig das Trommeln eines Bembé-Rituals, die christlichen Gesänge der Iglesia Pentecostal (Pfingstkirche), entfernten Reguetón und den Ehekrach des Nachbarn hören, was für eine unglaubliche Soundkulisse….;-))
Hier entsteht unser Appartement. Nach zwei Jahren Bauzeit und rund 1000 Euro Investition, ist 'la construcción' soweit gediehen, dass man es bewohnen könnte. Zwei Zimmer, Küche, Bad, zwei Terrassen, eine vorne zur Straße mit Blick weit über S.J. bis hin zu den Turmspitzen der Parroquial de Santa Catalina de Riccis im Zentrum Guantanamos, eine zweite zum patio, beschattet von einem riesigen Baum, der seltsame Früchte trägt. Strom ist verlegt, Wasser fehlt noch, die Türen klemmen etwas, aber der Rest sieht nach ordentlicher Handwerkerarbeit aus. Na ja gut, man sollte nicht mit dem deutschen Zollstock nachmessen, aber wir befinden uns bekanntlich in Kuba.
Es freut mich, dass meine Leute das auf die Reihe bekommen haben, wir hatten in den letzten zwei Jahren nicht viel Zeit uns selbst darum zu kümmern. Ich kenne Beispiele aus dem Bekanntenkreis, wo tausende Euros für eine construccion nach Kuba flossen, und als die 'Bauherren' zur Besichtigung kamen, standen sie vor einem Sandhaufen und einem Loch, oder der Schwager hatte sich vom Geld ein Auto gekauft und Schwägerin spielte die 'Grande Dame'. Allerdings möchte ich in dieses Projekt nicht zu viel investieren, denn es gibt kaum eine Möglichkeit für uns, die Wohnung tatsächlich zu besitzen, d.h. einen rechtsgültigen Titel als Eigentümer zu bekommen. Und ich habe keine Lust, für Schwagers, primas, etc zu bauen. Ich frage mich nicht zum ersten Mal, werde ich hiervon jemals etwas haben?
Wie sagte einst eine Casa-Wirtin in Havanna zu mir: "El cubano es un bicho" und die muss es ja wissen…
Fiesta und Playa
Da es ein Jubiläum zu feiern gilt (und weil wir das jedes Jahr machen) mieten wir einen camion(cito), packen la familia, ein paar vecinos und Freunde und Kinder drauf und fahren zur Playa Dona Yulla, dem Hausstrand von Guantanamo. Der liegt ca. 36 km an der Straße Richtung Baracoa, mit dem camion etwa eine dreiviertel Stunde.
Ich fahre (zum allgemeinen Entsetzen der Verwandtschaft) mit dem bici. Mit dem Fahrrad brauche ich knapp zwei Stunden, man muss bevor man an die Küste kommt einen kleinen Höhenzug überqueren, trotz der noch milden Morgensonne, eine schweißtreibende Angelegenheit. Kurz vor der playa überholt mich der camion. Beim Strand gibt es ein kleines Restaurant für MN, aber sie haben auch Devisen-Bier und refrescos. Gleich mal zwei eiskalte Bucaneros gezischt, dann ab ins Wasser.
Playa
Die Frauen haben das Essen für die Party zubereitet. Zunächst gibt es eine caldoza. (Cuñada: "Ich stand heute morgen um 3 Uhr auf, um die caldoza zuzubereiten") Dann kommt Reis, Fleisch, malanga, yuca, ensalada, halt alles was Kubaner so gerne essen.
Es wird ein schöner Tag mit viel Rum, Strand, Sonne, Meer. Es ist mein cumpleaños, auch wenn mein tatsächlicher Geburtstag schon ein paar Monate zurückliegt, aber in Kuba nimmt man das mit dem Datum ja nicht so genau… Außerdem ist es für mich der erste Strandtag auf dieser Reise. Für die Leute ist es was ganz besonderes, obwohl der Strand nur wenige Kilometer von Guantanamo entfernt ist, kommen sie fast nie hierher. Als wir am frühen Abend zurückfahren, ist keiner mehr nüchtern (außer den Kids)und alle sind glücklich.
Die letzten Tage in Guantanamo plätschern eigenartig eintönig dahin. Ich tausche das Hotelzimmer gegen ein Casa-Zimmer im Zentrum. Ab und zu regnet es etwas. Ich empfinde die leichte Abkühlung als ganz angenehm, die Kubaner haben schreckliche Angst vor 'gripe', kaum fallen die ersten Regentropfen sind die Straßen wie leer gefegt.
Im Zentrum um den schönen Parque Marti wird eifrig gebaut, neue Fußgängerzonen, Restaurants und Eisdielen für MN, Devisenschänken, Boutiquen mit Markenware vor deren Schaufenster sich die chicas und chicos die Nasen plattdrücken. Ein paar Quadras weiter hat sich nichts verändert und in den Repartos scheint die Zeit nicht nur still zu stehen, sondern rückwärts zu laufen. Wer mal den empfehlenswerten Film ‚Paraiso‘ mit Madera Limpia gesehen hat, kann sich eine Vorstellung machen.
Bevor ich der schläfrig-melancholischen Stimmung Guantanamos zu sehr verfalle, kaufen wir uns ein Zugticket nach Havanna.
#102 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
Zitat von CariBeso
dann Preise laut hörbar verhandeln (wie ich letzte Woche erlebte: 150 für sie und 100 für den Hotelportier) und diese Geschäfte ....
DAS KOTZT selbst MICH AN; DAS KOOOTZT MICH SOOOO AN.
Und mir tun die Damen leid,
Die von dir so bedauerten Mädels kommen vermutlich vor lachen nicht in den Schlaf. Die haben für ein bissel Spaß und trallala im Monat oftmals mehr netto als der durchschnittlich unterbezahlte Lohnarbeiter in Deutschland bei Vollzeit. Dazu noch essen trinken und Eintritt in die Discos frei.
Mir tun da schon eher die Kubaner Leid, die für so einen Haufen Kohle ein halbes Jahr lang richtig arbeiten müssen.
Zitat
Moskito Ich bewege mich meistens abseits der Touristenorte, da bekommt man vom kubanischen Alltagsleben doch einen vielfältigeren Eindruck, als wenn man immer im selben Ort, dort am selben Strand und der selben disco mit den gleichen chicas abhängt und dann aus dem Nepp dort schließt, Kuba sei ein einziges Abzockerland.
Moskito, während du hier noch beschwichtigst, na alles nicht so schlimm, es gibt auch gute Menschen
und nun setzt du fort - und das noch abschliessend mit deiner Familie , mir fällt auf , nur wenige gute Worte:
....schlechten Erfahrungen, würde ich nicht sagen. Ich denke jeder der ein paar mal in Kuba war, wird mit (kleineren) Betrügereien konfrontiert, mit Nepp, blöder Verarsche, es gibt zwischenmenschliche Enttäuschungen, Frustrationen, Ärger. An manchen Orten wird der Tourist (fast) ausschließlich als wandelnder Geldsack gesehen, z.B. in in Trinidad oder bestimmten Zonen Havannas. Das nervt natürlich, vor allem wenn dann noch Gefühle wie Freundschaft oder gar Liebe zu Profitzwecken missbraucht werden.
...Und ich habe keine Lust, für Schwagers, primas, etc zu bauen. Ich frage mich nicht zum ersten Mal, werde ich hiervon jemals etwas haben?
Wie sagte einst eine Casa-Wirtin in Havanna zu mir: "El cubano es un bicho" und die muss es ja wissen
DonDomi Vielleicht gehöre ich ja zu denen, die von den Cubanern wenig begeistert sind. Das hat eben damit zu tun, dass ich noch in keinem andern Land so als wandernder Geldsack betrachtet wurde.
Zitat
ELA: Die von dir so bedauerten Mädels kommen vermutlich vor lachen nicht in den Schlaf. Die haben für ein bissel Spaß und trallala im Monat oftmals mehr netto als der durchschnittlich unterbezahlte Lohnarbeiter in Deutschland bei Vollzeit. Dazu noch essen trinken und Eintritt in die Discos frei.
Mir tun da schon eher die Kubaner Leid, die für so einen Haufen Kohle ein halbes Jahr lang richtig arbeiten müssen.
ELA : mir tun auch die ehrlichen Arbeiter leid, da bin ich mit dir konform,
ich möchte aber nicht in deine Gefühle sehen, wenn ein fettbäuchiger Canadier dir offen in deiner Stammkneipe einen 200er zusteckt , mit dem Satz : das ist für hinten und vorne.
und das alle deine Freunde mithören.......
Moskito Ich finde Deinen Reiseberichtsehr lebendig und fesselnd geschrieben und hoffe auf eine Fortsetzung.es macht richtig Spaß deinen Reisebericht zu lesen und steigert auch meine Freude , im Mai wieder drüben zu sein.
Obgleich in deinen Bewertungen einen gewissen , nicht leicht zu übersehenden Antagonismus entdecke.
#108 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
Zitat von CariBeso
ELA : mir tun auch die ehrlichen Arbeiter leid, da bin ich mit dir konform,
ich möchte aber nicht in deine Gefühle sehen, wenn ein fettbäuchiger Canadier dir offen in deiner Stammkneipe einen 200er zusteckt , mit dem Satz : das ist für hinten und vorne.
und das alle deine Freunde mithören.......
Köstlich gelacht.
Allerdings wenn die Relation stimmen würde, also ein Halbjahreslohn und es wär einE KanadierIN, dann ließe sich darüber reden.
#109 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
Hallo Moskito,
du schreibst keineswegs ins Leere. Dein Bericht ist real, nicht von positiven oder negativen Vorbehalten geprägt.
Fotos und Videos technisch und von der Motivauswahl einwandfrei.
Dennoch bleibt auch Platz Fantasien in Bezug auf die kennengelernten Cubanas weiterzu(vermuten-spinnen.
#111 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
.
CariBeso, bitte keine unappetitlichen Bilder, das verletzt mein Auge und mein sensibles Gemüt, auch finde ich es der abgebildeten Person gegenüber unfair, ich glaube kaum, dass diese ihr Einverständnis für das Foto gab.
Zitat von CariBeso
Obgleich in deinen Bewertungen einen gewissen , nicht leicht zu übersehenden Antagonismus entdecke.
Man kann in Kuba tatsächlich sehr gegensätzliche Erlebnisse haben. Je nachdem wo und mit wem man sich dort aufhält, auch wie man sich selber verhält und welche Erwartung man hat, spielt eine entscheidende Rolle. Erschwerend kommt hinzu, dass man als Yuma immer eine Sonderrolle innehat und es eine ganze Weile dauert, bis man unterscheiden lernt, wann die (sprichwörtliche) Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen echt ist und wann sie berechnend ist.
Manche Yumas sagen nun, mir ist das egal, ich mache dort Urlaub und will meinen Spaß haben und wenn mir die Chicas "mi amorrrr" ins Ohr flüstern, macht mich das glücklich und dafür zahle ich gerne und reichlich. Mir persönlich ist das zu wenig, zu oberflächlich. Das taugt mal für einen lustigen Abend mit viel Rum und Blödeleien, aber nicht, um eine ernsthafte Beziehung zu dem Land und den Leuten aufzubauen.
Den Widerstreit, den du in meinen Gefühlen zu Kuba zu Recht erkennst, hängt damit zusammen, dass meine Frau, sie ist einer der besten und ehrlichsten Menschen die ich kenne, Kubanerin ist, und mein Leben dadurch eine gewisse positive 'kubanisierung' erfährt. Und sie ist für mich direkte Verbindung zu einem, ich sage mal 'ungefilterten' Kuba (auch wenn das nicht zu 100% zutrifft) und durch sie und durch meine eigenen Beobachtungen habe ich vieles über die Denk- und Handlungsweise der Leute erfahren und das Ergebnis ist eben zwiespältig. Vor allem stößt mich der offensichtliche Materialismus vieler Kubaner ab. Damit meine ich nicht nur das bekannte Melkverhalten 'reichen' Ausländern gegenüber, sondern auch der Menschen untereinander.
Ich denke jeder, der öfters nach Kuba geht, macht in seinen Gefühlen zu dem Land eine gewisse Entwicklung durch, die oft von anfänglicher naiver Begeisterung über Skepsis bis zu tiefem Frust reichen kann. Zu Frust kommt es vor allem dann, wenn Gefühle enttäuscht werden, wenn Liebe missbraucht wird, oder wenn die Yumas völlig inkompatibel zur kubanischen Mentalität sind.
Für mich trifft das nicht zu, deshalb bin ich frei von Frust und Enttäuschung. Im Gegenteil, Kuba hat mir sehr viel gegeben und wird es hoffentlich auch in Zukunft tun, aber die Zeit naiver Begeisterung ist auch schon lange vorbei.
#114 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
#115 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
Warum ich nie angerufen hätte? Stimmt doch gar nicht, hab’s drei mal versucht, aber die Telefone in Kuba sind tückisch, mal funktionieren sie überhaupt nicht, dann nur mit tarjeta (und das in der Sierra, wo keiner tarjetas verkauft), dann nur mit chavitos wenn man gerade keine zur Hand hat und von Santiago habe ich es tatsächlich mal geschafft durchzukommen.
Mich wundert, dass Moskito die Tarjeta propia scheinbar nicht kennt, sie jedenfalls nicht nutzt.
tarjeta, prop.jpg
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
#119 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
#120 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
Zitat von Moskito
Mich wundert, dass Jan die feine Ironie diese Abschnittes scheinbar nicht erkannt hat.
Jans eine "Domäne" ist "schwarz auf weiß" ersichtlich - die andere unzählige Fotos machen (wobei letztgenannte mir wesentlich mehr Freude bereitet)
Reisebericht und Fotos:
.
Habe ich heute Nachmittag zusammengebastelt :
Guantanamo Mercado (flash)
Guantanamo Mercado (mov)
Der etwas traurige Anblick des mercados von Guantanamo. Vor ein paar Jahren war hier noch viel mehr los, jetzt wirkt er halb zerfallen, nur etwa die Hälfte der Standplätze sind besetzt. Ich vermute, oder hoffe, dass das baufällige Gebäude renoviert werden soll. Das Gebäude ist übrigens ein Werk des lokalen Architekten José de Jesús Lecticio Salcines Morlote, der auch für den sog. Palacio Salcines verantwortlich ist, auf dem sich die 'Fama' befindet, das Wahrzeichen Guantanamos.
Zitat
Kannst Du noch etwas zum Thema Versorgung oder allgemeine Stimmung in der Gegend sagen?
Henry, ich bemerkte keinen Unterschied zu meinem letzten Aufenthalt vor etwas mehr als einem Jahr. Alles geht seinen gewohnten Gang, der mercado oben sieht zwar traurig aus, aber es gibt andere, die weniger traurig aussehen. Mag sein, dass es nach den letzten Hurrikans Engpässe in der Versorgung gab, an den Orten wo ich war, war davon nichts mehr zu spüren.
.......auch von mir mal DANKE für die informativen Reiseberichte , Moskito . Da liest man gern mal mit , auch wenn ich als Untrainierter diese anstrengenden Bici-Touren nicht selbst machen möchte.
Gehören die 6 dunklen Schönheiten zu deiner Familija ?
Aber der Strand ist dort wirklich nicht schön....... Da gibt es wohl kaum Touristen ?
Florangel
#125 RE: Mit Bici, Guagua und Lechero...:-)) Kuba 2009
Zitat von florangel
Gehören die 6 dunklen Schönheiten zu deiner Familija ?
Nicht alle, sind auch Nachbarn und Bekannte.
Zitat
Aber der Strand ist dort wirklich nicht schön....... Da gibt es wohl kaum Touristen ?
Was findest du nicht schön an dem Strand? Das Wasser ist perfekt zum baden, es gibt schattenspendende Bäume und feinen Sand. Hat natürlich nicht die Qualitäten der playas von Varadero, Trinidad oder Baracoa (Maguana), dafür ist man meistens für sich, unter der Woche sogar oftmals der einzige Besucher. Touristen habe ich selten gesehen, ohne eigenes Fahrzeug ist die Anfahrt schwierig.
Hier ein etwas älteres Bild (ich glaube von 2006):
- 🇨🇺 Das Kubaforum 🇨🇺
- 🇨🇺 Kubaforum
- 🇨🇺 Neu im Kubaforum?
- ℹ️ Info-Sparte!
- 📄 Visa: Fragen und Probleme zum Thema Visa
- 🇩🇪 🇪🇸 Übersetzungshilfe vom spanischen ins deutsche und umgekehrt
- 📜 Einladung eines kubanischen Staatsbürgers:
- 📰 Presseveröffentlichungen und Medienberichte über Kuba
- ⛈ Wetter 🌪 Hurrikan Nachrichten
- 🛫 Reiseforum
- ✈ Kubaflüge 🛳 Kreuzfahrten 🧳 Hotels 🚗 Mietwagen 🚕 Transfers 🚌 Busverbi...
- 🛏 Casas Particulares
- 📕 Sprachkurse in Kuba/Deutschland? Wo gibt es 🕺💃 Tanzkurse usw?
- 🌐 Reiseberichte
- 🕯 In Gedenken an Guzzi
- 🇨🇺 Allgemeines und Sonstiges mit Kubabezug
- ⚾ 🏐 🥊 Das Kuba Sport-Forum.
- 📖 Literatur und Kunst aus/über Kuba
- 🏝 Flora und 🐊 Fauna auf Kuba
- 👨🍳 Kubanische Küche
- ⚙ Technikforum: Fragen zu Themen 🖥︎ Computer,📱 Smartphone, ☎ Telefonve...
- Für Mitglieder und Kubafreunde:
- Sonstige Themen
- 🇪🇸 Foro en español 🇪🇸
- 🗣 Debate de Cuba
- 🎶 Música de Cuba
- 🤡 Los Chistes - Risas y humor sin limite
- ✈ Vuelos 🧳 Hoteles 🛏 Casas
- 🇪🇸 Forum in spanisch-Foro en espanol. für alle die es können oder noc...
- 🌎 Lateinamerika und karibische Inseln ( kleine und große Antillen )
- 🌎 Lateinamerika und karibische Inseln ( kleine und große Antillen)
- 👥 Administration und Moderation:
Ähnliche Themen
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!