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Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
#1 Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Die Reise war für mich sehr positiv, obwohl meine Darstellung sicherlich sehr kritisch ist. Und ich hoffe, dass Kuba eine Zukunft jenseits von Kapitalismus pr hat.
Die Kuba-Reise vom 15.1. – 15.2.2009
15.1.2009 Havanna
Nach meinen üblichen Beschwerden, die ich jedes Mal vor einer großen Reise bekomme und das Unternehmen scheitern lassen drohen, die zwar aus meiner Sicht neurotisch, aber dennoch richtig real sind, konnten wir dennoch pünktlich um 9:55 Uhr mit Air France in Richtung Paris, Charles de Gaulle abfliegen.
Nach einem längeren Fußweg zum Abflug auf den außereuropäischen Abflugsteig starteten wir pünktlich um 13:30 Uhr in Richtung La Habana, Jose Marti, wo wir dann um 17:35 Uhr Ortszeit (6 Stunden vor rechnen) ebenso pünktlich nach einem ruhigen Flug sanft landeten. In La Habana war es bereits dunkel, als wir ankamen. Für 20.- CUC (den konvertiblen kubanischen Peso, der abzüglich der Umtauschgebühren nicht ganz auf den Wert des Euro kommt) ließen wir uns zur von Berlin aus per Internet gebuchten Casa Particular kutschieren.
Der erste Eindruck beim Verlassen des Taxis war erst einmal schocking. Gegenüber des Hauses, das wie eine Ruine wirkte, standen 2 reale Ruinen. Der Eingang zur Casa (oder das, was man dafür halten konnte) war verschlossen. Doch irgendwie gelang es unserem Taxifahrer Kontakt zu dem Casa-Vermieter aufzunehmen, so dass sich alsbald die Eingangstür öffnete und wir über mehrere Treppen in unser Domizil gelangen konnten. Da uns der Wohnraum und der Balkon uneingeschränkt zur Mitbenutzung zur Verfügung stand, war die Unterkunft doch recht komfortabel. Wir wurden gleich mit einem Schluck des herrlichen kubanischen Rums begrüßt.
Die Casa kostete pro Nacht 25.- CUC.
Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten, sind wir in das nahe gelegene chinesische Viertel zum Essen gegangen, wo wir auf glühenden Eisenresten von Hochofenabstichen gegrilltes Hühnerfleisch (das war dort die Spezialität) mit Gemüsereis und gemischten Salat serviert bekamen. Das schmeckte sehr gut; ebenso das kubanische Bier (Cristal).
Für die Mahlzeit – einschließlich der Getränke und des Trinkgeldes) zahlten wir 20.- CUC.
16.1.09
Nach einer gut verbrachten Nacht begaben wir uns an den gedeckten Frühstückstisch.
Das Frühstück war sehr reichhaltig. Besonders der Kaffee schmeckte ausnehmend gut. Die Früchte, die Brötchen und die offenbar nicht in Butter gebratenen Eier waren gewöhnungsbedürftig. Für das Frühstück wurden pro Person und Tag 5.- CUC brechnet.
Da wir uns eine Casa Particular im Zentrum Havannas gesucht hatten, konnten wir uns von unserer Unterkunft direkt zu Fuß auf erste Tuchfühlung mit der Stadt und ihren vielen Sehenswürdigkeiten begeben.
Von der Avenida de Italia gelangten wir durch eine Fußgängerzone schnell zum Capitol. Über den Prado ging es dann zum berühmten Malecón, der Uferprachtstraße, über die häufig die Wellen des Atlantik spritzen, was ja in Filmen sozusagen das Erkennungszeichen für Havanna ist.
Überhaupt war eben alles so wie in Filmen und Reiseführern beschrieben: diese amerikanischen Schlitten, diese interessante prachtvolle Kolonialarchitektur (teilweise sehr schön restauriert, aber eben auch sehr ruinös).
Am frühen Nachmittag waren wir auf unserer Fußwanderung durch La Habana Centro und Vieja schließlich am Ron-Museum gelandet, wo wir erst einmal etwas essen mussten, was wiederum für 2 Personen nur 20.- CUC kostete. Das Ron-Museum und das dazugehörige Restaurant war ganz auf Touristen eingestellt. Eine Live-Band spielte all die Stücke, die man aus dem Film „Buena Vista Social Club“ kennt. Das war übrigens der einzige Ort auf Kuba, wo ich diese alte kubanische Musik gehört habe.
Es war übrigens ziemlich kühl in Havanna, so dass ich mehrere Sachen übereinander tragen musste, die ich eigentlich einzeln nacheinander anziehen wollte. In der Nacht kühlte es sich sogar bis auf 8° C ab. Diese Kälte sollte sich – wie sich noch herausstellte - 9 Tage halten.
Da wir zu Mittag gegessen hatten, wollten wir abends nur eine Kleinigkeit von einem Stand oder einem Schnellrestaurant essen, wo man auch mit kubanischen Pesos bezahlen konnte. Was da angeboten wurde, war für uns zwar spottbillig, bewegte sich aber aus meiner Sicht knapp an der Ekelschwelle. Auf jeden Fall lief ich in solchen Situationen nicht in Gefahr, zu viel zu essen.
Zu meinem großen Erstaunen war dieses fürchterliche Essen aber absolut bekömmlich. Ich bekam weder Magen- noch Darmprobleme.
18.1.2009
An diesem Tag sind wir zu Fuß zu einem Bauernmarkt gelaufen, dessen Namen mir allerdings entfallen ist. (Für Kenner von La Habana: die Maximo Gomes ganz weit entlang)
Es handelte sich um einen Markt, auf dem frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch angeboten wurde. Dieser Markt lag nun ganz offensichtlich fernab jeglicher Touristenpfade. Die Straßen und Bürgersteige waren noch schlechter als andernorts in Havanna. Mein Gesamteindruck war: schmutzig, unhygienisch, verrottet, ein stinkendes Steh-Klo ohne Spülung und ohne verschließbare Tür. Hinzu kamen diverse abscheulich anmutende, total heruntergekommene Plattenbauten.
Von der sprichwörtlichen Freundlichkeit der Kubaner konnte besonders hier keine Rede sein. Ich fand das Verhalten eher rücksichtslos und sehr unhöflich.
Trotz dieses abstoßenden Ambientes nahmen wir noch einen kleinen Imbiß: panierter Süßkartoffelbrei in Fett ausgebraten, kein bisschen wohlschmeckend, aber magenfüllend. Kosten umgerechnet ca. 30 Cent.
In die Casa Particular zurück gekehrt, sorgte unsere Frage nach dem Programm in der Casa de la Musica durch unsere mangelhaften Spanischkenntnisse für Verwirrung. Es wurde verstanden, dass wir am nächsten Tag abreisen wollen, obwohl wir 5 Tage vorbestellt hatten. Wir verstanden aber, dass wir am nächsten Tag abreisen sollen, waren unsererseits geschockt, willigten aber ein, am nächsten Tag abzureisen.
Die Sprachverwirrung konnte dann allerdings aufgelöst werden. Und wir reisten natürlich nicht am nächsten Tag ab.
Schließlich gingen wir noch in die Casa de la Musica, wo „Pupy und seine Stars“ spielen und auftreten sollten. Wir stellten uns in die Schlange der Wartenden. Das Angebot, gegen ein kleines Aufgeld sofort eingelassen zu werden, lehnten wir ab. Schließlich hatten wir unsere Karten und konnten an einem Tisch Platz nehmen. Es sollte um 22:00 Uhr beginnen. Das war aber weit gefehlt. So kurz nach 23:00 Uhr begann die Show, teilweise mit CD-Musik, teilweise mit Pupys Live-Band.
Mir hat es nicht gefallen. Hauptsächlich wurde Salsa gespielt, was ich ohnehin nicht mag. Es sieht zwar sehr gut aus, wenn Paare richtig Salsa tanzen können. Aber die Musik gefällt mir dazu nicht. Eben Soße! Und ich hatte den Eindruck, dass nicht nur mir diese Musik nicht gefällt. Es kam einfach keine gute Stimmung auf. Und das liegt meines Erachtens an dieser Art von Musik, bei der keiner mit geht.
18.1.2009
An diesem Tag haben wir einen Badetag eingelegt. Mit dem Bus 400 sind wir von der Haltestelle am Capitol zu den Playas del Este gefahren, um endlich mal einen Vorgeschmack auf eine ganz andere Seite Kubas zu bekommen.
Während in Havanna Krach, Gestank und Betriebsamkeit vorherrschten, kamen wir nun in einen Badeort am Atlantik mit einer geschätzten Wassertemperatur von mindestens 25° C, obwohl es besonders abends und nachts so kalt gewesen war.
Und das war natürlich ganz toll! Wann kann man schon Ende Januar in warmen Meerwasser schwimmen?
19.1.09
An diesem Tag sind wir zuerst wieder ganz lange am Malecón spazieren gegangen, um dann zum „Platz der Revolution“ zu laufen, wo es eine Verkaufsstelle für den Viazul-Bus geben sollte, mit dem wir weiter nach Santa Clara fahren wollten. Doch am „Platz der Revolution“ gab es weit und breit keinen Viazul-Bus-Terminal.
Uns wurde zu einem Taxi geraten, das uns zu diesem versteckten Terminal am ZOO bringen sollte.
Diese Aktion nahm viel Zeit in Anspruch, war allerdings auch mit vielen Eindrücken von der Stadt verbunden.
20.1.2009 Santa Clara
Pünktlich um 8:40 Uhr fuhr der Viazul-Bus ab nach Santa Clara ab. Wir wurden vom Vermieter einer Casa Particular, die uns vom Casa-Vermieter in La Habana vermittelt worden war, abgeholt.
Unser erster Eindruck von Santa Clara war: Sehr spanische Stadt! Wir zogen in ein sehr schmales aber nach hinten langgestrecktes Haus ein und bewohnten dort ein riesiges Zimmer mit 2 riesigen Betten. Es gab auch einen sehr schmalen und mit vielen Pflanzen dekorierten Innenhof.
Und weil es immer noch so kalt war, habe ich erst einmal Pfefferminztee getrunken. Ich hatte dafür extra Teebeutel mitgebracht, was nicht nötig gewesen wäre, wie sich herausstellte.
Wir machten auch noch einen ersten Rundgang durch die sehr spanisch anmutende Stadt.
21.1.09
Als erstes besuchten wir die zur Gedenkstätte (Monumento al Tren Blindado) errichtete Stelle an den Eisenbahngleisen, auf dem der Zug mit Regierungstruppen in Santa Clara ankommen sollte, um die Rebellion gegen das Batista-Regime nieder zu werfen. Dieser Zug wurde an dieser Stelle durch die Rebellen unter Führung von Ernesto Che Guevara zum Entgleisen gebracht und die Regierungstruppen konnten in die Flucht geschlagen bzw. zur Aufgabe gezwungen werden.
Am Nachmittag haben wir dann das Mausoleum besucht, in dem sich die sterblichen Überreste von Ernesto Che Guevara und 38 seiner Kameraden befinden, nachdem sie 1997 aus Bolivien nach Cuba überführt wurden. Das Mausoleum befindet sich auf dem im Osten von Santa Clara gelegenen Gelände, auf dem 1988 ein Monument zu Ehren Ches zum 30. Jahrestag des Sieges errichtet wurde. An der Rückseite des Monuments befindet sich auch das Che-Museum, in dem viele Photos und persönliche Gegenstände des Comandante ausgestellt sind.
Man konnte gut nachempfinden, was für eine charismatische Gestalt Ernesto Che Guevara doch gewesen sein mag und über seinen Tod hinaus immer noch geblieben ist. Inwieweit er von der Bevölkerung jetzt noch verehrt wird, konnten wir nicht so richtig herausfinden. Ich nehme an, dass er den Älteren, die sich vielleicht noch an die Verhältnisse unter Batista erinnern, immer noch etwas bedeutet, während die nachwachsende Generation vermutlich andere Maßstäbe hat. Den jungen Leuten geht die wirtschaftliche Entwicklung eher zu langsam. Auch wünschen sie sich wohl etwas mehr Liberalität.
Wie schon in Havanna, so erlebten wir die Überwachung auch in Santa Clara sehr stark. Auf Kuba wird strikt kontrolliert, dass die Vorschriften eingehalten werden. Was die Einen als Gängelung erleben, scheint für die Anderen ein Vorteil zu sein. Als Tourist fühlt man sich vor allem wegen der Überwachungspräsenz sehr sicher.
Wie überall in Kuba gibt es 2 Sorten von Geschäften. In der einen Sorte von Geschäften wird mit kubanischen Pesos bezahlt In diesen Geschäften gibt es auch rationierte Lebensmittel. Vor diesen Geschäften bilden sich regelmäßig lange Warteschlangen.
Warteschlangen gibt es aber auch in den Läden, in denen mit konvertiblem Pesos (CUC) bezahlt werden muss. Dort gibt es viele Artikel, die wir auch in Europa gewöhnt sind. Da Diebstahl anscheinend ein großes Problem ist, müssen die Taschen am Eingang abgegeben werden. Es wird nur eine überschaubare Zahl an Menschen eingelassen. Erst wenn die Einen gehen, finden neue Kunden Einlass. Vor dem Verlassen der Geschäfte wird genau kontrolliert, dass nur bezahlte Waren mitgenommen werden. Diese Kontrollen verzögern den Einkaufsvorgang und verlängern das Warten in der Schlange zusätzlich.
Am Abend waren wir im Kulturhaus, wo ein Trova-Abend angekündigt war. Dieses Kulturhaus beherbergte eine Art Volkshochschule, in der u.a. auch Musik-Kurse stattfinden. Von Zeit zu Zeit gibt es dann Darbietungen der Lehrer und Schüler. An diesem Abend gab es „la musica de trovas“, was ich als Musik der Troubadoure übersetzen würde. Es traten 2 Gitarristen auf. Der eine schien ein Lehrer der Schule zu sein. Der andere Gitarrist wirkte noch minderjährig und war wohl ein Schüler des älteren Gitarristen.
Die Lieder waren sehr schön. Gestört hat nur, dass das Konzert im Foyer des Gebäudes, in dem alle Türen offen standen, stattfand. Es zog fürchterlich. Und da es sehr kalt war, wirkte sich der Zug besonders unangenehm aus.
22.3.2009
An diesem Tag setzten wir unsere Stadterkundungen fort. Etwas außerhalb der Stadt lagen etliche Klinik-Gebäude.
Santa Clara ist auch Universitätsstadt.
Ganz in der Nähe der Klinikgebäude (u.a. auch ein Herz-Zentrum) befand sich eine potthässliche Plattenbau-Siedlung. Die Häuser wirkten völlig desolat, so dass ich ganz genau hinschauen musste, um erkennen zu können, dass dieser Häuser tatsächlich bewohnt werden.
Ganz in der Nähe dieser Plattenbau-Siedlung gab es einen großen Kindergarten. Ich musste an das Konzept von Hellersdorf zu DDR-Zeiten denken. Nur dass die Häuser in Hellerdorf nie so verkommen gewirkt haben.
Anfangs schien noch die Sonne, aber bereits gegen Mittag wurde es wieder empfindlich kalt. Ich hatte ein T-Shirt, einen Pullover, eine Weste und einen Anorak an.
23.3.2009
An diesem Tag machten wir einen Ausflug, der uns zu einem Berg außerhalb der Stadt führte. Ich glaube er hieß Lomi Capiro. Die Sonne schien, so dass es sehr warm wurde. Sonnenschutz und Kopfbedeckung waren durchaus erforderlich.
Auf dem Berg befand sich ein Denkmal, dessen Bedeutung ich inzwischen leider vergessen habe. Vom Berg aus hatte man einen sehr schönen Überblick über das ganze sonst sehr flache Gelände. Auf dem Berg begegneten uns mehrere Kinder- und Jugend-Gruppen.
Später ging dann die Sonne wieder weg. Sogleich wurde es empfindlich kalt. Ich will damit sagen, dass es mitunter schwer war, richtig angezogen zu sein. Bei Sonnenschein wurde es so heiß, dass man es nur im T-Shirt aushalten konnte, kamen Wolken auf, wurde es unangenehm kalt.
Da wir am nächsten Tag nach Cienfuegos weiterreisen wollten, kauften wir uns Busfahrkarten für den Viazul, einer sehr guten und zuverlässigen Bus-Gesellschaft.
Hier noch ein nächster Teil:
24.1.2009 Cienfuegos
Bis zur Abfahrt unseres Busses hatten wir noch etwas Zeit, die wir damit verbrachten, noch einmal zu dem sehr schönen, im Herzen der Stadt liegenden Parque Vidal zu gehen. Hier fand vor und im Rathaus (Palacio Provincial) ein Treffen einer Whutu-Schule statt, die sozusagen nach außen darstellte, womit sie sich befasst. Alle waren mit chinesisch anmutender Bekleidung angetan. Demonstriert wurde chinesische Kampfkunst, aber auch Bewegungen wie Chi Gong sowie kontrolliertes Aus- und Einatmen (Atem-Therapie), was als natürliches Herz-Therapeutikum eingestuft wird.
Überhaupt wurden die Vorzüge der TCM – so auch ein Atlas der Akupunkturpunkte - dargestellt.
Gegen Mittag ging es dann mit dem Viazul-Bus nach Cienfuegos. Nach ca. einer Stunde kamen wir pünktlich an. Am Bus-Terminal erwartete uns schon der nächste Wirt unserer Casa Particular, die der Wirt in Santa Clara für uns schon gebucht hatte.
Cienfuegos ist praktisch von Wasser umgeben, was zur Folge hat, dass dort die Luft wesentlich besser als in Santa Clara ist. Auch Cienfuegos hat einen Malacón, zu dem wir gleich einmal hingewandert sind. Am Ende des Malacón hat man einen Blick über eine sehr schöne Bucht.
Während ich es in Santa Clara schon bereut hatte, diese weite Reise unternommen zu haben, weil ich mir nicht gedacht hatte, dass ich in der Karibik nur auf Kälte, fürchterlichen Gestank durch Auto-Abgase und Speisen kurz vor der Ekelgrenze stoßen würde, gab Cienfuegos schon eine Art Ahnung, dass Kuba auch sehr schön sein könnte. Es war wärmer geworden. Auch die Landschaft, durch die wir mit dem Bus fuhren, war schon etwas abwechslungsreicher.
Das erste Drittel der Reise lag hinter uns. Und ich sagte mir, dass es eigentlich nur noch besser kommen kann.
Aber interessant war es bisher ohne Zweifel. Schließlich ist eben der Weg das Ziel. Ich hätte auch nicht in einer Bettenburg wohnen mögen, in der einem nie so ganz klar wird, in welchem Land man sich eigentlich befindet.
Abends aßen wir im hübschen Innenhof der casa particular, wo der Wirt uns ein wirklich gutes Essen servierte. Eine Tochter des Wirtes hatte ihren 20. Geburtstag. Und wir waren natürlich eingeladen. Schon von weitem hörte man, dass da ein rauschendes Fest im Gange war.
Als wir hinzu traten, stellte sich heraus, dass die Töne aus dem Fernseher kamen, während die Geburtstagsgesellschaft fröstelnd und etwas gelangweilt auf Stühlen und Sesseln saß. Das Geburtstagskind legte eine DVD mit Salsa-Musik nach der anderen auf und versuchte vergeblich, die Anwesenden zum Salsa-Tanzen zu bringen.
Da mir das Mädchen irgendwie leid tat, mir aber auch langsam langweilig wurde, gab ich mir einen Ruck, stand auf und fing an zu tanzen. Da ich aber nicht Salsa tanzen kann, kramte ich in meinem Gedächtnis nach den Figuren, die wir immer bei der „Gymnastik mit Musik“ und beim Jazz-Tanz gemacht haben. Und die tanzte ich dann eben im Salsa-Rhythmus.
Nicht zu glauben, was dann geschah! Die Gäste strahlten, standen auf und versuchten, nachzumachen, was ich vortanzte. Bald tanzten alle, lachten, amüsierten sich und zogen ihre warmen Sachen wieder aus. Und das Geburtstagskind strahlte und machte natürlich auch mit.
Selbst mein Mann begann zu tanzen. Klar, dass man uns dann am liebsten nicht mehr weglassen wollte.
Das muss man sich mal vorstellen! Da kommt eine Berlinerin und bringt Stimmung unter die als heißblütig bekannten Kubaner.
Dass Salsa auch den Kubanern keine Stimmung macht, haben wir später noch öfter erleben können.
25.1.2009
Cienfuegos ist zwar von Wasser umgeben, aber es gibt dort keinen Strand. Zum Baden muss man ca. 20 km fahren. Und irgendwie wollte ich auch langsam mal wieder ins Wasser gehen.
Unsere Erkundungstour, wie man zum Strand kommt, verlief ziemlich langwierig und ergebnislos.
Am Abend aßen wir wieder in der Casa Particular. Mir fiel wieder auf, dass Kubaner anscheinend keine pikanten Speisen mögen. Das einzige Würzmittel ist eigentlich Salz. Wir dachten, es gäbe vielleicht keinen Pfeffer und brachten ein Tütchen aus dem CUC-Laden mit. Aber nein, Kubaner essen anscheinend nicht gerne scharf.
26.1.2009
Dieser Tag sollte nun ein Badetag werden. Wir wollten mit dem Bus nach Rancho Luna. Doch die Busse waren so überfüllt, dass an ein Mitkommen nicht zu denken war. Also fuhren wir mit einem freien Taxi – also in einem dieser amerikanischen Schlitten – nach Rancho Luna an einen sehr schönen Strand. Dort sahen wir uns nach einer Casa Particular um, weil wir nicht mehrmals für 10 CUC hin und für 10 CUC zurück mit dem Taxi fahren wollten, um schwimmen zu gehen.
Spätestens jetzt fiel uns ein besonderes System auf Kuba auf. Für eine Auskunft – gefragt oder ungefragt – verlangen Kubaner mindestens 5 CUC. Der Mann, der uns die Casa Particular in Rancho Luna zeigte, vergewisserte sich am nächsten Tag, ob wir eingezogen seien und kassierte vom Wirt die 5 CUC. Solchen Forderungen waren wir später selbst mehrfach ausgesetzt, wie noch zu berichten sein wird.
Zurück nach Cienfuegos sind wir wieder mit einem Taxi gefahren. Um 21.00 Uhr sind wir noch ins Kino gegangen. Obwohl wir sprachlich wenig verstanden, war der Film von seiner Machart her ziemlich kurzweilig. Und ich erinnerte mich, dass kubanische Filmemacher schon mehrfach internationale Preise (z.B. Erdbeeren und Schokolade) bekommen hatten. Der Inhalt war simpel. Ein Dorf geriet in Aufruhr, weil eine reiche Erbschaft in Aussicht stand, die sich dann allerdings nicht erfüllte, was am Ende des Filmes zu großer Ernüchterung führte.
Der Film befasste sich mit dem Thema, das anscheinend das Lieblingsthema der Kubaner ist, nämlich Sex.
Wie soll ich das mal kurz beschreiben?
Also der Hauptdarsteller, hinter dem die Frauen nur so her waren, muss auf diverse Sex-Anforderungen reagieren. Er läuft dabei Gefahr, immer wieder von einer seiner Verehrerinnen ertappt zu werden. Sex im Klo, Sex im Hinterzimmer einer Schule, während die im Sex verwickelte Lehrerin gerade eine Unterrichtsstunde abhalten muss und die Schüler nichts merken dürfen.
Das alles wird genauso mit Begeisterung verfolgt wie die neu entfachten Begierden einer alten Dame im Rollstuhl oder die einer keuchen Nonne.
Dann am Schluss eben die Ernüchterung, dass die Sache mit der Erbschaft eben ein Irrtum war.
(
Gast
)
#3 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Im Bauernmarkt herrscht oft hektisches Treiben und es sit wenig Platz für Freundlichkeiten. Oftmals versuchen ein paar Mutige, die "Gelegenheit" auszunutzen, um Dir die Geldbörse zu klauen. Gedränge (im Bauernmarkt) verlangt immer erhöhte Wachsamkeit). Ich persönlich gehe sehr gerne auf Märkte, in Havanna gin ich auf diversen Reisen fast täglich hin, oftmals um nur Kleinigkeiten für den Tag wie 3-4 Eier oder ein paar Tomaten zu kaufen. Man kannte mich vereinzelt bei Händlern, auch traf ich meinen Friseur dort beim Einkaufen. Alles, was an Früchten roh geniessbar und halbwegs aufschneidbar war, hab ich probiert, auch Tomaten und dann gekauft. Was ich sagen will ist, dass man z. B. relativ gut Spanisch können sollte, um auch am Bauernmarkt "Beziehungen" aufzubauen anstatt nur durchzuschlendern. Unvergessen bleibt mir die "Eier-Geschichte" aus meiner 2. Reise:
Ich wollte 4-5 Eier kaufen, am ganzen Markt gab es offenbar keine. Auf Nachfrage gelangte ich am Ende des Marktes zu 2 Ständen mit Eiern. Einer mit einer hässlich langen Warteschlange bis auf die Strasse hinaus, in der prallen Sonne. Am anderen Stand weit und breit kein Kunde. Schlechte Ware? Zu teuer? Ich fragte den Verkäufer, welcher mir erklärte, dass er nur komplette 24er-Kartons verkauft. Davon hatte er genügend. So stellte ich mich auch erstmal in die Schlange, kam dort mit ein paar Hausfrauen und einem Opi ins Gespräch. Alle wollten zwischen 1-6 Eier haben. Da mir elend heiss war, ging ich zurück zum 24er-Stand, kaufte einen Karton. Mit diesen wieder zurück an "mein" Ende der Schlange, wo ich die überzähligen Eier meinen "Freunden" schenkte. Keiner wollte mehr haben, jeder nahm sich, was er eh kaufen wolle, bedankte sich breit lächelnd und ging.
Sicher ratsam und gut ist, dass Ihr Euch von casa zu casa weitervermittlen lassen habt. Die casa-Vermieter untereinander tun dies nach dem Prinzip "eine Hand wäscht die andere" und nehmen keine Kommission. Die 5 CUC "Beratungsgebühr" kassieren die oftmals beschriebenen "jineteros", solch einen habt Ihr dann wohl in Rancho Luna erwischt. Wenn man mal selber auf Suche ist - niemals mit einem dieser Schlepper direkt zur casa gehen, 5 CUC Aufschlag pro Nacht, welche Euch auf den regulären Preis gleich aufgerechnet wird. Besser Leute fragen, die nicht "mitlaufen" können, wie Kellner, Polizisten.....
Ansonsten schade wegen dem Wetter....
Zitat von doro 12
Hier noch ein nächster Teil:
24.1.2009 Cienfuegos
Cienfuegos ist praktisch von Wasser umgeben......,
....Spätestens jetzt fiel uns ein besonderes System auf Kuba auf. Für eine Auskunft – gefragt oder ungefragt – verlangen Kubaner mindestens 5 CUC.
kleine Korrektur: Cienfuegos liegt an einer Bucht von ca. 80qkm Größe und ist nicht von Wasser umgeben, ist also keine Inselstadt!!
Zur Auskunft: da haste Dich aber ganz schön abzocken lassen, zwischen verlangen und geben liegen himmelweite Unterschiede, schade, dass Touristen auch noch Auskünfte an solche Halsabschneider bezahlen und in Kuba dann eine Erwartungshaltung der Leute dort auslösen. Bist sicher an falsche Leute geraten.....
Aber bitte nicht den Kopf hängen lassen, ob meiner Zeilen, der Bericht ist sonst aber schön
Doro, du wirst in die Geschichte eingehen, als die Berlinerin, die den Kubanern das Tanzen beibrachte...
Danke für den Reisebericht, auch wenn die leicht depressive und distanzierte Stimmung deines Berichtes so gar nicht mein 'Kubafeeling' wiederspiegeln, aber jeder erlebt es halt anders und das ist auch gut so.
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt und weiß immer noch nicht wie ich es besser ausdrücken könnte. Eine Insel ist Cienfuegos natürlich nicht, halbinselartig oder an vielen Stellen von Meer begrenzt. Das finde ich für das Klima sehr angenehm.
Ein Teil des Wasserstreifens dient leider als Abladestelle für Bauschutt. Dort sollte man allerdings nicht gerade spazieren gehen wollen.
#7 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
27.1.2007 Rancho Luna
An diesem Tag fuhren wir mit einem Taxi nach Rancho Luna und bezogen die Casa Particular, die wir am Tag zuvor ausgesucht hatten. Die Casa lag direkt am Meer. Auf der Terrasse sitzend hatte man einen herrlichen Panorama-Blick auf die Bucht. Auch zum Schwimmen war die Bucht sehr gut geeignet.
Die Wirtin war nun eine ganz wunderbare Köchin, so dass wir jeden Abend in der Casa das Dinner eingenommen haben.
So gab es z.B. an diesem Abend:
Erbsensuppe,
Reis, Pommes Frittes, Salat, mehrere Sorten gebratenen Fisch,
Obstsalat,
Café solo.
Ein bisschen gestört hat mich, dass es überhaupt kein einziges Geschäft in diesem kleinen Ort gab, so dass man sich zu Mittag keine Kleinigkeit kaufen konnte. Allerdings gab es ein Restaurant und auch einen Imbiss am Strand. Vom Imbiss habe ich mir manchmal eine Art Hamburger geholt, während mein Mann bis zum Abend durchgehalten hat.
Der Preis pro Nacht in der Casa betrug – wie üblich – 25 CUC.
Für heute steht der Seufzer drin: Viele Menschen sind leider sehr geschäftstüchtig; es ist mitunter schwer, allein bleiben zu können.
28.1.2009
Heute habe ich mal geschaut, wie es im All-Inclusive-Hotel „Faro Luna“ in Rancho Luna ist. Ich muss mal sagen, dass ich bestimmt nicht tauschen möchte. Der Preis für 2 Personen und pro Nacht beträgt 130 CUC.
Wir haben in der Regel für 2 Personen 55,00 CUC mit Halbpension pro Nacht bezahlt.
Es gab noch ein anderes All-Inclusive-Hotel, das von Außen einen stark renovierungsbedürftigen Eindruck machte. Wie die Preise dort sind, habe ich nicht erfragt.
An diesem Tag war es sehr heiß, so dass ich schon einen Sonnenbrand befürchtete. Ich habe versucht, im Schatten zu bleiben oder mich im Wasser aufzuhalten.
Trotzdem sind wir am Nachmittag am Delphinarium vorbei bis zum Leuchtturm gewandert. Leider war es unmöglich, am Wasser entlang zu wandern. Wir mussten eine sehr große Strecke auf der Landstraße bewältigen. Und gerade, als ich aufgeben wollte, kam der Leuchtturm in greifbare Nähe.
Auf dem Weg sahen wir, dass Schneisen in das Dickicht geschlagen waren. Wir hielten das für Wanderwege. Doch sie führten regelmäßig an Müllabladeplätze, über denen die schwarzen Geier kreisten.
Am Abend planten wir mit unseren Wirtsleuten einen Ausflug in ein Naturschutzgebiet.
29.1.2009
Pünktlich nach dem Frühstück wurden wir von einem sympathischen jungen Mann mit einem „amerikanischen Schlitten“ abgeholt und an den Hannabanilla, einen Stausee, der sich durch die Sierra Escambray schlängelt, gefahren. Dort stand schon ein ebenfalls sehr sympathischer junger man mit einem Motorboot. Ca. 90 Minuten lang schipperten wir mit den beiden jungen Männern über den Stausee. Wir kamen an üppig bewachsenen Ufern vorbei, sahen auf der Anhöhe Kaffee-Plantagen und im Wasser schwammen Schildkröten.
Ich dachte so bei mir, dass das Boot aber nicht kentern darf. Denn es würde ja nichts nützen, ans Ufer zu schwimmen, weil man durch die dichte Bewachsung keinen Weg finden würde. Wir sind aber nicht gekentert, sondern nach dieser beschaulichen Fahrt in el Nicho an Land gegangen.
Während die beiden jungen Männer im Dorf blieben, haben wir uns auf den Weg durch das Naturschutzgebiet gemacht. Höhepunkt dieser Wanderung waren die Wasserfälle von El Nico, in denen man auch baden konnte. Die Vegetation war echt dschungelmäßig. Ein überdachtes Lokal auf dem Weg zu den Wasserfällen lud zum Essen und Trinken ein.
Direkt an der untersten Stufe der Wasserfälle heftete sich ein junger Mann mit einem Rot-Kreuz-Hemd an unsere Fersen. Hin und wieder riss er ein Blatt ab und gab es uns zu riechen. Irgendwie störte es uns aber, dass er ständig um uns rum war. Auf dem Gipfel eines kleinen Berges angekommen, machten wir uns wieder auf den Weg zu Boot.
Als wir wieder an der untersten Stufe des Wasserfalles vorbei kamen, wollte der junge Mann Geld von uns dafür, dass er uns begleitet hat. Wir haben ihm kein Geld gegeben, weil wir die Art und Weise sehr abstoßend fanden, wie er das eingefädelt hat. Da wurde er mächtig sauer, beruhigte sich aber gleich wieder, als sich neue „Opfer“ näherten, die er dann auch begleitet hat.
Als wir zurück zum Boot kamen, kamen auch unsere Begleiter wieder zurück. Auf der Rücvkfahrt drohten wir in eine Kontrolle zu geraten, weswegen der Bootsführer nicht wieder dort hielt, wo wir eingestiegen waren. Wir wurden sozusagen auf einen Bauernhof abgegeben. Und der junge Mann kam dann mit dem Auto, um uns abzuholen.
Der Ausflug hat uns 60,00 CUC gekostet. Das fanden wir sehr preiswert. Der junge Mann hatte eigentlich einen akademischen Beruf, erzählte aber, dass er mehr Geld verdiene, wenn er sich als Taxi-Fahrer verdinge.
30.1.2009
Diesen Tag verbrachten wir hauptsächlich mit Relaxen und Schwimmen. Wir wollten unbedingt noch einmal dieses herrliche Panorama genießen.
Nebenbei haben wir dann den weiteren Reiseverlauf geplant. Immerhin hatten wir sozusagen Halbzeit. Klar war, dass wir als nächstes nach Trinidat fahren würden. Die Fahrkarten für den Viazul-Bus hatten wir bereits gekauft.
Sicher, Rancho Luna ist sehr schön. Nicht so schön fand ich aber, dass man nicht weit laufen konnte, sondern dann immer auf Landstraßen stieß.
Don Arnulfo
(
gelöscht
)
#8 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Zitat von doro 12
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt und weiß immer noch nicht wie ich es besser ausdrücken könnte. Eine Insel ist Cienfuegos natürlich nicht, halbinselartig oder an vielen Stellen von Meer begrenzt. Das finde ich für das Klima sehr angenehm.
Ein Teil des Wasserstreifens dient leider als Abladestelle für Bauschutt. Dort sollte man allerdings nicht gerade spazieren gehen wollen.
na, so sieht es da aus (s. Bild):
Zitat von doro 12
Heute habe ich mal geschaut, wie es im All-Inclusive-Hotel „Faro Luna“ in Rancho Luna ist. Ich muss mal sagen, dass ich bestimmt nicht tauschen möchte. Der Preis für 2 Personen und pro Nacht beträgt 130 CUC.
Wir haben in der Regel für 2 Personen 55,00 CUC mit Halbpension pro Nacht bezahlt.
ich habe in diesem Jahr im Faro Luna 41,00 Euro pP für AI bezahlt...
cfgs.jpg
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(
Gast
)
#9 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
In Antwort auf:
Die Casa lag direkt am Meer. Auf der Terrasse sitzend hatte man einen herrlichen Panorama-Blick auf die Bucht. Auch zum Schwimmen war die Bucht sehr gut geeignet.
Die Wirtin war nun eine ganz wunderbare Köchin, so dass wir jeden Abend in der Casa das Dinner eingenommen haben.
Kannst Du die Adresse hier im Forum hinterlegen? Klingt interessant, wobei ich persönlich eher selten in der Gegend bin. Aber Cienfuegos ist ein sehr beliebtes Ziel. Ohne den Vortags-Schlepper hättet Ihr die casa vermutlich zu 20 CUC bekommen, aber keine Bange, das ist jedem von uns schon so passiert, vorallem wenn man sich das erste Mal durch Kuba kämpft.
Ich weiss nicht mehr, in welchem "Rancho-Luna"-AI wir auf meiner 1. Reise für 2 Nächte abgesteigen sind, dachte da gibt es nur eines. Jedoch haben wir damals, im Dezember 2003, 70 USD für das Doppelzimmer bezahlt, also 2 Personen inkl. AI. Sehr günstig, aber trotzdem hatten wir nach 2 Nächten den Kragen voll von Animation & Prolltourismus.
60 CUC für 2x 90 Minuten Bootsfahrt und den Taxi-Shuttle ist sicher kein Schnäppchen. Aber Ihr habt neben Oldtimer-fahren, Schiffsfahrt, Wasserfall-Baden auch einen schönen Flecken Natur gesehen, konntet entspannen (bis auf den Jinetero mit dem "Rot-Kreuz"-Shirt) ward zumindest teilweise angenehm begleitet, Fotomotive, nette Urlaubserinnerung. Euch hat der Tag was gebracht, die Kubis haben gut dran verdient (inkl. Euerer Wirtsleute, die den Trip vermittelt haben). Klassische win-win-Situation.
#10 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Ich habe übrigens nichts gegen das Prinzip Geschäft für mich/Geschäft für Dich. Das ist in Ordnung. Ja, sicher haben sie an uns vergleichsweise sehr gut verdient. Aber wir haben auch sehr viel zu einem für uns guten Preis gehabt. Dass die Casa-Wirte bei solchen Gästen äußerst zuvorkommend und liebenswürdig sind, ist natürlich klar. Aber das ist auch o.k. so.
Die Adresse hatte ich schon mal unter "Casas Particulares" eingestellt, kann sie hier allerdings wiederholen:
Hastal Panorama
Manuel Busto Solis
Ave de Golfo N0. II Rancho Luna
Cienfuegos
Tel.: (53)(01)52248573, Mobil-Tel.: (53)(01) 52956991
Es gibt auch eine Web-Adresse, die bei mir allerdings bisher nicht funktioniert hat. Ich schreibe sie trotzdem mal: http://www.netssa.com/rancholunabeach.html
Doro
P.S. Die Seite ist heute bei mir aufgegangen. Ja, es ist das Haus. Ich kann mal in meinen Photos kramen. Aber ich finde, Bilder geben oft nicht die ganze Stimmung wieder, zumal ich nur meine Handy-Kamera benutzt habe.
#11 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Sehr schöner Bericht. Absolut ohne rosa Brille und ohne Negativdetektor, einfach realistisch beschrieben, genau so wie es ein in jeder Hinsicht unvoreingenommener Erstbesucher erleben kann.
Daß Salsamusik für Europäer eher gewöhnungsbedürftig ist, betrachte ich als normal. Mir gefällt sie bis heute nicht. Hab immer wieder erlebt, daß bei Reggaeton wesentlich mehr die Post abgeht als bei Salsagedudel aus der Konserve. Live ist was anderes. Da kommt es hauptsächlich auf die Musiker an, ob Stimmung aufkommt oder nicht.
Die Geschichte mit den sich aufdrängelnden Typen und der Gier nach leicht verdientem Geld ohne Arbeit ist ein in Kuba weit verbreitetes unangenehmes Phänomen, was sich zwar aus der ökonomischen Situation heraus erklären läßt, woraus sich aber noch lange keine Rechtfertigung für dieses respektlose ätzende Verhalten dieser Typen gegenüber Fremden ergibt.
Es geht schließlich auch wesentlich dezenter und meist erfolgreicher. Ist nur eine Frage der Intelligenz und des Willens desjenigen, ob er lernen will, sich in die Denkweise und das Empfinden seiner potenziellen "Kunden" hinein zu versetzen. Aber die Mehrheit der Jineteros ist einfach zu ignorant und/oder zu blöd dafür.
#12 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Matinee um 18:00
Kubanische Zeitrechnung
Ich komme gerade aus dem Kino. Ich habe den Film "Slumdog Millionär" gesehen. Und was sehe ich im Abspann? Da tanzen sie genauso, wie ich in Cienfuegos auf der Geburtstagsfete die Stimmung angeheizt habe. Dabei dachte ich, das sei meine Erfindung.
Wenn das sozusagen parallel zu meiner Eingebung modern geworden ist, dann ist es natürlich kein Wunder, dass Stimmung auf kam.
Wenn ihr also wissen wollt, wie ich nach Salsa-Musik getanzt habe, müsst ihr euch Slumdog Millionär ansehen.
Der Film ist übrigens in jeder Hinsicht (Filmaufbau, Story, Kamera-Führung, Musik) ganz ausgezeichnet, nur leider zu hart für mein Gemüt. Gegen das, was da von Indien so gezeigt wurde, ist Cuba ja das Paradies.
Doro
#17 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Zitat von doro 12
Ich komme gerade aus dem Kino. Ich habe den Film "Slumdog Millionär" gesehen. Und was sehe ich im Abspann? Da tanzen sie genauso, wie ich in Cienfuegos auf der Geburtstagsfete die Stimmung angeheizt habe. Dabei dachte ich, das sei meine Erfindung.
Wenn das sozusagen parallel zu meiner Eingebung modern geworden ist, dann ist es natürlich kein Wunder, dass Stimmung auf kam.
Wenn ihr also wissen wollt, wie ich nach Salsa-Musik getanzt habe, müsst ihr euch Slumdog Millionär ansehen.
Doro
Hallo Doro
Ich habe dich schon mal gefragt. Bist du dir sicher, dass es Salsa ist der dir nicht gefällt?? Nach deinen Äusserungen (15. Geburtstag - junge Leute hören praktisch nur noch Regeton, Casa de la Musica vor und nach der Band, etc. etc.) vermute ich eher, dass es Regeton war
Saludos
Zitat von cohiba
- junge Leute hören praktisch nur noch Regeton, Casa de la Musica vor und nach der Band, etc. etc.) vermute ich eher, dass es Regeton war
Saludos
regeton ist moderne folter für personen + 30!!!!! das einzig gute daran ist, ( wenn man das hören
vermeiden könnte) wie die jungen danach "tanzen"!!!!!
so bewegt sich auch ein elektriker, wenn er auf dem bau den finger in die steckdose steckt
falko
Zitat von falko1602Zitat von cohiba
- junge Leute hören praktisch nur noch Regeton, Casa de la Musica vor und nach der Band, etc. etc.) vermute ich eher, dass es Regeton war
Saludos
regeton ist moderne folter für personen + 30!!!!! das einzig gute daran ist, ( wenn man das hören
vermeiden könnte) wie die jungen danach "tanzen"!!!!!
so bewegt sich auch ein elektriker, wenn er auf dem bau den finger in die steckdose steckt
falko
salsa ist doch immer das gleiche, gleicher takt usw.!
#20 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
Viele Besucher standen auch auf und gingen zu Ausgang.
Ich werde mal versuchen, mich genauer sachkundig zu machen, was Raeggeaton oder Salsa ist.
Wenn das z.B http://www.dailymotion.com/video/x71kbp_...-raymond-et_fun Salsa ist, fände ich es ganz schön.
Doro
Zitat von Tiendacubana
salsa ist doch immer das gleiche, gleicher takt usw.!
und was ist regeton? bumm, bumm, und noch mal bummm.
oh, gott!!! ich werde alt, unsere eltern haben bestimmt
das gleiche zu unserer musik gesagt
falko
#22 RE: Reise nach Kuba 15.1. bis 15.2.2009
viele kubaner finden das abstossend, ich finde ein paar lieder zu hören nicht so schlimm, ist eher zum abreagieren und wachrütteln, wenn sie einem mit zuviel salsa den kopf verdreht haben...
salsatänzerinnen haben natürlich viel mehr anmut, auch wenn die texte da eher musikantenstadelmässig sind...
mein lieblingslied falls es interessiert https://www.youtube.com/watch?v=SjlIxADoQ3s
Zitat von max
bei reggeaton geht es viel um sex und um kraftausdrücke wie das schöne wörtchen "fuck"
viele kubaner finden das abstossend, ich finde ein paar lieder zu hören nicht so schlimm, ist eher zum abreagieren und wachrütteln, wenn sie einem mit zuviel salsa den kopf verdreht haben...
was für ein vogel bist du???? in deinem anderen beitrag " verkackt in eine cubanerin",
bittest du um übersetzung? und hier tust du so, als wenn du alles verstehst!!!
was für ein fake!!!
@stendi
sorry, hattest wohl doch recht!!! der ist ein spinner!!!!!!!!!!!!!!
falko
Zitat von doro 12
Hier nun mal die ersten 2 Stationen. Mein Mann würde den Bericht sicherlich anders geschrieben haben.
Die Reise war für mich sehr positiv, obwohl meine Darstellung sicherlich sehr kritisch ist. Und ich hoffe, dass Kuba eine Zukunft jenseits von Kapitalismus pr hat.
Die Kuba-Reise vom 15.1. – 15.2.2009
15.1.2009 Havanna
Nach meinen üblichen Beschwerden, die ich jedes Mal vor einer großen Reise bekomme und das Unternehmen scheitern lassen drohen, die zwar aus meiner Sicht neurotisch, aber dennoch richtig real sind, konnten wir dennoch pünktlich um 9:55 Uhr mit Air France in Richtung Paris, Charles de Gaulle abfliegen.
Nach einem längeren Fußweg zum Abflug auf den außereuropäischen Abflugsteig starteten wir pünktlich um 13:30 Uhr in Richtung La Habana, Jose Marti, wo wir dann um 17:35 Uhr Ortszeit (6 Stunden vor rechnen) ebenso pünktlich nach einem ruhigen Flug sanft landeten. In La Habana war es bereits dunkel, als wir ankamen. Für 20.- CUC (den konvertiblen kubanischen Peso, der abzüglich der Umtauschgebühren nicht ganz auf den Wert des Euro kommt) ließen wir uns zur von Berlin aus per Internet gebuchten Casa Particular kutschieren.
Der erste Eindruck beim Verlassen des Taxis war erst einmal schocking. Gegenüber des Hauses, das wie eine Ruine wirkte, standen 2 reale Ruinen. Der Eingang zur Casa (oder das, was man dafür halten konnte) war verschlossen. Doch irgendwie gelang es unserem Taxifahrer Kontakt zu dem Casa-Vermieter aufzunehmen, so dass sich alsbald die Eingangstür öffnete und wir über mehrere Treppen in unser Domizil gelangen konnten. Da uns der Wohnraum und der Balkon uneingeschränkt zur Mitbenutzung zur Verfügung stand, war die Unterkunft doch recht komfortabel. Wir wurden gleich mit einem Schluck des herrlichen kubanischen Rums begrüßt.
Die Casa kostete pro Nacht 25.- CUC.
Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten, sind wir in das nahe gelegene chinesische Viertel zum Essen gegangen, wo wir auf glühenden Eisenresten von Hochofenabstichen gegrilltes Hühnerfleisch (das war dort die Spezialität) mit Gemüsereis und gemischten Salat serviert bekamen. Das schmeckte sehr gut; ebenso das kubanische Bier (Cristal).
Für die Mahlzeit – einschließlich der Getränke und des Trinkgeldes) zahlten wir 20.- CUC.
16.1.09
Nach einer gut verbrachten Nacht begaben wir uns an den gedeckten Frühstückstisch.
Das Frühstück war sehr reichhaltig. Besonders der Kaffee schmeckte ausnehmend gut. Die Früchte, die Brötchen und die offenbar nicht in Butter gebratenen Eier waren gewöhnungsbedürftig. Für das Frühstück wurden pro Person und Tag 5.- CUC brechnet.
Da wir uns eine Casa Particular im Zentrum Havannas gesucht hatten, konnten wir uns von unserer Unterkunft direkt zu Fuß auf erste Tuchfühlung mit der Stadt und ihren vielen Sehenswürdigkeiten begeben.
Von der Avenida de Italia gelangten wir durch eine Fußgängerzone schnell zum Capitol. Über den Prado ging es dann zum berühmten Malecón, der Uferprachtstraße, über die häufig die Wellen des Atlantik spritzen, was ja in Filmen sozusagen das Erkennungszeichen für Havanna ist.
Überhaupt war eben alles so wie in Filmen und Reiseführern beschrieben: diese amerikanischen Schlitten, diese interessante prachtvolle Kolonialarchitektur (teilweise sehr schön restauriert, aber eben auch sehr ruinös).
Am frühen Nachmittag waren wir auf unserer Fußwanderung durch La Habana Centro und Vieja schließlich am Ron-Museum gelandet, wo wir erst einmal etwas essen mussten, was wiederum für 2 Personen nur 20.- CUC kostete. Das Ron-Museum und das dazugehörige Restaurant war ganz auf Touristen eingestellt. Eine Live-Band spielte all die Stücke, die man aus dem Film „Buena Vista Social Club“ kennt. Das war übrigens der einzige Ort auf Kuba, wo ich diese alte kubanische Musik gehört habe.
Es war übrigens ziemlich kühl in Havanna, so dass ich mehrere Sachen übereinander tragen musste, die ich eigentlich einzeln nacheinander anziehen wollte. In der Nacht kühlte es sich sogar bis auf 8° C ab. Diese Kälte sollte sich – wie sich noch herausstellte - 9 Tage halten.
Da wir zu Mittag gegessen hatten, wollten wir abends nur eine Kleinigkeit von einem Stand oder einem Schnellrestaurant essen, wo man auch mit kubanischen Pesos bezahlen konnte. Was da angeboten wurde, war für uns zwar spottbillig, bewegte sich aber aus meiner Sicht knapp an der Ekelschwelle. Auf jeden Fall lief ich in solchen Situationen nicht in Gefahr, zu viel zu essen.
Zu meinem großen Erstaunen war dieses fürchterliche Essen aber absolut bekömmlich. Ich bekam weder Magen- noch Darmprobleme.
18.1.2009
An diesem Tag sind wir zu Fuß zu einem Bauernmarkt gelaufen, dessen Namen mir allerdings entfallen ist. (Für Kenner von La Habana: die Maximo Gomes ganz weit entlang)
Es handelte sich um einen Markt, auf dem frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch angeboten wurde. Dieser Markt lag nun ganz offensichtlich fernab jeglicher Touristenpfade. Die Straßen und Bürgersteige waren noch schlechter als andernorts in Havanna. Mein Gesamteindruck war: schmutzig, unhygienisch, verrottet, ein stinkendes Steh-Klo ohne Spülung und ohne verschließbare Tür. Hinzu kamen diverse abscheulich anmutende, total heruntergekommene Plattenbauten.
Von der sprichwörtlichen Freundlichkeit der Kubaner konnte besonders hier keine Rede sein. Ich fand das Verhalten eher rücksichtslos und sehr unhöflich.
Trotz dieses abstoßenden Ambientes nahmen wir noch einen kleinen Imbiß: panierter Süßkartoffelbrei in Fett ausgebraten, kein bisschen wohlschmeckend, aber magenfüllend. Kosten umgerechnet ca. 30 Cent.
In die Casa Particular zurück gekehrt, sorgte unsere Frage nach dem Programm in der Casa de la Musica durch unsere mangelhaften Spanischkenntnisse für Verwirrung. Es wurde verstanden, dass wir am nächsten Tag abreisen wollen, obwohl wir 5 Tage vorbestellt hatten. Wir verstanden aber, dass wir am nächsten Tag abreisen sollen, waren unsererseits geschockt, willigten aber ein, am nächsten Tag abzureisen.
Die Sprachverwirrung konnte dann allerdings aufgelöst werden. Und wir reisten natürlich nicht am nächsten Tag ab.
Schließlich gingen wir noch in die Casa de la Musica, wo „Pupy und seine Stars“ spielen und auftreten sollten. Wir stellten uns in die Schlange der Wartenden. Das Angebot, gegen ein kleines Aufgeld sofort eingelassen zu werden, lehnten wir ab. Schließlich hatten wir unsere Karten und konnten an einem Tisch Platz nehmen. Es sollte um 22:00 Uhr beginnen. Das war aber weit gefehlt. So kurz nach 23:00 Uhr begann die Show, teilweise mit CD-Musik, teilweise mit Pupys Live-Band.
Mir hat es nicht gefallen. Hauptsächlich wurde Salsa gespielt, was ich ohnehin nicht mag. Es sieht zwar sehr gut aus, wenn Paare richtig Salsa tanzen können. Aber die Musik gefällt mir dazu nicht. Eben Soße! Und ich hatte den Eindruck, dass nicht nur mir diese Musik nicht gefällt. Es kam einfach keine gute Stimmung auf. Und das liegt meines Erachtens an dieser Art von Musik, bei der keiner mit geht.
18.1.2009
An diesem Tag haben wir einen Badetag eingelegt. Mit dem Bus 400 sind wir von der Haltestelle am Capitol zu den Playas del Este gefahren, um endlich mal einen Vorgeschmack auf eine ganz andere Seite Kubas zu bekommen.
Während in Havanna Krach, Gestank und Betriebsamkeit vorherrschten, kamen wir nun in einen Badeort am Atlantik mit einer geschätzten Wassertemperatur von mindestens 25° C, obwohl es besonders abends und nachts so kalt gewesen war.
Und das war natürlich ganz toll! Wann kann man schon Ende Januar in warmen Meerwasser schwimmen?
19.1.09
An diesem Tag sind wir zuerst wieder ganz lange am Malecón spazieren gegangen, um dann zum „Platz der Revolution“ zu laufen, wo es eine Verkaufsstelle für den Viazul-Bus geben sollte, mit dem wir weiter nach Santa Clara fahren wollten. Doch am „Platz der Revolution“ gab es weit und breit keinen Viazul-Bus-Terminal.
Uns wurde zu einem Taxi geraten, das uns zu diesem versteckten Terminal am ZOO bringen sollte.
Diese Aktion nahm viel Zeit in Anspruch, war allerdings auch mit vielen Eindrücken von der Stadt verbunden.
20.1.2009 Santa Clara
Pünktlich um 8:40 Uhr fuhr der Viazul-Bus ab nach Santa Clara ab. Wir wurden vom Vermieter einer Casa Particular, die uns vom Casa-Vermieter in La Habana vermittelt worden war, abgeholt.
Unser erster Eindruck von Santa Clara war: Sehr spanische Stadt! Wir zogen in ein sehr schmales aber nach hinten langgestrecktes Haus ein und bewohnten dort ein riesiges Zimmer mit 2 riesigen Betten. Es gab auch einen sehr schmalen und mit vielen Pflanzen dekorierten Innenhof.
Und weil es immer noch so kalt war, habe ich erst einmal Pfefferminztee getrunken. Ich hatte dafür extra Teebeutel mitgebracht, was nicht nötig gewesen wäre, wie sich herausstellte.
Wir machten auch noch einen ersten Rundgang durch die sehr spanisch anmutende Stadt.
21.1.09
Als erstes besuchten wir die zur Gedenkstätte (Monumento al Tren Blindado) errichtete Stelle an den Eisenbahngleisen, auf dem der Zug mit Regierungstruppen in Santa Clara ankommen sollte, um die Rebellion gegen das Batista-Regime nieder zu werfen. Dieser Zug wurde an dieser Stelle durch die Rebellen unter Führung von Ernesto Che Guevara zum Entgleisen gebracht und die Regierungstruppen konnten in die Flucht geschlagen bzw. zur Aufgabe gezwungen werden.
Am Nachmittag haben wir dann das Mausoleum besucht, in dem sich die sterblichen Überreste von Ernesto Che Guevara und 38 seiner Kameraden befinden, nachdem sie 1997 aus Bolivien nach Cuba überführt wurden. Das Mausoleum befindet sich auf dem im Osten von Santa Clara gelegenen Gelände, auf dem 1988 ein Monument zu Ehren Ches zum 30. Jahrestag des Sieges errichtet wurde. An der Rückseite des Monuments befindet sich auch das Che-Museum, in dem viele Photos und persönliche Gegenstände des Comandante ausgestellt sind.
Man konnte gut nachempfinden, was für eine charismatische Gestalt Ernesto Che Guevara doch gewesen sein mag und über seinen Tod hinaus immer noch geblieben ist. Inwieweit er von der Bevölkerung jetzt noch verehrt wird, konnten wir nicht so richtig herausfinden. Ich nehme an, dass er den Älteren, die sich vielleicht noch an die Verhältnisse unter Batista erinnern, immer noch etwas bedeutet, während die nachwachsende Generation vermutlich andere Maßstäbe hat. Den jungen Leuten geht die wirtschaftliche Entwicklung eher zu langsam. Auch wünschen sie sich wohl etwas mehr Liberalität.
Wie schon in Havanna, so erlebten wir die Überwachung auch in Santa Clara sehr stark. Auf Kuba wird strikt kontrolliert, dass die Vorschriften eingehalten werden. Was die Einen als Gängelung erleben, scheint für die Anderen ein Vorteil zu sein. Als Tourist fühlt man sich vor allem wegen der Überwachungspräsenz sehr sicher.
Wie überall in Kuba gibt es 2 Sorten von Geschäften. In der einen Sorte von Geschäften wird mit kubanischen Pesos bezahlt In diesen Geschäften gibt es auch rationierte Lebensmittel. Vor diesen Geschäften bilden sich regelmäßig lange Warteschlangen.
Warteschlangen gibt es aber auch in den Läden, in denen mit konvertiblem Pesos (CUC) bezahlt werden muss. Dort gibt es viele Artikel, die wir auch in Europa gewöhnt sind. Da Diebstahl anscheinend ein großes Problem ist, müssen die Taschen am Eingang abgegeben werden. Es wird nur eine überschaubare Zahl an Menschen eingelassen. Erst wenn die Einen gehen, finden neue Kunden Einlass. Vor dem Verlassen der Geschäfte wird genau kontrolliert, dass nur bezahlte Waren mitgenommen werden. Diese Kontrollen verzögern den Einkaufsvorgang und verlängern das Warten in der Schlange zusätzlich.
Am Abend waren wir im Kulturhaus, wo ein Trova-Abend angekündigt war. Dieses Kulturhaus beherbergte eine Art Volkshochschule, in der u.a. auch Musik-Kurse stattfinden. Von Zeit zu Zeit gibt es dann Darbietungen der Lehrer und Schüler. An diesem Abend gab es „la musica de trovas“, was ich als Musik der Troubadoure übersetzen würde. Es traten 2 Gitarristen auf. Der eine schien ein Lehrer der Schule zu sein. Der andere Gitarrist wirkte noch minderjährig und war wohl ein Schüler des älteren Gitarristen.
Die Lieder waren sehr schön. Gestört hat nur, dass das Konzert im Foyer des Gebäudes, in dem alle Türen offen standen, stattfand. Es zog fürchterlich. Und da es sehr kalt war, wirkte sich der Zug besonders unangenehm aus.
22.3.2009
An diesem Tag setzten wir unsere Stadterkundungen fort. Etwas außerhalb der Stadt lagen etliche Klinik-Gebäude.
Santa Clara ist auch Universitätsstadt.
Ganz in der Nähe der Klinikgebäude (u.a. auch ein Herz-Zentrum) befand sich eine potthässliche Plattenbau-Siedlung. Die Häuser wirkten völlig desolat, so dass ich ganz genau hinschauen musste, um erkennen zu können, dass dieser Häuser tatsächlich bewohnt werden.
Ganz in der Nähe dieser Plattenbau-Siedlung gab es einen großen Kindergarten. Ich musste an das Konzept von Hellersdorf zu DDR-Zeiten denken. Nur dass die Häuser in Hellerdorf nie so verkommen gewirkt haben.
Anfangs schien noch die Sonne, aber bereits gegen Mittag wurde es wieder empfindlich kalt. Ich hatte ein T-Shirt, einen Pullover, eine Weste und einen Anorak an.
23.3.2009
An diesem Tag machten wir einen Ausflug, der uns zu einem Berg außerhalb der Stadt führte. Ich glaube er hieß Lomi Capiro. Die Sonne schien, so dass es sehr warm wurde. Sonnenschutz und Kopfbedeckung waren durchaus erforderlich.
Auf dem Berg befand sich ein Denkmal, dessen Bedeutung ich inzwischen leider vergessen habe. Vom Berg aus hatte man einen sehr schönen Überblick über das ganze sonst sehr flache Gelände. Auf dem Berg begegneten uns mehrere Kinder- und Jugend-Gruppen.
Später ging dann die Sonne wieder weg. Sogleich wurde es empfindlich kalt. Ich will damit sagen, dass es mitunter schwer war, richtig angezogen zu sein. Bei Sonnenschein wurde es so heiß, dass man es nur im T-Shirt aushalten konnte, kamen Wolken auf, wurde es unangenehm kalt.
Da wir am nächsten Tag nach Cienfuegos weiterreisen wollten, kauften wir uns Busfahrkarten für den Viazul, einer sehr guten und zuverlässigen Bus-Gesellschaft.
Das bestätigt mir, dass die Deutsche-Ehefrau lieber zu Hause in Deutschland lassen soll. Sonst verdebt uns der Spaß in Kuba.
Zitat von falko1602Zitat von Tiendacubana
salsa ist doch immer das gleiche, gleicher takt usw.!
und was ist regeton? bumm, bumm, und noch mal bummm.
oh, gott!!! ich werde alt, unsere eltern haben bestimmt
das gleiche zu unserer musik gesagt
falko
Verwechselst Du das jetzt etwa mit der Regentonne?
Doro
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