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Auf der Borderline nachts um halb eins - Teil 2
17.06.2007 09:37 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2007 09:38)
#1 Auf der Borderline nachts um halb eins - Teil 2
http://taz.de/blogs/lottmann/2007/06/15/und-weiter-22/
http://taz.de/blogs/lottmann/2007/06/15/und-weiter-22/
In Antwort auf:
Auf der Borderline nachts um halb eins.
« 10. Kapitel: Kuba…und weiter… »
…und weiter…
Bald zog es ihn wieder zurück zum Hotel Presidente Fidel Castro und dem tollen TV-Programm dort. Wieviele Tage und Stunden Chavez wohl bleiben würde? Raúl Castro machte übrigens eine ganz gute Figur. Ein gelassener, unpeinlicher Typ, der in Fidels alter Uniform steckte und bestimmt kein Ego-Problem damit hatte. Er war freilich kleiner als Fidel, sodaß er eher an Kim il Sung II als an den commandante el jieve erinnerte. Im Stechschritt marschierten Ehrengarden hin und her, ein Kranz wurde am Grabmal von Frederico Marinas niedergelegt, Militärkapellen spielten Märsche, ein Trompeter blies ein bißchen oder sogar sehr falsch, Hugo Chavez ergriff wieder das Wort, erinnerte an José Marti, Frederico Marinas und Fidel Castro. Wer war bloß Frederico Marinas? Ein Studentenführer? Überall im Straßenbild hingen Plakate von Ché, von Fidel, und eines zeigte sogar den Weltbankpräsidenten mit einer Hakenkreuzbinde. Ein weiteres Plakat zeigte Adolf Hitler, wobei der Text dazu bestimmt hitlerfeindlich war, da er die Worte „Gringo“ und „Bush“ enthielt. Es gab auch einfache Parolen, ohne Bild, fast ohne graphischen Anspruch, und an jeder zweiten Wand klebte so ein „Spruch“, der in aller Regel von Ché oder von Fidel war. Das war natürlich eine schöne Sache, verglichen zum Beispiel mit den „Graffittis“ in kapitalistischen Staaten, die sinnlos, unpolitisch, kriminell und häßlich waren.
In Antwort auf:
„Endlich angekommen!“ dachte Ricardo Rúiz und streckte seine Glieder: „Das ist Kuba! Das ist Afrika! Das ist Salsa!“ Er wiegte seine steifen Hüften und verdrehte die Augen wie ein latin lover. Der Kellner bekam ein fettes Trinkgeld. Zwei Dollar. Man hatte es ja. Er lernte nun, dass man auf Kuba seine Tausend Dollar durchaus nicht in Kleinstscheinen am Körper tragen mußte, sondern getrost im Hotel lassen konnte. Kuba lebte vom Tourismus, und es war ein Polizeistaat im guten Sinne. Ein einziger getöteter oder ausgeraubter deutscher Tourist hätte den Zusammenbruch der Ökonomie, der Finanzen, des Polizeistaates bedeutet. Deswegen durfte es unter keinen Umständen vorkommen. Nirgends war man als Deutscher so sicher wie auf Kuba. Ein Schäuble-Paradies. Von der Hotelbar ging es weiter in ein illegales privates Restaurant, und wieder gab es Kontakt satt mit den Betreibern dort. Ricardo Rúiz spürte nun, was der Alte gemeint hatte, sein Chef, was sein seltsamer Gesichtsausdruck, besser Blick, bedeutet hatte, als er „Sie müssen reisen…“ gesagt hatte, so entrückt, fokussiert auf einen Punkt 200 Meter hinter und über dem Angesprochenen, den Diphtong unnatürlich auf das „a“ geschoben, wie „raaisen…“. Ja, das war ahnungsvoll gewesen, total visionär irgendwie, als hätte der taz-Chef, gewiß selbst ein global player, bereits gewußt, was Ricardo auf Kuba erwartete.
http://taz.de/blogs/lottmann/2007/06/15/und-weiter-22/
17.06.2007 11:37 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2007 11:59)
#2 RE: Auf der Borderline nachts um halb eins - Teil 2
Ist ganz lustig geschrieben, aber inhaltlich muss man sich schon Einiges fragen, der Autor kommt von seinem Dollarfimmel nicht los - frage mich da schon, wie er jemals eingekauft hat...
Verweise mal noch auf diesen Leserbrief: http://taz.de/blogs/lottmann/2007/06/15/und-weiter-22/:
PS: "Rechtslastiges" sehe ich da aber nicht...
Verweise mal noch auf diesen Leserbrief: http://taz.de/blogs/lottmann/2007/06/15/und-weiter-22/:
In Antwort auf:
Wenn schon spanisch, dann bitte richtig. Sonst ist es nur peinlich und zeigt, wie wenig Ahnung der Schreiber hat. “Comandante en jefe” statt “comandante el jieve”, “no pasaran” statt “no pasardan”,”movimiento de las tierras” statt “moviemento de los tierras”, usw. Der Schreiber kann zwar kein Spanisch, aber er versteht die Nachrichten im Fernsehen (??).Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt in La Habana war. Denn ich habe dort Cafes gesehen, Läden, wunderbar restaurierte Stadtviertel, viele japanische Autos, freundliche Menschen.
Der “Reisebericht” ist stark rechtslastig eingefärbt. Nur weiter so taz !!
PS: "Rechtslastiges" sehe ich da aber nicht...
17.06.2007 11:39 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2007 11:39)
#3 RE: Auf der Borderline nachts um halb eins - Teil 2
17.06.2007 16:29 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2007 16:30)
#4 RE: Auf der Borderline nachts um halb eins - Teil 2
Manza,
dies ist kein Reisebericht, es ist - mehr oder weniger gelungene - Fiktion. Der Autor gilt als einer der "Ikonen" der Popliteratur.
Joachim Lottmann
Weisst du nicht , was das "Borderline-Syndrom" ist? Du enttäuschst mich ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-...d_Partnerschaft
dies ist kein Reisebericht, es ist - mehr oder weniger gelungene - Fiktion. Der Autor gilt als einer der "Ikonen" der Popliteratur.
Joachim Lottmann
In Antwort auf:
Das herausstechendste Merkmal der Prosa Lottmanns ist seine Verwendung des ironischen Zu-Tode-Lobens im Duktus gespielter Einfalt - meisterhaft ausgeführt etwa anhand der ständigen Verweise auf Christian Kracht in „Deutsche Einheit“ oder in zahlreichen Artikeln über Gerhard Schröder und die SPD in der taz.
Weisst du nicht , was das "Borderline-Syndrom" ist? Du enttäuschst mich ...
In Antwort auf:
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) wird auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung genannt. Zum Erscheinungsbild gehören sehr wechselhafte Stimmungen und Affekte, ein zerrüttetes Selbstbild, viele Betroffene haben sehr unterschiedlich ausgeprägte Arten von traumabedingten Dissoziationen, autoaggressives Verhalten betrifft viele Borderliner, auch als Folge der Traumata. Extreme zwischenmenschliche Sensibilität [1] und extremes Emotionsgedächtnis sind hervorstechende Merkmale bei vielen Betroffenen[2]. Vor allem die letzten beiden Symptome sind häufig Ursache für soziale Konflikte. Grundsätzlich können die Symptome bei den Betroffenen sehr unterschiedlich sein; viele davon gibt es sogar gegenteilig. Die Stärke der Störung ist von Person zu Person individuell, ebenso das damit verbundene Leiden und die individuellen Belastungserscheinungen. Es ist jedoch immer eine seelische Dauerbelastung gegeben, das Leben Betroffener ist nachhaltig beeinträchtigt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-...d_Partnerschaft
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