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Auf der Borderline nachts um halb eins: 12. Kapitel: Santiago de Cuba…und weiter in der Karibik… »
#1 Auf der Borderline nachts um halb eins: 12. Kapitel: Santiago de Cuba…und weiter in der Karibik… »
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12. Kapitel: Santiago de Cuba…und weiter in der Karibik… »
…und weiter…
Ricardos neuer und alter Freund entwickelte völlig neue gute und schlechte Eigenschaften. Zum einen stellte sich bald heraus, dass er, also Matthias Politicky, keineswegs mehr der kultivierte Mann war, den Ricardo einst gekannt hatte. Und er sah auch nicht mehr gut aus. War er einfach nur alt geworden? Sah vielleicht auch Ricardo so verlebt aus? Nein, das war unwahrscheinlich. Ricardo gefiel sich im Spiegel immer besser, seitdem er Kuba betreten hatte. Eigentlich mochte er sich zum erstenmal seit Jahren wieder leiden, wenn er sich im Spiegel sah. Es konnte natürlich an den kubanischen Spiegeln liegen, die recht stumpf und auch im Badezimmer unbeleuchtet waren. Ein weiterer geschickter Zug von Fidel Castro wahrscheinlich, der sich bekanntlich auch um die kleinsten Details kümmerte. Seine Landsleute konnten sich so leiden, auch wenn sie älter wurden.
[...]
Tja, und so kam es, dass sie beide ganz langsam in das Nachtleben der karibischen Millionenstadt einsickerten. Für Ricardo war die erste Veränderung, dass er von Stunde zu Stunde seltener angesprochen wurde. Noch in Havanna sprangen die Hooker, Straßenhändler, Hurensöhne, Abzocker und Touristenjäger im Sekundentakt auf ihn zu. In Santiago waren es schon weniger Nervtöter, die etwas von ihm wollten, die in ihm die Brieftasche auf zwei Beinen sahen. Als es dunkel wurde, laberte ihn kaum noch jemand an. Um Mitternacht überhaupt niemand mehr. Er hatte den Gang, die Motorik, die Ausstrahlung der einheimischen Bevölkerung angenommen. Er wurde nicht mehr als Fremder wahrgenommen. Er war ein Teil Afrikas geworden.
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Ricardo fühlte sich wahnsinnig wohl. Er sah den neuen Ort nicht nur, er WAR der neue Ort. Er war die Karibik. Und natürlich hielt er dieses neuartige Erlebnis in gewisser Weise Politicky zugute. Ricardo spürte jeden Muskel, jeden Knochen, die Schultern, den Rücken, die Beine. Sein weiter Tropenanzug, den er extra für die Reise gekauft hatte, der aber bisher nie richtig gewirkt hatte, machte aus ihm plötzlich einen Stammgast aus Marty´s Café aus dem Film „Casablanca“.
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Dann saß er da und wurde schlagartig nüchtern und traurig. Was war das für eine blöde Situation? Er kannte doch hier niemanden. Doch kurz darauf wurde er durch die Stäbe des Holzzauns, der die Terrasse vom Straßenbetrieb trennte, angesprochen. Ein junger Mann wollte wissen, ob er traurig sei.
„Si!“ brüllte Ricardo.
Der junge Mann deutete auf ein blondes junges Mädchen am anderen Ende des Zauns und fragte, ob Ricardo das Mädchen als Tischbegleitung wolle.
„Si!“ rief Ricardo sehr überzeugt. Er hätte jetzt jeden und jede akzeptiert. Außerdem sah das Mädchen dermaßen süß aus, dass man sicher davon ausgehen konnte, dass sie sogar von Nahem noch einen Rest dieser Fern-Schönheit haben würde, egal wie kurzsichtig man war. Das Mädchen kam heran, sie war vollkommen schön, fehlerlos, total süß, und ganz reizend. Konnte es so etwas überhaupt geben? Welchen Voodoo hatte Politicky da zum Laufen gebracht, welchen Zuhälter hatte er bestochen? Ricardo hatte noch nie ein so süßes Mädchen getroffen, dass ihn dann auch gleich übergangslos mit sanften, schmatzenden, naiven Küssen bedeckte. Sie war undefinierbar Anfang bis Mitte 20 und fragte nach wenigen Eingangsworten, ob er sie heiraten wolle.
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Draussen wurde der lästige „Halbbruder“ endlich weggeschickt und ein Stundenhotel aufgesucht. Es war nur fünfzig Schritte von der Wellblechbar entfernt.
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#2 RE: Auf der Borderline nachts um halb eins: 12. Kapitel: Santiago de Cuba…und weiter in der Karibik… »
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Auf der Borderline nachts um halb eins.
« …und weiter……und weiter… »
…und weiter in der Karibik…
Zwei abenteuerliche Herren in den besten Jahren, vornehmer gekleidet als die arme Bevölkerung, schlenderten übermütig die Calle José A Saco entlang, Ricardo Rúiz und Matthias Politicky. Die letzte Nacht war natürlich ihr Thema, und nichts freute Ricardo so sehr wie die Tatsache, endlich darüber berichten und vor allem schreiben zu dürfen. Denn die kleine blonde Mulattin war weder seine Frau, noch stand sie ihm nahe, und so galt das Schreibverbot in ihrem Falle nicht. Es handelte sich mitnichten um Verrat, wenn er seinem neuen Freunde die eben zuende gegangene Liebesnacht in allen Einzelheiten schilderte. Selbst Rainald Goetz konnte ihm daraus keinen Strick drehen, denn er hatte für jede Minute, jede Liebkosung, jedes nette Wort, jede weitere Runde bezahlt.
http://taz.de/blogs/lottmann/2007/06/21/...in-der-karibik/
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