Letzte Nacht war es auf der Plaza viel ruhiger. Es waren auch weniger Leute unterwegs. Auch die Musik schien ein wenig gedämpfter.
Heute hat mein bester Freund, der Barbero Geburtstag. Er ist die Nacht erst aus Havanna zurück gekommen, lässt es sich allerdings nicht nehmen, seinen Geburtstag mit einem Schwein am Spieß zu feiern. Hoffe, dass das Schwein heute früher fertig gebraten ist, als an Sylvester. Er hat unter anderem drei Steigen Bier von seiner Reise mitgebracht, die die Wärme etwas erträglicher machen soll.

Vielen Dank el-Che für den Tipp

Heute morgen hat uns unsere Pata ihre 10 geschlüpften Küken vorgestellt. Meine Frau hat die Tiere in den derzeit leeren Schweinestall gelockt, damit die jungen Tiere vor Hunden und Katzen geschützt sind. Es ist das zweite Mal, dass die Pata Mutter wurde. Beim ersten Mal waren es nur wenige Eier und keines der Küken überlebte. Beim zweiten Mal wuchsen ein Weibchen und ein Männchen heran. Aber das Männchen wurde von einem Hund aus der Nachbarschaft tot gebissen. Mal sehn wie die Nachkommenschaft die nächste Zeit übersteht.

Es ist wieder mit Apagones zu rechnen. Gestern war Pilon davon in der Zeit von etwa 16 Uhr bis 18:20 Uhr betroffen.

Gestern Abend von etwa 18 bis 20 Uhr ohne Strom. Für heute wird ein deutlich höheres Defizit als gestern erwartet, was im Wesentlichen auf eine geringere Produktion zurückzufuehren ist. Meine Frau nimmt an, dass es an ausreichend Petroleum fehle.

Die nächste Gehaltszahlung werden die staatlichen Beschäftigten nur noch unbar auf ein Bankkonto ausbezahlt bekommen. Damit dürfte jeder Beschäftigte wenigstens einen Tag im Monat dazu verwenden, Geld von seinem Konto abzuheben. Ich bin gespannt auf die Schlangen, die sich vor den beiden Bankstellen in unserem Ort bilden werden.
Möglicherweise schafft es auch Raum für private Anbieter an der Bargeldversorgung etwas zu verdienen.

Heute am Freitag waren wir von 15 bis 18 Uhr ohne Strom. Wenn das Defizit weitere Abschaltungen erfordert, sind wir moeglicherweise um 21 Uhr mit dabei.

Freitagvormittag habe ich unseren inzwischen Dauergast, eine Pekinesin, ausgeführt und im Meer gebadet. Über das Baden war sie zwar nicht so begeistert, aber was sein muss, muss man halt ertragen. Wieder zuhause gab es noch ein Bad mit Süsswasser und einen kleinen Happen zu essen.

Am Samstag hat es uns von etwa 18:30 Uhr bis kurz vor 21 Uhr getroffen. Mein Freund in Sevilla ist allerdings nicht von den Stromabschaltungen betroffen. Vermutlich hängt er an dem Versorgungsstrang, der bis zum Hotel nach Marea geht.

Für mich neu scheint zu sein, dass jetzt auch die Hauptstadt Havanna ihren Einsparungsbeitrag leisten muss. Wo am Meisten verbraucht wird, lässt sich auch am Ehesten einsparen. Das haben jetzt auch die Holzkoepfe an der Spitze bemerkt. Bleibt nur abzuwarten, bis es dann wieder unruhig auf den Strassen wird.

Am Sonntag hatten wir Glück. Der Strom war nur kurz am Nachmittag für circa 45 Minuten weg. Gestern Abend waren wir von etwa 19 Uhr bis kurz nach 21 Uhr ohne Strom.
Das tägliche Defizit ist hoch. Wahrscheinlich wird es zurzeit etwas gerechter verteilt.

Gestern gab es wie ein Wunder keine Stromunterbrechung, obwohl das für den Tag vorausgesagte Defizit unverändert hoch war. Heute Abend wird es Pilon aber wieder wohl treffen.

In einem der MLC Geschäfte ist in den letzten Tagen endlich etwas an neuer Ware eingetroffen. Säfte, Süßwaren und Kunststoffbehaelter und Utensilien für die Küche. Angeblich gab es auch Waschpulver. Das war aber schon nicht mehr da, als ich anderntags hingegangen bin.

Die Bediensteten der Flora y Fauna haben bereits etwa drei Monate keinen Lohn mehr ausbezahlt bekommen. Um irgendwie zu überleben, nehmen sie sich von dem was produziert wird und verkaufen es auf der Straße, wenn sie es nicht selbst verbrauchen.

Pilón scheint jetzt doch zu den priviligierten Standorten zu zaehlen, die weitgehend von den Stromabschaltungen verschont werden. Seit meinem letzten Beitrag gab es nur wenige Unterbrechungen, die aber auf Wartungsarbeiten wohl beruhten. Ich erinnere mich noch ganz gut an die Zeiten als 12 bis 14 Stunden pro Tag der Strom weg war. Das braucht kein Mensch.
Letzten Sonntagabend traf eine Kaltfront mit Regen ein. Am Montagnachmittag war es sonnig, aber die Nacht regnete es erneut. Danach gab es zwar kein Regen mehr, aber es blieb windig und vor allem die Nacht und am Morgen war es sehr frisch. Ich selbst bin an zwei Tagen nur mit Sweatshirt aus dem Haus.
Heute scheint es wieder etwas aufwärts zu gehen. Die Temperaturen sind deutlich angenehmer.
Manzanillo hat es beim Eintreffen der Kaltfront stärker erwischt. Starke Winde drängten das Wasser aus dem Golf auf die Uferregionen und verursachte Schaeden. Ausserdem führten die starken Winde zu Schaeden an Stromleitungen. Es gab sehr viele Schadensmeldungen. Möglicherweise erklärt sich auch die Umleitung von Sunwingmaschinen am Mittwoch zum Flughafen Holguin hierauf.

Heute war die Zeit gekommen, mein Visa zu verlängern. Zuerst sind wir zur Post um die erforderlichen Gebührenmarken zu kaufen. Neu ist, dass die Marken jetzt ausgedruckt werden und man für den Kauf einen Carné vorlegen muss. Es hat etwas Zeit gebraucht, bis klar war welche Eingaben zu machen sind. Aber letztlich hat es geklappt.
Bei der Inmigración sah es am Anfang auch prima aus. Kaum andere Kundschaft und alle Unterlagen wurden anstandslos entgegen genommen. Meine Frau und ich warteten draußen. Nach einiger Zeit kam dann der Bedienstete heraus und meinte, dass ich bereits nach dem ersten Monat bei dem Büro eine Verlängerung des Visa beantragen müssen. Erschreckend, wie ahnungslos manche Mandatstraeger sind oder soll ich besser von Desinteresse sprechen, wenn Gesetzesänderungen nach über einem Jahr noch nicht bei jedem Bediensteten angekommen sind. Wenigstens scheint er anschließend jemand sprechen zu können, der ihm die aktuelle Rechtslage erklärt hat. Dann ging es auch relativ schnell und wir konnten mit unseren Unterlagen sowie einem kleinen Zettel, auf dem die Verlängerung des Visa bestätigt wurde, wieder nach Hause.