Hallo Salsero62, ich bin zwar kurzsichtig aber blind geworden bin ich von Ron refino noch nicht. Der kommt auch nur auf 32 oder 34 % Alkoholgehalt. Ich könnte ihn immer ohne Bedenken trinken, ohne einen dummen Kopf zu bekommen. Ron agranel, den es früher in der Bodega gab, ist da gefährlicher. Ganz zu schweigen von irgendetwas selbst gebrannten.
Das Waschpulver, das ich kaufte gibt es auch in Internetshops (allerdings umgerechnet teurer). Die Qualität des Waschmittels würde mir von meiner befreundeten Casabesitzerin bestätigt. Sie hatte es bereits ausprobiert.
Qualitätsunterschiede gibt es sicherlich bei Waschmitteln. Aber das liegt nicht unbedingt darin, dass die Kubaner irgendwie manipuliert haben. In Originalverpackungen zu manipulieren ist schon schwierig. Aber ist auch schon bei Bierdosen oder Rum vorgekommen.

Ron refino, insbesondere Pinilla, gab es früher in 2 Liter Plastikflaschen für 98 Pesos, die als Pepino bezeichnet wurden. Die Qualität war annehmbar, aber auch nicht immer gleich. Gab auch Fälle von Manipulation. Habe vielleicht noch eine oder zwei Pepino in meinem Kleiderschrank aufbewahrt, aber am Ende von meinem Aufenthalt sind die sicher aufgebraucht. Derzeit gibt es keine Pepino, und wenn, dann sind sie rasend schnell vergriffen.

Gestern hat es mich erwischt. Am Morgen gab es bereits Anzeichen, zu Mittag hatte ich nicht so richtig Appetit und am Abend habe ich so gut wie nichts gegessen. Die Nacht hatte ich Durchfall. Heute Morgen eine Tablette eingeworfen, in der Hoffnung, dass es sich wieder regelt. Zu Mittag habe ich auch bereits wieder etwas gegessen. Mal sehn wie es am Tag weiter geht.
Im Haus schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite ist heute Kindergeburtstag. Wenn die Zahl stimmt müsste die Tochter bzw. Enkelin heute 6 Jahre alt werden. Mir ist das zu viel Trubel und ich mache mich um die Mittagszeit auf.
Nach 11 Uhr kam ein guter Freund und Universalhandwerker und teilte mit, dass wir einen kleinen Ballon mit Gas morgen bekommen könnten. Daran arbeitet er bereits seit letzten Sonntag und hätte schon längst passiert sein sollen. Als meine Frau den Preis erfuhr, den der Verkäufer dafür haben wollte, lehnte sie es jedoch kategorisch ab. Jetzt warten wir halt weiter. Mit dem kleinen Ballon sollten Teerbahnen auf dem hinteren Teil des Hauses angebracht werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit bei längeren Regenperioden zu verhindern. Die Teerbahnen warten schon mindestens 2 Jahre auf die Verarbeitung. In Kuba benötigt man viel Geduld.

@ Clandestino
Ob es das Casa Dalia noch gibt, weiss ich nicht. In dem Viertel bin ich kaum unterwegs. Melde mich aber, wenn ich was erfahre.

@ Cristal Otti
An sich gebe ich Dir da recht. Aber ich wollte meiner Frau da nicht ins Wort fallen. Wenn da jemand mit seinen Vorstellungen deutlich überzieht und vor allem seinen eigenen Vorteil sucht, sollte es man auch nicht noch unterstützen. Zum Glück gibt es nicht so oft solche Schlechtwetterperioden. Das Dach ist in diesem Teil auch schon etwas dichter, nachdem eine neue Schicht mit Zement aufgetragen wurde. Das Problem ist, dass kaum noch Gas in unser Municipio geliefert wird. Werde berichten, wenn wir eine neue Lösung gefunden haben.

@ Clandestino
Das Casa Dalia gibt es noch. Wenn Du etwas ausrichten möchtest, mache ich das gerne. Da ich um die Mittagszeit meist in der Casa von Lydia bin, bin ich Dalia wahrscheinlich auch schon einmal begegnet. Lydia und Dalia kennen sich gut.

Heute Nachmittag hatte ich die Gelegenheit genutzt zwei Pepino von Pinilla zum Preis von 800 CUP je 2 Liter Plastikflasche zu kaufen. Ausserdem habe ich eine Steige China Bier David Kirsch im MLC Shop gekauft. Lydia habe ich 4000 CUP für den Kauf einer Steige Windmill gegeben. Beginne langsam Vorräte für das Jahresende anzulegen.

@ Clandestino
Ich richte Dalia und ihrem Mann gerne Deine Grüße aus. Sie werden sich sicher gut an Dich erinnern können.

Meine Frau hat in Bayamo einkaufen lassen. Gestern Abend hatte ich auch Tomate, Gurke und Paprika zum Abendessen. Ausserdem wurden Weißkohl und Avocado gekauft. Es geht aufwärts.

Lydia, mit deren Familie ich zu Mittag esse, muss langsam in den Notfallmodus wechseln. Zuerst wurde ihre Induktionskochplatte defekt und heute ging ihr noch das Gas aus. Jetzt hat sie sich einen weiteren Sack Holzkohle besorgt. Ihrem Mann geht es wieder etwas besser, ist aber noch nicht vollkommen klar. Zunächst hatte er viel zu hohen Blutdruck und danach hat er sich eine heftige Erkältung zugezogen.
In etwa 10 Tagen erwartet sie mehrere Gäste. Der November war Recht mau. Ich selbst habe nur ein deutsches Ehepaar gesehen, das für eine Nacht blieb.
Morgen wird das etwa 14 km entfernte Hotel in Marea del Portillo wieder eröffnen. Einige Kubaner haben sich die Hoffnung gemacht, so wie früher, nur einen Tagesaufenthalt machen zu können. Bei den derzeit aufgerufenen Preisen von 10.000 Pesos ist das Interesse jedoch sehr gering. Ein Zimmer für eine Person soll 14.000 Pesos und für zwei Personen 21.000 Pesos kosten. Und das für ein Hotel, das drei Sterne früher hatte.

@ el-che
Ich weiss, das kubanische Agenturen oft "Schnupperpreise" anbieten. Jedoch kenne ich bei mir am Ort keine solche Vertretung. Meine Tochter in Havanna verbringt mit ihrem Partner öfters ein verlängertes Wochenende in einem der Hotels in Varadero. Die Preise waren günstig.
Das Hotel in Marea hatte früher in Pilon jemanden bei dem Buchungen zu günstigen Preisen gemacht werden konnten. Das war aber früher. Wie es sich weiter entwickelt, wird man sehen. Ich glaube aber nicht an eine Zukunft für das Hotel.

Letzten Donnerstag war so von kurz nach 18 Uhr für etwas mehr als eine Stunde kein Strom da. Ansonsten waren wir von Abschaltungen nicht betroffen.
Der Strom blieb mitten im Lied I can't the Rain weg und beendete damit mein Lauschen der Musica de Ayer auf der Plaza. Eine der wenigen Traditionen, die noch gepflegt werden.

Wie letzten Mittwoch bin ich heute mit dem Fahrrad zu meinem Freund Noel nach Sevilla gefahren. Das ist ein Teil des Municipios Pilon etwa 16 km entfernt. Die Steigungen bewältigte ich etwas weniger angestrengt als beim ersten Mal. Aber aufgrund der Hitze immer noch sehr langsam im kleinsten Gang bei den steileren Steigungen. Ausserdem ist mein Rad nicht mehr im optimalsten Zustand. Wahrscheinlich muss ich die Kassette hinten tauschen. Die Kette wurde vergangene Woche erneuert. Das mittlere Kettenblatt vorne war beim letzten Kubaaufenthalt getauscht worden. Die Wartung meines Rads macht Noel. Heute wird auch der Reifen vorne gewechselt. Weniger bin ich wegen des abgefahrenen Profils besorgt, aber an der Flanke hat der Reifen einen kleinen Riss im Gewebe. Da kann sich schnell zu einem Loch vergrößern und der Schlauch drängt sich durch und kann dann schnell platzen.

Meine erste Anlaufstelle in Sevilla ist aber zunächst mich in der Cafeteria auf die Reste der dortigen Bühne zu setzen, nachdem ich mir zuvor ein kühles Bierchen besorgt habe. Dort ist es schattig und ich kann mich etwas entspannen. Ich mag es dort zu sitzen, weil es relativ ruhig ist. Früher kamen auch oft Leute um in der Cafeteria etwas zu kaufen. Aber die staatlichen Stellen bekommen immer weniger und wenn sich die Administratoren selbst um ein erweitertes Angebot bemühen, wird es auch diese Artefakte irgendwann nicht mehr geben. Früher konnte ich dort auch noch ein kühles Bier bekommen. Da die Gefriertruhe kaputt ist, ist dies nicht mehr möglich.
Mein Bier habe ich jetzt bei einem kleinen Verkaufsstand geholt, der das Bier in einem Behälter mit Eis hat. Von da war es letzte als auch diese Woche schön kalt und erfrischend.
Vielleicht ein etwas nicht ganz passendes Beispiel, worin sich die Überlegenheit der Privatwirtschaft gegenüber der Staarswirtschaft widerspiegelt. Auf dem Weg nach Sevilla in Ojo de Agua sind sie immer noch im Gange ein Stück Straße im Ort zu reparieren. Schweres Gerät war schon letzte Woche im Einsatz, aber der Fortschritt ist bislang überschaubar. In Sevilla hat ein Mypimes die Verkaufsstelle eines einst Tienda panamericana übernommen. Letzte Woche hatten sie begonnen, dort etwas aufzuräumen und die Toilette im hinteren Teil abzureissen. Heute war die Blechhuette neu gestrichen. Alles sauber, die Regale voll mit Waren und ein gefüllter Getränkekuehlschrank warteten auf die Kundschaft. Vor dem Kiosk gibt es jetzt auch eine kleine Holzbank auf der sich Leute setzen können. Wahrscheinlich werden sie auch im hinteren Teil des Areals, wo einst die Toilette war, Sitzgelegenheiten schaffen.

Den Rest des Tages bis eine Stunde vor der Dämmerung verbrachte ich entspannt mit der Familie von Noel. Neben dem bereits erwähnten Reifenwechsel an meinem Rad, wurde die Schaltung noch einmal neu eingestellt und auch die Bremsbeläge vorne besser eingestellt. Bei meiner Rückfahrt war alles zwar noch nicht perfekt aber deutlich besser. Noel kennt sich nicht nur mit Fahrrädern aus, sondern auch mit vielen anderen Dingen aus, auf die ich aus Zeitgründen im Moment nicht weiter eingehen möchte, aber vielleicht bei anderer Gelegenheit. Gerettet hat er heute auch meine Fahrradschuhe, weil beim rechten Schuh die Plastiksohle fast abgefallen wäre. Er hat die Sohle fest mit dem Schuh vernäht, sodass die Sache erst einmal wieder eine Weile halten duerfte, es sei denn andere Teile des Schuhs lösen sich bei dem heissen Klima auf. Wahrscheinlich wird es nicht lange dauern und das gleiche wird auch für den linken Schuh anstehen.
Noels Schwester aus Bayamo ist mittlerweile in Mexiko angekommen. Ich hatte in einem vorherigen Beitrag bereits erwähnt, dass sie nach Mexiko möchte. Aus der Nachbarschaft von Noel sind in der zurückliegenden Zeit auch etliche Personen ins Ausland.
Bei anderer Gelegenheit berichte ich gerne Weiteres über die Familie bin Noel.
Als ich wieder zurück in Pilon war blieb mal für eine kurze Zeit der Strom weg. Da wirklich nur wenige Minuten waren, schließe ich eine gezielte Netzunterbrechung aufgrund von Verbrauchsspitzen aus.

Letzte Nacht und am Morgen wehte ein etwas stärkerer Wind. Das ist meist das einzige was hier passiert, wenn man vor allem im Westteil der Insel Kälte verspürt. Im Laufe des Tages ist der Wind nicht mehr ganz so stark.
Nach den Berichten hat sich der Restart des Hotels in Marea del Portillo gut angelassen. Ein Flieger von Sunwings brachte die ersten 168 Gäste zum Provinzflughafen in Manzanillo, der eigens hierfür wieder international erreichbar ist. Das Flugzeug wurde von der Flughafenfeuerwehr mit Wasserfontaenen begrüßt. Das Hotel hatte zudem Folkloregruppen und Welcome Drinks für die ersten Gäste direkt bei der Ankunft am Flughafen aufgeboten. Wenn dann auch der Rest stimmen sollte und man sich um die Gäste bemüht, gibt es vielleicht doch eine Zukunft. Angeblich soll das Hotel von einer türkischen Firmenkette bewirtschaftet werden, das noch weitere Hotels auf der Insel unter seiner Obhut haben soll.