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1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Hallo Calle_62, es Foto ; ja, Wien hat Havanna anlässlich des 500 Jahr Jubiläums 10 Müllwagen geschenkt; die "48" steht übrigens für die Magistrats-Abteilung 48 (städtische Müllabfuhr); also zumindest 1 Müllwagen ist in Havanna offenbar noch im Einsatz; Havanna könnte mehr Müllwägen gebrauchen, wenn man die diesbezüglichen Fotos im Bericht von Clandestino sieht; saludos, nosanto
Zitat von Clandestino im Beitrag #52
Auch wenn Havanna eine sehr faszinierende Stadt ist, freue ich mich auf darauf, morgen Richtung Viñales weiterzufahren.
@ Clandestino wann geht es weiter nach Viñales ??
Zitat von Pauli im Beitrag #78Zitat von Clandestino im Beitrag #52
Auch wenn Havanna eine sehr faszinierende Stadt ist, freue ich mich auf darauf, morgen Richtung Viñales weiterzufahren.
@ Clandestino wann geht es weiter nach Viñales ??
Freue mich auch drauf, 2/3 der Strecke werde ich nicht wiedererkennen, waren damals (Dez 2005 ) mit der Ciclo- Gruppe viel auf der Autobahn.
Wünschen guten Rückenwind und schöne Pausen.
#80 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
#81 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von Clandestino im Beitrag #80Zitat von Pauli im Beitrag #78
[quote=Clandestino|p8109183]
@ Clandestino wann geht es weiter nach Viñales ??
Heute abend. Si DIOS quiere
Wir gehen gleich in die Vespermesse beten dass DIOS beisteht
Zitat von nosanto im Beitrag #76
Hallo Calle_62, es Foto ; ja, Wien hat Havanna anlässlich des 500 Jahr Jubiläums 10 Müllwagen geschenkt; die "48" steht übrigens für die Magistrats-Abteilung 48 (städtische Müllabfuhr); also zumindest 1 Müllwagen ist in Havanna offenbar noch im Einsatz; Havanna könnte mehr Müllwägen gebrauchen, wenn man die diesbezüglichen Fotos im Bericht von Clandestino sieht; saludos, nosanto
=> Ich weiß, es ist schwer für Österreicher, aber
> 1 Müllwagen
> 10 Müllwagen
Sagt man nicht auch im Schwabenland WÄGEN?
Jedenfalls schrieb es das langjährige Teammitglied von AvenToura immer so.
Hier ist er auch ein bekannter, langjähriger user.
Aber ich glaube, er ist Bayer. Z.Zt online.
Schreib mal wieder.
Zitat von Varna 90 im Beitrag #77
Zwischen 1994 und 2000 sind mir in HAV diese Unmengen von Müll nicht aufgefallen (Tagestourist).
Ja, leider muss man sagen, dass Havanna abseits der Touristenpfade vielerorts ziemlich vermüllt ist, begleitet von entsprechenden Geruchserscheinungen (angereichert durch den Geruch von Wildpieslern ...). Aber Havanna ist insgesamt immer noch sauberer als New York, immerhin. Sind halt beides Entwicklungsländer. Staatliche Müllabfuhr mit fehlendem Equipment und Treibstoffmangel einerseits in Kuba, in New York hingegen die Müllabfuhr in den Fängen der Korruption und mafiösen Strukturen.
In Havanna fallen leider immer mehr Balkone herab, und Familien verlieren wg. Einsturzgefahr der maroden Altbauten ihr Zuhause, leben teilweise anschließend en la calle. Bitter, den Verfall Havannas mitansehen zu müssen .. .
#89 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
#90 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Havanna - Cabañas - Las Terrazas (100 km)
Als ich kurz nach 6 Uhr früh die Calle Aguila Richtung Malecón runterradle, sind Havannas Straßen noch menschenleer. Einen Teil meines Gepäcks konnte ich in der Casa deponieren, dadurch ist mein Fahrrad spürbar leichter geworden und läuft fast wie von selbst. Ich überlege kurz, ob ich an einer der geöffneten Cafeterias halten und eine Tortilla frühstücken soll, aber ich bin bereits zu sehr im Fahrmodus, um schon wieder anzuhalten.
Als Tagesziel habe ich mir das Städtchen Cabañas, etwa 70 km entlang der Küstenstraße über Mariel, vorgenommen. Die meisten Radfahrer mit Ziel Soroa oder Viñales nehmen die Autobahn Havanna – Pinar del Rio. Das ist die schnellste und einfachste Verbindung. Ich habe mich jedoch für die nördlichen Landstraßen entschieden, weil ich hoffe, dass die Strecke landschaftlich interessanter ist. Ich bin noch nie mit dem Fahrrad aus Havanna herausgefahren, deshalb muss ich mich per GPS und den Offline-Karten von maps.me navigieren lassen.
Auf dem Mäuerchen am Malecón stehen bereits die morgendlichen Angler, mit der Hoffnung auf frischen Fisch für den Almuerzo. Der vom Meer kommende Wind ist kühl, ohne kalt zu sein. Am Himmel erscheint das erste, noch graue Licht des Tages und ich wundere mich, wie ruhig und gelassen Havanna am frühen Morgen ist.
Malecón am Morgen
Doch mit der Ruhe und Gelassenheit ist es bald vorbei. Der Verkehr nimmt rasch zu und es gibt immer wieder Abschnitte, die für Radfahrer gesperrt sind. Natürlich sind keine Umfahrungen ausgeschildert, und ich muss jedes Mal mühsam im Navi eine Umfahrung zusammensuchen.
Einmal fahre ich durch einen zum Glück nur kurzen Tunnel, der wohl für Zweiräder gesperrt ist. Es gibt keinen Seitenstreifen und die Fahrzeuge rasen mit nur wenigen Zentimetern Abstand an mir vorbei. Dazu ist es stockfinster und ich habe kein Licht am Fahrrad. Das ist Horror pur.
Doch irgendwann habe ich es geschafft, der Verkehr nimmt rasch ab und ich rolle auf einer autobahnähnlichen Straße entspannt vor mich hin. Der Himmel ist strahlend blau, die Luft riecht wieder nach Meer und Salz, statt nach Diesel und Ruß.
Zwischen Havanna und Mariel
Autobahn
Noch bevor ich den Industrieort Mariel sehen kann, verschiebt sich die Geruchsqualität der Luft von frischer Meeresbrise hin zu faulen Eiern. Ein Zementwerk, und weitere Industrien, prägen das Stadtbild und verpesten die Luft. Kein Ort zum Verweilen.
Kurz hinter Mariel sehe ich vor einem Kiosk ein Schild: Hamburguesas con Queso / 10 Pesos MN. Ich habe heute noch nicht gefrühstückt und brauche jetzt dringend etwas um meinen knurrenden Magen zu beruhigen.
Ich trete sofort in die Bremsen. Bei der Vorstellung eines leckeren Brötchens, belegt mit einer saftigen Scheibe Hackfleisch, Käse, vielleicht noch eine Tomaten- oder Gurkenscheibe und Salsita de Tomate, läuft mir sofort das Wasser im Munde zusammen. Ich bestelle gleich zwei Hamburguesas con Queso.
Was ich bekomme, erinnert mich an das Kuba vor 20 Jahren. Damals war es außerhalb des Tourismussektors manchmal schwierig, etwas Genießbares zu finden und man war froh, wenn man überhaupt etwas bekam.
Auf dem Plastikteller, den mir der Verkäufer über die Theke schiebt, liegen zwei in der Plancha geplättete Brötchen, mit je einem braunen Klumpen dazwischen. Sonst nichts, keine Salsita, nicht mal Queso.
Ich frage sicherheitshalber: „Esa es la hamburguesa?“
Verkäufer: „Si señor“
Ich: „No veo ningun queso“
Verkäufer: „Queso no hay“
Ich: „Salsa?“
Verkäufer: „No hay“
Ich frage nicht weiter. Selber schuld. In Havanna fuhr ich in meiner heutigen Morgeneuphorie an den leckersten Tortillas vorbei und das ist jetzt die Strafe. In Kuba weiß man halt nie, wann und was es als Nächstes zu essen gibt. Wie konnte ich das nur vergessen?
Damit das knochentrockene Brötchen mit dem zähen, braunen Klumpen nicht in meinem Halse stecken bleibt, spüle ich es mit einem Batido de Guayaba herunter und hoffe, dass das Eis darin auch für meinen verweichlichten europäischen Magen verträglich ist. Die zweite „Hamburguesa“ überlasse ich einem mageren Hund, der sie, ohne auch nur einmal zu kauen, verschlingt.
No hay
Gegen Mittag erreiche ich Cabañas. Beim ersten Bocadito-Verkäufer der mir über den Weg läuft, erstehe ich vier Bocaditos Queso, die ich auf der Stelle verschlinge. Noch ein paar Minuten länger und ich wäre entkräftet vom Fahrrad gefallen.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass es in keinem Geschäft in Cabañas Wasser oder Refresco zu kaufen gibt. Im ansonsten komplett leeren Frio des Minisupermarktes an der Hauptstraße, finde ich, kaum kann ich es glauben, ein Sixpack eiskaltes Malta. Eigentlich nicht mein Lieblingsgetränk, aber besser als nichts. Ich kaufe alle sechs Dosen und zische sie auf der Stelle weg. Warm kann man das Zeug sowieso nicht trinken. Die Verkäuferin beobachtet mich dabei mit großen Augen und gibt lediglich ein leises „Dios mio“ von sich.
Eigentlich ist Cabañas mein Tagesziel. Aber der Ort macht spontan keinen besonders sympathischen Eindruck und ich habe nach den sechs Dosen Malta wieder jede Menge Energie um weiterzufahren. Mein Navi sagt, bis Las Terrazas sind es schlappe 30km. Das schaffe ich locker.
Einsame Gegend zwischen Cabañas und Las Terrazas
Hinter Cabañas komme ich auf eine einsame Landstraße. Kilometerweit gehört die Straße mir alleine. Die einzigen Geräusche kommen von den Palmwedeln, die leise im Wind über mir rascheln. Manchmal komme ich an einfachen Häusern und Hütten vorbei, von denen aus mir Leute zuwinken, oder nur hinterherstarren.
Als ich eine kurze Pause mache, höre ich das Klappern von Hufen. Kurz darauf taucht ein Guajiro zu Pferd auf. Am Sattelknauf seines Pferdes hängt ein zusammengerolltes Seil, wie ein Lasso. Ohne mich anzuschauen tippt er grüßend an seinen Strohhut. Eine Szene, wie aus einem alten Western. Doch dann schnurrt, fast geräuschlos, ein Elektroroller vorbei, und ich bin wieder in der Gegenwart.
Das letzte Stück nach Las Terrazas geht es bergab. Um in das Naturschutzgebiet zu kommen, muss man eine Mautstelle passieren. Autofahrer müssen ein paar CUC oder Pesos abdrücken, als (nachhaltiger ) Radfahrer darf ich kostenlos durchfahren.
Wer Las Terrazas noch nicht kennt:
„Las Terrazas ist eine kleine Siedlung und ein Naturschutzgebiet in der Gemeinde Candelaria, Provinz Artemisa, Kuba. Es befindet sich in den Bergen der Sierra del Rosario, die 1984 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurden.“ Wikipedia
Las Terrazas
In Las Terrazas hat Aventoura im Hotel Moka ein Zimmer für mich reserviert. Das ist Teil meines Gewinns, kostet mich also nichts. Da ich einen Tag früher als geplant in Las Terrazas bin, versuche ich meine Reservation zu ändern um gleich ins Hotel einzuchecken. Leider sind sie dort absolut unflexibel und ich muss mir für die erste Nacht eine Casa Particular suchen.
Casa Particular Villa Noel - Las Terrazas
Am nächsten Tag ziehe ich um ins Hotel Moka. Das Öko-Hotel wurde so gebaut, dass es sich möglichst dezent in die Umgebung einpasst. Es liegt auf einer bewaldeten Anhöhe und besteht aus mehreren zweistöckigen Gebäuden. Durch die offene Lobby und die angrenzenden Gebäude wachsen Bäume, von den Zimmern aus kann man hinunter auf den kleinen See von Las Terrazas schauen. Toll!
Öko-Hotel Moka
Hotel Moka - Lobby
Hotel Moka
Die meisten Besucher kommen nach Las Terrazas um zu wandern, die Natur zu genießen, oder eine der lokalen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Da gibt es z.B. die Casa de Polo Montañez, die Baños de San Juan, oder Kaffeeplantagen. Alles hier ist Öko, Bio oder zumindest idyllisch.
Leider habe ich keine der touristischen Sehenswürdigkeiten besucht. Bevor ich an einen Ausflug in die Umgebung nur denken kann, ziehen sich dunkle Wolken über Las Terrazas zusammen und schon regnet es los. Aus dem Regen wird ein langanhaltender Wolkenbruch, schwere Tropfen klatschen gegen die Panoramafenster meines Zimmers. Im Zwielicht des schwindenden Tages ziehen Nebelschwaden vom See herauf, löschen jede Sicht auf die Umgebung aus.
Macht nichts, dann genieße ich halt das Öko-Hotel von innen und regeneriere meine müden Knochen.
#91 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Las Terrazas – San Diego de los Baños (80 km)
Ein letzter Blick auf Las Terrazas
Am nächsten Morgen folge ich der Landstraße Richtung Soroa. Obwohl es die halbe Nacht geregnet hat, hängen immer noch schwere, dunkle Wolken über der Sierra del Rosario. Es würde mich nicht wundern, wenn ich heute noch richtig nass werde.
Das Landsträßchen schlängelt sich munter bergauf und bergab durch die üppig-grüne Landschaft. Zum Radfahren ist das kühle Wetter angenehm und ich trete gut gelaunt in die Pedale. Wieder habe ich die Straße fast für mich alleine. Die wenigen Menschen, die mir begegnen, sind meistens zu Fuß unterwegs. Auch hier grüßt man mich im Vorbeifahren und ich grüße zurück.
In Soroa besuche ich den berühmten Salto de Soroa. Der Wasserfall liegt innerhalb dichter Vegetation und ist von einem Parkplatz aus über einen kurzen Fußweg und viele Stufen zu erreichen.
Mein erster Gedanke als ich am Wasserfall ankomme: Ganz hübsch, aber etwas dürftig. 😉
Auf Fotos habe ich den Wasserfall schon eindrucksvoller gesehen. Trotz des regnerischen Wetters führt der Rio Manantiades aktuell wenig Wasser. Trotzdem ein netter Ort und da bei dem Regenwetter sonst niemand Lust auf Wasserfall hat, bin ich der einzige Besucher.
Salto de Soroa
Jugos naturales
Und weiter geht’s. Wenige Kilometer hinter Sora fahre ich auf die Autobahn (A4) Havanna - Pinar del Rio. Ein leichter Rückenwind unterstützt mich, und ich komme richtig flott voran. Fast als säße ich auf einem E-bike. Ich überhole andere Radfahrer, Pferdegespanne, Fußgänger. Ab und zu erfrischen mich kleine Regenschauer.
Der Asphalt ist rissig und ich muss höllisch aufpassen, nicht in einem der zahlreichen Schlaglöcher hängenzubleiben. Ich orientiere mich am Mittelstreifen, denn ich habe gelernt, dass kubanische Straßen dort am besten sind. Die Fahrer der PKWs und Camiones, die gelegentlich an mir vorbeibrausen, stört es nicht, dass ein Radfahrer mitten auf der Autobahn fährt.
Auch hier weiden Kühe am Straßenrand, oder sogar auf dem Mittelstreifen. Menschen stehen unter Brücken und warten auf Mitfahrgelegenheiten. Sie blicken mir verwundert hinterher, wenn ich an ihnen vorbeibrause. Wahrscheinlich denken sie:
„Que loco es el yuma“. 😉
Als ich die Autopista auf der Carretera Central Richtung San Diego de los Baños verlasse, fahre ich gleichzeitig auf eine gewaltige, düstere Wolkenwand zu, die sich drohend über der Sierra auftürmt. Die Straße ist streckenweise saumäßig, sie besteht quasi aus Schlaglöchern, mit ein wenig Teer drumherum.
Ich komme durch kleine Siedlungen mit bunten Häuschen, aus denen immer wieder nervige Hunde stürmen, die wild kläffend neben mir herrennen und knurrend nach meinen Waden schnappen. Nachdem das ein paar Male passiert ist, bewaffne ich mich mit Steinen und der nächste Kläffer hat Glück, dass ich schlecht ziele und der Stein nur haarscharf an seinem Kopf vorbeizischt. Jedenfalls stoppt er abrupt, zieht den Schwanz ein und verschwindet. Obwohl ich jetzt immer ein oder zwei Steine griffbereit habe, hat mich danach kein Hund mehr blöd angemacht.
Carretera Central
Die Wolkenwand, auf die ich zufahre, ist inzwischen fast schwarz. Und dann kommt der Wolkenbruch. Diesmal keine erfrischende kleine Schauer, sondern ein heftiger (sub-)tropischer Wolkenbruch, der die Straße innerhalb weniger Minuten in einen braunen Strom verwandelt.
Ich rette mich in ein verfallenes Haus am Straßenrand. Die Ruine wird wohl von der lokalen Bevölkerung als Toilette benutzt. Der Boden ist mit Exkrementen. übersäht. Es stinkt gewaltig und ich muss höllisch aufpassen wohin ich trete. Mitten in dem ganzen Unrat liegt eine leere Kondomverpackung. Ich stelle mir vor, in dieser Umgebung, wie... – nein, ich stelle mir jetzt lieber nichts vor.
Ich bin heilfroh, als der Regen nach einer Stunde nachlässt und ich aus dem Scheißhaus herauskomme.
In San Diego de los Baños übernachte ich in der etwas heruntergekommenen, dafür überteuerten Casa Villa Julio y Cary. Die Vermieter, ein Ehepaar im fortgeschrittenen Rentenalter, sind, nachsichtig ausgedrückt, mäßig freundlich.
Das sehr einfache Zimmer wirkt schmuddelig und als ich die Dusche aufdrehe, rülpst es nur mal kurz aus der Leitung und das wars.
Casawirt Julio stellt die Pumpe an, um den Wassertank zu füllen.
„Hay que esperar un ratico.“
Zum Glück gibt es einen Kühlschrank mit kaltem Bier im Zimmer. Nach der dritten Dose Bucanero finde ich, der „ratico“ müsse vorbei sein und versuche noch einmal zu duschen. Diesmal rülpst es zweimal aus der Dusche.
Ich rufe nach Julio.
„No hay agua.“
Der dreht an den Wasserhähnen herum, kommt dann, wen wunderts, zum gleichen Schluss:
„No hay agua.“
Seine Frau öffnet das Nachbarzimmer, in dem es aussieht, als wäre es vor vielen Jahren das letzte Mal benutzt und gereinigt worden. Aber dort funktioniert die Dusche. Zwar kommt nur kaltes Wasser in kleinen Mengen, aber man muss nehmen, was man kriegen kann.
Das Frühstück, das mir die schlechtgelaunte Casawirtin am nächsten Morgen wortlos serviert, ist genauso so dürftig wie das Zimmer. Sowas einem Radfahrer vorzusetzen ist respektlos. Damit kommt die Casa Julio y Cary definitiv auf meine Liste der schlechtesten Casas in Kuba.
@ Clandestino ich hab das Gefühl du wirst immer besser,so wie du schreibst absolute Spitze,und dann noch deine Fotos,
dafür gibt es von mir fünf .
Ich hoffe deine Reise geht noch ein bisschen weiter
nur noch eine Frage: hattest du nie Angst das sie dir dein Fahrrad klauen würden?? ( was jawohl der Supergau gewesen wäre )
Ein Genuss...vielen Dank für den Etappenbericht, hatte mir schon die Mapa bereitgelegt.
im 2005 (in meinem 60sten) kamen wir mit der CicloGruppe mit dem Begleitbus von der Autopista bis an den Kontrollpunkt Las Terrazzas, dann mit den Bikes bis Soroa, eine Nacht.
In las Terrazzas dann aus reiner Verlegenheit Ende 2014 als es in HAV absolut keine Mietautos gab mit einem Privattaxi Tagestour wieder mal da. War nicht leicht irgendwo Platz für Almuerzo zu bekommen, waren jede Menge Cubanos da. Chofer fand dann was, war gut, na ja, meine Esposa hat dem wohl bei der Abrechnung mit dem Wirt einiges von der kalkulatorischen Vorfreude vermiest. Ausflug an die vielen Cascadas mit jeweils darunter Piscinas, Wasser kam von dem kleinen See, baden war verboten, weil die Regenmengen vor einigen Tagen eine Fossa zerstört hatte und dadurch im Bach immer noch Fäkalien mitschwammen. Massnahme der Salud, hatte mich beeindruckt, kann mir vorstellen dass sowas in I oder GR egal gewesen wäre. Fotogen diese Cascadas, gab da weiter unten auch so ca 12 kleine Häuschen auf Stelzen, könnte man mieten.
Fragte den an der Carpeta ob man da gefragt würde nach "Certificado Matriomonio" .....wurden echt verlegen (keine falschen Gedanken, waren mit Familie da )
Damals 2005 radelten wir durch bis SORAO, eine Nacht, Jardin hatte ich gesehen, Wasserfall nicht.
Am Morgen dann ich in meinem mentalen Hoch den andern ca 30km davongeradelt bis irgendwo auf der Autobahn wo ich nicht wusste ob rechts oder links ab.
Sorry für alle andern im Forum: So einen Reisebericht kann man als Biker xxxfach geniessen.....wenn die Schlosser nur mal endlich mein Knie wieder hinkriegen !!!
#97 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
#98 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Hola Clandestino,
durch den Tunnel von Havanna Richtung Miramar darf man mit dem Fahrrad übrigens wirklich nicht fahren, da bin ich auch schon durch - schiebenderweise auf dem Gehweg an der Seite, das geht!
Freue mich auf weitere Berichte, da fühle ich mich direkt an meine Touren erinnert und bekomme Lust, auch mal wieder mit Fahrrad quer durchs Land zu ziehen.
Saludos paisano
#99 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von Pauli im Beitrag #93
nur noch eine Frage: hattest du nie Angst das sie dir dein Fahrrad klauen würden?? ( was jawohl der Supergau gewesen wäre )
Ich habe mein Fahrrad nie unbewacht gelassen. Nachts immer mit ins Zimmer genommen, tagsüber entweder in Sichtweite, oder auf einem bewachten Parkplatz. In Kuba gibt es ja in jeder Stadt die Guardabicicletas. Wenn es gar nichts gab, habe ich jemand auf der Straße gefragt, ob er mal kurz aufpassen kann, z.B. einen Ladenbesitzer, Straßenverkäufer, Bettler, Guardia etc.
#100 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von paisano im Beitrag #98Jetzt wo du es sagst, meine ich mich auch an einen schmalen Gehweg an der Seite zu erinnern. Der Randstein war ziemlich hoch und als ich schon im Tunnel drin war, schien es mir besser so schnell wie möglich durchzufahren, anstatt anzuhalten und das bepackte Fahrrad hochzuwuchten.
Hola Clandestino,
durch den Tunnel von Havanna Richtung Miramar darf man mit dem Fahrrad übrigens wirklich nicht fahren, da bin ich auch schon durch - schiebenderweise auf dem Gehweg an der Seite, das geht!
Freue mich auf weitere Berichte, da fühle ich mich direkt an meine Touren erinnert und bekomme Lust, auch mal wieder mit Fahrrad quer durchs Land zu ziehen.
Saludos paisano
Bist die Strecke bis Viñales auch mal gefahren?
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