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Neulich in Kuba - Teil 2
Santiago – Havanna
Gegen Mittag erreiche ich Santiago. Einerseits fühle ich mich erleichtert, von Gtmo und den Ereignissen der vergangenen Tage wegzukommen, andererseits fühle auch eine leise Traurigkeit, wie man sie empfindet, wenn man von einem Menschen enttäuscht wurde.
Da ich keine Lust auf Zimmersuche habe, lasse ich mich beim VIAZUL-Terminal von einem Schlepper abschleppen. Die Fahrt mit dem Taxi in die Casa ist gratis, das Zimmer klein und dunkel, der Preis 15 CUC. Länger wollte ich hier nicht wohnen, aber für ein oder zwei Nächte ist es ok.
Bis mein Zimmer hergerichtet ist, muss ich im Wohnzimmer warten. Die Dueña serviert einen Cafecito, süß und stark, wie ich ihn liebe. Sie weist auf eine Gestalt in einer dunklen Ecke. Dort sitzt regungslos ein magerer, alter Mann. Er ist nur in Unterhosen gekleidet und sieht so bleich und blutleer aus, als hätte man den größten Teil seines Blutes abgelassen.
„Mi Abuelo“ sagt die Frau. „Tiene 90 años.“
Trotz der Wärme Santiagos fröstelt es mich ein wenig bei dem Anblick.
In der Casa gibt es zum Glück eine Waschmaschine. In Guantanamo wusch Y. meine Wäsche. Nicht weil ich es von ihr verlangt hätte, sondern weil es in ihren Augen die Aufgabe einer Novia ist. Als ich einmal meine Wäsche einer Casaangestellten geben wollte, wurde sie richtig sauer.
Ich frage nach einem Telefon. Im Haus schräg gegenüber gibt es ein Telefono Publico. Ich rufe meine Casa in Havanna an und frage, ob sie ein Zimmer für mich haben. In zwei Tagen wird etwas frei, perfekt, ich reserviere.
Später gehe ich spazieren und staune wieder einmal über die vielen Touristen in Santiago. Im Vergleich dazu ist Guantanamo praktisch touristenfrei. Kaum jemand auf dem Weg zwischen Santiago und Baracoa kommt auf die Idee, in Guantanamo halt zu machen.
Eine Touristengruppe kommt mir entgegen. Sie sehen aus wie Amis und auch ihre Aussprache klingt US-Amerikanisch. Ich frage einen der Herren:
„Are you from the States?“
Er: “No, we are from Texas.” und lacht wiehernd.
Ha ha, war wohl ein Amiwitz
Ein Mann dreht sich einen Bohrer in die Nase und bekommt dafür Geld und Aufmerksamkeit
Abends bin ich früh müde. Auch habe ich keine Lust durch Bars und Kneipen zu ziehen. Zurück in der Casa setze ich mich zu Abuelo, der immer noch in Unterhosen an exakt derselben Stelle vor einem flimmernden TV sitzt. Wir schauen eine Novela. Das heiß, ich schaue, bei ihm bin ich mir nicht sicher, ob er nur mit offenen Augen schläft, oder vielleicht schon verstorben ist. Bewegt hat er sich jedenfalls nicht. Erst als die Herrin des Haues kommt um ihn ins Bett zu bringen, sagt er plötzlich etwas, was wie „Huenanosche“ klingt. Ich antworte „Buenas Noches“ und gehe ebenfalls schlafen.
Letzter Tag in Santiago
Am späten Vormittag gehe ich in die Bierschänke an der Plaza de Dolores. Ich hole ein Refresco und setze mich an eines der vielen leeren Tischchen. Zwei Chicas kommen auf mich zu und fragen direkt und ohne einleitenden Smalltalk, ob ich ihnen ein Refresco ausgebe. Ebenso kurz angebunden sage ich:
„No busco Chica“
Grußlos ziehen sie weiter.
Ich blättere gelangweilt im Reiseführer, überlege, wie ich den Tag am besten verbringen könnte, als ich hinter mir ein leise gewispertes „Hola“ höre. Ich drehe mich um, und – wen wird es erstaunen? - da sitzt auf einem Mäuerchen eine Chica und lächelt mich an.
Sie ist schlicht gekleidet, knielange Shorts, Blusita und das obligatorische Handtäschchen. Ich wette, darin befinden sich ihr Carnet, ca. 10 Pesos MN, ein Blumer und ein Condon. Sie trägt keinen Schmuck, hat keine Goldzähnchen und keine 10 cm lange, künstliche Fingernägel. Das macht sie mir sympathisch. Auch wenn sie keine Kandidatin für einen Miss Latina Wettbewerb abgeben würde, so ist sie, was nicht zuletzt ihrer Jugend geschuldet ist, durchaus attraktiv. Ich vermute, dass sie keine Santiaguera ist, eher vom Campo oder so.
Mir ist sowieso gerade langweilig und da man sich mit verdrehtem Kopf nicht gut unterhalten kann, frage ich, ob sie sich an meinen Tisch setzen möchte.
Natürlich möchte sie.
Damit keine Missverständnisse aufkommen, teile ich ihr gleich mit, dass ich keine Chica suche. Aber ein bisschen ‚Conversación‘ wäre in Ordnung.
Ich hole uns zwei Refrescos an der Bar und wir beginnen mit der Conversación. Wie vermutet stammt sie nicht aus Santiago, sondern aus La Maya, einem Provinzkaff auf halbem Weg nach Guantanamo. Und, so erzählt sie, sie komme gelegentlich über das Wochenende nach Santiago, um – wer hätte etwas anderes vermutet? – ihre Tante zu besuchen.
Alsbald geht die Conversación zu Ende. Ergiebig sind Gespräche mit Chicas vom Land eher selten. Ich packe mein Zeugs zusammen und sage, dass ich, da heute mein letzter Tag in Santiago sei, noch einmal zum Malecon und zum Hafen runtergehen möchte.
Natürlich möchte sie mitkommen.
„Es solo por conversación“, sagt sie schnell, als sie mein Zögern bemerkt.
„Bueno vamos“ sage ich, und frage mich, und das nicht zum ersten Mal, wie schafft man es in Kuba ohne Chica zu bleiben?
Nicht lange später kommt die erwartete Frage: „Puedo acompañarte a tu casa?
Ich: „Es por conversación“?
Sie: „Todo lo que tu quieres“.
Da ich gewisse Dinge gerne im Vorfeld kläre, frage ich, wieviel ‚Ayuda‘ sie für ihre Begleitung von mir erwarte.
Sie: „Lo que tu puedes.“
Ich (mehr zum Spaß): „10 CUC es lo que puedo“
Sie (leicht enttäuscht): „Oh, 15 CUC tambien es posible“?
Ich: „ok“
Beim ‚hacer el amor‘ ist wirkt sie etwas unbeholfen. Offensichtlich haben ihr die Guajiros aus La Maya nicht viel beibringen können. Na ja, woher sollen die es auch wissen, wenn sie ihre eigenen Erfahrungen bei Ziegen und Kühen gesammelt haben Aber sie gibt sich Mühe, und das zählt.
Als sie am frühen Abend nach La Maya aufbricht, gebe ich ihr 20 CUC. Sie freut sich und fragt, ob ich sie in La Maya besuchen werde. Ich könne bei ihr wohnen, ihre Mama würde für uns kochen und abends würde sie mir die Highlights von La Mayas Nachtleben zeigen. Eigentlich ein verlockendes Angebot, zumindest in der Theorie , aber erstens habe ich aktuell keine Lust auf Integration in eine kubanische (Groß-)Familie und zweitens fährt morgen mein VIAZUl nach Havanna und innerlich bin ich schon fast abgereist.
Santiago – Havanna
Der VIAZUL-Bus verlässt Santiago um 15 Uhr und erreicht Havanna früh am nächsten Morgen. Die Fahrkarten werden erst kurz vor Fahrtantritt verkauft. Vorreservieren geht nicht. In Erwartung eines großen Andrangs an Fahrgästen bin ich schon um 13 Uhr am Busbahnhof.
Vor dem VIAZUL-Gebäude bekomme ich Angebote von Taxis Colectivos, die für den gleichen Preis wie der VIAZUL nach Havanna fahren. Und das in nur 10 Stunden, versprechen sie. Mir bringt das jedoch nichts, da ich dann mitten in der Nacht ankäme und entweder spät noch eine Casa suchen, oder bis zum Morgengrauen irgendwo auf der Straße herumhängen müsste. Da verbringe ich die Nacht lieber im Bus.
Kurz vor der Abfahrt öffnet der Ticketschalter. Inzwischen sind ein paar Fahrgäste eingetrudelt, hauptsächlich Yumas, auch ein paar Kubaner. Jeder bekommt sein Pasaje und pünktlich geht es los. Der Bus ist nicht mal halb voll und ich habe einen Doppelsitz für mich alleine. Das macht die lange Fahrt bedeutend bequemer.
Unterwegs
Die Sonne verabschiedet sich bald mit eindrucksvollem Farbenspiel zwischen den scheinbar endlosen Zuckerrohrfeldern. Während sich die Landschaft langsam in der Dunkelheit auflöst, genieße ich, einigermaßen bequem über zwei Sitze verteilt, ein paar Traguitos der veredelten Variante des Zuckerrohrs.
Die Nacht wird dann doch noch länger als geplant. In einem namenlosen kleinen Kaff, irgendwo auf halber Strecke, müssen alle Passagiere auf einem schmuddeligen kleinen Busbahnhof aussteigen. Die Busfahrer sagen etwas von „Reparación“ und verschwinden. Eingehüllt in Mosquitoschwärme warten wir etwa eine Stunde bis der VIAZUL zurückkommt. Dann geht’s rasant weiter und den Rest der Nacht schlafe ich tief.
Havanna
Früh morgens in Havanna. Die letzten Kilometer vom VIAZUL-Terminal zu meiner Casa lege ich in einem dieser Straßenkreuzer mit mächtigen Heckflossen zurück. Die Maquina ist in so schlechtem Zustand, dass der Fahrer kaum über 30 km/h beschleunigen kann. Beim Geradeausfahren muss er ständig gegenlenken, dabei schlingert das massige Fahrzeug wie ein Schiff bei unruhiger See. Das Getriebe gibt hässliche Geräusche von sich und im Innenraum stinkt es nach Abgasen. An Kreuzungen würgt regelmäßig der Motor ab. Zum Glück ist um diese Zeit noch nicht viel Verkehr auf Havannas Straßen.
Morgens in Havanna
Nachdem ich mich in meiner Casa eingerichtet habe, gehe ich erstmal frühstücken. Die Casa liegt sehr zentral in Centro Habana, nur ein paar Gehminuten vom Capitolio entfernt. In den umliegenden Straßen bieten zahlreiche Mini-Negocios Bocadillos, Pizzas, Cafecitos und andere Snacks an. Meist nur ein Fenster zur Straße vor dem die Kunden stehen und auf ihre Bestellungen warten. Während ich mich in die Schar der Wartenden einreihe und auf mein Bocadillo Tortilla warte, habe ich Gelegenheit, die stinkende Abfallhaufen, die viele Straßenecken in Centro Habana zieren, zu bewundern. Ein paar Straßen weiter, in Habana Vieja ist alles Picobello. Eine Stadt - zwei Welten.
Am Parque Central steht abfahrbereit ein oben offener Doppeldeckerbus Bus der ‚Habana Bus Tour‘. Diese Rundfahrten gibt es seit ein paar Jahren. Man kann für 5 CUC (inzwischen 10 CUC?) kreuz und quer nach dem Hop-On - Hop-Off Prinzip durch Havanna fahren.
Soll ich mir das antun, frage ich mich, porque no antworte ich mir und steige ein. Oben, auf dem Dach, hat man eine ganz gute Aussicht (und die Option auf einen Sonnenbrand). Obwohl ich ein Dutzend Mal oder öfter in Havanna war, habe ich diese Fahrt noch nie gemacht.
Als wir losfahren ist das Capitolio von dichtem Nebel eingehüllt, aber schon am Prado kommt die Sonne durch und der Himmel wird strahlend blau. Während der erste Teil der Strecke, entlang des Malecons bis zur Plaza de la Revolucion, ganz interessant ist, ist der Rest der Tour eher langweilig, kann man sich m. E. sparen. Zudem nerven die vielen Touris, die permanent mit ihren Handys herumfuchteln und alles filmen was sie sehen.
Capitolio im Nebel
Plaza de la Revolucion
Plaza de la Revolucion
Modernes Havanna
Playas del Este - Santa Maria
Die Playas del Este habe ich in all den Jahren, die ich Kuba bereise, nie besucht. Keine Ahnung warum. Es gibt Orte, an denen fährt man immer vorbei. Damit das nicht so bleibt, fahre ich am nächsten Morgen mit einem der Habana Tour Busse nach Santa Maria.
Allzu viel habe ich von den Playas nicht erwartet, aber ich muss sagen, sie haben mich angenehm überrascht. Der Sand ist hell und feinkörnig, das Meer leuchtet in wunderschönen blau-, grün- und Türkistönen. Auch ist es nicht sehr überlaufen. Zwischen den hotelnahen Strandbereichen, die ganz gut besucht sind, gibt es lange, fast menschenleere Strandabschnitte. Angenehm ist auch, dass die meisten Hotels und Gastrobetriebe nicht direkt am Strand gebaut wurden, sondern sich dezent im Hinterland verstecken.
Ein Ort, an dem man durchaus ein oder zwei Tage abhängen kann.
Einsame Strandabschnitte bei Santa Maria
#103 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
Malecon
Einer der schönsten Orte in Havanna für einen Sundowner ist der Malecon. Kubaner und Touristen, Chicas und Chulos, Familien und Pärchen, Alt und Jung flanieren um diese Zeit die Uferstraße entlang oder lassen sich auf dem Maleconmäuerchen nieder.
Ich hole mir ein paar Cervecitas und setze mich unweit des Prados auf besagtes Mäuerchen. Lange bleibt man hier nicht alleine. Ein paar Kubaner quatschen mich an, einer möchte Zigaretten. Als ich ihm eine Criollo sin Filtro anbiete, lehnt er angewidert ab. Der nächste verkauft Mani, was ich gerne nehme. Dann kommen zwei Musiker mit Gitarre und fangen unaufgefordert an zu musizieren. Viel haben sie nicht drauf und als sie mit dem zweiten Lied weitermachen wollen, gebe ich ihnen einen CUC damit sie aufhören. Schließlich kommt eine alte, krumme Frau mit Blumengestecken.
Sie streckt mir eins hin und sagt: „Compra una, para la Chica“
Ich bedauernd: „No tengo Chica“
Sie geht weiter. Ein paar Minuten später steht eine Chica vor mir. Kann das Zufall sein?
Ich frage die Chica ob sie ein Refresco möchte, aber sie möchte lieber ein Eis. Gegenüber ist eine Bar, dort gehen wir hin. Chica bekommt ein Eis und ich ein Bucanero. Ihren 500 ml Eisbecher schlingt sie in kürzester Zeit in sich hinein. Den letzten Rest wischt sie mit dem Finger aus dem Becher. Mund und Wangen sind wie bei einem Kind mit Schokoeis verschmiert.
Sie ist Habanera und, wie mir scheint, ein bisschen verrückt. Jedenfalls schaut sie sich immer wieder gehetzt um, als würde sie verfolgt. Ich frage, ob es ein Problem gibt.
Sie: „No, no, todo bien, no hay ningun Problema”.
Dann fährt sie sich nervös durch die Haare und lacht zusammenhangslos.
Sie ist vom Typ eher hellhäutig, südeuropäisch. Bei genauerem Betrachten bemerke ich, dass sie lange nicht so gepflegt wirkt, wie die Chicas sonst. Ihre Haare sind wirr und ungekämmt, ihre Kleidung recht schäbig. Sie trägt ein verschlissenes Kleid und Chancletas an den Füßen. Der rote Lack ihrer Zehennägel blättert an vielen Stellen ab. Die Fingernägel sehen abgekaut aus.
Ziemlich schnell kommen die gewohnten Fragen:
„Donde estas alojado? En una Casa o en un Hotel? Me llevas?“ usw.
Auf dem Weg zur Casa kommen wir am Parque Central vorbei. Um diese Zeit sind die umliegenden Gebäude schön beleuchtet. Vor dem Hotel Inglaterra stehen meist jüngere Kubaner und nutzen Internet per WLAN. Ich mache ein paar Fotos während die Chica irgendwo in der Dunkelheit herumlungert. Wegen der allgegenwärtigen Polizei traut sie sich nicht in meine Nähe. Als ich weitergehe und wieder den düsteren Bereich von Centro Habana betrete, taucht sie plötzlich wie ein Schatten neben mir auf.
Die Casabesitzerin schläft, als wir ankommen. Sie ist deutlich über 70 Jahre alt und geht früh zu Bett. Ich habe einen Hausschlüssel und wir gelangen ohne sie wecken zu müssen in mein Zimmer. Meine Begleiterin auf Zeit wirft sich auf das Bett und macht sich über den Cubay Añejo her, der auf dem Tischchen daneben steht.
Sie trinkt den Rum wie Wasser und die Criollos sin Filtro, die ich noch von meiner Ex-Novia aus Gtmo habe, werde ich schnell los. Natürlich ist sie ein Profi in Sachen ‚Hacer el Amor‘. So routiniert und fast nebenbei, wie sie die Sache angeht, hätte es mich nicht gewundert, wenn sie, während ihre Hüften wie Brummkreisel rotieren, gleichzeitig eine Criollo geraucht und sich die Fingernägel lackiert hätte…
Da es schon spät ist, möchte sie bis zum Morgengrauen in der Casa bleiben. Da ich ihr nicht traue, warte ich noch mit dem Einschlafen, atme aber so regelmäßig, als ob ich schliefe. Nach einer Weile beginnt sie sich vorsichtig zu bewegen. Neben dem Bett auf einem Stuhl liegt meine Hose. Darin mein Geldbeutel. Ich sehe, wie ihre Hand den Geldbeutel aus der Hosentasche zieht und dann mit zwei Finger aus dem seitlichen Fach einen Geldschein angelt. Weiter befindet sich nichts in dem Geldbeutel. Da ich ihr, wie schon gesagt, nicht traue, habe ich dort nur die 20 CUC deponiert, die ich ihr sowieso geben wollte. Alles andere ist woanders.
Aber ich möchte mich auch nicht einfach so beklauen lassen. Ich springe also auf und packe sie am Handgelenk. Blitzschnell wechselt der Geldschein in ihre andere Hand. Dann befreit sie sich mit einer geschickten Drehung aus meinem Griff.
Was dann geschieht, ist erstaunlich. Nackt, wie sie ist, geht sie leicht in die Knie und schiebt sich den Geldschein, den sie inzwischen zusammengerollt oder -geknüllt haben muss, in ihr Bollo. Schwupp und weg. Ich bin baff. Noch während ich staune und mir überlege, welche Wege es gäbe, den Geldschein da wieder herauszubekommen, schnappt sie sich ihr Kleid und ihre Chancletas und rennt, immer noch nackt, aus dem Zimmer. Ich hinterher, weniger um sie aufzuhalten, sondern weil ich befürchte, dass sie bei ihrer Flucht vielleicht etwas aus der Casa mitgehen lässt. Doch sie ist längst durch das Wohnzimmer zur Haustüre hinaus, die halb offen steht. Ich schließe die Tür und bin froh, dass die alte Casawirtin einen gesegneten Schlaf hat.
Letzter Tag in Havanna
Eigentlich wollte ich noch mal zu den Playas del Este fahren um Sonne, Sand und Meer zu genießen. Aber als ich am späten Vormittag die Casa verlasse, regnet es heftig und ein starker, vom Meer kommender Wind, fegt durch Havannas Straßen. Ich gehe zurück in mein Zimmer und hole meine Regenjacke und eine Plastiktüte als Regenschutz für die Kamera. Dann laufe ich hinunter zum Malecon. Hier ist es richtig geil. Meterhohe Wellen peitschen über die Ufermauer, die Straße ist zwar gesperrt, trotzdem fahren immer wieder einzelne PKWs durch die Wasserfontainen. Die Luft ist mit Salz und Wasserdampf gesättigt. Innerhalb weniger Minuten bin ich durchnässt und ein paar Mal entkomme ich nur knapp einer Volldusche aus dem Meer.
Am nächsten Morgen fahre ich weiter. Die letzte Station auf meiner Reise ist Viñales.
#104 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
#106 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #104
Mario, darf ich mal bescheiden fragen mit was für (einer) Kamera(s) du arbeitest?
steht unter #15
Zitat
Panasonic GX-7 Objektiv (in diesem Falle wars ein 1.7/20mm Lumix)
vor allem die Nachtaufnahmen sind richtig Klasse: da würde es sich anbieten, eine eigene Fotoseite online zu stellen.
Die Fotos sind um einiges besser als das, was man sonst so im web findet.
Bei Amigos de Cuba en fotos gibts zwar immer wieder nette Schnappschüsse, aber da kannst du locker mithalten:
https://www.facebook.com/groups/amigosdecubaenfotos/
#109 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #104
Mario, darf ich mal bescheiden fragen mit was für (einer) Kamera(s) du arbeitest?
Die Kamera ist an für sich gar nicht so wichtig, wichtiger ist, dass man weiß mit ihr umzugehen und, dass man sich ein wenig Zeit zum fotografieren nimmt. Gute Fotos werden selten so nebenbei gemacht. Am Malecon stand ich z.B. ca. 2 Stunden in der Nässe und hab rund 100 Fotos gemacht und vielleicht bei 10 hat es gepasst, so wie ich es wollte.
Zitat von andyy im Beitrag #107
vor allem die Nachtaufnahmen sind richtig Klasse: da würde es sich anbieten, eine eigene Fotoseite online zu stellen.
Die Fotos sind um einiges besser als das, was man sonst so im web findet.
Bei Amigos de Cuba en fotos gibts zwar immer wieder nette Schnappschüsse, aber da kannst du locker mithalten:
https://www.facebook.com/groups/amigosdecubaenfotos/
Werde ich mir mal anschauen, danke!
#115 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
Zitat von Mario im Beitrag #113
Die Kamera ist an für sich gar nicht so wichtig, wichtiger ist, dass man weiß mit ihr umzugehen
Das ist mir bekannt. Trotzdem hat mich grob die Sensorgröße interessiert und weniger ob 500€ Amateur- oder 5000€ Profigerät.
Hast du für die Dämmerungs-Aufnahmen ein Stativ benutzt?
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #115
Hast du für die Dämmerungs-Aufnahmen ein Stativ benutzt?
Nein, alles aus der Hand fotografiert. Mein lichtstärkstes Ogjektiv kann Blende 1.7 damit kommt man Nachts schon sehr weit, solange Licht von Strassenlaternen oder beleuchteten Gebäuden vorhanden ist. Dann noch die ISO hoch und beim Auslösen nicht atmen
Zitat von Mario im Beitrag #116Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #115
Hast du für die Dämmerungs-Aufnahmen ein Stativ benutzt?
Nein, alles aus der Hand fotografiert. Mein lichtstärkstes Ogjektiv kann Blende 1.7 damit kommt man Nachts schon sehr weit, solange Licht von Strassenlaternen oder beleuchteten Gebäuden vorhanden ist. Dann noch die ISO hoch und beim Auslösen nicht atmen
wirklich tolle Bilder, bis 1/3S Belichtung (Beitrag 15) ist wirklich "sehr sportlich"
Zu der Chica-Havanna-Szene, die auf einige Kritik gestoßen ist, wollte ich mal noch folgendes sagen:
Es war mir klar, dass die Beschreibung dieser Szene kontroverse Gefühle auslösen könnten. Ich habe mir hin- und herüberlegt, ob ich darüber schreiben soll, oder lieber schweigen. Ich habe mich dann für die schonungslose Variante entschieden, aus dem einfachen Grund, weil es so war. Auch das ist kubanische Realität.
Ich weiss, wenn man dort Frau oder Freundin hat, stehen ander Dinge im Mittelpunkt. Da geht es darum die Familie glücklich zu machen, das Haus der Schwiegermama zu bauen und seinen Leuten etwas zu bieten. Ich habe das auch viele Jahre mitgemacht. War auch schön...
Reist man aber als Mann (bei Frauen ist es glaube ich nicht viel anders) alleine durch Kuba wird man anders wahrgenommen, als in Begleitung von Esposa oder Novia. Man muss nicht explizit als Sextourist unterwegs sein, man wird es automatisch. Ok, es gäbe auch die Möglichkeit stets nein zu sagen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Und den Mädels nützt es auch nichts, denn schenken tu ihnen niemand etwas, schon gar nicht ein kubanischer Mann.
Ich persönlich bin nicht auf ständig wechselnde Sexpartner aus. Ich bevorzuge feste Beziehungen, da mir Vertrauen, Sympathie, Gefühle wichtiger sind, als schneller Sex mit unbekannten Partnern. (Ja, ja, das ist der Romantiker in mir ) Letzteres ist in Kuba viel leichter zu finden, und mal ehrlich, wer noch nie bei einer hübschen Cubanita schwach geworden ist, werfe den ersten Stein.
Zitat von Mario im Beitrag #119
Ich weiss, wenn man dort Frau oder Freundin hat, stehen ander Dinge im Mittelpunkt. Da geht es darum die Familie glücklich zu machen, das ...
neben den Familienorientierten und den profanen Sextouristen gibt auch noch die ewiggestrigen "Patria-o-Muerte Romantiker" welche natürlich über uns allen stehen. Diese schnackseln dann im Namen der Revolution und belohnen die Chicas mit geistigen Ergüssen.
Zitat von besito im Beitrag #120
Oha.. "...schonungslose Variante..."
Das geht auch kürzer.
Ein Mann irrt durch Kuba und wird sein Herz nicht los. Was läuft da falsch?
Das könnte man beschreiben, schonungslos. Dann sähen die Fotos auch anders aus.
da scheint jemand neidisch auf die Fotos zu sein. Wenn ich mir gewisse Homepages anschaue, dann kann ich das auch gut nachvollziehen.
#123 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
Zitat von Mario im Beitrag #119
Zu der Chica-Havanna-Szene, die auf einige Kritik gestoßen ist, wollte ich mal noch folgendes sagen:
Reist man aber als Mann (bei Frauen ist es glaube ich nicht viel anders) alleine durch Kuba wird man anders wahrgenommen, als in Begleitung von Esposa oder Novia. Man muss nicht explizit als Sextourist unterwegs sein, man wird es automatisch. Ok, es gäbe auch die Möglichkeit stets nein zu sagen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Und den Mädels nützt es auch nichts, denn schenken tu ihnen niemand etwas, schon gar nicht ein kubanischer Mann.
Ich persönlich bin nicht auf ständig wechselnde Sexpartner aus. Ich bevorzuge feste Beziehungen, da mir Vertrauen, Sympathie, Gefühle wichtiger sind, als schneller Sex mit unbekannten Partnern. (Ja, ja, das ist der Romantiker in mir ) Letzteres ist in Kuba viel leichter zu finden, und mal ehrlich, wer noch nie bei einer hübschen Cubanita schwach geworden ist, werfe den ersten Stein.
Ist alles klar! Wenn man so wie Du einmal im Jahr nach Kuba fliegt und auf dem Entschuldigungszettel die Fotografie schreibt, dann stoesst man sicherlich auf Kritik. Die chicas, die Du da triffst sind jinetreas und suchen Dich, so wie Du sie suchst. Worte wie Vertrauen, Sympathie und gar Gefuehle baut nicht in ein paar Momente auf und Deine Vorgehensweise ist doch nur Sex mit unbekannten Partnern. Auch Dein Geschreibsel von Preisen pro chica usw. ist doch eindeutig!
Bis zur naechsten Kubareise kannst Du ja wieder Energien sammeln. Fuer mich bist Du ein typischer Sextourist, davon gibt es viele, sehr viele!
#124 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
#125 RE: Neulich in Kuba - Teil 2
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #124Zitat von Ralfw im Beitrag #122
Wenn ich mir gewisse Homepages anschaue, dann kann ich das auch gut nachvollziehen.
Meinste die aus seinem Profil? Deren Fotos sind laut Impressum von Sven Creutzmann.
Alter Kumpel vom comandante Ralf und wie hiess der Schriftsteller noch mal, der taeglich die Granma in ¨Ruhe ¨ in cafe de Paris neben dem Hotel Inglaterra lesen wollte...??!!
Hier gab es doch auch mal einen vor ewigen Zeiten, Willidur oder Willibald.
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