Was haben südeuropäische Obstplantagen oder kubanische Kindersterblichkeitsraten mit der Tatsache zu tun, dass über 1 Mio. Kubaner ihren Job und damit wohl mehr als 750'000 Familien ihre Existenzgrundlage verlieren?

Kuba hat 11.3 Mio Einwohner (one.cu)
6.8 Mio. oder 60% davon sind im arbeitsfähigen Alter (one.cu)
5.1 Mio oder 75% davon stehen in Lohn und Brot (davon 85% beim Staat angestellt)
folglich 1.7 Mio Arbeitslose bis anhin (25%)

neu:
6.8 Mio. davon sind im arbeitsfähigen Alter (bleibt)
4.0 Mio davon stehen in Lohn un Brot (davon immer noch 80% beim Staat angestellt)
folglich 2.8 Mio Arbeitslose (über 40%!!!)

Das ist sozialer Zündstoff. Soviel private Kleinbauern, Cafeterias, Paladares und cuenta propias kann man garnicht lizensieren. Von heute auf morgen fehlen den Familien 22 Mio. CUC an Kaufkraft, monatlich (bei einem Durchschnittslohn von 20 CUC gerechnet). Ein Rückgang der Kaufkraft von über 20% und das bei stagnierendem Tourismus und sinkender Produktivität. Mir wird Angst und Bange bei dem Gedanken an mögliche Auswirkungen.

Die Folgen daraus werden "santiaguero aleman" und "garnele" zwar nicht unbedingt an der Kindersterblichkeit ablesen können (wollen wir es hoffen), aber in der Kriminalitätsstatistik. Ein Trost für die neuen arbeitslosen Kubaner, dass es in Italien und Spanien offenbar Obstplantagen gibt, wo Leute arbeiten, denen es schlechter geht...

En Cuba se privatizarán 124 actividades
http://www.elcomercio.com/2010-09-15/Not...0915P9CUBA.aspx
gute perspektiven für evaniuskas pläne
...Raúl Castro especificó que se aprobó la aplicación de un régimen tributario para el trabajo por cuenta propia que responda al nuevo escenario económico y garantice que los incorporados a esta actividad contribuyan a la seguridad social.

http://www.prensa-latina.cu/index.php?op...220342&Itemid=1

Postings dirk!

Mal schnell 'ne halbe Million "Arbeiter" nach Hause geschickt y ya! Und keinen Ton von der sog. Gewerkschaft in libre!
Man stelle sich das hierzulande mal vor! Wenn bei uns über evtl. Entlassungen oder Betriebsschliessungen nur spekuliert wird, gehen
Bsirske un Co. doch schon auf die Barrikaden.
So ein Verhalten sollte m.M. nach dem Letzten zu denken geben!

Dirk: Fakt ist, dass 500'000 Menschen innerhalb der nächsten 6-9 Monate ihren Job verlieren. Weitere sollen folgen, so dass insgesamt 1.1 Mio. Staatsdiener sich bald anderweitig umschauen dürfen, wie sie zu ihren 20 CUC/Monat kommen.

Bin schon sehr gespannt, ob/wie sich das im Dezember in unserem Dorf auswirkt. Werde mich diesbezüglich genau umschauen und -hören. Wird es neue "cuentas propias" geben? Mit was für Geschäftsideen werden diese versuchen, ihren Lebensunterhalt zu sichern? Sehr viele arbeiten für die Nickelmine, ein staatlicher Betrieb natürlich. Andere, wie unser Friseur im Dorf oder die Alte, bei der man bolitas spielen kann, oder der Nachbar, der Besen bindet, leben mehr oder weniger von der Kaufkraft der mineros. In unsere Gegend verirrt sich kein mit fula wedelnder Tourist. Es gibt keine Hotels, keine casa particulares, keine paladares und nichtmal Pachtland im Rahmen der usufructo-Landreform.

Was sind die möglichen Folgen:
- höhere Kriminalität?
- Landflucht?
- noch höherer Neid?
- Perspektivlosigkeit und sehr viel Tagesfreizeit, die man mit Rum saufen versucht totzuschlagen?

Schon jetzt marschiert monatsanfang immer die Polizei auf, wenn sich schon in den frühen Morgenstunden vor der tienda lange Schlangen von Menschen bilden, welche die karge libreta-Ration beziehen wollen. Oft kommt es zu Streit und Schlägereien. Am 01. Januar werde ich mich mal mit in die Schlange stellen. Mal hören, was die Leute erzählen. Könnte heiss werden für die 2-3 Uniformierten.

Zitat von el-che

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En Cuba se privatizarán 124 actividades

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Netter Artikel, Danke!

124 "Aktivitäten" werden zur Privatisierung freigeben? Die Auflistung dieser Aktivitäten würde mich mal interessieren. Einen kleinen Auszug findet man im Artikel selbst:

taxis privados / cocheros - bei uns hat fast keiner einen fahrbaren Untersatz, der zuverlässig funktioniert. Bedarf Richtung Mayari/Holguin und Moa wäre aber vorhanden.

carpintero - haben wir bereits einen. Ist ein Familienbetrieb, der zudem für kubanische Verhältnisse noch gut automatisiert ist

Aguadores - was soll das sein? Nie gehört. Verdünner / Verwässerer? Die meinen jetzt aber nicht "Wasserverkäufer"? Das machen bei uns einige Bauern im Nebenerwerb. Ist kein Wasser mehr im Tank und die Leitung trocken, bezahlt man den Bauern und der bringt mit seinem Traktor eine Art Weidefass.

carretoneros - Kutschwaagenfahrer. Tolle Idee von Ralle. Für den Personentransport bei uns am Land kein Bedarf. Ein paar Ochsengespanne für kleinere Transporte gibt es, aber damit findet sich kein Auskommen.

reparadores de paraguas - Hallo Herr Nachbar, ich habe mein neues Geschäft als Regenschirmreparieren eröffnet. Würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre alten Regenschirme zur Reperatur vorbeibringen. Ist ja lachhaft.

profesores de baile - In touristischen Regionen könnte dafür tatsächlich ein Bedarf vorhanden sein, nachdem ein Grossteil der bisherigen Tanzlehrer von den weiblichen yumas weggeheiratet wurde.

vendedores de escoba - hatte ich weiter oben, ohne den Bericht gelesen zu haben, gerade erwähnt. Es gibt bereits einen, leicht geistig und körperlich behindert. Jedoch kauft ihm die Besen keiner mehr ab, wenn die Kaufkraft im Dorf zusammenbricht.

organizadores de bodas - wie einfallsreich, "weddingplaner". Zu viel amerikanische Filme geschaut? Null und nichts würde ein "organizador de bodas" bei uns verdienen. Das macht die Familie, der Freundeskreis und die Nachbarn, gratis und gerne.

restaurador de muñecos - jetzt schlägt es dreizehn. Bei uns am Land spielen die Kinder mit einem lumpigen Kreisel, den sie an eine Schnur aufgerollt auf der nicht aspahltierten Strasse tanzen lassen. Ansonsten ist "Verstecken" oder "Fangen" in. Mit einem Ball hab ich die Jungs auch schon gesehen. Auch Cricket-Ausrüstung wird öfter mitgeführt, wenn es zum spielen geht. Die wenigen Puppen der niñas sind meist Erbstücke oder selbstgemacht. Nun, der restaurador de muñecos könnte sihc ja gleichzeitig auch um das Regenschirm-Buisness kümmern.

trasquiladores - sind damit (Schaf-)Scherer gemeint? Denn Friseure kenn ich als peloqueros. Bei uns gibt es nur eine grössere (teilstaatliche) Herde Ziegen. Schafe ganz vereinzelt. Kein Bedarf. Die Halter scheren selber.

pulidor de metales - LOL, kauf Dir nen Bogen Schmiergelpapier und mach die als Metallpolierer selbständig. Eine Frechheit, sowas aufzulisten.

teñidor de textiles - Textilfärber? Ohne Worte.

cafetería/bar - okay, haben wir keine. Wenn diese nett gemacht ist, ist ein geringer Bedarf vorhanden. Bedingt aber gewisse Anfangsinvestitionen um die baulichen Voraussetzungen zu schaffen und die Grundausstattung zu besorgen.

servicio de comida a domicilio - coole Idee. Wer eröffnet den ersten Pizza- und Döner-Service auf Kuba? Bei uns hoffnungslos, die Leute haben ja nichtmal Telefon.

alquiler de locales para fiestas - ein Witz.

limpieza - genial, ich stell uns für unsere bescheidene Hütte eine Putzfrau an. Dann verfällt meine Schwägerin endgültig dem telenovela-Konsum.

Zitat von locoyuma

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Ab sofort kann jeder in Cuba eine Firma gründen, ich frage mich mit was. Derzeit gibt es auf der Straße nicht einen Nagel oder Schraube zu kaufen, geschweige in einer Tienda. Also werden die Produktionsmittel wie gehabt, und wie im Sozialismus üblich, vom Staat geklaut.

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War auch mein erster Gedanke. Woher sollen die ganzen neuen Selbstständigen ihre Materialien bekommen, wenn es in den tiendas schon nichts zu kaufen gibt?
So überleben als Beispiel im Moment die Pizzabäcker mit ihren kleinen privaten Verkaufsständen auch nur, weil sie u.a. das von den Bäckern aus den staatlichen Bäckereien geklaute Mehl kaufen. Ich frage mich, wie das in Zukunft mit den ganzen particulares funktionieren soll.

Und wie soll das alles von staatlicher Seite her kontrolliert werden? Wieviele neue, korrupte inspectores werden benötigt um die particulares weiterhin so wie bisher zu drangsalieren um sich die eigenen Taschen zu füllen?

Was für ein krankes System...

1968 sind die Kleinunternehmen verstaatlicht worden. Blühende Landschaften wurden prognostiziert. Heute, 40 Jahre später rudert man zurück.Derzeitiger Stand: Kennen wir alle!
Für mich stellt sich eher die Frage warum?
Sicherlich nicht aus Einsicht oder gar Menschenfreundlichkeit und Nächstenliebe.

Zitat von Evaniuska

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Die Auflistung dieser Aktivitäten würde mich mal interessieren.

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Eine komplette Aufstellung der 124 neu zugelassenen Aktivitäten für Selbständige und Genossenschaften ist hier zu finden (Word-doc. auf Spanisch). (Zehn mit Fotos illustrierte Interpretationen der neuen Jobs hier.) Erwerbstätigkeiten, für die nicht ausdrücklich Lizenzen ausgestellt werden, bleiben selbstverständlich verboten...

Eine ausführlichere Erläuterung der von Raúl eingeleiteten Maßnahmen gibt es in Form einer (laut AP) für Funktionäre der Kommunistischen Partei Kubas erstellten, 26-seitigen Powerpoint-Präsentation (alternativ als .ppt).

Quelle: PD

Zitat von Panfilo

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Für mich stellt sich eher die Frage warum?

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Keine Frage, der Staat ist pleite. Allein mit den ersten 500'000 Gefeuerten spart man sich 120 Mio. CUC im Jahr!

vgl.

"Cuba gasta más de 1.500 millones de dolarés anuales en importar alimentos"

Ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber vielleicht rechnet man damit, dass die ehemaligen Staatsdiener sich nun aus dem eigenen Gärtchen selbst vesorgen anstatt importierten Vietnamreis zu futtern. Ganz optimistische Planer gehen davon aus, dass einige der Neu-Arbeitslosen vom Staat was anpachten und auf bisher nicht genutzten Äckern Lebensmittel für die Allgemeinheit produzieren.

Anderseits. Ich erinner mich gern an eine Situation im parque de los enamorados, Prado, Havanna Vieja. Wir - das waren die Eltern eines bekannten kubanischen Sportlers, meine Frau mit zwei Freundinnen aus ihrem Dorf, welche wir zufällig in Havanna getroffen hatten und ich mit einem guten Bekannten aus Havanna - waren dort, tagsüber und man kann es nicht anderst nennen, am saufen. Wir hatten Rum, Cola, Plastikbecher, Eis und Bier organisiert sowie einige Limetten und noch etwas refreco. Es war sehr gesellig und lustig, als ein Mann mit einem kleinen Dackel o. ä. direkt neben uns stehen blieb und seinen Hund direkt vor unsere Gesellschaft kacken lies. So klein das Vieh war, so gross und eklig war der Haufen. Sofort gab es wütende Proteste unserseits. Der Typ beleidigte uns noch als borachos und zog ungeachtet weiter. Bereits zuvor hatte ich hinten im Eck eine 3-köpfige Gruppe Uniformierter ausgemacht, deren Aufgabe es tatsächlich war, den Park zu bewachen und für Sauberkeit und Sicherheit zu sorgen. Mit Hochgenuss habe ich mir diese 3 Däumchendreher heranzitiert und sie auf die Unverschämtheit des Hundebesitzers hingewiesen. Man gab mir uneingechränkt Recht, dass der Hundebesitzer sich fehlbar verhalten hatte. Man bestätigte mir, dass wir hier sitzen und auch trinken/lachen/feiern dürfen. Aber keiner der 3 Parkbewacher tat auch nur irgendwas. Der Hundebesitzer (war noch im Park) wurde nicht angesprochen und der Haufen des Hundes, der die selbe Farbe wie die Uniform der Parkhoheiten hatte, wurde auch nicht weggeräumt. Völlig unnütz, diese 3 Gestalten. Sie fragten sogar noch, ob sie etwas vom Rum haben dürfen. Das muste ich aber verneinen, denn sie hatten es sich nicht verdient. Schlussendlich hat der Yuma den Haufen in einen Abfallkorb entsorgt und die fiesta ging mit noch grösserem Gelächter über die Hilflosigkeit der 3 oficiales weiter.

Zitat von HayCojones

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Eine komplette Aufstellung der 124 neu zugelassenen Aktivitäten für Selbständige und Genossenschaften ist hier zu finden (Word-doc. auf Spanisch).

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Danke! Sehr interessant!

Raúl Castro: „Wir müssen ein für alle Mal die Vorstellung ausradieren, dass Kuba das einzige Land auf der Welt ist, wo man leben kann, ohne zu arbeiten.“

http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437B...n~Scontent.html

@Dirk,
Du glaubst an das gute im Menschen,dies ist hier jedoch nicht angebracht.
50 Jahre hat der Staat eine hervorragende Politik betrieben. Das Volk wirtschaftlich klein gehalten,abhängig gemacht damit ja keiner auf den Gedanken kommt aufzumucken.Der Cubi-Staat hat doch all seine Ziele erreicht und dies sehr erfolgreich.
Und jetzt soll er seine Macht abgeben indem er hinz u. kunz erlaubt sich zu privatisieren?
Was wird der erfolgreiche Taxista denn mit seiner "mehr Kohle" anstellen?(Wenn es Ihn den geben sollte)
Er wird nach Weiterbildung,Information,Konsum... vielleicht gar nach Freiheit schreien. Er wird die Mittel haben das System zu unterwandern, Kontakte ins verbotene Ausland zu knüpfen... Er wird "satt" sein und mehr wollen für sich und seine Familie.Sprich all dies was das Regime in den letzten Jahrzehnten mit allen Anstrengugen vereitelt hat, wollen sie nun auf einem Silbertablett servieren.
Das glaube ich im Leben nicht!!!

Zitat von ElHombreBlanco

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Klasse und treffender Kommentar (Maggy Thatcher zitierend): "Sooner or later Socialism runs out of other peoples money...." (Früher oder später geht dem Sozialismus das Geld anderer Leute aus...)

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Na, da würde sich doch eine konzertierte Aktion aller LKs, flankiert von Cuba Si, ja förmlich anbieten

Zitat von HayCojones

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Eine komplette Aufstellung der 124 neu zugelassenen Aktivitäten für Selbständige und Genossenschaften ist hier zu finden.Danke(Zehn mit Fotos illustrierte Interpretationen der neuen Jobs hier.)

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Eigentlich Alles eine einzige Offenbarung

Zitat von Manzana Prohibida

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Zitat von ElHombreBlanco

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Klasse und treffender Kommentar (Maggy Thatcher zitierend): "Sooner or later Socialism runs out of other peoples money...." (Früher oder später geht dem Sozialismus das Geld anderer Leute aus...)

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Na, da würde sich doch eine konzertierte Aktion aller LKs, flankiert von Cuba Si, ja förmlich anbieten

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Die werden Ideologielos werden.

Zitat

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Cuba Sí gemeinsam mit den kubanischen Gewerkschaften gegen den ungeheuerlichen kapitalistischen Sozialabbau protestieren?

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Die Kubasi mietglieder sollen ein anders Land suchen sollen. Ich habe schon lange gesagt.
Kuba ist ein kapialistiches Land........, und die Pastores por la Paz.
Ihre spenden werden wieder in Kuba verkauft....

Na da will doch der Staat bloß die Gehälter sparen, gearbeitet haben doch die meisten von den 500T sowieso nicht!

Und wo sollen die unterkommen, in der Privatwirtschaft - ja welche denn? Das ist doch glatte

Das muss man nicht verstehen

VIVA LA CUBA! Es wird immer besser!

Zitat von Evaniuska

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Einen kleinen Auszug findet man im Artikel selbst:

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cría de cerdos y chivos wird auch noch vorgeschlagen - das wäre sehr interessant, wenn man auch legalen Zugang zu Futtermitteln zu einem wirtschaftlich vertretbaren Preis hätte. Hat man aber nicht. Ein "davon Leben" ist nicht möglich.

Gerade die (rein private) Schweinezucht habe ich mir gut durchkalkuliert, da ich einst die Idee hatte, unserem Zuchteber mehr als eine Muttersau zur Verfügung zu stellen. Die Schweinezucht auf Kuba ist eine interessante Sache und könnte sich tragen. Ein paar wenige Tiere lohnen bereits jetzt, da man diese grösstenteils mit kostenlosen Küchenresten oder frei verfügbarem Grünfutter satt bekommt, sehr wenig Zukauf von Futtermitteln hat. Aber ein Schwein frisst je nach Grösse 0.5 bis 3kg Futter/Tag. Schon bei ca. 10 ausgewachsenen Tieren ist das weder logistisch zu leisten (jeden Tag 20-30kg Futter ranführen) noch wirtschaftlich machbar (Zukauf von Futterrüben, Kartoffeln oder sonstigen Futtermitteln ist nötig).

Um 200 CUC monatlich an Umsatz (nicht Gewinn! Rein Erlös vor Abzug der Ausgaben!) zu erzielen benötigt man ca. 12 Würfe pro Jahr, sprich ca. 12 Muttersauen, 1 Zuchteber und ständig ca. 30 heranwachsende Fleischtiere. Diese Tiere zusammen fressen aber unglaubliche 2.0 bis 2.5 Tonnen im Monat! Setze ich nun 50% meiner Umsätze zum Futterkauf und Transport ein, darf ich maximal 1 PMN je kg Futter frei Haus bezahlen. Mir wäre nichts bekannt, was es zu diesem Preis zu kaufen gäbe. Wobei mich letztens die Info von Jan, dass Kartoffeln im Raum Trinidad derzeit 1 PMN/libra (also 2.2 PMN/kg) kosten, aufhorchen lies. Das erscheint mir für feinste Kartoffeln sehr billig (vorallem im Vergleich zu Reis).

Da aber Kartoffeln am Markt bei uns kaum und andernorts nicht immer verfügbar sind, müsste man einen Eigenanbau in Betracht ziehen. Um die benötigte Menge an Futtermittel (Fruchtfolge beachten, nicht nur Kartoffeln, auch Rüben, Mais, Getreide, Soja...) zu erhalten, benötigt man mindestens 1 Hektar (10'000qm, 100x100m z. B.) Land.

Fazit: Um 100 CUC (2'500 MN) monatlich als tatsächliches Einkommen zu haben, müsste man 1 ha Ackerland bewirtschaften (und bewachen) sowie täglich 40-50 Schweine füttern, ausmisten, pflegen und bewachen(!). Das ist für eine Person alleine nicht zu schaffen.

Nicht gerechnet: Verluste durch natürlichen Tod, Verluste durch Diebstahl, Anschubfinanzierung (2to Saatkartoffeln, 100qm Stallungen und umzäuntes Freigelände, Infrastruktur, Werkzeuge und Schubkärren), Kosten für Wasserbedarf (evtl. eigener Brunnen nötig).

cría de cerdos y chivos ist erst rentabel, wenn ich
- mindestens 6 Personen anstelle (zu 500 PMN/Monat je Mann)
- Stallungen für 150 Tiere habe
- über Transportmöglichkeiten verfüge
- meine 3-4 Hektar Acker mit Futtermittel bepflanzt sind

Bleibt das Problem der Diebstähle - wie willst Du 24h/7Tage 6 Arbeiter, 150 Tiere und 3-4 Hektar Land im Auge behalten und gleichzeitig 15-20 Tiere/Woche ausliefern?

Es war in Havanna auf dem Sa/So.- Markt auf der Av. Carlos III.

Preislisten hingen auch aus.

arroz 4 Pesos/libra
Gab natürlich keinen zu kaufen, nicht sichtbar jedenfalls.
Für 10 Pesos wäre es unterm Ladentisch möglich gewesen.
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Keine Frage, der Staat ist pleite. Allein mit den ersten 500'000 Gefeuerten spart man sich 120 Mio. CUC im Jahr!

Falsch, sie sparen sich nur das Papier und die Druckerfarbe. Der CUC ist kein Geld sondern bemaltes Papier. Da man Papier unbegrenzt bemalen kann macht die ganze Aktion keinen Sinn. Erst hätten die Voraussetzungen für Privatisierungen geschaffen werden müßen und dann die Entlassungen und nicht umgekehrt.

Ein Volkswirt würde sagen, eine sinkende Geldmenge führt zu Deflation, Deflation zu Rezession usw. Aber Fidels Witzschaftswissenschaftler werden die österreichische Schule schon genau analysiert haben, schätze ich mal.