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Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
https://www.youtube.com/watch?v=E4be2qGiO...=related&search=
Inzwischen durch eine kleine Pause mit Musik,
(
Gast
)
#177 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
Du irrst, Moskito, wenn du meinst, die überwiegende Mehrheit der Kubaner hätten die Revolution unterstützt, weil sie sich in einer verzweifelten ökonomischen Lage befunden hätte.
DANKE FÜR DIE BESTÄTIGUNG, DAS CUBA KEIN ARMES LAND WAR – und damit die ständigen Vergleiche mit "echten" Dritte-Welt-Ländern irreführend sind (das genau hatte ich behauptet, darum ging es ...)
In Antwort auf:
... Dies war, sowohl von Seiten der meisten Hauptakteure als auch bezüglich der Motivation des Großteils der Bevölkerung, eine bürgerlich-nationalistische und sozialreformerische Revolution, um Diktatur, Korruption und Fremdbestimmung ein Ende zu setzen, für die Wiedererlangung der nationalen Würde und die Wiedereinsetzung der (sehr progressiven) Verfassung von 1940!!
DANKE FÜR DIE BESTÄTIGUNG, DAS CUBA KEINEN SOZIALISMUS & KEINE DIKATAUR WOLLTE, SONDERN DEMOKRATIE – NEIN DANKE AN ALLE MISSIONIERENDEN SOFA-SOZIS HIER für ein SYSTEM welches das cubanische Volk NIE wirklich wollte).
NEIN DANKE auch im Namen meiner Kinder (Pass kubanisch) die IHRE ZUKUNFT NICHT von gelangweilten Stammtischhelden und frustrierten ALTLINKEN anempfohlen haben wollen, sondern lieber diesselben Chancen, Freiheiten & Möglichkeiten haben sollten, wie wir.
In Antwort auf:
Fidel Castro hat mit seinem Machiavelli-Machtinstinkt und seinem geostrategischen Weitblick das Ganze in andere, uns allen bekannte Bahnen gelenkt.
Man mag dies als Demokrat bedauern, doch letztlich handelte er richtig, denn selbst ein gemäßigt nationalistisches und sozialreformerisches Projekt wäre im damaligen Klima des Kalten Krieges und der US-Hegemoniebestrebungen schlicht und einfach binnen kürzester Zeit weggefegt worden (nach dem Beispiel der Arbenz-Regierung 1954 in Guatemala)!
HIER KOMMT WIEDER DER UNANGEBRACHTE VERGLEICH MIT EINEM UNTERENTWICKELTEN ZWERGSTAAT ...
In Antwort auf:
Es entstand eine Diktatur. Scheisse!!
Aber es gab damals keine andere Wahl und summa summarum war es für die Mehrheit der Kubaner in den letzten 48 Jahren von Vorteil (u.a., um auf das Thema zurückzukommen, dank des Gesundheitsssystems
das halte ich für sehr gewagt ... wie wäre es hier z.B. mal mit dem VERGLEICH CUBA vs. COSTA RICA ? (wenn wir schon bei benachbarten Zwergstaaten sind)
Nach dieser Logik ist es also besser, gleich Mist zu bauen, als es wenigsten mal anders zu versuchen ...
(... Mein Gott – ich fang ja schon an zu schreiben, wie Cubamulatica ...)(lol)
(
Gast
)
#178 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
erst so lange neugierig gewartet und jetzt ?????
wo bleibt denn nun deine Interpretation oder Kommentierung der Zahlen – oder ist dein Hirn in Schocklähmung verfallen?
Ruf doch mal beim "Cuba-Si-Notdienst" an, vielleicht haben die ja ein helfend-heilend-befreindes "Musterposting" für solche Fälle. Oder Brigadier "Garnele" übernimmt jetzt besser ? Oder vielleicht hilft ja noch, wenn man ein bischen relativiert: Wechselkurschwankungen? Fehlberechnungen? gefälschte Miami-Gusano-Propaganda?
Oder wie wär es ganz einfach mit einem ehrlichen Schluß: Cuba hat während der Revolution nur von der Substanz gelebt, während andere aufgebaut haben. Eine Errungenschaft?
Ich glaube ganz einfach, wenn in den fast 50 Jahren ein Wellensitich Präsident Cubas gewesen wäre, dann wäre Cuba heute auch nicht ärmer ...
(
Gast
)
#179 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
#180 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von don olafio
Franco-Spanien war mitnichten wirtschaftlich und politisch isoliert.
Natürlich war es das bis etwa Mitte der 50er Jahre, bis dann die USA den strategischen Wert der iberischen Halbinsel erkannten, dort Truppenstützpunkte aufbauten und Spanien den Weg in die internationalen Organisationen ebneten.
Und es ging um genau jene Zeit des vorrevolutionären Kubas, gekennzeichnet durch meine Schreibe "das damalige Franco-Spanien".
#181 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
#183 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
#185 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
nun ja die möglichkeiten sich frei zu entfalten werden sich in den meisten Staaten demnächst eh gegessen haben - die nächste eiszeit/Sintflut kommt bestimmt ;) oder ein Asteroid?
völlig banane was wäre wenn - ist nun mal so, wäre Adam schwul gewesen, hätten wir keinen Stress
Fundstück zum Thema
Cuban medical revolution part 1
https://www.youtube.com/watch?v=3TjADj_Ykgw
No Coment
Hallo zusammen,
dazu muss ich auch mal wieder meinen Senf dazugeben.
Erstmal zur Ausgangsfrage:
Anfang der 90er gab es eine große Choleraepedimie in LA, die von Peru ausgehend den gesamten Kontinent und auch die Karibik erfasste. Allein in Peru starben damals nach offiziellen Angaben über 1/2 Mio. Menschen. Inoffizielle Schätzungen liegen weitaus höher. Auch meine Frau wurde damals infiziert. Allerdings rettete sie wie viele Cubaner das breit gefächerte Gesundheitssystem.
Sie bekam erst Bauchkrämpfe und Durchfall, dann Erbrechen. Als es nicht aufhören wollte, wurde sie von ihren Brüdern in die Poliklinik getragen. Ihr Glück war, dass die Klinik keine fünf Minuten zu Fuß von unserer Hütte entfernt liegt, wie eigentlich überall auf Cuba üblich. Der Arzt war sofort zur Stelle und legte die lebensrettende Infusion. Drei Tage später konnte sie als geheilt entlassen werden. Insgesamt starben in dem Jahr auf Cuba weniger als 500 Menschen an der Krankheit und die meisten, weil sie nicht zum Arzt gegangen sind.
Meine Schwiegermutter hatte Gebärmutterkrebs. Hierzulande bedeutet das meist die so schön genannte Totaloperation. Genauer gesagt, die Frauen werden kastriert, wenn sie über 40 sind. Meiner Schwiegermutter wurden die Geschwüre mittels vaginaler Endoskopie entfernt. Die Gebährmutter blieb intakt. Sie darf weiter eine Frau bleiben, die sanft in die Wechseljahre gleitet.
Zwei gute Freunde auf Cuba von mir sind Ärzte. Den einen habe ich kennengelernt, als er sich während seines Studiums ein halbes Jahr hier in Deutschland zu Studienzwecken aufhielt. Den anderen dann durch ihn auf Cuba selbst. Der erste war bei meinem Besuch gerade dabei, sein Examen zu machen, und der andere machte gerade seinen Facharzt. Was mich wirklich erstaunte, war die Art der Vorbereitung. Einmal fragte ich meinen Freund, was er denn gerade lerne. "Die Lunge" war die kurze Antwort. "Was denn über die Lunge?" "Alles." "Wie alles?" "Na alles. Das ist mein Spezialgebiet. Da muss ich alles wissen." "Und wieviele Spezialgebiete hast Du?" "Zwölf."
Und so kamen wir ins Gepräch über die Unterschiede zwischen unserem System, das er ja kannte, und dem auf Cuba. Er meinte, der wesentliche Unterschied sei der, dass wir hier eine Apparate- und Medikamentenmedizin hätten. Alles ist um Überfluss vorhanden. Der Arzt könne ja ruhig ein wenig rumprobieren. Wirkt das eine nicht, dann vielleicht das andere. Auf Cuba sei das nicht so. Der Mangel an allem zwinge die Ärzte dazu, sehr genau zu diagnostizieren. Daher sei auch die Ausbildung vor allem darauf ausgerichtet, die Krankheit, die der Patient hat, genau zu erkennen und gleich beim ersten Versuch richtig zu behandeln.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied sei die Rolle des Arztes. Bei uns seien die Ärzte nur dann gefragt, wenn es darum geht, eine Krankheit zu heilen. Auf Cuba sei der Arzt aber auch Lebensberater. Genauso wichtig wie das Heilen sei, dass die Menschen gar nicht erst krank werden. So sei es auch Aufgabe der Mediziner, den Menschen zu erklären, wie man z. B. Wasser so behandelt, dass man es gefahrlos trinken kann. Oder auch darauf zu achten, dass die Brunnen nicht zu nahe an den Sickergruben gebohrt werden. Gesundheitliche Aufklärung und Prävention seien genauso wichtig oder vielleicht noch wichtiger als Heilen. Es sei doch besser, wenn der Mensch gar nicht erst krank werde.
Das hat mich doch alles sehr beeindruckt. Er erzählte mir dann auch von der hohen Arztdichte und welch hochgesteckten Ziele die Regierung noch hätte, um die Versorgung der Bevölkerung weiter zu verbessern. Übrigens, auf Cuba von Ärztemangel zu sprechen, zeugt von profunder Unkenntnis, auch wenn in letzter Zeit viele ins Ausland geschickt wurden und die Bevölkerung jammert, weil der Service nicht mehr so ist, wie bisher gewohnt.
Sicherlich sind die Kliniken dreckig und die Hygiene lässt zu wünschen übrig. Sicherlich ist Medizin nicht immer vorhanden und teils nur gegen Devisen erhältlich. Sicherlich sind die Apparate veraltet und funktionieren teilweise nicht mehr. Sicherlich fehlt es an allen Ecken und Enden. Aber das Konzept hat mich doch schwer beeindruckt. Und irgendwie spricht der Gesundheitszustand, die niedrige Kindersterblichkeit und die hohe Lebenserwartung doch eher für dieses Konzept als dagegen.
Zum Schluss wage ich dann den Vergleich zwischen unserer Versorgung und der auf Cuba.
Auf Cuba gibt es keine Praxisgebühr, auf Cuba gibt es keine Kontingente für niedergelassene Ärzte. Das gibt es bei uns schon. Richtig nett ist das, wenn man hierzulande vom Arzt zurückgewiesen wird, wenn man die 10 Euro nicht bei sich hat. Das erlebt man hier und das ist sogar rechtens, sofern kein medizinischer Notfall vorliegt. Immerhin. In den USA kann einem das auch als Notfall passieren.
Ich bin Privatpatient. Der Dialog bei der Anmeldung verläuft in der Regel so:
Die Sprechstundenhilfe knurrt ohne hochzublicken: "Ihre Karte!" Ich säusele zurück: "Ich habe keine Karte. Ich bin Privatpatient." Und nun blickt sie auf und säuselt zurück: "Waren Sie schon einmal bei uns?" Separate Wartezimmer sind mittlerweile auch kein Einzelfall mehr. Man will ja nicht, dass die Kassenpatienten sehen, dass der Privatpatient keine fünf Minuten warten muss. Oder man wird gleich in das nächste freie Behandlungszimmer gebeten. So z. B. bei meinem letzten Routinebesuch beim Augenarzt. Das Wartezimmer war brechend voll. Ich wollte eigentlich einen Termin für die Untersuchung haben. Den brauchte ich aber nicht mehr. Ich saß nach Angabe meines Namens gleich im Behandlungszimmer und der Arzt hatte eine halbe Stunde Zeit für mich. In der kurzen Zeit, in der ich am Empfang wartete, konnte ich beobachten, wieviel Zeit er normalerweise mit dem Patienten verbringt. Ich schätze mal so drei bis fünf Minuten.
Welchen Systemansatz man nun besser findet, möge ein jeder selbst beurteilen.
Liebe Grüße
Erik
Ich fühle mich nicht kastriert und bin froh, keine Angst mehr haben zu müssen, daß nochmal etwas kommen könnte. Außerdem gleite ich auch ohne GM in die Wechseljahre sanft, da der Rest ja noch vorhanden. Wenn man über 40 ist, hat man ja meistens sowieso nicht mehr den Wunsch nach Kindern und man muß auch keine Angst mehr vor dem Sommer und anderen unangenehmen Zeiten haben. Biene
#189 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von Gladis_Y_Erik
Welchen Systemansatz man nun besser findet, möge ein jeder selbst beurteilen.
Also ich gehe im Großen und Ganzen d'accord mit deinem Statement. Nur ein paar kleine Anmerkungen:
1. Auch ich wünschte mir hier in D eine größere Ärztedichte. Nur bedenke, dass dies auch irgendjemand bezahlen muss, denn unsere Ärzte verdienen trotz (teilweise berechtigtem) Jammerns etwas mehr als 15 € monatlich und müssen demzufolge auch durch Beiträge finanziert werden.
2. Eine echte Effizienzsteigerung (und Kostensenkung) unseres Gesundheitssystems könnte durch Übernahme des Poliklinik-Systems erreicht werden, wie es in der DDR üblich war und in Kuba üblich ist. Dies werden aber bestimmt keine Größenordnungen sein, sondern höchstens ein paar wenige Prozentpunkte.
3. Wenn du dich als Privatpatient so schlecht fühlst, dann versichere dich freiwillig gesetzlich! Ich war als Privatpatient wohl noch nicht bei den "richtigen" Ärzten, denn einen extra Warteraum und kürzere Wartezeit als die "gesetzlichen" kenne ich nicht. Einzig bei der Terminvergabe habe mich schon bevorzugen lassen.
Am Ende nochmal meine Meinung:
Das kubanische Gesundheitssystem ist für seine (fehlenden finanziellen und technischen) Möglichkeiten ziemlich gut, in vielen Bereichen jedoch auch stark verbesserungswürdig (z.B. Hygiene), weswegen ich Chavals Attribut "Hervorragend" ablehne.
Eine Mischung aus dem kubanischen ganzheitlichen Ansatz und der westlichen Apparatemedizin wäre natürlich ideal, aber wohl nur für Luxus-, äh ... Privatpatienten wie du und ich bezahlbar, jedoch nicht für die Masse der Bevölkerung.
(
Gast
)
#190 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von Gladis_Y_Erikdu mußt ja ganz Cuba ziemlich gut kennen – da hatte ich dann wohl ziemlich Pech mitunter ... (unbestritten aber das dies in einigen Gebieten so ist)
...Ihr Glück war, dass die Klinik keine fünf Minuten zu Fuß von unserer Hütte entfernt liegt, wie eigentlich überall auf Cuba üblich ...
In Antwort auf:
Und so kamen wir ins Gepräch .... Der Mangel an allem zwinge die Ärzte dazu, sehr genau zu diagnostizieren. Daher sei auch die Ausbildung vor allem darauf ausgerichtet, die Krankheit, die der Patient hat, genau zu erkennen und gleich beim ersten Versuch richtig zu behandeln.
Ja, sehr edel! Aus der Not eine Tugend machen! Nur als Beispiel: Die Großmutter meiner Frau verstarb z.B. unnötigerweise, weil im Krankenwagen kein Sprit war (geklaut, wie üblich). Redest du nur über Ärzte oder das Gesundheitssystem insgesamt? Ob die Ärzte dann auch immer so genau diagnostizieren? – siehe die vorangegangenen "Erlebnisberichte" der anderen. Auch bei der Ausbildung helfen ja manche Gerätschaften doch ganz gut. Wir lernt man z.B. die Bildinterpretation in der modernen Radiologie ohne ausreichend Anschauungsmaterial?
In Antwort auf:
Ein weiterer wesentlicher Unterschied sei die Rolle des Arztes ...
Ja, die Prävention! Klar – schlaue Tipps sind immer hilfreich. "Werd nicht krank, dann bleibst du gesund!"
Seltsamerweise trifft man im "barrio" dann doch immer wieder auf eine Unzahl an hochgradigen Alkoholikern, Tablettenabhängigen, Tablettenmisbrauch (z.B. den "Culo" mit Kortison aufblasen war mal Mode ...) usw. usf. Quelle der Drogen: das medizinische Personal.
Eines glaub ich dir aber: die Ärzte meinen es gut – auch mit sich selbst.
In Antwort auf:
Das hat mich doch alles sehr beeindruckt... hohen Arztdichte ... Versorgung der Bevölkerung weiter zu verbessern. Übrigens, auf Cuba von Ärztemangel zu sprechen, zeugt von profunder Unkenntnis, auch wenn in letzter Zeit viele ins Ausland geschickt wurden und die Bevölkerung jammert, weil der Service nicht mehr so ist, wie bisher gewohnt.
nochmal kleine Erinnerung an den Titel des Threads: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba (es geht nicht nur darum, was Ärzte sich wünschen ...)
Sie werden übrigens auch nicht immer nach Venezuela geschickt, die meisten bewerben sich freiweillig, weil es ziemlich gut (relativ) und in Devisen bezaht wird. Da ist der ganzheitlich Ansatz doch schnell vergessen ...
In Antwort auf:
Sicherlich, ... Sicherlich, ... Sicherlich, ... Sicherlich fehlt es an allen Ecken und Enden. Aber das Konzept hat mich doch schwer beeindruckt. Und irgendwie spricht der Gesundheitszustand, die niedrige Kindersterblichkeit und die hohe Lebenserwartung doch eher für dieses Konzept als dagegen.
Könntest du dieses "Konzept" mal näher beschreiben ???? Für mich sieht es eher wie "Improvisation" aus. Wenn du diese Art von Statistiken ungeprüft glaubst ... Vielleicht sollte man dir mal eine "Lebensversicherung oder andere "Kapitalanlage" aufschwätzen – du klingst irgendwie so, wie das klassische Opfer für sowas...
In Antwort auf:
Zum Schluss wage ich dann den Vergleich zwischen unserer Versorgung und der auf Cuba.
Auf Cuba gibt es keine Praxisgebühr, auf Cuba gibt es keine Kontingente für niedergelassene Ärzte. Das gibt es bei uns schon.
Ich habe auch schon öfter miterlebt, das man in Cuba wegen nichtexistenter/fehlender Heil-/Hilfsmittel zurückgewiesen wurde – was hilft da der bestwilligste Arzt? Was hilft da das "kostenlos" ? Abgesehen davon sind nicht wenige Ärzte auch ganz einfach korrupt: kein Geld/Geschenk – keine Behandlung, ganz einfach.
In Antwort auf:Find ich eigentlich ganz gut – das hält doch schon einige Hypochonder davon ab, sich die Langeweile auf Kosten der Allgemeinheit zu vertreiben. Oder wo ist dann das Problem?
Richtig nett ist das, wenn man hierzulande vom Arzt zurückgewiesen wird, wenn man die 10 Euro nicht bei sich hat. Das erlebt man hier und das ist sogar rechtens, sofern kein medizinischer Notfall vorliegt. Immerhin.
In Antwort auf:
Welchen Systemansatz man nun besser findet, möge ein jeder selbst beurteilen.
Liebe Grüße
Erik
Ich möchte hier in gar keiner Weise das deutsche Gesundheitssystem verteidigen – aber hier wie dort von "Systemansatz" bzw. "Konzept" zu reden halte ich doch für übertrieben. Man schlägt sich halt so durch ...
Praxisgebühren hier und "kostenloses" Gesundheitssystem dort zu vergleichen ist für mich eigentlich nur Ausdruck einer infantilen Denkweise. Vielleicht kommt der Strom für dich auch nur aus der Steckdose ... Die niedrigen Gehälter der Cubaner resultieren ja auch aus den dem "Einbehalten von Sozialabgaben", das ganze halt ohne Beleg und kalkulierte Rechnung ....
Eine Frage noch: hat deine Gladis eventuell noch einen anderen Nick hier ? Ich dachte da so an "Cubamulata" ?
Dies ist das einzige Land der Welt, in dem der Staat das ganze Geld,
das er dir aus der Tasche zieht, für sich behält und dich zwingt,
in ein Loch zu scheißen!>>
<<Weil der Staat dir alles umsonst gibt!>>
Alina Fernandez (Tochter von Fidel Castro)
über Ihre Zeit im Lehrkrankenhaus
........... so mussten wir im Krankenhaus bei den Kathetern improvisieren.
Unsere Krankenschwestern sind da sehr erfinderisch, wie sie sehen werden.>>
Und er deckte einen armen , vor Angst zitternden Kerl auf, dessen Glied fest mit Heftpflaster umwickelt war,
die Spitze steckte in einem abgeschnittenen Gummifinger eines Chirurgenhandschuhs, währen eine Sonde voller blutiger
Urinschlieren in ein Mayonnaiseglas Marke Dona Delicias mündete. << Wir werden Ihnen jeweils einen Patienten zuteilen.>>
Das klang nach der Sprache der Zuteilungskarte.
Im Krankenhaus waren die Hierarchien auf den Kopf gestellt.
Die wichtigste Person war die <<Pantrista>>, die Angestellte,
die für die Speisekammer zuständig war, die Göttin des Essens.
Danach kamen die Krankenschwestern, die über alle unaussprechlichen Geheimnisse Bescheid wussten,
dann die Kurpfuscher, das waren wir Studenten, und ganz am Schluss die Kranken.
Noch in derselben Woche hatten wir den ersten klinischen Unterricht.
Meister Wagner sprach über Leistenmuskeln und dünnwandige Samenleiter, als der Patient
den Hörsaal betrat: ein alter Mann, der beim Gehen einem riesigen Ei, das er vor sich hertrug,
sanfte Stöße versetzte.
Man hatte ihm gesagt, seine Behandlung im Krankenhaus hinge von der Vorführung ab.
Der Alte schluckte, zog seine Pyjamahose runter, legte dieses riesengroße,
behaarte Ei auf den Tisch und schaute es an, als gehöre es nicht zu ihm.
Dies ist ein Leistenbruch. Ihr könnt ihn euch aus der Nähe anschauen und berühren>>, wies uns Wagner an.
...................Mein Patient, der mir nach dem Wagnerschen System zugeteilt worden war, war gestorben,
aufgrund einer missglückten Röntgenaufnahme und einer witeren überflüssigen.
Einer seiner beiden Lungenflügel war vom Krebs zerfressen.
Wochenlang hatte man Ihn hingehalten, weil das Bronchoskop repariert werden musste,
bis Ihm schließlich der Techniker, der sich in der Körperöffnung geirrt, eine Magensonde einbaute.
Doch Meister Wagner gab sich nicht geschlagen, und die verflixte Untersuchung wurde erneut angesetzt.
Das gab ihm schließlich den Rest, nachdem er tagelang mit dem Kopf nach unten im Bett gelegen hatte,
um das wieder von sich gegeben, was sie ihm in die Bronchien getan hatten.
Gerade hatte ich meinen Patienten ins Leichenschauhaus gebracht, als meine liebe Nachbarin Estercia
eingeliefert, wurde, die mit verdrehten Augen im diabetischen Koma lag.
Es dauerte Tage, bis wir sie ins Leben zurückgeholt hatten. Das erste Essen,
das man der grade Auferstandenen servierte, enthielt so viele Kohlenhydrate, das sie beinahe
wieder ins Jenseits befördert worden wäre.
Meine nächste Patientin war eine liebe alte Frau, die an Parkinson erkrankt war.
Sie erhielt Dopamine und wurde in den Operationsaal geschickt.
Offensichtlich erholt sich das Gehirn, wenn man an den befallenen Stellen Gewebe von menschlichen Embryonen implantiert.
Ich wusste nicht das man Parkinson operieren kann, und verstehe bis heute nicht wie man darauf gekommen ist,
denn es gibt kein einziges Versuchstier auf der Welt, keine Maus, kein Kaninchen und keinen Affen, das daran leidet.
langsam wurde mir klar, dass es um die medizinische Ethik nicht gut stand.
Die Toten in ihren Formaldehydbädern haben mich nicht gestört,
wie dem guten Bolivar wuchsen auch mir Pilze auf den Fingernägeln,
weil ich die Leichen mit der bloßen Hand berührte, doch auf die lebenden war ich genauso wenig vorbereitet wie auf die Krankenhäuser.
.......................................... Ich versuchte mir den Schock nicht anmerken zu lassen,
als eines Abends ein Notfall in die Klinik eingeliefert wurde.
Es war ein altersloser Mann- denn unter solchen Bedingungen altern die Menschen sehr schnell-,
der nach einem Sturz von der Tailie an abwärts gelähmt war.
Er lag damit ängstlich aufgerissenen Augen.
Wagner nahm uns beiseite.
Wenn ihr vorsichtig und diskret vorgeht, könnt ihr bei diesem Patienten die Rektaluntersuchung
üben- es kann ihm nicht mehr sehr weh tun. Ein paar von euch können auch eine Lupalpunktion machen. Nicht alle.
Nur diejenigen, die Chirurgen werden wollen.>>
Unsere illustre Gruppe zählet zwanzig Lehrlinge, von denen achtzehn ihm den Finger in den After steckten.
Immerhin war Wagner so rücksichtsvoll, nur acht Punktionen zuzulassen.
Tags darauf begann der Arme wie ein Besessener zu zittern, in seinem Krankensaal war um zwei Uhr Mittags
weder ein Arzt noch eine Krankenschwester zu sehen Ich suchte Hilfe, doch ich fand niemanden.
Ich suchte sogar an den geheimen Plätzen, an denen sie gewöhnlich Liebe machten.
Sie hielten zur Unzeit eine Patrteiversammlung ab, um nicht ihre Freizeit opfern zu müssen,
und verfolgten eine Rede des Comandante, der mit gleicher Begeisterung über Medizin sprach, mit der er auch schon über seine Rinderzüchtung geredet hatte.
mehr gibt's im Buch von Alina Ferandez
Ich, Alina
Mein Leben als Fidel Castros Tochter
Alina Fernandez (Tochter von Fidel Castro)
über Ihre Zeit im Lehrkrankenhaus
........... so mussten wir im Krankenhaus bei den Kathetern improvisieren.
Unsere Krankenschwestern sind da sehr erfinderisch, wie sie sehen werden.>>
Und er deckte einen armen , vor Angst zitternden Kerl auf, dessen Glied fest mit Heftpflaster umwickelt war,
die Spitze steckte in einem abgeschnittenen Gummifinger eines Chirurgenhandschuhs, währen eine Sonde voller blutiger
Urinschlieren in ein Mayonnaiseglas Marke Dona Delicias mündete. << Wir werden Ihnen jeweils einen Patienten zuteilen.>>
Das klang nach der Sprache der Zuteilungskarte.
Im Krankenhaus waren die Hierarchien auf den Kopf gestellt.
Die wichtigste Person war die <<Pantrista>>, die Angestellte,
die für die Speisekammer zuständig war, die Göttin des Essens.
Danach kamen die Krankenschwestern, die über alle unaussprechlichen Geheimnisse Bescheid wussten,
dann die Kurpfuscher, das waren wir Studenten, und ganz am Schluss die Kranken.
Noch in derselben Woche hatten wir den ersten klinischen Unterricht.
Meister Wagner sprach über Leistenmuskeln und dünnwandige Samenleiter, als der Patient
den Hörsaal betrat: ein alter Mann, der beim Gehen einem riesigen Ei, das er vor sich hertrug,
sanfte Stöße versetzte.
Man hatte ihm gesagt, seine Behandlung im Krankenhaus hinge von der Vorführung ab.
Der Alte schluckte, zog seine Pyjamahose runter, legte dieses riesengroße,
behaarte Ei auf den Tisch und schaute es an, als gehöre es nicht zu ihm.
Dies ist ein Leistenbruch. Ihr könnt ihn euch aus der Nähe anschauen und berühren>>, wies uns Wagner an.
...................Mein Patient, der mir nach dem Wagnerschen System zugeteilt worden war, war gestorben,
aufgrund einer missglückten Röntgenaufnahme und einer witeren überflüssigen.
Einer seiner beiden Lungenflügel war vom Krebs zerfressen.
Wochenlang hatte man Ihn hingehalten, weil das Bronchoskop repariert werden musste,
bis Ihm schließlich der Techniker, der sich in der Körperöffnung geirrt, eine Magensonde einbaute.
Doch Meister Wagner gab sich nicht geschlagen, und die verflixte Untersuchung wurde erneut angesetzt.
Das gab ihm schließlich den Rest, nachdem er tagelang mit dem Kopf nach unten im Bett gelegen hatte,
um das wieder von sich gegeben, was sie ihm in die Bronchien getan hatten.
Gerade hatte ich meinen Patienten ins Leichenschauhaus gebracht, als meine liebe Nachbarin Estercia
eingeliefert, wurde, die mit verdrehten Augen im diabetischen Koma lag.
Es dauerte Tage, bis wir sie ins Leben zurückgeholt hatten. Das erste Essen,
das man der grade Auferstandenen servierte, enthielt so viele Kohlenhydrate, das sie beinahe
wieder ins Jenseits befördert worden wäre.
Meine nächste Patientin war eine liebe alte Frau, die an Parkinson erkrankt war.
Sie erhielt Dopamine und wurde in den Operationsaal geschickt.
Offensichtlich erholt sich das Gehirn, wenn man an den befallenen Stellen Gewebe von menschlichen Embryonen implantiert.
Ich wusste nicht das man Parkinson operieren kann, und verstehe bis heute nicht wie man darauf gekommen ist,
denn es gibt kein einziges Versuchstier auf der Welt, keine Maus, kein Kaninchen und keinen Affen, das daran leidet.
langsam wurde mir klar, dass es um die medizinische Ethik nicht gut stand.
Die Toten in ihren Formaldehydbädern haben mich nicht gestört,
wie dem guten Bolivar wuchsen auch mir Pilze auf den Fingernägeln,
weil ich die Leichen mit der bloßen Hand berührte, doch auf die lebenden war ich genauso wenig vorbereitet wie auf die Krankenhäuser.
.......................................... Ich versuchte mir den Schock nicht anmerken zu lassen,
als eines Abends ein Notfall in die Klinik eingeliefert wurde.
Es war ein altersloser Mann- denn unter solchen Bedingungen altern die Menschen sehr schnell-,
der nach einem Sturz von der Tailie an abwärts gelähmt war.
Er lag damit ängstlich aufgerissenen Augen.
Wagner nahm uns beiseite.
Wenn ihr vorsichtig und diskret vorgeht, könnt ihr bei diesem Patienten die Rektaluntersuchung
üben- es kann ihm nicht mehr sehr weh tun. Ein paar von euch können auch eine Lupalpunktion machen. Nicht alle.
Nur diejenigen, die Chirurgen werden wollen.>>
Unsere illustre Gruppe zählet zwanzig Lehrlinge, von denen achtzehn ihm den Finger in den After steckten.
Immerhin war Wagner so rücksichtsvoll, nur acht Punktionen zuzulassen.
Tags darauf begann der Arme wie ein Besessener zu zittern, in seinem Krankensaal war um zwei Uhr Mittags
weder ein Arzt noch eine Krankenschwester zu sehen Ich suchte Hilfe, doch ich fand niemanden.
Ich suchte sogar an den geheimen Plätzen, an denen sie gewöhnlich Liebe machten. Sie hielten zur Unzeit eine Patrteiversammlung
ab, um nicht ihre Freizeit opfern zu müssen,
und verfolgten eine Rede des Comandante, der mit gleicher Begeisterung über Medizin sprach, mit der er auch schon über seine Rinderzüchtung geredet hatte.
mehr gibt's im Buch von Alina Ferandez
Ich, Alina. Mein Leben als Fidel Castros Tochter
http://www.amazon.de/Alina-Leben-Fidel-C...r/dp/3498020838
user_k
(
gelöscht
)
#192 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
Hallo zusammen,
dazu muss ich auch mal wieder meinen Senf dazugeben.
Erstmal zur Ausgangsfrage:
Anfang der 90er gab es eine große Choleraepedimie in LA, die von Peru ausgehend den gesamten Kontinent und auch die Karibik erfasste. Allein in Peru starben damals nach offiziellen Angaben über 1/2 Mio. Menschen. Inoffizielle Schätzungen liegen weitaus höher. Auch meine Frau wurde damals infiziert. Allerdings rettete sie wie viele Cubaner das breit gefächerte Gesundheitssystem.
Sie bekam erst Bauchkrämpfe und Durchfall, dann Erbrechen. Als es nicht aufhören wollte, wurde sie von ihren Brüdern in die Poliklinik getragen. Ihr Glück war, dass die Klinik keine fünf Minuten zu Fuß von unserer Hütte entfernt liegt, wie eigentlich überall auf Cuba üblich. Der Arzt war sofort zur Stelle und legte die lebensrettende Infusion. Drei Tage später konnte sie als geheilt entlassen werden. Insgesamt starben in dem Jahr auf Cuba weniger als 500 Menschen an der Krankheit und die meisten, weil sie nicht zum Arzt gegangen sind.
Meine Schwiegermutter hatte Gebärmutterkrebs. Hierzulande bedeutet das meist die so schön genannte Totaloperation. Genauer gesagt, die Frauen werden kastriert, wenn sie über 40 sind. Meiner Schwiegermutter wurden die Geschwüre mittels vaginaler Endoskopie entfernt. Die Gebährmutter blieb intakt. Sie darf weiter eine Frau bleiben, die sanft in die Wechseljahre gleitet.
Zwei gute Freunde auf Cuba von mir sind Ärzte. Den einen habe ich kennengelernt, als er sich während seines Studiums ein halbes Jahr hier in Deutschland zu Studienzwecken aufhielt. Den anderen dann durch ihn auf Cuba selbst. Der erste war bei meinem Besuch gerade dabei, sein Examen zu machen, und der andere machte gerade seinen Facharzt. Was mich wirklich erstaunte, war die Art der Vorbereitung. Einmal fragte ich meinen Freund, was er denn gerade lerne. "Die Lunge" war die kurze Antwort. "Was denn über die Lunge?" "Alles." "Wie alles?" "Na alles. Das ist mein Spezialgebiet. Da muss ich alles wissen." "Und wieviele Spezialgebiete hast Du?" "Zwölf."
Und so kamen wir ins Gepräch über die Unterschiede zwischen unserem System, das er ja kannte, und dem auf Cuba. Er meinte, der wesentliche Unterschied sei der, dass wir hier eine Apparate- und Medikamentenmedizin hätten. Alles ist um Überfluss vorhanden. Der Arzt könne ja ruhig ein wenig rumprobieren. Wirkt das eine nicht, dann vielleicht das andere. Auf Cuba sei das nicht so. Der Mangel an allem zwinge die Ärzte dazu, sehr genau zu diagnostizieren. Daher sei auch die Ausbildung vor allem darauf ausgerichtet, die Krankheit, die der Patient hat, genau zu erkennen und gleich beim ersten Versuch richtig zu behandeln.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied sei die Rolle des Arztes. Bei uns seien die Ärzte nur dann gefragt, wenn es darum geht, eine Krankheit zu heilen. Auf Cuba sei der Arzt aber auch Lebensberater. Genauso wichtig wie das Heilen sei, dass die Menschen gar nicht erst krank werden. So sei es auch Aufgabe der Mediziner, den Menschen zu erklären, wie man z. B. Wasser so behandelt, dass man es gefahrlos trinken kann. Oder auch darauf zu achten, dass die Brunnen nicht zu nahe an den Sickergruben gebohrt werden. Gesundheitliche Aufklärung und Prävention seien genauso wichtig oder vielleicht noch wichtiger als Heilen. Es sei doch besser, wenn der Mensch gar nicht erst krank werde.
Das hat mich doch alles sehr beeindruckt. Er erzählte mir dann auch von der hohen Arztdichte und welch hochgesteckten Ziele die Regierung noch hätte, um die Versorgung der Bevölkerung weiter zu verbessern. Übrigens, auf Cuba von Ärztemangel zu sprechen, zeugt von profunder Unkenntnis, auch wenn in letzter Zeit viele ins Ausland geschickt wurden und die Bevölkerung jammert, weil der Service nicht mehr so ist, wie bisher gewohnt.
Sicherlich sind die Kliniken dreckig und die Hygiene lässt zu wünschen übrig. Sicherlich ist Medizin nicht immer vorhanden und teils nur gegen Devisen erhältlich. Sicherlich sind die Apparate veraltet und funktionieren teilweise nicht mehr. Sicherlich fehlt es an allen Ecken und Enden. Aber das Konzept hat mich doch schwer beeindruckt. Und irgendwie spricht der Gesundheitszustand, die niedrige Kindersterblichkeit und die hohe Lebenserwartung doch eher für dieses Konzept als dagegen.
Zum Schluss wage ich dann den Vergleich zwischen unserer Versorgung und der auf Cuba.
Auf Cuba gibt es keine Praxisgebühr, auf Cuba gibt es keine Kontingente für niedergelassene Ärzte. Das gibt es bei uns schon. Richtig nett ist das, wenn man hierzulande vom Arzt zurückgewiesen wird, wenn man die 10 Euro nicht bei sich hat. Das erlebt man hier und das ist sogar rechtens, sofern kein medizinischer Notfall vorliegt. Immerhin. In den USA kann einem das auch als Notfall passieren.
100% getroffen. Damals habe ich nicht verstanden, warum gab es bei unserem Policlinico keinen Karnkenwagen, während in einem Hotel in der näh mehr al 10 tolle Autos zu vermitten gab. Wenn alles zum Volks gehört, warum hat die Staat nicht einfach ein Auto für diese Zweck benutzt.
Die Medizinversorgung wäre in Kuba besser als hier , wenn die Materiele Voraussetzungen stimmen würden.
#193 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von amiba
Alina Fernandez (Tochter von Fidel Castro)
über Ihre Zeit im Lehrkrankenhaus
Ja klar, und dann könnte Cubamulata daherkommen und seitenlang Berichte und Buchverweise reinkopieren, in denen effektive Heilmethoden, die aufopferungsvolle und liebevolle Behandlung von Kranken und Berichte von zufriedenen Patienten geschildert werden.
Jeder würde seine positiven oder negativen Einzelerfahrungen entweder zwecks Glorifizierung oder Dämonisierung des kubanischen Gesundheitssystems verallgemeinern. Die einen werden durch ideologische Scheuklappen und lebenslange Indoktrinierung, die anderen wie z.B. Alina, durch persönliche Animositäten daran gehindert, die Sache nüchtern und möglichst vorurteilsfrei zu betrachten.
Das Problem besteht darin, dass jeder, der das kubanische Gesundheitssystem richtig einordnen will, vorher eine mehrmonatige Rundreise durch Mittel-und Südamerika (abseits der Stadtviertel, in denen die Mittel- und Oberschicht lebt!) unternehmen müsste.
Mit derart geschärftem Blick könnte man das 3. Welt-Land (!) Kuba dann dort einordnen, wo es sich trotz aller Mängel beim Thema Gesundheitssystem tatsächlich befindet: An der Spitze!!!
(Was natürlich für diejenigen, die unter den Defiziten des kubanischen Gesundheitssystems gelitten haben, und die Familien, die Menschen durch vermeidbare Fehler verloren haben, nur ein schwacher Trost ist und unerträglich zynisch klingt!)
#194 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
25 000 MEDIZIN-TOTE
durch ärztliche Fehlbehandlungen („Kunstfehler“) sind jedes Jahr in der Bundesrepublik bei insgesamt 100 000 Medizinschäden zu beklagen. Diese Zahlen hören sich zunächst schockierend und vor allem auch unglaubwürdig an, weil die Zahl der Medizin-Toten höher liegt als die Zahl der Verkehrstoten. Die genannten Zahlen sind aber gut belegt und ergeben sich aus wissenschaftlichen Hochrechnungen, so u.a.
* 10.000 Tote durch Hygienemängel in den Kliniken (Prof. Daschner, Freiburg)
* 6.000 Tote durch nicht indizierte oder fehlerhafte Medikamenten-Verordnungen (Prof. Schönhöfer, Bremen)
* 2.000 Tote durch Spätschäden unnötiger oder unsachgemäßer Röntgenstrahlen-Anwendungen (Prof. Lengfelder, München).
* Die übrigen Todesfälle verteilen sich der Reihenfolge der Schwere und Häufigkeit nach auf die Fachgebiete der Anästhesie, der Geburtshilfe, der Chirurgie und der Orthopädie. Danach folgen die weniger risikoträchtigen Fachgebiete.
Es kann kein ernsthafter Zweifel daran bestehen, daß die Medizinschäden eins der größten, wahrscheinlich sogar das größte Schadensgebiet in der Bundesrepublik sind . Das gilt zumindest für Personenschäden. Diese Tatsache ist in der Öffentlichkeit aber nicht hinreichend bekannt, weil Ausmaß und Häufigkeit von Behandlungsfehlern zu den bestgehütetsten Geheimnissen unseres Medizinbetriebs gehören. Prof. Ivan Illich kommt in seinem in alle Kultursprachen übersetzten Buch „Die Enteignung der Gesundheit“ (englischer Originaltitel „Nemesis of Medicine“) zu dem Schluß, daß unser Gesundheitswesen inzwischen zur größten Gefahr für unsere Gesundheit geworden ist und Prof. Thure von Uexküll schätzt, daß die Hälfte aller Krankheiten in den entwickelten Ländern überhaupt erst durch Ärzte verursacht werden.
http://www.patienten-verband.de/25000.htm
In Antwort auf:
Nur Schätzungen
Eine umfassende Statistik über ärztliche Behandlungsfehler gibt es nicht. Einige Experten vermuten gar, dass bis zu eine Million Patienten jährlich falsch behandelt werden - bei insgesamt rund 36 Millionen Operationen und ärztlichen Behandlungen. Jedoch nur 40.000 Patienten versuchen Schadensersatz zu bekommen. Ein Viertel zieht gleich vor Gericht. Ein Viertel einigt sich direkt mit der Haftpflichtversicherung. Rund 10.000 Fälle landen bei den Medizinischen Diensten der Krankenkassen. Und die restlichen 10.000 Patienten suchen Hilfe bei den Schlichtungsstellen der Landesärztekammern - dort werden noch nicht einmal 30 Prozent der Fälle zu Gunsten der Patienten entschieden. WLF
taz Nr. 8255 vom 20.4.2007, Seite 18, 24 TAZ-Bericht WLF
Und dabei fühlen wir uns doch soooo überlegen....
#195 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
25 000 MEDIZIN-TOTE
Also wenn ich mir den Rest so durchlese, insebesondere den Satz
In Antwort auf:
Prof. Ivan Illich kommt in seinem in alle Kultursprachen übersetzten Buch „Die Enteignung der Gesundheit“ (englischer Originaltitel „Nemesis of Medicine“) zu dem Schluß, daß unser Gesundheitswesen inzwischen zur größten Gefahr für unsere Gesundheit geworden ist und Prof. Thure von Uexküll schätzt, daß die Hälfte aller Krankheiten in den entwickelten Ländern überhaupt erst durch Ärzte verursacht werden.
muss ich sagen: glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast: Da wird der Prof. zitiert, der die jeweils größte Horrorzahl schätzt und diese Zahlen werden dann "wissenschaftlich hochgerechnet".
#196 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
Bis zu 17.000 Patienten sterben jährlich wegen Fehlern in Krankenhäusern
Frauen häufiger als Männer betroffen – International im Mittelfeld – Studie Patientensicherheit 2007
AP 23.04.2007 21:29
Berlin – Bis zu 17.000 Patienten sterben jedes Jahr wegen Behandlungsfehlern in deutschen Krankenhäusern. Das geht aus der am Montag in Berlin vorgestellten Studie Patientensicherheit 2007 hervor. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Der Forschungsbericht des Aktionsbündnisses Patientensicherheit wurde vom Gesundheitsministerium finanziert.
Insgesamt zählten deutsche Krankenhäuser 2006 rund 17 Millionen Fälle. Warum Frauen häufiger als Männer betroffen sind, konnte der Vorsitzende des Aktionsbündnisses, Matthias Schrappe, nicht erklären. Es sei aber zu vermuten, dass dafür die höhere Leidensfähigkeit von Frauen verantwortlich sei. Diese meldeten sich dementsprechend häufig erst dann, wenn es zu spät sei, beispielsweise bei allergischen Reaktionen auf ein Medikament.
International gesehen befindet sich Deutschland mit diesen Zahlen im Mittelfeld, wie Schrappe sagte. Laut Studie sterben in den USA sogar 44.000 bis 98.000 Patienten durch vermeidbare Fehler. Diese Schätzung würde bedeuten, dass in den USA mehr Menschen durch medizinische Behandlung sterben als durch Verkehrsunfälle.
(...)
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) betonte, es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, die Patientensicherheit weiter zu verbessern. Es gehe nicht nur um Verhinderung von Behandlungsfehlern im engeren Sinne, sondern um den größtmöglichen Schutz vor allen unerwünschten Ereignissen im Behandlungsprozess. „Dazu gehören auch Infektionen im Krankenhaus und Risiken der Arzneimitteltherapie wie Allergien und Arzneimittelunverträglichkeiten.“
http://www.dieneueepoche.com/articles/2007/04/23/110721.html
Alles gelogen und gefälsch...
In Kuba schon, in Deutschland und anderen zivilisierten Ländern? Nieeeeemals...
#197 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
#198 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
Also erst mal zwischen "bis zu 17000" und 25000 liegt ein Unterschied von fast zu vernachlässigenden 50%.
Eben deshalb:
In Antwort auf:
Eine umfassende Statistik über ärztliche Behandlungsfehler gibt es nicht. Einige Experten vermuten gar, dass bis zu eine Million Patienten jährlich falsch behandelt werden - bei insgesamt rund 36 Millionen Operationen und ärztlichen Behandlungen.
https://www.kubaforen.de/t516411f3292-Fra...html#msg7495485
In Antwort auf:Das wäre natürlich ganz toll...
Und wenn du jetzt noch die Vergleichszahlen für Kuba bereit hättest?
Mir ging es allerdings auch darum, der Diskussion etwas von der selbstrgefälligen Eurozentrik zu nehmen...
Diese ganze Erbsenzählerei und die deplazierten Vergleiche mit unserem (immer noch guten!) Gesundheitssystem bringen doch gar nichts!
Einzig und allein von Relevanz ist die Frage, ob der Bauer aus Paraguay, der machetero aus Brasilien, der chicle-Verkäufer aus Buenos Aires, irgendjemand aus dem Millionenheer im informellen Sektor der lateinamerikanischen Metropolen, irgend ein Bewohner der unzähligen Elendsviertel dieser Städte, eine nicht zur Mittel- oder Oberschicht gehörige lateinamerikanische Familie mit einem geistig oder körperlich behinderten Kind, die Indígena-Familie im Hochland Guatemalas, Perus oder Ecuadors (und die Aufzählung könnte seitenlang weitergeführt werden!), eine gleichwertige oder bessere medizinische Versorgung zur Verfügung hat?????????
Die Antwort ist klar!
Alles andere ist (wie Moskito richtig bemerkt) nix als selbstgefällige Eurozentrik.
#200 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von chavalito
Einzig und allein von Relevanz ist die Frage, ob der Bauer aus Paraguay, der machetero aus Brasilien, ...
Anderer Meinung, Sir.
Wenn ich ein System vergleiche, dann muss es sich nicht nur an denen messen, die schlechter sind, sondern natürlich auch an den Gesundheitssystemen der ersten Welt.
Da bringt es mir nichts, einerseits das kubanische System in den höchsten Tönen zu loben und andererseits anhand von willkürlich herausgepickten Zahlen zu erklären, wie Scheiße doch im Gegensatz dazu unser westliches Gesundheitssystem ist, ohne vom anderen System vergleichbare Studien bringen zu können.
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