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Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
el carino
(
gelöscht
)
#201 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
Bei uns seien die Ärzte nur dann gefragt, wenn es darum geht, eine Krankheit zu heilen. Auf Cuba sei der Arzt aber auch Lebensberater. Genauso wichtig wie das Heilen sei, dass die Menschen gar nicht erst krank werden.
weil in Cuba ein kranker mensch dem staat geld kostet.
in deutschland dagegen wird mit krankheit geld verdient!
-pharma- /chemie konzerne welche medizin/arzneien produzieren
-apotheken
-unendliche diverse firmen die gerätschaften zur patientenbehandlung herstellen
-krankenkassen
-ärzte
-auch die forschung lebt sicher nicht in slums
...
um es vorweg zu nehmen: natürlich soll und muß es all diese angeführten institutionen geben. ich möchte nur mal die relationen erwähnt haben.
In Antwort auf:
sind die Kliniken dreckig und die Hygiene lässt zu wünschen übrig. Sicherlich ist Medizin nicht immer vorhanden und teils nur gegen Devisen erhältlich. Sicherlich sind die Apparate veraltet
das ist in Cuba wohl hauptsächlich eine folge des mangels.
in alemania gibts auch schon solche zustände. verfolge man magazine wie frontal oder monitor. und das obwohl hier kein 3.welt land ist!
überlastete ärzte und pflegepersonal die immer öfter mit veralteter technik arbeiten müssen, weil der gesundheitsetat mehr und mehr zusammen gestrichen wird. obwohl die eigenleistung der patienten für die eigene medizinische versorgung stetig und rasant ansteigt wärend die leistungen abnehmen.
weder mangelnde hygiene noch veraltete technik sollte und dürfte hierzulande, in unserer hochentwickelten, reichen republickkk ein thema sein.
(
Gast
)
#202 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:NEIN
Einzig und allein von Relevanz ist die Frage, ob der Bauer aus Paraguay, der machetero aus Brasilien, ...
Was hier bei der ganzen Diskussion untergegangen ist, aber meiner Meinung nach der zentrale Punkt ist:
Cuba will (oder soll) mit einem Gesundheitssystem brillieren, das es sich einfach nicht annähernd leisten kann. Man lebt schon seit vielen Jahren von der Substanz (die nur durch Subventionen des Ostblocks überhaupt erst aufgebaut werden konnte). Es ist ja wie immer der irrglaube vieler Linker, die meinen, einfach durch Umschichtungen "per Dekret" eine Situation dauerhaft verbessern zu können. Wenn Cuba nun eine weit überdurchschnittliche Zahl von qualifizierten Fachkräften im Gesundheitssektor unterhält, ist das Motiv sicher edel, die Folgen für den Rest der Wirtschaft aber fatal, denn diese Fachkräfte fehlen ja in anderen Bereichen und müssen zudem noch von den (relativ) wenigen übrigbleibenden Produktivkräften mitgetragen werden ...
Wenn du nun die die anderen Länder Südamerikas anführst: Ja, die Situation ist eindeutig schlechter (für Arme), denn der Staat gibt dort eher nur das Geld aus, was er hat. Was nützt denn nun dieses "hochgelobte" Gesundheitssystem, wenn es nur mit ausländischen Hilfen (früher Ostblock, jetzt Venezuela) am Leben erhalten werden kann, ja inzwischen sogar die Kastrierung des Systems selbst notwendig ist, um es zu erhalten. Wenn 20.000 Cubaner in Venezuela die "energetische Revolution" abarbeiten müssen ist das nur der allerbeste Beleg für meine These. Eines ist glaube ich unbestritten: der Vektor, der die Entwicklung des cubanischen Gesundheitssystems beschreibt zeigt eindeutig nach unten.
Um es mit anderen Worten zu sagen: Was würdest du denn von einem "einfachen Hilfsarbeiter" in deiner Nachbarschaft halten, der sich per Kredit zwar einen dicken Mercedes leistet, dafür aber noch bei Mama isst & wohnt und die ganze Verwandschaft die Raten mitabbezahlt. Hättest du hier Respekt vor seiner Leistung?
Auch wenn die Linken hier nochmals und nochmals irgendwelche Errungenschften der Revolution aus der Mottenkiste ziehen – das ganze System funktioniert einfach nicht. Wenn du 5 Lecks in deinem Boot hast und nur einen Korken, dann hilft es auch nicht, abwechselnd mal dieses oder jenes Loch zu stopfen – der Ausweg ist einzig und allein mehr Korken.
Die cubanische Wirtschaft muß einfach wesentlich leistungsfähiger werden, um ihre Errungenschaften auch unterhalten zu können. Das hat nun anscheinend auch Fidel begriffen (siehe 10-Seiten-Brief an Chavez) und winkt schon mal mit dem Zaunpfahl "chinesisches Modell" ....
Zitat von mojiton
(...)
Wenn du nun die die anderen Länder Südamerikas anführst: Ja, die Situation ist eindeutig schlechter (für Arme), denn der Staat gibt dort eher nur das Geld aus, was er hat. (...)
Was natürlich nicht stimmt - sonst hätte es keinen Staatsbankrott in Argentinien gegeben, wäre kein Schuldenerlass für Bolivien notwendig gewesen, hätte Venezuela nicht Staatsschulden von Nicaragua aufkaufen müssen etc. pp.
Die Verschuldung ist überall gegeben - das Geld wird halt nur anders verteilt.
In Antwort auf:Nicht viel - würde er den Kredit jedoch für eine umfassende Gesundheitsfürsorge aufnehmen, sähe die Sache allerdings anders aus...
Um es mit anderen Worten zu sagen: Was würdest du denn von einem "einfachen Hilfsarbeiter" in deiner Nachbarschaft halten, der sich per Kredit zwar einen dicken Mercedes leistet, dafür aber noch bei Mama isst & wohnt und die ganze Verwandschaft die Raten mitabbezahlt. Hättest du hier Respekt vor seiner Leistung?
Don Olafio
In Antwort auf:
Die Verschuldung ist überall gegeben - das Geld wird halt nur anders verteilt.
Das widerspricht ja meiner These nicht – ich schrieb " ... eher nur das Geld aus, was er hat" – nämlich gar keins ....
In Antwort auf:
würde er den Kredit jedoch für eine umfassende Gesundheitsfürsorge aufnehmen, sähe die Sache allerdings anders aus...
sähe die Sache nur "optisch" anders aus - er lebt trotzdem über seine Verhältnisse ....
Zitat von mojitonZwischen dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Chavez-Sieg in Venezuela lagen aber wohl einige Jahre. Und in dieser härtesten Phase gab es eine bewusste Entscheidung und eine klare Prioritätensetzung der politischen Führung zugunsten eines (wenn auch nur notdürftigen) Erhalts der elementarsten Sozialstandards!!
Wenn du nun die die anderen Länder Südamerikas anführst: Ja, die Situation ist eindeutig schlechter (für Arme), denn der Staat gibt dort eher nur das Geld aus, was er hat. Was nützt denn nun dieses "hochgelobte" Gesundheitssystem, wenn es nur mit ausländischen Hilfen (früher Ostblock, jetzt Venezuela) am Leben erhalten werden kann,
Andere Regierungen hätten in solch extremen Krisen womöglich durch radikale neoliberale Strukturanpassungsprogramme nach IWF-Rezept gerade die Sozialbudgets als erstes gekappt und als "Kollateralschaden" in Kauf genommmen, dass Tausende, Zehntausende oder Hunderttausende von Menschen in all den Jahren über die Wupper gehen.
Deswegen, mojiton, klingt es ja ganz schön, mit kühlem, technokratischem Blick aus dem beschaulichen Schaukelstuhl in Las Palmas davon zu schwadronieren, die Kubaner hätten mit den überdimensionierten Sozialsystemen "über die Verhältnisse gelebt" und "es sich eigentlich gar nicht leisten können".
Aber man kann zumindest mal die prinzipielle Frage aufwerfen, ob die Entscheidung der kubanischen Regierung Anfang der 90er Jahre, mit aller Macht zu versuchen, dass niemand vollkommen unter die Räder kommt, nicht vielleicht in moralischer Hinsicht doch beachtenswert und positiv ist.
Womit nicht die vielen begangenen Fehler und die Instrumentalisierung von Bildung und Gesundheit zu Propagandazwecken unter den Tisch gekehrt werden sollen.
Genauso hast du natürlich Recht, wenn du schreibst:
Zitat von mojiton
Die cubanische Wirtschaft muß einfach wesentlich leistungsfähiger werden, um ihre Errungenschaften auch unterhalten zu können.
Zitat von chavalito
Und in dieser härtesten Phase gab es eine bewusste Entscheidung und eine klare Prioritätensetzung der politischen Führung zugunsten eines (wenn auch nur notdürftigen) Erhalts der elementarsten Sozialstandards!!
Is halt immer die Frage wie man die Prioritäten setzt oder um es anders zu sagen :
Wenn man seiner Bevölkerung nicht die Möglichkeit gibt gesund zu leben - brauch man ein funktionierendes Gesundheitssystem um es überleben zu lassen .
Das ist in meinen Augen alles Zahlen klauberei, Wichtig für mich ist, wenn ich in unseren Landen auf der Strasse zusammenbreche, steht wehr oder weniger in Minutenschnelle 10-15 Min ein vollausgerüsteter Ambulanzwagen mit Arzt und den nötigen Hilfsmittel da, in Cuba vergehen Tage, bis ein Ambulanzwagen anrollt. Mit einem Helfer drin, nicht einmal Sauerstoff für eine Notbeatmung. Nur in Habana kann es vieleicht etwas anders sein, mehr östlicher umso schlimmer, habe das zu genüge gesehn. Zudem kenne ich die Ambulanzwagen sehr gut in Cuba. Da werden Zahlen hin und her geschoben, da im Forum, in Wirklichkeit sieht es leider ganz anders aus. Die Realität ist für mich Wirklichkeit, Massgebend und nicht hergezogene Berichte mit Zahlen die nicht einmal dahin gehören.
(
Gast
)
#208 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von chavalitoEntscheidungen fällen ist eines – das notwendige zu tun um sie auch umzusetzten ist was anderes ...
Zwischen dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Chavez-Sieg in Venezuela lagen aber wohl einige Jahre. Und in dieser härtesten Phase gab es eine bewusste Entscheidung und eine klare Prioritätensetzung der politischen Führung zugunsten eines (wenn auch nur notdürftigen) Erhalts der elementarsten Sozialstandards!!
Zitat von chavalitoFind ich schon sehr drastisch ausgemalt von dir ... Im Gegensatz dazu haben einige Länder eben diese drastischen Maßmahme ergriffen und stehen heute besser da als vorher (auch bei den sozial schwächeren).
Andere Regierungen hätten in solch extremen Krisen womöglich durch radikale neoliberale Strukturanpassungsprogramme nach IWF-Rezept gerade die Sozialbudgets als erstes gekappt und als "Kollateralschaden" in Kauf genommmen, dass Tausende, Zehntausende oder Hunderttausende von Menschen in all den Jahren über die Wupper gehen.
Zitat von chavalitoBin selbstständiger (und selbstausbeuterischer) Unternehmer, das mit dem Schaukelstuhl wird so schnell nix ...
Deswegen, mojiton, klingt es ja ganz schön, mit kühlem, technokratischem Blick aus dem beschaulichen Schaukelstuhl in Las Palmas davon zu schwadronieren, die Kubaner hätten mit den überdimensionierten Sozialsystemen "über die Verhältnisse gelebt" und "es sich eigentlich gar nicht leisten können".
<blockquote><font size="1">Zitat von chavalito
Aber man kann zumindest mal die prinzipielle Frage aufwerfen, ob die Entscheidung der kubanischen Regierung Anfang der 90er Jahre, mit aller Macht zu versuchen, dass niemand vollkommen unter die Räder kommt, nicht vielleicht in moralischer Hinsicht doch beachtenswert und positiv ist.
Womit nicht die vielen begangenen Fehler und die Instrumentalisierung von Bildung und Gesundheit zu Propagandazwecken unter den Tisch gekehrt werden sollen.[/quote]
Einzige Messlatte kann nur sein, was am Ende rauskommt – Gutmenschentum oder Ideologie hin oder her.
<blockquote><font size="1">Zitat von chavalito
Genauso hast du natürlich Recht, wenn du schreibst:
<blockquote><font size="1">Zitat von mojiton
Die cubanische Wirtschaft muß einfach wesentlich leistungsfähiger werden, um ihre Errungenschaften auch unterhalten zu können.[/quote]
Wenigstens das erkennst du an. Dann fehlt nur noch ein Schritt: Der Sozialismus funktioniert ohne Sozialismus besser ....
Hallo zusammen,
Zitat von ElHombreBlancoZitat von Gladis_Y_Erik
Welchen Systemansatz man nun besser findet, möge ein jeder selbst beurteilen.
Also ich gehe im Großen und Ganzen d'accord mit deinem Statement. Nur ein paar kleine Anmerkungen:
1. Auch ich wünschte mir hier in D eine größere Ärztedichte. Nur bedenke, dass dies auch irgendjemand bezahlen muss, denn unsere Ärzte verdienen trotz (teilweise berechtigtem) Jammerns etwas mehr als 15 € monatlich und müssen demzufolge auch durch Beiträge finanziert werden.
Zumindest auf dem Lande wünsche ich mir auch eine höhere Dichte. Meine alte Mutter mit all ihren Zipperlein und auch ernstzunehmenden Krankheiten muss einmal die Woche eine halbe Weltreise machen, um zum Arzt zu kommen. Jedenfalls kommt es der alten Dame so vor. Meine Eltern haben nur noch dafür ein Auto. Letzteres ist nicht nur für ihre eigene Gesundheit bedenklich.
Zitat von ElHombreBlanco
2. Eine echte Effizienzsteigerung (und Kostensenkung) unseres Gesundheitssystems könnte durch Übernahme des Poliklinik-Systems erreicht werden, wie es in der DDR üblich war und in Kuba üblich ist. Dies werden aber bestimmt keine Größenordnungen sein, sondern höchstens ein paar wenige Prozentpunkte.
Oder auch in den USA. Die Entwicklung geht ja dahin. Es ist ja auch völliger Schwachsinn, dass sich jeder niedergelassene Arzt all diese Apparate leistet und dann nicht auslastet. Aber dazu müsste man von dem ebenso schwachsinnigen Konzept weg, dass jeder Arzt auch gleich ein kleiner Unternehmer ist.
Zitat von ElHombreBlanco
3. Wenn du dich als Privatpatient so schlecht fühlst, dann versichere dich freiwillig gesetzlich! Ich war als Privatpatient wohl noch nicht bei den "richtigen" Ärzten, denn einen extra Warteraum und kürzere Wartezeit als die "gesetzlichen" kenne ich nicht. Einzig bei der Terminvergabe habe mich schon bevorzugen lassen.
Wer hat denn gesagt, dass ich mich schlecht dabei fühle? Nö, das genieße ich. Im Ernst, ich bin deshalb privat versichert, weil es erheblich billiger ist. Das ist ja das Lustige, dass die privaten Versicherungen auf Gegenseitigkeit wie z. B. die HUK preiswerter sind als die gesetzlichen (und das nicht nur im Vergleich bei hohen Einkommen, sondern auch bei normalen, wenn die denn dürften) und dennoch sowas wie Chefarztbehandlung, Einzelzimmer, 100% Zahnersatz ... bieten. Und dass auch noch zum zwei- bis vierfachen Kassensatz.
Zitat von ElHombreBlanco
Am Ende nochmal meine Meinung:
Das kubanische Gesundheitssystem ist für seine (fehlenden finanziellen und technischen) Möglichkeiten ziemlich gut, in vielen Bereichen jedoch auch stark verbesserungswürdig (z.B. Hygiene), weswegen ich Chavals Attribut "Hervorragend" ablehne.
Eine Mischung aus dem kubanischen ganzheitlichen Ansatz und der westlichen Apparatemedizin wäre natürlich ideal, aber wohl nur für Luxus-, äh ... Privatpatienten wie du und ich bezahlbar, jedoch nicht für die Masse der Bevölkerung.
Wenn ich mir einerseits meine Arztrechnungen und andererseits die Paläste, die sich z. B. die AOK hier in Hamburg hingestellt hat, so anschaue, dann kommen mir so meine Zweifel daran, wo denn das Geld im Gesundheitswesen versickert.
Ideal ist ein Arzt wie der, der mir meinen Rücken geheilt hat. Zwanzig Minuten Amnanese mit allerlei Übungen und Verrenkungen meinerseits. Zweimal den Daumen in die richtige Stelle gedrückt (man tat das weh!) und dann zwei gezielte Röntgenaufnahmen genau der Wirbel, die er für geschädigt hielt. Dabei kam dann raus, dass mir ein Stück abgebrochen war. Dann zwei Jahre physiotherapeutische Behandlung und ich war wieder gesund. Das nenne ich einen Arzt. Er meinte damals zu mir, ich hätte die Wahl. Alle vier Wochen zu ihm und Spritze oder die zweijährige Tortur mit täglicher KG (zweimal die Woche unter Anleitung). An ersterem, meinte er, verdiene er deutlich mehr. Und ich weiß, dass das stimmt. Schließlich habe ich die Rechnungen bezahlt. Ich kenne viele Rückenkranke, die von ihren Ärzten nur fitgespritzt aber nie wirklich ursächlich behandelt werden. Woran das wohl liegt.
Liebe Grüße
Erik
#210 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
Wenn ich mir einerseits meine Arztrechnungen und andererseits die Paläste, die sich z. B. die AOK hier in Hamburg hingestellt hat, so anschaue, dann kommen mir so meine Zweifel daran, wo denn das Geld im Gesundheitswesen versickert.
Mal ein kleines Beispiel:
Bei der KKH ( Kaufmännische Krankenkasse mit 2 Millionen Versicherten) gehen min. 96% der Beiträge der Versicherten zurück an die Versicherten (also als Leistungen). Ganze 3-4 % gehen an die Kasse als Verwaltungskosten....
und das bei ca 3,6 Mrd Euro Einnahmen im Jahr....
Das Geld versicktert leider eher bei den Ärzten und Krankenhäusern die von vorne bis hinten bei ihren Rechnungen bescheißen und an die Pharmaindustrie, welche hier in Deutschland ihre Wunschpreise durchsetzen kann ...
Hallo zusammen,
Zitat von mojiton
Hallo Erik, nur ein klein bischen "Manöverkritik" zu deiner positiven Sichtweise:
Ich wusste gar nicht, dass Du seit Neuestem mein leitender Genosse bist.
Zitat von mojitonZitat von Gladis_Y_Erikdu mußt ja ganz Cuba ziemlich gut kennen – da hatte ich dann wohl ziemlich Pech mitunter ... (unbestritten aber das dies in einigen Gebieten so ist)
...Ihr Glück war, dass die Klinik keine fünf Minuten zu Fuß von unserer Hütte entfernt liegt, wie eigentlich überall auf Cuba üblich ...
Dann lasse uns doch an Deiner Weisheit teilhaben und erzähle uns, wo es denn nicht so ist, dass in jedem Viertel ein Arzt oder eine Poliklinik vorhanden ist.
Zitat von mojitonIn Antwort auf:
Und so kamen wir ins Gepräch .... Der Mangel an allem zwinge die Ärzte dazu, sehr genau zu diagnostizieren. Daher sei auch die Ausbildung vor allem darauf ausgerichtet, die Krankheit, die der Patient hat, genau zu erkennen und gleich beim ersten Versuch richtig zu behandeln.
Ja, sehr edel! Aus der Not eine Tugend machen!
Und? Ändert das was an der Tatsache, dass kubanische Ärzte in der Regel hervorragende Diagnostiker sind und die hiesigen Ärzte gerne mal rumprobieren? Meine erste Frau wurde von vier verschiedenen Ärzten auf Hüftschaden behandelt, bis ein fünfter Arzt feststellte, dass sie einen verschleppten Leistenbruch hatte. Das ging über zwei Jahre so.
Zitat von mojiton
Nur als Beispiel: Die Großmutter meiner Frau verstarb z.B. unnötigerweise, weil im Krankenwagen kein Sprit war (geklaut, wie üblich).
Und? Das Gesundheitssystem ist schuld daran, dass es Kriminalität auf der Welt gibt? Wie ich unsere Rechtssprechung kenne, könnte man aus so einer Tat eine fahrlässige Tötung konstruieren. Und auf Cuba könnte das sogar Mord werden, wenn der Delinquent erwischt wird. Im Übrigen wundert es mich doch arg, dass niemand sonst vorhanden war, der entweder ein Fahrzeug oder Sprit zur Verfügung gestellt hat. Zumindest kenne ich die Kubaner so, dass sie, wenn es um Leib und Leben geht, alles geben und nicht fragen, was es kostet. Dort zählt meiner Erfahrung nach das Leben noch mehr als Geld.
Übrigens würde es mich mal interessieren, in welcher Gegend Cubas kein Arzt in der Nähe ist. Selbst in der Sierra Maestra und anderen abgelegenen Gegenden gibt es hinreichend medizinisches Personal. Vielleicht nicht in fünf Minuten zu erreichen. Aber länger als eine halbe Stunde glaube ich einfach nicht bei der Dichte auch auf dem Land.
Zitat von mojiton
Redest du nur über Ärzte oder das Gesundheitssystem insgesamt? Ob die Ärzte dann auch immer so genau diagnostizieren? – siehe die vorangegangenen "Erlebnisberichte" der anderen.
Nieten gibt es überall auf der Welt. Und auch kubanische Ärzte sind nur Menschen. Weißt Du denn auch, was einem kubanischen und was einem deutschen Arzt passiert, wenn man ihm einen Kunstfehler nachweisen kann?
Zitat von mojiton
Auch bei der Ausbildung helfen ja manche Gerätschaften doch ganz gut. Wir lernt man z.B. die Bildinterpretation in der modernen Radiologie ohne ausreichend Anschauungsmaterial?
Nun tu doch nicht so, als gäbe es auf Kuba keine Röntgengeräte. Sicherlich nicht so modern wie hier. Aber es gibt sie und sie werden auch benutzt, wenn es notwendig ist.
Zitat von mojitonIn Antwort auf:
Ein weiterer wesentlicher Unterschied sei die Rolle des Arztes ...
Ja, die Prävention! Klar – schlaue Tipps sind immer hilfreich. "Werd nicht krank, dann bleibst du gesund!"
Seltsamerweise trifft man im "barrio" dann doch immer wieder auf eine Unzahl an hochgradigen Alkoholikern, Tablettenabhängigen, Tablettenmisbrauch (z.B. den "Culo" mit Kortison aufblasen war mal Mode ...) usw. usf. Quelle der Drogen: das medizinische Personal.
Wohl kaum die Ärzte. Wohl eher korrupte Apotheker aus den Devisenshops. Und was hast Du gegen den Einsatz präventiver Medizin einzuwenden?
Zitat von mojiton
Eines glaub ich dir aber: die Ärzte meinen es gut – auch mit sich selbst.In Antwort auf:
Das hat mich doch alles sehr beeindruckt... hohen Arztdichte ... Versorgung der Bevölkerung weiter zu verbessern. Übrigens, auf Cuba von Ärztemangel zu sprechen, zeugt von profunder Unkenntnis, auch wenn in letzter Zeit viele ins Ausland geschickt wurden und die Bevölkerung jammert, weil der Service nicht mehr so ist, wie bisher gewohnt.
nochmal kleine Erinnerung an den Titel des Threads: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba (es geht nicht nur darum, was Ärzte sich wünschen ...)
Du hast nicht richtig gelesen. Nicht ich habe das gesagt, sondern nur das referiert, was der Medizinstudent im letzten Semester über das System und die Pläne der Regierung gesagt hat. Nicht seine Wünsche, sondern die Pläne der Regierung.
Zitat von mojiton
Sie werden übrigens auch nicht immer nach Venezuela geschickt, die meisten bewerben sich freiweillig, weil es ziemlich gut (relativ) und in Devisen bezaht wird. Da ist der ganzheitlich Ansatz doch schnell vergessen ...In Antwort auf:
Sicherlich, ... Sicherlich, ... Sicherlich, ... Sicherlich fehlt es an allen Ecken und Enden. Aber das Konzept hat mich doch schwer beeindruckt. Und irgendwie spricht der Gesundheitszustand, die niedrige Kindersterblichkeit und die hohe Lebenserwartung doch eher für dieses Konzept als dagegen.
Könntest du dieses "Konzept" mal näher beschreiben ????
Nö, dazu langt meine Zeit nicht.
Zitat von mojiton
Für mich sieht es eher wie "Improvisation" aus. Wenn du diese Art von Statistiken ungeprüft glaubst ... Vielleicht sollte man dir mal eine "Lebensversicherung oder andere "Kapitalanlage" aufschwätzen – du klingst irgendwie so, wie das klassische Opfer für sowas...
Wer sagt denn, dass die nicht geprüft wurden? Ich verlasse mich da einfach mal auf die Aussage derer, die davon was verstehen. Ist Dir schonmal aufgefallen, dass selbst viele gusanos in Miami mit Ehrfurcht und Hochachtung vom Gesundheitssystem sprechen und versprechen, dass sich daran nach einer Konterrevolution nichts ändern werde?
Zitat von mojitonIn Antwort auf:
Zum Schluss wage ich dann den Vergleich zwischen unserer Versorgung und der auf Cuba.
Auf Cuba gibt es keine Praxisgebühr, auf Cuba gibt es keine Kontingente für niedergelassene Ärzte. Das gibt es bei uns schon.
Ich habe auch schon öfter miterlebt, das man in Cuba wegen nichtexistenter/fehlender Heil-/Hilfsmittel zurückgewiesen wurde – was hilft da der bestwilligste Arzt? Was hilft da das "kostenlos" ?
Das allerdings stimmt.
Zitat von mojiton
Abgesehen davon sind nicht wenige Ärzte auch ganz einfach korrupt: kein Geld/Geschenk – keine Behandlung, ganz einfach.
Auch da würde mich mal Name, Ort und Zeit interessieren. Es wird immer wieder behauptet, aber nie belegt. Ich halte das für ein Märchen der chicas, damit der dumme yuma Geld schickt. Ich zumindest habe mehr als einmal erlebt, dass mein kleines Geldgeschenk nach Behandlung meiner Frau oder eines anderen Familienangehörigen zunächst dankend abgelehnt wurde. Erst nach Drängen wurde es dann doch dankend angenommen.
Zitat von mojitonIn Antwort auf:Find ich eigentlich ganz gut – das hält doch schon einige Hypochonder davon ab, sich die Langeweile auf Kosten der Allgemeinheit zu vertreiben. Oder wo ist dann das Problem?
Richtig nett ist das, wenn man hierzulande vom Arzt zurückgewiesen wird, wenn man die 10 Euro nicht bei sich hat. Das erlebt man hier und das ist sogar rechtens, sofern kein medizinischer Notfall vorliegt. Immerhin.
Wo das Problem ist? Vielleicht, dass in den letzten Jahren der Krankenstand signifikant gesunken ist? Vielleicht, dass es sich viele Leute überlegen, ob sie zum Arzt gehen und die 10 Euro zahlen, oder lieber doch selbst zur Hausapotheke greifen? Einen echten Hypochonder interessieren die 10 Euro nicht. Aber viele Kranke aus den unteren Schichten schon.
Zitat von mojitonIn Antwort auf:
Welchen Systemansatz man nun besser findet, möge ein jeder selbst beurteilen.
Liebe Grüße
Erik
Ich möchte hier in gar keiner Weise das deutsche Gesundheitssystem verteidigen – aber hier wie dort von "Systemansatz" bzw. "Konzept" zu reden halte ich doch für übertrieben. Man schlägt sich halt so durch ...
Praxisgebühren hier und "kostenloses" Gesundheitssystem dort zu vergleichen ist für mich eigentlich nur Ausdruck einer infantilen Denkweise. Vielleicht kommt der Strom für dich auch nur aus der Steckdose ... Die niedrigen Gehälter der Cubaner resultieren ja auch aus den dem "Einbehalten von Sozialabgaben", das ganze halt ohne Beleg und kalkulierte Rechnung ....
Weißt Du, solcherlei Anwürfe gehen mir am Allerwertesten vorbei.
Zitat von mojiton
Eine Frage noch: hat deine Gladis eventuell noch einen anderen Nick hier ? Ich dachte da so an "Cubamulata" ?
Nö, meine Frau schreibt hier schon lange nicht mehr mit. Ich habe sie mal gefragt, warum. Die Antwort war, dass sie keine Lust und keine Zeit habe, sich mit gusanos und Sextouristen auseinanderzusetzen, die weder das geringste Interesse noch das geringste Verständnis für Cuba aufbrächten. Schade eigentlich, dass sie diesen Eindruck hat, gibt es doch eine Menge Leute hier, mit denen sich auseinaderzusetzen sich lohnt.
Liebe Grüße
Erik
Hallo zusammen
Zitat von dirk_71In Antwort auf:
Wenn ich mir einerseits meine Arztrechnungen und andererseits die Paläste, die sich z. B. die AOK hier in Hamburg hingestellt hat, so anschaue, dann kommen mir so meine Zweifel daran, wo denn das Geld im Gesundheitswesen versickert.
Mal ein kleines Beispiel:
Bei der KKH ( Kaufmännische Krankenkasse mit 2 Millionen Versicherten) gehen min. 96% der Beiträge der Versicherten zurück an die Versicherten (also alsZitat von dirk_71
Da sind dann aber die Transferleistungen an die AOK schon mit eingerechnet, oder?
Leistungen). Ganze 3-4 % gehen an die Kasse als Verwaltungskosten....
und das bei ca 3,6 Mrd Euro Einnahmen im Jahr....
Das Geld versicktert leider eher bei den Ärzten und Krankenhäusern die von vorne bis hinten bei ihren Rechnungen bescheißen und an die Pharmaindustrie, welche hier in Deutschland ihre Wunschpreise durchsetzen kann ...
Aber vom Prinzip hast Du recht. Es gibt diverse kleine Ersatzkassen, die wesentlich wirtschaftlicher arbeiten und beweisen, dass es auch anders ginge. Dort sind aber auch die Beiträge wesentlich geringer als bei der von mir erwähnten AOK. Versichert bei der AOK ist bei mir ein Einstellungshinderungsgrund bzw. ich würde dem Bewerber dringend anraten, die Kasse zu wechseln.
Aber bald ist das ja auch vorbei. Unsere glorreiche schwarz-rosa Koalition hat ja beschlossen, dass es bald den Einheitstarif geben wird und der nächste logische Schritt ist die Einheitskasse. Ich bin echt froh, dass ich nicht sozialversicherungspflichtig bin.
Liebe Grüße
Erik
Zitat von Gladis_Y_Erik.....und wenn sie mal nicht defekt sind, was in frustrierender Regelmäßigkeit vorkommt!
Nun tu doch nicht so, als gäbe es auf Kuba keine Röntgengeräte. Sicherlich nicht so modern wie hier. Aber es gibt sie und sie werden auch benutzt, wenn es notwendig ist.
Ganz so idyllisch ist es nun auch wieder nicht.......
#214 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von Gladis_Y_Erik
Es gibt diverse kleine Ersatzkassen, die wesentlich wirtschaftlicher arbeiten und beweisen, dass es auch anders ginge.
Wobei die niedrigen Verwaltungskosten der GKVen rein gar nichts zu sagen haben, da sie praktisch nichts zu verwalten haben, außer ihre Mitgliederkartei und sich selbst. Der Hauptmoloch hier sind die Kassenärztlichen Vereinigungen, wo die Leistungsabrechnung zwischen Arzt und Kasse geschieht.
#215 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:
Es gibt diverse kleine Ersatzkassen, die wesentlich wirtschaftlicher arbeiten und beweisen, dass es auch anders ginge.
Sie ist immerhin die viertgrößte bundesweite Krankenkasse in Deutschland.
In Antwort auf:
Da sind dann aber die Transferleistungen an die AOK schon mit eingerechnet, oder?
Sicher, dafür gibt es ja den RSA Risikostrukturausgleich.... und kassen wie die AOK haben halt "teurere" Mitglieder
In Antwort auf:
Versichert bei der AOK ist bei mir ein Einstellungshinderungsgrund
Wer heute noch bei Kassen wie der AOK, DAK oder Barmer versichert ist, dem ist eh nicht mehr zu helfen... Es gibt weitaus günstigere wie die TK oder KKH...
In Antwort auf:
Aber bald ist das ja auch vorbei. Unsere glorreiche schwarz-rosa Koalition hat ja beschlossen, dass es bald den Einheitstarif geben wird und der nächste logische Schritt ist die Einheitskasse.
In der Theorie ja, aber es wird ja einen Einheitstarif + weiteren Prozentpunkten bei der jeweiligen Kasse....
Ulla Schmidt ist halt das größte Übel dieser Regierung....
Zitat von dirk_71
Wer heute noch bei Kassen wie der AOK, DAK oder Barmer versichert ist, dem ist eh nicht mehr zu helfen... Es gibt weitaus günstigere wie die TK oder KKH...
Endlich mal etwas, bei dem ich dir vorbehaltlos zustimmen kann! Bin jetzt seit zwölf Jahren bei der TK freiwillig gesetzlich versichert und hatte noch nie Probleme - im Gegenteil: Als ich mir vor ein paar Jahren nach einen doch recht passablen Fahrradunfall den linken Arm samt Ellenbogengelenk zertrümmert hatte, mussten bei der Reha ein paar Hilfsmittel ausprobiert werden, die zwar teuer, aber im Ergebnisse offen waren. Frage des Chirurgen: "Wo sind Sie versichert?" Antwort: "Techniker." Chrurg: "Na, dann gibt es keine Probleme... ."
Und so war's dann auch.
Don Olafio
(
Gast
)
#217 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:Da beantwortest du es ja fast selber. Im Ursprungsposting hies es: ... Überall im Lande eine Poliklinik in 5 Minuten zu Fuß ... anstatt "Poliklinik" Arzt und anstatt "zu Fuß" Auto und anstatt "5 Minuten" die halbe Stunde – dann kann ich das auch noch nachvollziehen. Ist aber am Ende nicht das gleiche.
Übrigens würde es mich mal interessieren, in welcher Gegend Cubas kein Arzt in der Nähe ist. Selbst in der Sierra Maestra und anderen abgelegenen Gegenden gibt es hinreichend medizinisches Personal. Vielleicht nicht in fünf Minuten zu erreichen. Aber länger als eine halbe Stunde glaube ich einfach nicht bei der Dichte auch auf dem Land.
In Antwort auf:Finde ich einfach viel zu pauschal – das sind deine persönlichen Erfahrungen, ich habe andere und viele hier hatten auch andere. Jeder von uns kennt nicht genug um da was besser zu wissen.
Und? Ändert das was an der Tatsache, dass kubanische Ärzte in der Regel hervorragende Diagnostiker sind
In Antwort auf:Ich sagte "moderne Radiologie", dazu gehören nicht nur "Röntgengeräte" sonder auch z.B. Kernspintomographen und andere Bildgebende Verfahren. Da z.B. sieht es mit der Ausbildung natürlich übel aus, da kaum Geld für sowas da ist.
Nun tu doch nicht so, als gäbe es auf Kuba keine Röntgengeräte. Sicherlich nicht so modern wie hier. Aber es gibt sie und sie werden auch benutzt, wenn es notwendig ist.
In Antwort auf:Meine Schwiegermutter ist Krankenschwester in einer Klinik, Heldin der Revolution, etc. etc.. das ist schon auch eine realistischere Quelle als Granma & Co. Vielleicht glaubst du mir ausnahmsweise auch mal was, ohne das ich konkreter werde. Da wo ich mich immer aufhalte würde man leicht auf einzelne Personen rückschließen können (und ich bin mir nicht so ganz sicher, ob das Forum nicht doch auch in Cuba von offizieller Seite aus gelesen wird).
Wohl kaum die Ärzte. Wohl eher korrupte Apotheker aus den Devisenshops. Und was hast Du gegen den Einsatz präventiver Medizin einzuwenden?
Auf jeden Fall ist das Abzweigen von allem brauch- und vertwertbarem aus den Kliniken in Cuba nicht die Ausname, sondern die Regel. Darauf verwette ich auch meinen Kopf.
Also nochmal: nicht die Ärzte sind das Hauptproblem – sondern dieses System, welches diesen ganzen Irrwitz fördert.
Du hast das ganze meiner Meinung nach sehr selektiv und damit gewollt oder ungewollt beschönigend dargestellt.
Ich hoffe du verstehst meine Meinung jetzt etwas besser.
Hallo zusammen,
Zitat von mojiton
Wenn du nun die die anderen Länder Südamerikas anführst: Ja, die Situation ist eindeutig schlechter (für Arme), denn der Staat gibt dort eher nur das Geld aus, was er hat.
Du solltest echt mal die favelas von Rio, Lima oder der DomRep besuchen. Ein gut und ernst gemeinter Rat: Nimm eine Waffe mit und lerne vorher, sie zu benutzen. Hinterher weißt Du, wovon Du redest, sofern Du das Experiment überlebst. Und nein, ich war noch nie dort. Ich bin nicht lebensmüde. Mir reichen die Berichte und die Photos. Vielleicht begreifst Du dann, was für ein Unterschied zum Gesundheitssystem auf Cuba das ist. Die Situation im Gesundheitssystem für die Armen in LA ist nicht eindeutig schlechter. Es gibt kein Gesundheitssystem. Und das gilt nicht nur für die favelas. Fahr mal in die Anden abseits der Touristenpfade. Da kannst Du von Glück reden, wenn es einen Medizinmann gibt, der Deine Leiden mit Kräutern und Zauber behandelt.
Im Übrigen finde ich das eine großartige Leistung des kubanischen Volkes, die meine volle Hochachtung verdient, dass es in der Lage ist, sich sein Öl nicht etwa durch den weiteren Raubbau an der Natur durch Monokulturen zu verschaffen, sondern durch den Export von know how. Das kubanische Volk schickt keine Landarbeiter, es schickt Ärzte. Und es schickt nicht irgendwelche Ärzte. Es schickt die besten Ärzte der Welt. Davon bin ich fest überzeugt. Ich spreche von den Ärzten und nicht vom gesamten Gesundheitssystem.
Die Frau des Vaters meines schon erwähnten Freundes Wlady litt unter einer lebensbedrohlichen Blutblase im Hirn. Während seines Aufenthaltes hier in Deutschland sprach er deshalb auch mehrfach mit den behandelnden Ärtzen. Er wollte Hirnchirurg werden und ist es auch geworden. Der behandelnde Arzt, ein hiesiger Spezialist der Uniklinik Eppendorf, deren Spezialgebiet die Hirnforschung ist, war beeindruckt, welches Fachwissen sein Kollege aus Cuba mitbrachte. Noch beeindruckter war er, als er erfuhr, dass er erst in anderthalb Jahren das erste Examen machen werde. Er studierte an der Uni von Camagüey.
Das ist für mich eine großartige Leistung des kubanischen Volkes und auch des kubanischen Bildungssystems, dass es solche Menschen aus einem Volk hervorbringt, das noch vor zwei bis drei Generationen im Wesentlichen aus Analphabeten bestand. Wie gesagt, das ist eine großartige Leistung des kubanischen Volkes, auf das dieses Volk auch mit Fug und recht stolz sein kann. Diese Leistung erbrachte dieses Volk unter der Führung von Fidel Castro. Vielleicht hätte es noch größere Leistungen erbracht unter einer anderen Führung. Die Geschichte hat anders entschieden. Aber ich habe auch vor diesem Mann die allergrößte Hochachtung, die ihm übrigens auch alle seiner ernstzunehmenden Kritiker und Gegner entgegenbringen. Ich bin sicherlich nicht mit allem Einverstanden, was dieser Mann tut und tat. Aber meine Hochachtung hat er.
Und wenn es dem kubanischen Volk tatsächlich gelingen sollte, intellektuelle Leistung dauerhaft zu exportieren - und schlau sind die Cubis - dann wird es dem Volk auch auf Dauer besser gehen. Gerade wir hier in Deutschland sollten doch wissen, dass intellektuelle Leistung mittlerweile in der Weltwirtschaft ein viel wichtigerer Rohstoff ist als Öl. Und da diese Entwicklung durch einen Sturz der jetzigen Regierung bedroht wäre und sich wahrscheinlich wieder ins Gegenteil verkehrte, kann ich Fidel Castro nur ein langes Leben wünschen und dass er bald genese.
Liebe Grüße
Erik
P. S.: Oh, das wird jetzt wieder ein langer thread.
P.P.S.: Und bitte keine Diskussionen über Rechtschreibprobleme. Die haben die Cubis. Aber die haben sie irgendwie fast alle. Insofern scheint es ihnen nicht wichtig. Das muss man einfach mal so hinnehmen.
#219 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Hallo zusammen,
Zitat von mojiton
Also nochmal: nicht die Ärzte sind das Hauptproblem – sondern dieses System, welches diesen ganzen Irrwitz fördert.
Du hast das ganze meiner Meinung nach sehr selektiv und damit gewollt oder ungewollt beschönigend dargestellt.
Ich hoffe du verstehst meine Meinung jetzt etwas besser.
Sicher ist das nicht wie bei uns. Aber es gibt ca. 250 Länder auf dieser Erde. In schätzungsweise 210 dieser Länder ist es nicht so wie bei uns. Ach, mehr. Das fängt ja schon in Europa an. Unter diesen Ländern belegt Cubas System und Versorgung mit Sicherheit einen der vorderen Plätze. Damit kann man aber auch mit Fug und Recht sagen, dass das System eines der besten der Welt ist, wenn man die Welt meint und nicht Nordamerika und Europa. Vielleicht verstehst Du jetzt meinen Standpunkt. Wenn nicht, dann gehe ich gerne mit Dir Land für Land durch. Wir fangen bei A wie Albanien, Afghanistan, Äthiopien an.
Liebe Grüße
Erik
#221 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von Gladis_Y_Erik
Das ist für mich eine großartige Leistung des kubanischen Volkes und auch des kubanischen Bildungssystems, dass es solche Menschen aus einem Volk hervorbringt, das noch vor zwei bis drei Generationen im Wesentlichen aus Analphabeten bestand.
Ähm, bitte was? Bitte nicht den durchschnittlichen kubanischen Campesino mit dem kubanischen Volk verwechseln!
(
Gast
)
#222 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
In Antwort auf:Hier irrst du gewaltig, aber dazu genug Infos in den anderen Threads hier. Auch auf den Rest will ich hier nicht mehr genau eingehen. Tut mir leid, aber das was du schreibst finde ich ziemlich ignorant und eindimsional. Da es eine Wiederholung aus anderen aktuellen Threads darstellt, kannst dort auch meine Antworten darauf finden bzw. dort wurden all deine EInwürfe bereits widerlegt.
Das ist für mich eine großartige Leistung des kubanischen Volkes und auch des kubanischen Bildungssystems, dass es solche Menschen aus einem Volk hervorbringt, das noch vor zwei bis drei Generationen im Wesentlichen aus Analphabeten bestand.
Zitat von Gladis_Y_ErikNicht mal Garnele würde es wagen, so dick aufzutragen!
Das kubanische Volk schickt keine Landarbeiter, es schickt Ärzte. Und es schickt nicht irgendwelche Ärzte. Es schickt die besten Ärzte der Welt.
Nee, Erik, da hast du dich mit deiner Begeisterung ein wenig vergaloppiert und den Realitätsbezug verloren, durch den sich dein Kommentar zum kubanischen Gesundheitssystem sonst ja erfreulicherweise auszeichnet.
Aber das mit den besten Ärzten ist natürlich Schmarrn.......
Zitat von Gladis_Y_ErikAmen!
Und da diese Entwicklung durch einen Sturz der jetzigen Regierung bedroht wäre und sich wahrscheinlich wieder ins Gegenteil verkehrte, kann ich Fidel Castro nur ein langes Leben wünschen und dass er bald genese.
#224 RE: Frage zum Gesundheitswesen in Kuba
Zitat von Gladis_Y_Erik
Im Übrigen finde ich das eine großartige Leistung des kubanischen Volkes,... Das kubanische Volk schickt keine Landarbeiter,... Das ist für mich eine großartige Leistung des kubanischen Volkes... des kubanischen Bildungssystems, dass es solche Menschen aus einem Volk hervorbringt,... Wie gesagt, das ist eine großartige Leistung des kubanischen Volkes, auf das dieses Volk auch mit Fug und recht stolz sein kann. Diese Leistung erbrachte dieses Volk unter der Führung von... wenn es dem kubanischen Volk tatsächlich gelingen sollte,...dann wird es dem Volk auch auf Dauer besser gehen.
Ich stelle mir gerade vor, solch einen Führerjargon aufs "deutsche Volk" zu übertragen
Diese inflationäre Verwendung des Begriffs "kubanisches Volk" könnte auch daraufhin deuten, dass Erik gerade von einem mehrwöchigen Kuba-Aufenthalt zurückkommt und er sich dort vorwiegend der Lektüre von GRANMA, Juventud Rebelde und Trabajadores gewidmet hat.
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