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Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#1 Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Zitat
Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Große deutsche Medien sprechen selten über Cuba. Doch Mitte März schafften es Bilder aus Santiago in die Schlagzeilen von Spiegel, Zeit und Co. „Wir haben Hunger“, skandierten mehrere hundert Menschen auf den Straßen, sie forderten Strom, Treibstoff, Nahrung. Der ständige Krieg gegen die Insel und der Kampf gegen den wirtschaftlichen Niedergang zehren an den Nerven der Menschen. Klar, dass viele das Land verlassen. Doch einige Cubaner*innen kommen auch zurück. Was treibt sie an?
Quelle: Cubaheute
#2 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Meine Erfahrung mit den Rückkehrern ist, dass sie sich das Leben in den anderen Ländern deutlich einfacher vorgestellt haben. Festzustellen, dass einem nichts geschenkt wird, die Konkurrenz riesig ist und man wirklich viel arbeiten muss und am Ende des Monats recht wenig davon übrig bleibt, hat 2 meiner langjährigen Bekannten im letzten Jahr zurückkehren lassen.
Dazu noch die Trennung von der Familie. In dem einen Fall haben Frau und zwei Kinder über ein Jahr darauf gewartet nachziehen zu dürfen. Als dann nichts kam ist er zurück nach Kuba.
Aktuell kenne ich noch drei, die ernsthaft darüber nachdenken.
#3 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#4 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Interessant in diesem allgemein stark rotverstrahltem Artikel ist, Reyneys persönlicher Stil ist etwas unverfängliche, dass wortreich mögliche Rückkehrgründe erklärt werden, aber nirgendwo erwähnt wird, wie hoch den die Quote der Rückkehrer tatsächlich ist. Sind zweistellige, einstellige Prozentzahlen oder doch nur Promille? Dass nicht jeder Auswanderer seinen Traum im Ausland verwirklichen kann, ist ja nun eine Binsenweisheit.
Ich persönlich kenne auch keinerlei belastbare Zahlen, aber auch null Rückkehrgeschichten. Wobei mein Bekanntschafts-Mikrokosmos aus recht armen Verhältnissen kommt und eher stolz ist, es in die USA oder nach Europa geschafft zu haben. Nur von einem gerade dem Teenageralter im Entwachsen begriffenen Mädel, vor wenigen Jahren mit Mutter und kleiner Schwester nach Italien gezogen, habe ich den Eindruck, sie würde irgendwie lieber in Kuba leben.
#5 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#6 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#7 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#8 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Ich habe mich vorhin mit einer Freundin, die seit 44 Jahren in Deutschland lebt unterhalten. Sie kennt mit 77 Jahren viele Seiten Kubas. Im Kapitalismus geboren und vor 44 Jahren von Havanna nach Köln gegangen. Sie sagt, sie hatte nie Heimweh, weil man ihr in Kuba die Freiheit genommen hat. Sie meint es ist einfacher in ein Land “weitweitweg” zu gehen als nach Florida.
Kubaner, die nach Florida gehen sind viel schneller enttäuscht als die, die in ein Land gehen, wo niemand diesselbe Sprache spricht, das Klima komplett anders ist und die Kultur eine ganz Andere. Die innere Einstellung scheint da wohl eine ganz Andere zu sein. Kubaner in Florida denken wohl bei der Auswanderung, dass sie quasi in ein modernes Kuba kommen wo man leicht viel Geld verdienen kann. Da ist die Enttäuschung dann oft gross und die Versuchung aufzugeben größer.
Das ist ihre Erfahrung und ich gebe sie hier nur weiter.
#9 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Zum Thema: Sie müssen dann arbeiten!
Ich halte Kubaner nicht für faul. Nur die Erkenntnis, dass, wenn sie nicht gerade Ärzte sind, niemand auf sie gewartet hat und man im Ausland viel viel mehr arbeiten muss um es zu etwas zu bringen, sind sie eben nicht gewohnt. Und gerade das Thema Pünktlichkeit ist in Ländern wie Deutschland für jeden Kubaner eine richtige Herausforderung. 😂
#10 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#11 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Zitat von Cristal Otti im Beitrag #10Seit Abschaffung der PVE dürfen die meisten Kubaner (Ausnahmen: Militär, Fachärzte etc.) ohne Weiteres 24 Monate am Stück im Ausland bleiben ohne ihren Status in Kuba zu ändern. Wer mindestens alle zwei Jahre die Heimat besucht hat, gilt also gar nicht als "Rückkehrer", weil er/sie offiziell nie richtig weg war. Oder sehe ich das falsch?
Ich habe von einem Deutschen gehört, dass die Rückkehrer einen schwarzen Stempel in ihren Ausweis bekommen und dann 10 Jahre nicht arbeiten dürfen. Stimmt das?
#12 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Habe jetzt gerade kein passenderen Thread gefunden, aber ich bin gerade echt schockiert.
Ein Team von mir dreht seit gestern in Reynosa/Mexiko zum Thema “Flüchtlinge”. Was da abgeht ist wirklich ohne Worte. Ich glaube viele Kubaner würden diesen Weg niemals antreten, wenn sie wüßten was sie alles erwarten könnte.
Die Menschen werden nicht nur finanziell komplett ausgenommen, sondern zum Teil gefoltert, vergewaltigt (egal ob Frau, Mann oder Kind) und viele auch einfach umgebracht. Rund um Reynosa und auf der texanischen Seite werden jeden Tag Leichen gefunden wo es fast aussichtslos ist rauszufinden woher sie jemals kamen. Sie werden einfach nackt in den Fluss geworfen. Und wer es doch schafft, läuft Gefahr in der Wüste zu verdursten.
Ganz ehrlich, dann lieber perspektlos in Kuba als Tod im Rio Grande.
#13 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
@Trieli
Diese Tatsache wird sich bei den Cubis nicht rumsprechen sie sind viel zu sehr beeinflusst von den Videos mein haus mein Auto mein Pool.
Mein Schwager hat gerade ein perfektes Haus für 8000 von solchen Leuten gekauft die unbedingt rüber machen wollen.
#14 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Tja, das ist das Problem. Das Gras ist halt im gelobten Land grüner. Was es aber bedeutet an das Gras zu kommen, wollen sie nicht sehen.
Ich habe bisher immer nur abgeraten mit der Begründung, dass das Leben in kapitalistischen Ländern nicht das ist was sie sich vorstellen. Ab sofort werde ich ihnen auch mal erzählen was sie auf dem Weg dahin erwarten könnte. Wird es sie abhalten? Vermutlich nicht. Aber ich kann noch in den Spiegel gucken, weil ich ihnen nicht irgendeinen Blödsinn vorgegaukelt.
#15 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Zitat von Quimbombó im Beitrag #11Zitat von Cristal Otti im Beitrag #10Seit Abschaffung der PVE dürfen die meisten Kubaner (Ausnahmen: Militär, Fachärzte etc.) ohne Weiteres 24 Monate am Stück im Ausland bleiben ohne ihren Status in Kuba zu ändern. Wer mindestens alle zwei Jahre die Heimat besucht hat, gilt also gar nicht als "Rückkehrer", weil er/sie offiziell nie richtig weg war. Oder sehe ich das falsch?
Ich habe von einem Deutschen gehört, dass die Rückkehrer einen schwarzen Stempel in ihren Ausweis bekommen und dann 10 Jahre nicht arbeiten dürfen. Stimmt das?
Ja, so wurd‘s uns im Januar bei der Einreise in Havanna erklärt. Zuletzt 2019 aus Cuba legal (mit dt. Visum) ausgereist, deutscher Aufenthaltstitel, dann aus verschiedenen Gründen (Corona-Reisebeschränkungen etc.., während Corona hatte Cuba allerdings auch die 24 Monate-Frist offiziell ausgesetzt) erst wieder im Januar 2024 nach Cuba zum Familienbesuch/Urlaub eingereist, und dann ab der Ausreise aus Cuba zurück nach Dtl. beginnt die 24 Monats-Frist.
Allerdings habe ich noch nicht wirklich verstanden, welche rechtlichen Folgen es hätte, diese 24 Monate zu überziehen. Vermutlich würde man nur „wertloses“ verlieren, Libretta-Anspruch o.ä.. Evtl. Immobilienbesitz könnte noch ein Thema sein.
#16 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Zitat von Trieli im Beitrag #12
Die Menschen werden nicht nur finanziell komplett ausgenommen, sondern zum Teil gefoltert, vergewaltigt (egal ob Frau, Mann oder Kind) und viele auch einfach umgebracht. Rund um Reynosa und auf der texanischen Seite werden jeden Tag Leichen gefunden wo es fast aussichtslos ist rauszufinden woher sie jemals kamen. Sie werden einfach nackt in den Fluss geworfen. Und wer es doch schafft, läuft Gefahr in der Wüste zu verdursten.
Ganz ehrlich, dann lieber perspektlos in Kuba als Tod im Rio Grande.
Mein Schwager und unser Sohn machen sich jetzt auch auf den Weg. Ich hab ihnen klar gemacht ,das sie von mir auf dem Weg dorthin null Hilfe von mir zu erwarten haben, im Gegenteil, wenn sie verrecken brauch ich weniger Geld nach Cu schicken! Wenn sie weg wollen sollen sie den offiziellen Weg nehmen. Dann soll die Freundin unseres Sohnes in Houston das bezahlen und meine Schwägerin in Miami für ihren Bruder- sind doch alles " Millionäre". Ich kann es mittlerweile nicht mehr hören ...
#17 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Mein Freund lebt seit August in Kentucky, er kannte die Horror Videos von der travesía und war trotzdem nicht zu halten. Er hofft, im August nach 1 Jahr die residencia zu erhalten. Arbeitspapiere hat er legale aber noch keine Arbeit gefunden, die einigermaßen bezahlt wird. Er arbeitet weiter mit seinen falschen Papieren für 14$ die Stunde aber keine 40 Stunden. Hat jetzt eine in Aussicht und wir hoffen, dass es klappt, er hat 200 $ dafür bezahlt. Er meint, dass die USA überschwemmt sind mit Kubanern und es kommen immer mehr von Florida, weil es dort überhaupt keine Arbeit mehr gibt, die bezahlt wird zum Leben
#18 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
@Falco
ich verstehe nicht warum dein Sohn sich auf so einen gefährlichen Trip begeben muss.
Wird der BRD Pass nicht mittlerweile nahezu jedem der sogenannten Ankommenden nach kurzer Zeit hinterher geworfen?
Da müsste es doch erst recht für deinen Sohn eine kleine Formalität sein zumindest an den BRD Pass zu gelangen.
Was die Grenzregion Mexico-USA betrifft, kann ich die Gefährlichkeit eines illegalen Grenzübertritts voll bestätigen, weil ich selbst vor einigen Jahren mehrere Monate im Norden Mexicos in der Nähe von Monclova gearbeitet habe.
An der Grenze zur USA übernehmen zu einem großen Teil die sogenannten Coyoten die Kontrolle über die illegale Weiterreise. Die restlichen % der illegalen Immigranten geraten dann häufig an den Abschaum vom Abschaum, und dort passieren halt zunehmend die oben beschriebenen Gräueltaten.
#19 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Zitat von hellemut im Beitrag #18
@Falco
ich verstehe nicht warum dein Sohn sich auf so einen gefährlichen Trip begeben muss.
Wird der BRD Pass nicht mittlerweile nahezu jedem der sogenannten Ankommenden nach kurzer Zeit hinterher geworfen?.
Nur wenn Du Deinen Pass wegschmeisst und mit einem Boot aus Afrika abgeholt wirst!
Familienzusammführung in D gibts nur bis zum 14. Lebensjahr.
Schengenvisum?
Ich hör jetzt schon was unsere tollen Diplomaten in Havanna sagen: mangelnde Rückkehrbereitschaft, abgelehnt....
#20 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
@Falco: Der offizielle Weg über Mexiko ist aber seit Mitte Mai dicht. In Reynosa wurde dem Team heute gesagt, dass seit dem Tag die Amis niemanden mehr offiziell über die Grenze gelassen haben und die texanische Seite des Rio de Grande stärker bewacht ist denn je.
Für die Schmugglertruppen übel, weil sie ja mit den Menschen auch Drogen in die USA schmuggeln. Eigentlich sollte das Team diese Nacht in Roma drehen wie Migranten illegal ankommen. Alles gecancelt, weil keine kommen seit Tagen. Die Border Controll wird aktuell sehr stark vom Militär entstützt und kontrolliert sehr engmaschig. Den Kartellen selbst ist es ja egal, wenn die Menschen hopps gehen, aber nicht die Drogen.
Legal geht aktuell nur mit Antrag im Heimatland, warten auf ok und dann auf direktem Weg in die USA.
Der Wahlkampf hat halt begonnen und damit gerät eines der Hauptthemen extrem in den Vordergrund. Und wenn Biden eine kleine Chance haben will, dann muss er die Grenzschliessungen jetzt gnadenlos durchziehen.
In vielen Staaten sind die Leute nur noch genervt von den Migranten und haben da keinen Bock mehr drauf. Vorne weg natürlich Florida.
Für die Migranten, die es dennoch schaffen, wird es hart, wenn sie nicht im Vorfeld schon einen Job und Unterkunft organisiert haben. Wie Descana beschrieben hat, fallen die Jobs in den USA nicht von den Bäumen und das Leben ist sehr teuer.
Ein Kumpel von mir hat in Fort Lauderdale vier Jobs und hat am Ende des Monats 1200$. Sein kleines Zimmer kostet 550$. Natürlich ist er nicht krankenversichert. Und er arbeitet dafür 7 Tage die Woche, ca 12 Stunden pro Tag. Da er in der Unterkunft keine Möglichkeit zum Kochen hat, muss er immer auswärts essen. Da gehen dann nochmal 500-600$ pro Monat drauf.
Kann jeder ausrechnen was ihm da noch zum sparen bleibt um irgendwann seine Familie nachzuholen.
#21 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#22 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#23 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
Trieli nr. 20
Alles was Du dort schreibst, stimmt laut den allwissenden Cubis nicht! Laut Cubis holt Mr. Biden sie persönlich mit einer Senfte an der Grenze ab, überreicht ihnen einen Präsentkorb und macht mit ihnen eine persönliche Führung mit der Mitnahme zweier Goldbarren in Fort Knox! Wir, wissen gar nichts. Nur sie wissen alles, da sie ja so dicht an den USA sind und wir so weit weg sind. Ich könnte jetzt schon wieder vor Wut platzen!
Mit offiziell meinte ich es wie Du - Verlobtenvisum nach USA und das die Familie, wie gesagt alles Millionäre ,den Bruder holen.
Schicken aber zu ihrem Vater mit Glück alle paar Monate 50,00 Dollar für ein Combo. Schwägerin hat zwei Jobs, Nichte ein gutgehenden Schönheitssalon ( wo selbst Messi seine Frau schon waren) und einen Schwager in Ontario mit zwei Wohnungen. Aber wenns ums Geld geht kanns der Gringo machen, Feierabend 🤬
Der Sohn meiner Frau und nicht mein leiblicher, dann wären die letzten 24 Jahre anders gelaufen...
#24 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
#25 RE: Zum Bleiben braucht es Mehl: Warum Menschen Cuba verlassen – oder zurückkehren
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