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Heilgabend in Cuba, guzzi
25.12.2008 15:43 (zuletzt bearbeitet: 25.12.2008 15:45)
oveja
(
gelöscht
)
#1 Heilgabend in Cuba, guzzi
oveja
(
gelöscht
)
Details
Am 24. frühzeitig, zog ich los, zuerst ins sandino, da waren gerade 2 Fleischstände. Alles andere wurde abgebrochen, weil das ganze Sandino umgebaut wird wegen dem China Vergnügungspark. Der soll ja eine Grösse von 2 Quadrat-Kilometer aufweisen. Die Cubis sind nicht zufrieden damit, weil der Staat einfach viel Geld verlocht wegen nichts. Die wenigsten Cubis haben Geld um in den Park zu gehen, der in Devisen bezahlt werden sollte.
So machte ich mich auf zum Bonviaje, wo jetzt der Gemüse verkauf gesammelt wird, das heisst soviel, dass alle Santaclareños dahin müssen um Gemüse und Früchte zu erhaschen. So bewegte ich mich durch die neuen Strasse und Plätze, die noch im Bau sind. Sprang über Wasserpfützen und Drecklöcher. Es ging allen so, nicht nur mir. Am Gemüsemarkt angekommen, bot es mir ein jämmerliches Bild. Nochmals durch den Dreck, so dass der Dreckmatsch in meine Sandalen drang. Wieder einmal zog es in mir was zusammen, das mit höchstem Unmut zu bezeichnen ist. Ausser Zwiebeln und Tomatenmark gab es kein Gemüse. Früchte immer nur noch die Ananas die ich schon bald nicht mehr sehen kann.
Warum die Stadtverwaltung die Fleischstände nicht auch gleich ins Bonviaje verlegte weiss kein Mensch. Die Cubanische Bevölkerung da in Santa Clara ist zunehmend verärgert.
Auf dem Heimweg durch die Stadt, sah ich noch schnell in einen Tienda rein, denn es fehlte mir an Milch und Mehl. Den Preis für ein Kilo Weissmehl von 1.10 CUC lasse ich mir noch gefallen, Aber 1 Lt. Magermilch 1,5 % Fettgehalt zu 2.80 CUC, das war dann schon etwas stark. Die Milch die man mit der Libreta beziehen kann die weist einen Fettgehalt von 0,5 % auf. Unglaublich was sich die Politik da leistet. Der Cuba Staat nimmt jeden Tag Millionen Lt Milch ein. Kein Cubi weiss wo diese Milch bleibt. Die Bauern bekommen für einen Liter Kuhmilch 2.45 PMN. Die Milch wird kontrolliert wegen dem Fettgehalt und ob da nicht noch einer Wasser beimischt. An der Kasse steigert sich mein Unmut noch mehr, bis ich meinen Einkauf bezahlen konnte. Es ist unglaublich wie schwerfällig besonders die Frauen sich anstellen wenn sie was kaufen. Oft kommt es mir vor, als wenn sie sich von dem Geld nicht trennen möchten.
Mit Dimitri ging ich dann in meine Stammkneipe um 2 doppelte Decano je 6 PMN einzuziehen, wir sprachen über dies und jenes und mein Unmut hat sich schnell gelegt.
Zu Hause bereiteten wir alle das Abendessen vor. Grossmutter schälte Langustenschwänze, natürlich gibt es Reis dazu, wenigstens gibt es bei uns Langusten Risotto.
Nachbar Rolando kam zu mir und fragte ob ich gelbe Möhrchen haben möchte, bring sie her sagte ich zu ihm, gleich kam er mit 2 manos, etwa 10 Stück. Er geht immer ins Campo zu seinem Bruder der Bauer ist, besorgt sich das Gemüse da. Leider ist er dann 8 Stunden unterwegs.
Rolando gib mir deine Möhrchen auch, ich mache den Salat für dich gleich mit. So rieb ich die Möhrchen klein, presste 2 süsse Orangen und 2 Citronen aus, gab noch ein wenig Zucker dazu und der Salat war fertig, den ich gleich bei ihm vorbei brachte.
Mensch Edi, der schmeckt dann super, so was kennen wir gar nicht. Komm wir nehmen schnell einen trago, was ich nicht verneinte. Seine Frau war auch am kochen, sie rüstete gerade grünen Salat, mit Tomaten, dann gab es noch rote Pete Salat, vom Krautstiel nur das weisse wurde auch geschnitten und zu Salat verarbeitet. Interessiert schaute ich zu, wie sie das mit einer Fingerfertigkeit klein schnitt. Sehr fein geschnitten, selbst die Tomatenscheiben in der Hand, die Scheibe nicht dicker als 5 mm. alle gleichmässig, sogar mit einem Messer, das sich sehen lassen konnte. Wenn sie etwas aus dem Kühlschrank nahm schaute ich verstohlen rein. Da war alles fein säuberlich eingereiht in kleinen Behälter, der Kühlschrank selber glänzte mir entgegen. Die ganze Küche zeigte mir, dass sie eine hervorragende Hausfrau sein muss.
Sie lachte und meinte, leider haben wir keinen Essig, kein Problem, stand auf um welchen bei mir zu holen. Essig kaufe ich immer fertig in 2 Liter der 2 Literflasche, dann setzte ich ihn mit Kräuter selber an, so dass er zu einem akzeptablem Essig wird. So füllte ich 3 dl ab und brachte ihn nach unten. Grossmutter rief mir noch zu, komm gleich hoch, das essen ist fertig. Was mich nun in der Küche überraschte, alle sassen da am kleinen Tisch, mit Teller und Besteck in der Hand. 4 Sorten Salat, Fleisch mit natürlich weissem Reis. Für den Salat gab es einen extra Teller, das ist Kultur, die mich anspricht.
Schnell verabschiedete ich mich, eilte hoch wo auch alles Gedeckt und zum essen bereit ist. Zum Festtag hatte Guzzine noch Flaschen Sidra gekauft. Champagner für die Cubis.
Da kam der Locito, der Sohn von Rolando und brachte mir ein mano kleine goldgelbe Bananen, zum dank für den Essig, etwas besseres war gar nicht zu wünschen. Sah ich seit 3 Monaten nicht mehr.
Wir schauten nachher noch das Baseball Spiel, Santa Clara gegen Ciego de Avila, Die Santaclareños gewannen, so war der Grossvater überglücklich. Meine Gedanken schweiften oft in meine Kindheit zurück, wie wir alle zusammen assen, immer unter den Christbaum schielten, zu den Päcklein. Hoch zu den flackernden Kerzen, die sich in den Kugeln wieder spiegelten, meine Schwester und ich die Blockflöte hervorholten um Weihnachtslieder zu spielen, die die andern mit Gesang begleiteten.
Nun hocke ich da in Cuba, schaue in die Glotze, wie die Baseball Spieler sich hunderte male an die Eier fassen, sie dann wiegeln und im hohen Bogen ihre Spucke auszuspucken, den Schläger über dem Kopf kreisend. Was ist das nur für ein Sport.
Guzzine verwandelte sich für mich in ein Christkind, sie ist zwar nicht so heilig, aber wer will das schon im Bett, vor dem einschlaf.
So machte ich mich auf zum Bonviaje, wo jetzt der Gemüse verkauf gesammelt wird, das heisst soviel, dass alle Santaclareños dahin müssen um Gemüse und Früchte zu erhaschen. So bewegte ich mich durch die neuen Strasse und Plätze, die noch im Bau sind. Sprang über Wasserpfützen und Drecklöcher. Es ging allen so, nicht nur mir. Am Gemüsemarkt angekommen, bot es mir ein jämmerliches Bild. Nochmals durch den Dreck, so dass der Dreckmatsch in meine Sandalen drang. Wieder einmal zog es in mir was zusammen, das mit höchstem Unmut zu bezeichnen ist. Ausser Zwiebeln und Tomatenmark gab es kein Gemüse. Früchte immer nur noch die Ananas die ich schon bald nicht mehr sehen kann.
Warum die Stadtverwaltung die Fleischstände nicht auch gleich ins Bonviaje verlegte weiss kein Mensch. Die Cubanische Bevölkerung da in Santa Clara ist zunehmend verärgert.
Auf dem Heimweg durch die Stadt, sah ich noch schnell in einen Tienda rein, denn es fehlte mir an Milch und Mehl. Den Preis für ein Kilo Weissmehl von 1.10 CUC lasse ich mir noch gefallen, Aber 1 Lt. Magermilch 1,5 % Fettgehalt zu 2.80 CUC, das war dann schon etwas stark. Die Milch die man mit der Libreta beziehen kann die weist einen Fettgehalt von 0,5 % auf. Unglaublich was sich die Politik da leistet. Der Cuba Staat nimmt jeden Tag Millionen Lt Milch ein. Kein Cubi weiss wo diese Milch bleibt. Die Bauern bekommen für einen Liter Kuhmilch 2.45 PMN. Die Milch wird kontrolliert wegen dem Fettgehalt und ob da nicht noch einer Wasser beimischt. An der Kasse steigert sich mein Unmut noch mehr, bis ich meinen Einkauf bezahlen konnte. Es ist unglaublich wie schwerfällig besonders die Frauen sich anstellen wenn sie was kaufen. Oft kommt es mir vor, als wenn sie sich von dem Geld nicht trennen möchten.
Mit Dimitri ging ich dann in meine Stammkneipe um 2 doppelte Decano je 6 PMN einzuziehen, wir sprachen über dies und jenes und mein Unmut hat sich schnell gelegt.
Zu Hause bereiteten wir alle das Abendessen vor. Grossmutter schälte Langustenschwänze, natürlich gibt es Reis dazu, wenigstens gibt es bei uns Langusten Risotto.
Nachbar Rolando kam zu mir und fragte ob ich gelbe Möhrchen haben möchte, bring sie her sagte ich zu ihm, gleich kam er mit 2 manos, etwa 10 Stück. Er geht immer ins Campo zu seinem Bruder der Bauer ist, besorgt sich das Gemüse da. Leider ist er dann 8 Stunden unterwegs.
Rolando gib mir deine Möhrchen auch, ich mache den Salat für dich gleich mit. So rieb ich die Möhrchen klein, presste 2 süsse Orangen und 2 Citronen aus, gab noch ein wenig Zucker dazu und der Salat war fertig, den ich gleich bei ihm vorbei brachte.
Mensch Edi, der schmeckt dann super, so was kennen wir gar nicht. Komm wir nehmen schnell einen trago, was ich nicht verneinte. Seine Frau war auch am kochen, sie rüstete gerade grünen Salat, mit Tomaten, dann gab es noch rote Pete Salat, vom Krautstiel nur das weisse wurde auch geschnitten und zu Salat verarbeitet. Interessiert schaute ich zu, wie sie das mit einer Fingerfertigkeit klein schnitt. Sehr fein geschnitten, selbst die Tomatenscheiben in der Hand, die Scheibe nicht dicker als 5 mm. alle gleichmässig, sogar mit einem Messer, das sich sehen lassen konnte. Wenn sie etwas aus dem Kühlschrank nahm schaute ich verstohlen rein. Da war alles fein säuberlich eingereiht in kleinen Behälter, der Kühlschrank selber glänzte mir entgegen. Die ganze Küche zeigte mir, dass sie eine hervorragende Hausfrau sein muss.
Sie lachte und meinte, leider haben wir keinen Essig, kein Problem, stand auf um welchen bei mir zu holen. Essig kaufe ich immer fertig in 2 Liter der 2 Literflasche, dann setzte ich ihn mit Kräuter selber an, so dass er zu einem akzeptablem Essig wird. So füllte ich 3 dl ab und brachte ihn nach unten. Grossmutter rief mir noch zu, komm gleich hoch, das essen ist fertig. Was mich nun in der Küche überraschte, alle sassen da am kleinen Tisch, mit Teller und Besteck in der Hand. 4 Sorten Salat, Fleisch mit natürlich weissem Reis. Für den Salat gab es einen extra Teller, das ist Kultur, die mich anspricht.
Schnell verabschiedete ich mich, eilte hoch wo auch alles Gedeckt und zum essen bereit ist. Zum Festtag hatte Guzzine noch Flaschen Sidra gekauft. Champagner für die Cubis.
Da kam der Locito, der Sohn von Rolando und brachte mir ein mano kleine goldgelbe Bananen, zum dank für den Essig, etwas besseres war gar nicht zu wünschen. Sah ich seit 3 Monaten nicht mehr.
Wir schauten nachher noch das Baseball Spiel, Santa Clara gegen Ciego de Avila, Die Santaclareños gewannen, so war der Grossvater überglücklich. Meine Gedanken schweiften oft in meine Kindheit zurück, wie wir alle zusammen assen, immer unter den Christbaum schielten, zu den Päcklein. Hoch zu den flackernden Kerzen, die sich in den Kugeln wieder spiegelten, meine Schwester und ich die Blockflöte hervorholten um Weihnachtslieder zu spielen, die die andern mit Gesang begleiteten.
Nun hocke ich da in Cuba, schaue in die Glotze, wie die Baseball Spieler sich hunderte male an die Eier fassen, sie dann wiegeln und im hohen Bogen ihre Spucke auszuspucken, den Schläger über dem Kopf kreisend. Was ist das nur für ein Sport.
Guzzine verwandelte sich für mich in ein Christkind, sie ist zwar nicht so heilig, aber wer will das schon im Bett, vor dem einschlaf.
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