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Mein Senf dazu
@Gerd18: Also Biden legt schon ein enormes Tempo vor um Trumps Mist auszubügeln oder zumindest vorerst zu stoppen. Deshalb bin ich auch im Bezug auf Kuba guter Hoffnung. Nur wird er das Embargo nicht komplett aufheben und deshalb werden es am Ende vorerst nur Änderungen auf dem Papier sein und dem Kubaner ohne Remesas wenig bis nichts bringen.
#128 RE: Mein Senf dazu
Was mir beim Warten so durch den Kopf geht:
Bei Besuch kubanischer Freunde und Bekannte bekommt man das ewig gleiche Jammerlied zu hören. Nicht ein Einziger ist aber bereit, Initiative zu ergreifen und es länger als einen Monat mit kleinen Geschäften zu versuchen: Zigaretten zu verkaufen oder Eis oder Saft herzustellen. Alle wollen, dass ich ihnen 3.000 Dollar vorstrecke, damit sie in Haiti oder sonst wo, Klamotten einkaufen und hier teuer weiterverkaufen können. Ich habe mehreren Bekannten Angeboten, dass ich ihnen einen Deutschkurs, in der Kathedrale wird aktuell einer angeboten, finanziere und sogar einen Stundenlohn zahle, allerdings erst rückwirkend, nach Vorlage des Zertifikats. Nicht einer hat es wenigstens probiert. Deutsch sei zu schwer, heißt es immer. Wahrscheinlich ist es nur zu schwer, seinen Hintern aus dem Schaukelstuhl zu bewegen.
Interessant auch, dass mir als gestohlen gemeldete TV-Geräte noch immer im Saal flimmern und angeblich defekte Kühlschränke, Handy und Laptops durchaus funktionieren. Bloß gut, dass ich die mitleidheischenden Mails stets ignoriert habe. Nicht einmal gute Lügner sind die Kubaner. Sie klauen einander nur die Geschichten von kranken Großmüttern und anderen Notlagen.
Während ein beispielsweise ein Forumsmitglied Kopfstände macht, um ein angeblich dringend benötigtes Medikament irgendwie nach Kuba zu bekommen, lässt sich der Empfänger dann zwei Wochen Zeit, um es abzuholen. Wohl ist das Abholen schon das Problem. Wieso wird es nicht ins Haus geliefert? Bei jedem Besuch auf Kuba kommt man sich vor, als würde man in eine Endlosschleife zurückkehren.
Ich schlendere aus dem Wartebereich zu den Bussen. Der nach Varadero steht bereits da. Ich frage den Fahrer, ob man schon einsteigen könne. Der schaut auf seine Armbanduhr und nickt gnädig. Diesmal prüfe ich auch den Vordersitz.
Als der Bus mit 20 Minuten Verspätung abfährt, ist er nur zur Hälfte voll. Das wird sich aber in der Nacht ändern. Ich schaue auf das nur von Energiesparlampen halbherzig beleuchtete Santiago. Ich bin nicht traurig, die Stadt zu verlassen. Ich freue mich auch nicht auf Varadero.
Unterwegs gehe ich meines zweiten Sitzplatzes verlustig. Ein deutschsprachiger Waldtroll hat mich schräg auf englisch angequatscht und ich habe vorgegeben, nichts zu verstehen und auf spanisch geantwortet und dann hat der sich doch einfach hingesetzt. Später werde ich durch lautes Schnarchen munter. Da es ebenso plötzlich verstummt, vermute ich, dass ich da so geschnarcht habe. Jedenfalls setzt sich mein Nachbar bei erster Gelegenheit auf den frei gewordenen Sitz neben einer jungen schlanken Schwarzen. Die ist alles andere als entzückt. Ich schon. Ich breite mich sofort auch über den frei gewordenen Platz aus und schlafe (und schnarche) weiter.
Deine Abenteuer der letzten Jahre hast du sehr gut ausgearbeitet und du hast dazu viel gelernt, obwohl es bei vielen Gelegenheiten unangenehm ist oder dich enttäuscht haben. Guter Bericht, unterhaltsam und man sieht, dass du mit der Situation in Kuba umgehst, un buen camajan
#130 RE: Mein Senf dazu
Zitat von Jose Ramon im Beitrag #128
dass ich da so geschnarcht habe
ich schmeiß mich weg
@Jose Ramon !
Ich finde Deinen Reisebericht vom FEINSTEN aber nochmehr Deine sehr realistische Einschätzung zur Insgesamtsituation
in Kuba. Nichts geschönigt nichts übertrieben alles sehr real so wie es nunmal ist (und das seit Jahrzehnten) dargestellt.
Genau den gleichen Weg was die Entwicklung meiner "Hassliebe" zu Kuba anbelangte bin ich auch gegangen was ich eigentlich
garnicht wollte. Aber umsomehr ich sah umsoweniger verstand ich.
OK schreib weiter! Allerdings hab ich etwas Sorge das Du mit Deiner Einschätzung von verschiedenen Dingen evtl. auch bei den "VERBITTERTEN" landest,so wie ich.Viele Dinge werden hier von den 1A Kuba Fans nicht gerne......
#133 RE: Mein Senf dazu
#136 RE: Mein Senf dazu
Der Viazul rauscht durch die Nacht. Ab und an muss der Fahrer scharf abbremsen. Ab und an fahren wir in eine Station ein. Wo wir gerade sind, muss der Fahrgast schon selbst herausbekommen oder erfragen. Irgendwann wird es Zeit, die Toilette aufzusuchen. Als ich der diese bewachenden Frau ein Pesostück in die Hand drücken will, schüttelt die den Kopf und streckt mir zwei Finger entgegen. Ich suche in der Brieftasche. Auf der Toilette entdecke ich nichts, was die Verdopplung des Preises rechtfertigen würde. Dann doch. Neben den Waschbecken, aus deren Hähnen kein Wasser kommt, stehen zwei Töpfe mit bunten Kunstblumen.
Als ich die Augen wieder aufschlage, ist es draußen grau. Und es lodert an einigen Stellen. Wir fahren an der Erdölförderung vorbei. Ich atme auf. Der graue Himmel ist menschengemacht. Leider meint es auch der Wettergott nicht gut mit mir. Varadero ist nicht nur grau. Es gießt in Strömen. Fast könnte man glauben, die kubanischen Chefeinkäufer haben irgendwo in der Welt billig schlechtes Wetter erwerben können
Als der Bus mit halbstündiger Verspätung seine Endstation erreicht, tröpfelt es nur noch. Ein Teil der Mitfahrer verschwindet, ohne sich um sein Gepäck zu kümmern, schnell im Gebäude und stellen sich am Schalter an. Ich entdecke, warum: Der Bus fährt weiter zum Flughafen und dann nach Havanna. Ich schnappe mir meinen Seesack und trete auf die Straße. Ein Taxifahrer bietet sich an, mich für zehn Cuc zum Hotel zu bringen. Ein zweiter auch. Ich schüttle den Kopf. Kein Problem. Andere Touris steigen ein. Ein gelbes Taxi ist übriggeblieben. Wir verhandeln. Ich biete einen roten Schein. Nein, meint der Mann, dafür fahre er nicht, dürfe er nicht. Ich schultere den Seesack und laufe los. "Senior", höre ich es hinter mir. Ein neues Angebot. Aber ich schüttle den Kopf. Schließlich gibt der Taxifahrer auf, aber in meinem Sinn. Mit starrem Gesicht fährt er mich zum Hotel, wo ich ihm den Hunderter in die Hand drücke, noch einen schönen Tag wünsche und er sich wohl beim Portier beklagt. Aus dem Augenwinkel nehme ich wahr, dass gerade zwei Hotelgäste der Kummertante ihr Leid klagen.
An der Rezeption zeige ich meine Buchungsnummer vor und erhalte eine Zimmernummer und eine Plastekarte. Die Rezeptionistin schaut sich nach dem Kofferträger um, aber der ist gerade nicht da. Also gibt sie mir die ungefähre Marschrichtung vor: irgendwo hinter dem Pool...
Und da steht tatsächlich direkt am Strand ein Häuschen, dessen ersten Stock ich beziehen darf: ein großes Zimmer mit funktionierender Klimaanlage, TV, Kühlschrank, Badetuch, Wasserflasche, Decken, zwei Terrassen, ein Bad mit heißem Wasser und funktionierender Toilettenspülung – bin ich tatsächlich in Kuba? Auch Handtücher sind reichlich vorhanden. Von drei Seiten blicke ich auf Strand, Meer und ein aufziehendes schwarzes Wolkenband. Bis auf diese ist alles wunderbar. Innerlich singe ich ein Loblied auf den spanischen Reiseanbieter.
Frisch geduscht und umgezogen geht es zum Mittagessen und dann zum Stammtisch. Von einigen werde ich herzlich begrüßt, andere schauen neugierig, wieso ein Frischling wie ein EK willkommen geheißen wird. Es gibt viel zu erzählen. Sun-Beach-Ingo ist am Vortag abgereist. Einige haben Tagestouren unternommen. Einer von den Berlinern hat auf eigene Faust eine Tour nach Havanna gemacht und die drei Tage lang die Stadt und eine Kubanerin genossen. Der Liebeskasper hat ihn verschont, trotzdem ist er auf den Geschmack gekommen und ist nun in Varadero auf der Suche. Unter dem Erfurter sind im Biergarten die Bretter eingebrochen und es habe einige Zeit gebraucht, um ihn wieder zu befreien. Tatsächlich sind ein paar Hotelhandwerker dabei, Dielen zu ersetzen. Außerdem musste ein Tourist wiederbelebt werden. Zum Glück sei unter den Hotelgästen ein Arzt gewesen.
Ob es der Arzt ist, der gestern geheiratet hat, weiß ich nicht. Aber der ist das Hauptgespräch, weil ihn noch am Abend seine Frischangetraute verlassen hat. Was dem Mann unbegreiflich ist und auch den ganzen Stammtisch den Kopf schütteln verlässt, verstehe ich, als ich höre, dass die Frau einen Sohn hat. Da seit gestern Nacht Quarantäne ausgerufen ist, stand die Frau vor der Entscheidung, entweder schleunigst nach Hause zu fahren oder sich auf vier Wochen Hotel einzurichten, was aber nicht ging, da der Ehemann ja heute nach Deutschland zurückfliegen würde. Ehemann hat das nicht begriffen, und lässt sich volllaufen. Der Stammtisch diskutiert den Fall hoch und runter, zweifelt auch, ob der Mann überhaupt Arzt sei. Ein Thema, was auf die folgenden Tage aktuell bleibt.
#137 RE: Mein Senf dazu
Zitat von Jose Ramon im Beitrag #136
wieso ein Frischling wie ein EK willkommen geheißen wird.
Wenn "EK", dann auch "Glatter". Bezweifle aber, dass der gemeine, vor allem ungediente Wessi, damit was anfangen kann.
#138 RE: Mein Senf dazu
#139 RE: Mein Senf dazu
#142 RE: Mein Senf dazu
#144 RE: Mein Senf dazu
Ohr, Vize, EK. Kurz vor der Entlassung, hatte ich zum Spaß nagelneue Schulterstücke drauf und war auf einer Kommandierung in Erfurt. Da zeigt mir doch so ein Nachwuchs-EK sein noch verplombtes Maßband und nannte mich "Tagesack". Ich war so verblüfft, dass ich meine restliches Maßband gar nicht schnell genug aus der Tasche bekam...
#145 RE: Mein Senf dazu
Zitat von Jose Ramon im Beitrag #144
nagelneue Schulterstücke drauf
Daher der Begriff "Glatter".
#146 RE: Mein Senf dazu
#147 RE: Mein Senf dazu
Statt Kuba zu erleben, habe ich also noch mal vier Nächte Hotel vor mir. Und das bei - positiv betrachtet - durchwachsenem Wetter. Am Strand weht die rote Fahne und selbst als ein paar Unentwegte etwa 300 Meter jenseits des Hotelstrandes ein paar Schritte ins Meer gehen, werden sie von den Rettungsschwimmern zurückgepfiffen. Allerdings ist das Meer aus heimtückisch. Die Strömung ist stark. Der Kaffee im Foyer auch und als ich Rum verlange, schaut mich der Barmensch nur an, fragt "Santiago" und greift schon ins obere Regal.
Ich gewöhne mich an den aus Frühstück, Mittagessen, Abendbrot, Animationsprogramm und Besaufen bestehenden Tagesablauf. Abends die üblichen Diskussionen über Politik - die Meinung der im Hotel Gelandeten zu Merkel, Ausländern und Gendersprache wird in den deutschen "Qualitäts"-Medien nicht wiedergespiegelt - Kuba - da halte ich lieber die Klappe, weil die sich eh besser auskennen - und Frauen. Beneidet werden die Hotelgäste, die ihre festen kubanischen Freundinnen dabei haben. Ich frage mich, wie die angesichts des landesweiten Lockdowns wieder heimkommen wollen. Zwei der jungen Frauen sind aus Santiago de Cuba.
Das Essen ist unter aller Kanone. Zumindest empfinde ich nach der genossenen Hausmannskost in Santiago so. Das Deutsche-Welle-TV ist ein einzige Zumutung. Zu Kuba haben sie nur zu sagen, dass Trump das Land wieder auf die Liste der Terrorstaaten gesetzt hat, kein Wort zur landesweiten Einstellung des Fernverkehrs.
Auch im Hotel werden am übernächsten Tag die Ausflüge nach Trinidad und Santiago eingestellt.
#148 RE: Mein Senf dazu
ich hab mich mal bei der DW beschwert über ihr mieses Programm, darauf hin bekam ich die Antwort: das ist kein Programm für Deutsche im Ausland, sondern das Schaufenster für Ausländer - daraufhin ich: ziemlich mieses Bild, was ihr da von Deutschland zeigt. Vor allem URALT.
#149 RE: Mein Senf dazu
Auf meinem Hotelbett habe ich mindestens drei Beschwerdebriefe an die DW formuliert. Da haben die beispielsweise mehrere Camper getestet. Die Tester haben Deutsch gesprochen, die Moderatorin Englisch und Deutsch wurde eingeblendet. Und das im deutschen Programm. Dann ging es um die Präsidentenwahlen in Uganda, auf die, so O-Ton DW, die "ganze Welt mit Spannung schaut". Zu Wort kam nur der Kandidat der Opposition zu Wort, der gelobpreist wurde. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass der ebenso viel Dreck am Stecken hat, wie der amtierende Präsident, nur eben jünger ist. Auf die Idee, vielleicht mal Afrikakenner zu Wort kommen zu lassen, die beiden Kandidaten beleuchten, scheint man beim Meinungs-TV Deutsche Welle nicht zu kommen. Wenigstens gab es ausreichend Alternativen: internationale Nachrichtenkanäle, kubanische Musikkanal und Rum.
Zitat von Jose Ramon im Beitrag #149
Wenigstens gab es ausreichend Alternativen:
, kubanische Musikkanal und Rum.
Schon damit hat sich das dann schon "gerechnet" und was ist mit dem zweibeinigen Zeitvertreib
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