4 Wochen Sommer in Cuba

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18.08.2017 21:12
#26 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Steigern kannst du deine Reiseberichte nicht mehr. Spitze !


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19.08.2017 02:21 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2017 02:38)
avatar  condor
#27 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Sisyphos im Beitrag #24
Keine Entschuldigung, natürlich nicht. Können Cubaner so etwas eigentlich?


Ein Latino Ding der Gesichtswahrung...

Wir sagen z.B. selbstverantwortlich: Ich habe das verdammte Ding fallen lassen - Latinos: Se me cayó la maldita cosa. Also das vermaledeite ES ist selbst schuld, dass nun zerscheppert am Boden liegt.

Zitat von Sisyphos im Beitrag #24
Mir imponiert der Nachbar. Der sitzt jeden Tag stundenlang im Schatten vor seinem Haus im Schaukelstuhl, die Füße an das Vorderrad seines Golf II gestützt und macht nichts. Er liest nicht, er hört keine Musik, er sieht nicht fern und auch nicht in die Umgebung. Er schaukelt einfach nur hingebungsvoll mit geschlossenen Augen vor sich hin. Ob der Mann wohl ein buddhistischer Meister oder sonst eine Meditationsgröße ist?



Der gemütliche kubanische Kater wird von Muschis träumen

Hier könnte Ihr Zitat stehen.

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19.08.2017 06:32
avatar  Che
#28 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Che
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Zitat von condor im Beitrag #27
Zitat von Sisyphos im Beitrag #24
Keine Entschuldigung, natürlich nicht. Können Cubaner so etwas eigentlich?


Ein Latino Ding der Gesichtswahrung...

Wir sagen z.B. selbstverantwortlich: Ich habe das verdammte Ding fallen lassen - Latinos: Se me cayó la maldita cosa. Also das vermaledeite ES ist selbst schuld, dass nun zerscheppert am Boden liegt.

Zitat von Sisyphos im Beitrag #24
Mir imponiert der Nachbar. Der sitzt jeden Tag stundenlang im Schatten vor seinem Haus im Schaukelstuhl, die Füße an das Vorderrad seines Golf II gestützt und macht nichts. Er liest nicht, er hört keine Musik, er sieht nicht fern und auch nicht in die Umgebung. Er schaukelt einfach nur hingebungsvoll mit geschlossenen Augen vor sich hin. Ob der Mann wohl ein buddhistischer Meister oder sonst eine Meditationsgröße ist?



Der gemütliche kubanische Kater wird von Muschis träumen



Ok

"Ay, me gusta una yuma"

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19.08.2017 06:43
avatar  santana
#29 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Top - Forenliebhaber/in

ein sehr schöner Reisebericht,ich hoffe da kommt noch was.


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19.08.2017 09:10
avatar  nico_030 ( gelöscht )
#30 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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nico_030 ( gelöscht )

Hi@Sisyphos!

Danke für die schöne Morgen Lektüre.

joerg


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19.08.2017 16:37
avatar  MarionS
#31 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Forenliebhaber/in

Toller Bericht - ich warte schon auf die Fortsetzung: Gruß Marion


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19.08.2017 16:59
#32 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Sisyphos wird ganz sicher noch seinen Reisebericht fortsetzen...

...er weiß, dass alle drauf warten...

...gebt ihm nur ein bisschen Zeit...

_______________________________________________________

Der Gesunde hat viele Wünsche - der Kranke nur einen.

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19.08.2017 20:45
avatar  Ralfw ( gelöscht )
#33 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Ralfw ( gelöscht )

Zitat von Sisyphos im Beitrag #22
Dann bin ich wohl nicht so der Experte, was das Sitzen betrifft. Aber bequemer als Condor fand ich die Sitze nicht, ob ich nun ganz oder halb gefaltet war bei Edelweiß.


beim Rückflug im "Schlafmodus" wirst Du dann sicher die vollständig horizontale Liegefläche zu schätzen wissen.

Zitat von Sisyphos im Beitrag #22

Nun weiter im Text.

wie immer, toll geschrieben . Du müsstest noch öfters nach Cuba, dann könntest Du uns restliche Foristen noch mehr mit Deinen Reiseberichten verwöhnen. Das ist eindeutig einer der absoluten Highlights des Forums.


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19.08.2017 21:06
#34 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Einige Tage später führt mich mein Weg dann nach Camagüey. Zum einen möchte ich meine letzte Lieferung von Kreditkarte und von Medikamenten noch loswerden, zum anderen werde ich ja schon sehnsüchtig erwartet.

Auf dem Weg dorthin habe ich dann richtig Glück und nicht nur ich. Schon eine Weile überlege ich, ob und wo ich endlich den schleichenden Traktor mit dem leeren Hänger überholen kann, der in typischer Weise als Bus genutzt wird. Es ergibt sich eine ganze Weile nicht die Gelegenheit und ich möchte doch ein ausreichend breites Stück Straße haben, denn der Hänger taumelt recht durch die Gegend. Als ich mir dann schließlich ein Herz fasse und zum Überholen beschleunige, verliert der Chauffeur vor mir durch eines der überdimensionierten Schlaglöcher die Kontrolle über Zugmaschine und Hänger. Letzterer schlenkert über die gesamte Straßenbreite und droht umzukippen. Natürlich kommt ein Motorrad entgegen, der Fahrer schafft es gerade noch, sich in den Straßengraben zu legen, und gleich darauf folgt ihm einer der Passagiere von dem Hänger. Den anderen gelingt es erstaunlicherweise, sich irgendwie festzuklammern.

Ich bereite mich schon seelisch wie moralisch auf eine Ersthelferaktion vor und frage mich, wie lange wohl ein Rettungswagen hierher auf eine wirklich abgelegene Landstraße brauchen wird. Doch kaum habe ich angehalten und verlasse meinen Geely, tauchen schon humpelnd, schimpfend und recht ramponiert sowohl der Mopedfahrer als auch der Passagier auf. Erstaunlicherweise ist keinem wirklich etwas passiert, nur die MZ ETZ 150 wird wohl einige Zuwendung brauchen, bis sie wieder fahrtauglich ist. Doch das muss mich ja nicht aufhalten. Da keiner erste medizinische Hilfe braucht, kurve ich um die lautstark diskutierende Menschengruppe und den schief stehenden Hänger herum und folge weiter meinem Weg.

In Camagüey bleibe ich nur 2 Nächte, ich habe mir noch so einiges vorgenommen und das erlaubt mir kein längeres Verweilen hier, auch wenn ich das gern wollte. Das hiesige Nachtleben kenne ich noch nicht, das möchte ich irgendwann einmal erleben. Doch dafür wird im Oktober/November Zeit sein, hoffe ich jedenfalls. Erstaunlicherweise ist am Ort sogar Cristal zu haben, nahezu alle Restaurants und Geschäfte in La Habana, Cienfuegos und Trinidad hatten nur Presidente und das Zeug trinke ich auf keinen Fall, das käme nur in Betracht, wenn ich sonst verdursten müsste. Aber Wasser oder limonada ist noch in jedem Restaurant zu haben gewesen.

Wir müssen einige organisatorische Dinge erledigen. Will ich doch die camagüeyana zu einer Stipvisisite in Dresden einladen. Die Bescheinigung über ein Bankkonto und dessen Kontostand auszustellen dauert nahezu 2 Stunden. Eine prorroga für den Pass erhalten wir nicht. Die existierende ist noch einige Tage mehr als 6 Monate gültig und bevor diese 6 Monate nicht erreicht sind, gibt es keine Verlängerung. Da hoffe ich nur, dass die Deutsche Botschaft das nachvollziehen kann, denn schon in wenigen Tagen ist dort der Termin. Ich kann nur hoffen, dass die Botschaftsmitarbeiter die eigentlich nicht ausreichende Verlängerung des Passes tolerieren. Da uns nur der Chef der inmigración diese Auskunft verbindlich geben kann, müssen wir nicht in der endlos langen Schlange ansitzen, ein kleiner Trost der ausufernden Bürokratie hierzulande. Also können wir die Behörden schon nach relativ kurzer Zeit wieder verlassen.

So bleibt reichlich Zeit für einen Besuch in der casa meiner kleinen chica und für einen ausgiebigen Schwatz mit der Familie. Mein taktlos-neugieriges Nachfragen und wohl auch mein Beruf bewirken, dass ich weit mehr von der Familiengeschichte höre, als ich erwartet hätte und, ehrlich gesagt, als ich hätte hören wollen.

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Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

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19.08.2017 21:13
#35 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Eine Frau der Familie ist sehr von Narben gekennzeichnet, die auf eine Verbrennung hinweisen. Ich erfahre, dass sie sich mit 14 Jahren suizidieren wollte und sich dafür mit Alkohol ansteckte. Sie überlebte es offensichtlich und kann mir erzählen, später von ihrer sehr hübschen Tochter unterstützt und ergänzt. Vielleicht ist das keine typische Lebensgeschichte in Kuba, eventuell ist es keine so außergewöhnliche, das kann ich noch nicht beurteilen. Auf jeden Fall will ich sie euch erzählen.

Diese Frau ist jetzt 49. Sie lebte mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern, bis die Mutter sich einen neuen novio suchte, der mit den Töchtern seiner Frau nicht warm wurde. Erstaunlicherweise war die Mutter der Meinung, dass ihre Töchter durchaus das Haus verlassen könnten und setzte sie immer wieder mal vor die Tür, um allein zu sein mit ihrem Liebsten. Als sie das wieder einmal machte, drohte die Tochter mit Suizid. Daraufhin drückte die Mutter ihr Alkohol und ein Feuerzeug in die Hand und tatsächlich übergoss sich das Mädel mit dem Alkohol und entzündete diesen.

Nun, sie überlebte wenn sich sehr gekennzeichnet und lebte die nächsten Jahre seltener in der Wohnung der Mutter und weitaus häufiger zusammen mit verschiedenen novios. Mit 16 bekam sie das erste Kind, mit 19 das zweite, mit 23 ein weiteres und mit 36 das vierte. Da die Mutter sie mit den Kindern nicht mehr im Haus duldete und sie weder Arbeit noch helfende Familie hatte, lebte sie dann von der 3 Schwangerschaft an auf der Straße. Genauer gesagt, sie lebte im Parque Agramonte von 1991 an ca. 4 Jahre mit ihren 2, bald darauf 3 Kindern. Sie kochte im Park, die Familie schlief im Park, auf Parkbänken oder auf der Erde, zugedeckt mit Jutesäcken, flüchtete sich bei Regen in die nahegelegene Bibliothek, wusch sich bei Regen oder wenn sie mal zum Fluss gingen. Wie sie zu Geld kam, wollte die Frau mir nicht erklären. Die Kinder wurden ihr gelegentlich weg genommen und kamen ins Waisenhaus. Sie holte sie dann irgendwann und irgendwie wieder zurück, wieder lebten alle im Park, wieder kamen die Kinder in ein Heim und wieder auf die Straße. Sie schrieb dann an Wilma Espín so lange bittende Briefe, bis diese sich für sie einsetzte und sie 1995 oder 96 eine Wohnung vom Staat gestellt bekam. Das waren zwar nur 2 Zimmer für Mutter, 3 Kinder und immer wieder wechselnde Novios, aber fraglos besser als im Park zu schlafen.

Ihre Töchter bekamen alle sehr rasch Kinder, die dritte und im Park aufgewachsene bereits mit 14 Jahren. Gerade Mutter geworden stand sie nun vor der Entscheidung, wie sie ihr Leben denn finanzieren wolle, denn dass die Mutter ihr nicht helfen konnte, war offensichtlich. Eine Freundin „half“ ihr, vermittelte ihr den ersten Yuma und so blickt diese chica mit ihren 25 Jahren als jinetera jetzt auf eine Berufserfahrung von 11 Jahren zurück, war bereits in allen Touristikzonen Kubas tätig, hauptsächlich aber in Havanna. Sie hatte 3 Kinder, die sie aber selten sieht.

Die Arbeitsteilung sieht so aus, dass die Mutter die Enkel betreut und ihre jüngste Tochter. Die zweite Tochter hat sich illegal nach Chile abgesetzt, kann daher von dort kein Geld senden. Der älteste Sohn lebt mit im Haus. Er ist Handwerker aber verdient nicht genug, um alle zu ernähren, so dass die Tochter durch die Prostitution sowohl ihre Kinder, die ihrer Schwester, die Mutter, die jüngste Tochter und die immer wieder wechselnden und stets relativ jungen novios der Mutter ernährt. Diese sind ausnahmslos ebenso wie die Mutter dem Alkohol sehr zugeneigt, der Arbeit hingegen sehr wenig. Ihr drittes Kind stammt aus der Ehe mit einem Kubaner, der sich aber sehr kurz nach der Entbindung mit dem Geld seiner Frau nach Kanada absetzte und nun nur gelegentlich Pakete mit benutzter Kinderkleidung schickt, ansonsten von Frau und Kind nichts wissen will.

Vor 2 Jahren starb das jüngste Kind dieser chica ganz unverhofft im Alter von einem Jahr. Sie entwickelte daraufhin eine schwere Depression mit Selbstverletzungen, stationärer Behandlungsnotwendigkeit, hochdosierten Psychopharmaka, konnte mehr als ein halbes Jahr nicht „arbeiten“, was zu einer Hungerepisode der Familie führte. Jetzt ist sie wieder aktiv auf der Straße in La Habana und besucht Camagüey zufällig, um mal wieder ihre Kinder zu sehen.

Ich merke, ich kann meine Betroffenheit angesichts der Lebensgeschichten in dieser Familie gar nicht recht wiedergeben. Insbesondere die kleine bildhübsche und mit ihren jugendlichen Jahren schon so erfahrene Jinetera ist ebenso angenehm wie hübsch und sehr anrührend. Als sie von den noches muy malas spricht, frage ich sie, welche sie denn meint, die mit oder die ohne Kunden. Das bliebe gleich, meint sie. Die Nächte mit den Yumas seien schlimm, aber die Nächte ohne Yuma, in denen sie sich Sorgen macht, was die Kinder wohl zu essen haben, seien keinesfalls besser.

Gelernt hat sie Bibliothekarin aber sie liest sehr langsam und ihre Rechtschreibung ist eine Katastrophe. Aber tatsächlich hat diese kleine Frau ein sehr großes Herz und opfert sich auf für die Familie. Was sonst so jineteras auszeichnet an Kleidung, Schmuck, Handy, … lässt sie alles vermissen. Alles Geld gibt sie für ihre Kinder und die der Schwester aus.

Einige interessante Details ihrer Arbeit erfahre ich auch. Es ist anscheinend in Havanna üblich, dass die jineteras, wenn sie in Bars auf Beutefang gehen wollen, dies nicht umsonst machen können. Entweder fallen je nach Bar monatlich 200 – 300 CUC Entgelt für die Nutzung der Bar an oder die Mädels arbeiten diese Summe ab, indem sie den Chefs der Security und/oder den Besitzern der Bar auf Abruf zur Verfügung stehen. Vielleicht sollte ich mir auch eine Bar in La Habana zulegen? Das scheint auch Vorteile zu haben. Nur die Bar Up and Down in der calle 5 esq. Calle B fordert das aktuell nicht. Die Touristen haben sich abgewandt, kommen nur noch selten und der Inhaber hofft, durch eine größere Anzahl von chicas wieder mehr Interesse zu erwecken.

Natürlich besuche ich diese Bar, neugierig wie ich bin. Das mit der Promotion durch mehr chicas scheint wohl zumindest an Wochenende zu gelingen. Unter der Woche ist der Laden bis auf eine have Reihe von jineteras aller Hautfarben ziemlich leer. Aber am Wochenende ist ziemlich viel los und der Laden brummt.

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19.08.2017 21:15
#36 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Da wir am nächsten Tag alles zusammen haben, kann ich nicht weiter mit der Familie plauschen, denn es gilt, recht zeitig in Richtung Soroa aufbrechen. Erstaunlicherweise funktioniert dieser Teil meines Planes, zumindest eine Weile. Es sind 615 km Wegstrecke und ich bin einige Stunden gut unterwegs. So lange jedenfalls, bis es regnet. OK, das ist schon ein tropischer Wolkenbruch und die Straßen ähneln Flüssen, aber ich fahre langsam weiter. Das erweist sich als gut, denn bereits nach 3-4 Kilometern ist der Regen vorbei und die Straßen total trocken. So bleibt es dann auch, zu meinem großen Glück. Denn die Scheibenwischer halten nicht, machen sich bei Benutzung selbständig und ich muss meiner Kleinen 2 Haargummis rauben, um die Wischer am Gestänge festzubinden.

Später trifft es mich dann noch ungleich härter. Als ich bremsen will, trete ich bis zum Bodenblech durch und der Wagen verzögert nicht im Mindesten. Das war es nun, die Bremse hat den Geist aufgegeben. Ein Telefonat bestätigt meine Befürchtungen. Ein Ersatzwagen ist nicht zu haben, nicht heute und nicht hier. Ich solle bis zu einer casa particular fahren und dort bis morgen warten. Dann hätte man sicherlich ein anderes Auto für mich. Ach nein, das ist nun gar nicht das, was ich mir vorstelle.

Also rolle ich weiter, ohne Bremse aber mit viel Vorsicht und komme tatsächlich nach weiteren 150 km autopista und ein wenig Landstraße problemlos an meinem Ziel an. Ich will unbedingt den Geburtstag meiner kleinen Freundin im Castillo en las Nubes auf dem Berggipfel oberhalb des orquideariums Soroa verbringen. Das habe ich 2012 als Ruine gesehen, 2014 und 2015 in Rekonstruktion und seit dem 25.12.2016 ist es nun geöffnet.

Das Haus hat nur 6 Zimmer, höchstens 12 Gäste, und ist sehr schön rekonstruiert. Man sollte natürlich nicht deutsche Maßstäbe an die Arbeit der Maler und Fliesenleger anlegen, aber insgesamt ist das ein sehr schönes und gut geplantes Haus zu noch erschwinglichen Preisen. Man wird ganz persönlich betreut, das Team ist (noch?) sehr bemüht, der Koch beherrscht sein Handwerk, die Luft ist angenehm frisch und man kann von hier aus einiges unternehmen.
Im Hotel ist dann für 2 Tage auch eine kleinere Gesellschaft aus der kanadischen Botschaft, zusammen mit einem der Chefs von Cubatravel, wie mir der gerente des Hauses ganz stolz erzählt. Die sind eher unangenehm ziemlich laut und raumgreifend. Die Kinder rollen mit Skatern durch das ganze Haus und ramponieren Türen wie Möbel, weil sie das Bremsen nicht beherrschen, hinterlassen mit ihren Rollen Spuren auf der Holztreppe, weil sie ihre tollen Schuhe natürlich nicht allein an- und ausziehen können.

Am folgenden Tag kommt tatsächlich ein Doppelpack von Mitarbeitern Cubacars und bringt einen anderen Wagen. Einen fast neuer (35 000km) Renault Sandero diesmal, eigentlich nichts Besonderes, aber in Kuba mit weitem Abstand der beste von all den ca. 30 Mietwagen, die ich hier schon benutzt habe. Ich frage mich, wie die beiden den Wagen den Berg hinunter bekommen wollen so ganz ohne Bremse und nach/durch Havanna rollen, aber das wussten sie ja vorher, das muss nicht meine Sorge sein.

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19.08.2017 21:16
#37 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Sisyphos im Beitrag #34
...möchte ich meine letzte Lieferung von Kreditkarte ... noch loswerden...

Nochmals vielen Dank - auch von Lilli.

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19.08.2017 21:19
#38 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Einen Tag machen wir einen Reitausflug. Der ist wirklich schön. Die Pferde sind ruhig und dennoch nicht faul, sie laufen bereitwillig und lassen sich auch zu Trab und sogar Galopp bewegen. Meine kleine cubana erweist sich als echte jinetera. OK, ich weiß schon und habe meine Prügel deswegen einstecken müssen. Sie erweist sich als amazona, das klingt wohl angemessener.

Sie reitet erstaunlich sicher und wagt sich sogar an den Galopp. Es geht steinige Wege bergauf und bergab, wir queren Flussläufe, auch wenn diese weitaus weniger Wasser führen als der Jahreszeit angemessen. Auf schattigen Waldpfaden könnte man den Eindruck haben, einen Urwald zu bereisen, wenn nicht immer wieder zerfallene Hütten und überwucherte Mauern darauf hinwiesen, dass vor nicht einmal 100 Jahren hier noch florierende Kaffeeplantagen gediehen.

Das Bad in einem der Bergbäche erfrischt sehr, die Kaffepause in einer noch bewohnten Hütte ist spannend. Da wohnt eine Familie auf dem Berg mitten im Wald in einer vor mehr als 100 Jahren erbauten Holzhütte, der man ihr Alter auch ansieht, unter ärmlichsten Bedingungen. Keine Fenster, keine Türen, wenige selbst genagelte Möbel, Strohsäcke statt Matratzen, kein Fernseher, Plumpsklo, Waschen mit dem Eimer, Leben tatsächlich wie vor 100 Jahren. Strom haben sie allerdings, woraufhin unser Führer ganz stolz hinweist.

Die Hütte gehört zum pueblo „El Brujito“, dem von einer deutschen Firma veraltete und schon altertümlich wirkende Photoelemente spendiert wurden, die die Gemeinde komplett mit Strom versorgen. Die zu zeigen ist unserem Begleiter wichtiger, die machen ihn weitaus stolzer als die schöne Gegend und die ursprünglichen Lebensbedingungen.

Uns wird selbst geernteter und gerösteter Kaffee kredenzt. Mir bliebt dabei nur zu hoffen, dass die Temperatur des Kaffees und meine Magensäure mit den fraglos in Massen vorhandenen Bakterien des grob im Bach abgespülten Plastelbechers fertig werden. Meine chica schüttelt es noch mehr als mich aber aus Höflichkeit möchten wir beide die ebenso stolzen wie freundlichen Gastgeber nicht kränken. Es resultiert dann tatsächlich keine Magenverstimmung, nicht einmal der nocebo-Effekt wirkt sich aus.

Allerdings klagt meine compañera an den nächsten Tagen sehr, dass ihr alle möglichen und unmöglichen Muskeln schmerzen und insbesondere Gesäß und Oberschenkelinnenseiten durch die Stunden im Sattel ziemlich mitgenommen sind. Etwas was wiederum ich unangenehm finde.

Also machen wir am nächsten Tag nicht den anderen empfohlenen Reitausflug sondern fahren nach Las Terrazas. Die Canopy-Tour begeistert meine kleine süße negra, die Tour mit dem Ruderboot auf den See ebenfalls, auch wenn sie sich aus Angst vor der Tiefe beinahe in die Hosen macht. Yemaya hat ihr verboten, sich im natürlichen Wasser aufzuhalten, in dem sie nicht stehen kann. Wenn wir nun umkippen würden, später beweisen wird, dass sie entgegen all meiner Erwartungen schwimmen kann. Wieso fast kein Cubaner das beherrscht, bleibt mir immer wieder ein Rätsel. Wir fahren auch zu den banos de San Juan und genießen das klare frische Wasser des Gebirgsbaches und erfreuen sowohl an den spielenden einheimischen Kindern, die Schwimmen lernen wollen wie an den kleinen Fischen, die dieses schon können. Hier ist übrigens der einzige Ort, an dem es ausreichend Bucanero gibt. Ansonsten herrscht daran an allen Orten ein betrüblicher Mangel.

Bis hierher ist der Ausflug also ein Genuss für beide Beteiligten, was sich ändert, als wir essen gehen. In eklatanter Fehleinschätzung der Toleranz meiner Liebsten gehe ich mit ihr in das Ecorestaurant „El Romero“. Hier schmeckt es zwar gut aber unter ökologisch verstehen die Inhaber vegetarisch. Der Blick auf die Speisekarte ganz ohne carne, pescado oder camarones führt bei der Cubana umgheend zu einer gründlichen Verstimmung. „Te voy a meter!“ sagt sie aber nicht mehr, als sie die bestellten, sehr ökologischen, vegetarischen, grünen, geschmacklich sehr ungewöhnlichen Getränke kostet. Sie geht umgehend zu „Te voy a matar!“ über. Ja, das Essen schmeckt dann nicht schlecht, aber ohne größere Mengen an hartem Schweinefleisch und Reis ist auch eine zierliche kleine cubana deutlich unzufrieden. Mich erstaunt immer wieder, welche Mengen an Essen meine Bekannten bei einer Mahlzeit so verdrücken. Wenn es schon mal etwas gibt, wird gegessen, bis der Magen sich verweigert, wer weiß schon, wann man wieder ausreichend zu essen bekommt, wurde mir schon wiederholt erklärt.

Viel zu früh müssen wir die Ruhe des Hotels verlassen und wieder nach Havanna aufbrechen. Wie schon auf der Fahrt von Camagüey üben wir nochmals das Auftreten in der Botschaft. Allmählich wird das besser, mit kleinen Schritten. Während die Antworten in unserem kleinen Rollenspiel anfangs in einer Weise ausfielen, wortkarg, unfreundlich wirkend vor Verunsicherung, wenig aussagefähig, kann meine chica die möglichen Fragen immer besser beantworten, wird immer sicherer. So ist sie dann auch am nächsten Tag in der Botschaft zwar unsicher aber kommt mit der Interviewerin gut zurecht.

Bei dieser habe es sich um eine Cubanerin gehandelt, ist sich die Kleine sicher. Eine Trigeña mit typisch kubanischer Aussprache sei es gewesen. Diese fragt, unterbricht viel, lässt nicht ausreden, aber das kenne ich ja schon von anderen Einladungen. Letztlich fordert sie noch weitere Dokumente, die eigentlich keine Rolle spielen dürften, so auch die Vorlage des carnés der Tochter meiner compañera. Die Kopien reichen ihr nicht. Also muss die Mutter in Camagüey in die Spur gehen, das geforderte offizielle Dokument besorgen. Natürlich kostet die rasche Ausstellung wieder Geld und als Mütterchen alles nach Havanna gebracht hat, fehlen sello und Stempel auf dem Dokument.
Daher eilen wir am nächsten Tag zum registro civil, um das Dokument siegeln zu lassen. Wie zu erwarten wird dies abgelehnt, das sei nur in Camagüey möglich. Wie in Cuba üblich, schwatzt Liebchen mit einer sehr runden cubana im Treppenhaus, die dann das unfertige Dokument mit sich nimmt und mit einem neu ausgestellten korrekten Dokument wieder kommt, diesmal mit Stempel und aufgeklebter Marke, also offiziell tauglich. Sie bekommt dafür 10 CUC – für Geld ist alles möglich in Kuba, auch das eigentlich Unmögliche.

Wir können die geforderten Dokumente also in der Botschaft vorlegen und am das Visum abholen. Dieses wir (natürlich) erteilt. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, seine Rückkehrwilligkeit zu beweisen. Das ist „mir“ jetzt schon zum dritten Mal gelungen. Man darf den Kubaner nur nicht allein den Wölfen der Botschaft zum Fraß vorwerfen sondern muss ein wenig üben, wie man sich einer deutschen Autorität gegenüber verhält und artikuliert. Mit der wortkargen Verweigerungshaltung, die den kubanischen Behörden gegenüber sinnvoll sein kann, kommt man in der Botschaft eben nicht weit. Eine gute Geschichte, warum der Kubaner eingeladen wird und ganz sicher wieder nach Hause will, sinnvoll und angemessen vorgetragen, ist ganz klar notwendig und reicht dann auch aus. Meine 3 eingeladenen Personen hatten ganz verschiedene Grundlagen und Verbindungen zu Kuba aber dank ein wenig Gesprächstraining gab es nicht einmal dabei Schwierigkeiten.

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19.08.2017 21:31
#39 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Schwierigkeiten habe dafür ich. Dass die für die Vorstellung in der Botschaft neu gekaufte seriöse Kleidung nun als Spende an die Kirche gehen muss, kann ich nur mit Mühe nachvollziehen. Compañera ist eine streng gläubige Santera und gelobte den neuen Dress zu spenden, wenn sie denn das Visum bekäme. Hmm, nun kann man sich wahrscheinlich fragen, ob meine Unterstützung oder die Hilfe de la Virgen de Regla das Entscheidende war für die Erteilung des Visums.

Abends gehen wir dann essen in das Restaurant Santy Pescador in Jamainitas. Alle Empfehlungen dafür kann ich nur wärmsten Herzens unterstreichen. Das Restaurant ist ohne jegliche Werbung am Ende eines kleinen Gäßchens gelegen und kann nur gefunden werden, wenn man weiß, wo man suchen muss. Es ist sehr einfach gehalten, Holztische und –stühle auf zwei Etagen, viele Ventilatoren, um die Mücken zu vertreiben, das Personal ist aber ausreichend und sehr entgegenkommend. Die Qualität der Fischgerichte ist über jeden Zweifel erhaben. Ich habe noch nie besseres Sushi außerhalb von Japan bekommen.

Auch am nächsten Tag essen wir noch einmal dort. Der Octupus al ajillo ist ein Gedicht. Der Wein, ausgeschenkt in kleinen Flaschen zu einem Schoppen, ist zwar nicht von gleicher Qualität wie die Speisen aber durchaus trinkbar. Insgesamt also ein Restaurant in Kuba, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Ich hätte nie erwartet, das einmal schreiben zu können.

Allerdings ist die Gesellschaft nicht immer angenehm, muss ich feststellen. Am Nachbartisch sitzt ein Kubaner von wohl noch nicht einmal 30 Jahren, der sehr bemüht ist, seine Bedeutung zu demonstrieren, derer er offensichtlich selbst nicht sicher ist. So klatscht er übertrieben zur Musik, sieht sich in eher unkubanisch heftiger Weise von und her, singt falsch mit. Das darf er ja gerne, aber als er den Sänger des Hauses an unseren tus hat schickt und meiner Begleitung, die er die habe Zeit unangenehm angeglotzt hat, ein Lied spendiert, dicht es mir. Ich danke ihm für die Freundlichkeit und sage ihm ganz freundlich, dass es mir lieber wäre, wenn er seine Begleitung anschauen würde. Ich würde nämlich nicht tauschen. Alle Beteiligten gucken ein wenig indigniert und das Personal bemüht sich sehr, ihn zu trösten und gibt ihm mit seiner chica einen anderen Tisch, an dem er mich nicht mehr sehen muss. Meine negra ist auch ganz entsetzt der Typ so doch sicher jemand sehr bedeutendes, wie ich so mit ihm reden könne. Manchmal kommt eben doch der Bauer in mir durch.

Ansonsten gehen wir abends viel aus, um Tanz, zu dritt, zu viert, zu sechst und amüsieren uns sehr gut. Es fällt mir wieder mal ganz praktisch auf, was ich theoretisch natürlich weiß. Das Verteilungsvolunen spielt eine immense Rolle bei der Alkoholtoleranz. Wenn ich anfange zu überlegen, wieviel ich heute noch trinken möchte, sind die kleinen süßen cubanas schon durchs Ziel und mehr als einmal müssen die Männer der Runde, regelmäßig also auch ich, beim Heimweg tatkräftig mithelfen. In den zweiten Stock zu kommen, kann des nachts ganz schön schwer sein.

Am letzten Tag, also heute, hält uns die Polizei, die uns bislang freundlicherweise ignorierte, tatsächlich dreimal an und fordert das carné der compañera. Sie weist dann immer gleich den Pass vor mit dem Visum als Legitimation für ihren Aufenthalt als Provinztype in der Hauptstadt, soll zweimal die Bescheinigung über den Flug vorlegen (warum eigentlich, was geht das die Bullen an?), und jedesmal benötigen die Herren 10-15 Minuten Rücksprache mit ihren Vorgesetzten und Nachdenken, bis sie die chica wieder gehen lassen. Alle fordern sie auf, im gefährlichen Ausland ja gut auf sich aufzupassen. Einer fragt sie, ob sie sich gut überlegt habe, mir zu vertrauen. Ich ziehe es dann vor, mich in eine Bar zu setzen und mit Bier und Musik die Zeit sinnvoller zu verbringen, als durch die Geschäfte zu irren und auf die Entscheidung dämlicher Polizisten zu warten, und lasse chica allein weiter einkaufen. So ist das für alle Beteiligten bequemer, insbesondere für die Polizei, die wir nun nicht mehr von ihren wichtigen Aufgaben abhalten.

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19.08.2017 21:32
#40 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Sisyphos, wie immer , Danke!


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19.08.2017 22:02
#41 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Auch von mir Danke Sisyphos
Cuba wie es leibt und lebt.
Nur mit einer Aussage,betreffend Rancho Luna,bin ich nicht einverstanden.
Ich war auch letztes Jahr im Sep.dort,allerdings nicht am Wochenende und wir
fühlten uns dort richtig gut,das Wasser klar und ein wenig kühler da steil abfallend.
Außerdem viele schattenspendende Bäume.
Und der Weg zum nächsten Drink nicht weit.


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20.08.2017 05:24
avatar  Pauli
#42 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

@ Sisyphos danke für deine Berichte,
diese bestätigen mich,nicht mehr nach Kuba zu reisen.


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20.08.2017 08:01
#43 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Sisyphos, ich wünscher dir weiterhin einen erholsamen und schönen Urlaub. GUTE FAHRT ! Gruß


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20.08.2017 09:40
avatar  Che
#44 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Che
Top - Forenliebhaber/in

Danke

"Ay, me gusta una yuma"

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20.08.2017 17:50
#45 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Varna 90 im Beitrag #58
... Trotzdem heißt das Auto DACIA. Renault wickelt nur den Vertrieb ab....

Das ist eine seltsame Sicht. Autos heißen in verschiedenen Ländern schon mal verschieden, was heißt, laufen unter verschiedenen Markennamen. So hieß beispielsweise der Opel Astra in GB Vauxhall Astra.

Die mein Bild wohl belegt, läuft der Sandero in Kuba als Renault. Da ist es doch ganz unwichtig, unter welcher Marke er in Europa verkauft wird und was du für richtig hältst.

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20.08.2017 18:19
avatar  nwn
#46 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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nwn
super Mitglied

Lieber Sisyphos! Vielen Vielen Dank fuer Deinen tollen Reisebericht. Zur Diskussion ueber den Sandero moechte
ich nur anmerken. Es handelt sich um sogenanntes Badge Engineering https://de.wikipedia.org/wiki/Badge-Engineering .
Das ist besonders in der Auto Industrie weit verbreitet, aber auch bei anderen Konsumguetern. NWN


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21.08.2017 15:25
avatar  nico_030 ( gelöscht )
#47 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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nico_030 ( gelöscht )

Hi@Sisyphos!

Wann geht die Geschichte weiter?

Ich gehe jetzt in den Zoo Palast, Valerian.
Ist hoffentlich auch so unterhaltsam.

joerg


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21.08.2017 18:54 (zuletzt bearbeitet: 21.08.2017 18:57)
#48 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Zitat von nico_030 im Beitrag #48
Hi@Sisyphos!
Wann geht die Geschichte weiter?...

Eigentlich ist die Geschichte ziemlich abgeschlossen.

OK, der letzte Tag war noch mal typisch kubanisch. Als ich dem Mietwagen vertragsgemäß am 19.08. im hotel Parque Central abgeben wollte, war dort niemand von Cubacar. Ca. 2 Stunden wartete ich geduldig, die Postings des Tages hier im Forum publizierend. Dann rief ich bei der Zentrale an. Die meinten nur, dort sei natürlich keiner heute, ich solle zum Hotel Inglaterra gehen. Gesagt getan, aber die Vertretung dort hatte auch schon geschlossen. Erneuter Anruf, erneuter Hinweis, ich möge in diesem Fall in das Hotel Sevilla gehen. Aber auch dort war (natürlich) niemand, ich hatte es ja schon fast erwartet.

Also rief ich wieder die Zentrale an und meinte zutreffenderweise, meine Zeit sei nun doch etwas begrenzt. Die Dame dort wollte sich bemühen, dass ich den Leihwagen am Flughafen abgeben könne. Sie müsse das nur mit der Stelle dort abklären. in einer halben Stunde solle ich noch einmal anrufen. Das tat ich wie geheißen, aber sie war noch nicht weiter gekommen und erbat eine weitere halbe Stunde. Nun ja, nach dieser halben Stunde kam dann vollkommen unerwartet doch noch der Cubacarvertreter und nahm mir meinen Wagen ab.

Die Erklärung der Zusammenhänge war wieder mal typisch. Er wie auch seine Kollegen vom Parque Central wären nicht in der Lage, in den Büros zu sein. Sie hätten alle Hände voll zu tun, vertraglich zugesagte Wagen aufzutreiben, die in der Stadt aktuell nicht zu finden wären. Cubacar hat wohl wieder mal mehr Wagen vermietet als zur Verfügung stehen.

Doch ich war den Wagen los und abends fuhr mich dann mein taxista zum Flughafen. Der Rückflug brachte mich nachts in die Verlegenheit, den Liegesitz ausprobieren zu müssen. Ralfw hat vollkommen Recht. Der wird tatsächlich komplett flach und ist mit 2 m ausreichend lang.

Aaaaber bequem ist er dennoch nicht. Vielleicht liegt es ja auch an meinen Maßen, obwohl ich mich für durchschnittlich halte. Auf dem Rückliegend war ich in Schulterhöhe ziemlich eingezwängt zwischen Flugzeugwand und Sitzbegrenzung. Die Füße waren eingeklemmt im Raum unter dem Sitz des Vordermannes und ich konnte sie kaum bewegen. OK, ich hätte die Schuhe ausziehen können, aber das mache ich im Flugzeug nicht so gern und bequem sind sie ausreichend.

Diesmal gab es bessere Weine, nicht nur aus der Schweiz und auf mein trauriges Gesicht hin stellten mir das Personal auch die normalen Speisen auf den Tisch und ließen mich nicht unter dem vorbestellten kalorienreduzierten Zeug leiden.

Gegen 21 Uhr war ich dann zu Hause. Aber, und das kennt ihr bestimmt, erst zwischen 4 und 5 konnte ich einschlafen. Meine innere Uhr lief noch nach kubanischer Zeit, ich muss mich mal mit der automatisierten Einstellung auf die Zeitzone beschäftigen.

Heute war ich nun schon gegen 8 in der Praxis, habe bis jetzt gearbeitet aber werde bald den Laden verlassen. Muss ich doch einkaufen gehen, denn meine negrita ist schon in München angekommen und erwartet ein ausreichendes Abendessen, wenn ich sie denn erst vom Flughafen abgeholt habe. In 3 Stunden ist es soweit und ich werde sie in das deutsche Leben einführen. Sie hat sich schon beklagt, dass sie vom Flug einen Schnupfen bekommen habe. Das kann ich gut nachvollziehen. Die Klimaanlage in Flugzeugen scheint mir tatsächlich eine Virenschleuder zu sein, nach längeren Flügen beschwert sich auch meine Nase regelmäßig über die Trockenheit und die Virenlast.

Das ist nun das Ende dieser Berichte, was jetzt noch kommen kann, ist nur mehr oder weniger sinnvolle Diskussion.

Ein weiterer Bericht könnte im November folgen, wenn ich die chiquitiqua wieder nach Hause gebracht habe. Aber ich weiß noch nicht, ob ich über diese Reise schreiben werde, um meinen Ruf nicht zu sehr zu ramponieren.

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Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

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21.08.2017 19:03
#49 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Sisyphos, ich habe mich auf den Schlußbericht deiner Reise konzentriert . Jetzt wünsche ich dir mit deiner Freundin eine schöne Zeit.


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21.08.2017 19:36
avatar  Timo
#50 RE: 4 Wochen Sommer in Cuba
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Rey/Reina del Foro

Sehr schöner und interessante Reisebericht Sisyphos. Er ist auch sehr angenehm zu lesen.

Ein paar Anmekrungen von mir folgen nun.

Als erstes möchte ich die Klimaanlagen im Fluggzeug verteidigen. Die sind nämlich im Gegensatz zur weit Verbreiteten Meinung keine Viren- und Bakterienschleuder. Die Flugzeugklimaanlage saugt die Außenluft an verdichtet und erwärmt diese, leitet sie in die Kabine und stößt sie dann wieder aus.

So wird die Kabinenluft alle 5 Minuten ausgetauscht und durch Frischluft ersetzt, die die überwiegende Zeit aus 10.000m Höhe stammt. Dort befinden sich kaum Bakterien in der Luft, die mirkobioligische Belastung im Flieger ist deshalb nicht höher als am Boden, das haben mehrere Studien bewiesen.

Krank werden die Leute da sie durch den Zeitunterschied angegriffen sidn und da die Leute aber denken, die Klimaanlage verteilen Bakterien, ist das oft auch Einbildung.

Dann würde ich gerne so etwas zu deinem Bericht sagen. Ich finde er verdeutlich sehr gut den Unsinn des sozialistischen Systems. Es ist einfach nur ungeheurlich wie viel du am Tag für ein Mietauto bezhlen musst, was eine ernsthafte Gefahr für deinen Leib und Leben dartstellt. Denn mit einer Bremse die nicht funktioniert ist nicht zu Spaßen, schlimm auch wie schlecht du von Cubaca behandelt wurdest. Das war echt unter aller Sau.

Ein andere traurige Geschichte ist die der Jinetera. Auch die verdeutet die Unmenschlichkeit eines System was einigen seiner Bürger offensichtlich keine andere Wahl lässt sich schon als Minderjährige zu prostituieren um sich und seine Familie zu ernähren. Sicherlich geschieht so etwas auch in anderen Ländern Lateinamerikas und woanders in der 3. Welt, nur geben die Länder nicht vor etwas bessers zu sein und nehmen ihren Bürgern auch nicht die Freiheit weil sie angeblich was besseres sind.

Das ist gerade das traurige an Kuba. Die Kubaner sind unfrei, aber angeblich haben sie ja deshalb Zugang zu guter kostenloser Gesundheit und Bildung und haben ein besseres Leben was andere Menschen in der 3. Welt nicht haben. Viele linke Menschen aus aller Welt scheinen dies auch zu glaube.

Nur leider ist das eine Lüge. Deine Geschichte ist zwar nur ein Einzelschicksal, aber solche wird es zu tausenden auf Kuba geben. Denn die Wahrheit ist das Kuba kein deut besser ist als andere Länder in der Region was sowas angeht. Nur dass viele der andere Ländern ihren Bürgern mehr Freiheit einräumen.


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