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Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Zitat von tom2134 im Beitrag #175Zitat von santiaguera im Beitrag #169
Ist alles, nur keine Währungsreform und wird die Situation massiv verschlechtern. Die Ideologie in Cuba hat wieder gesiegt.
Ne, ist keine Währungsreform, da wird nur eine Kunst-Währung wieder abgeschafft; ich glaube aber, dass das gut ist für die Kubaner, es wird sich ein zweiter Währungskreislauf aus Dollar und Euro entwickeln, den der Staat nicht kontrollieren kann, nur mit seinen MLC Geschäften.
Die schlauen werden nur noch für Dollar/Euro arbeiten und so in harter Währung Wohlstand aufbauen. Für Dollar/Euro bekommst du alles, für MN nur das nötigste.
Naja, dass „das gut ist für die Kubaner“ mit diesem zweiten Währungskreislauf, erwarte ich eher nicht. Zuallererst mal ist es unsozial. Nur wer im Tourismus (momentan quasi zusammengebrochen) arbeitet oder Remesas (in 2020 minus 54% gegenüber 2019) geschenkt bekommt, beschafft zusätzliche Devisen auf die Insel. Und „für Dollar/Euro bekommst Du alles“, stimmt leider auch nicht.
Zuvorderst besteht jetzt eine enorme Inflationsgefahr. Kuba hatte sich mit seinen Kunstwährungen, niedrigen Gehältern, staatlich reglementierten niedrigen Preisen völlig von den Märkten der restlichen Welt abgekoppelt. Funktioniert halt nicht, wenn man praktisch keinerlei ernstzunehmende eigene Produktion, Landwirtschaft etc. betreibt und darum fast alles (!) zu Weltmarktpreisen aus dem Ausland importieren muss.
Am unsozialsten war die Verzweiflungstat der Regierung, Lebensmittel und sonstige Waren des täglichen Bedarfs (Drogerieartikel etc.) in die MLC-Läden umzuleiten. Wer keine USD gehortet hatte oder aus dem Ausland geschenkt bekommt, geht leer aus. Und wer USD hat, zahlt horrende Preise für bescheidene Qualität.
Die kubanische Volkswirtschaft wird niemals auf einen grünen Zweig kommen, wenn sie nicht ihre fürchterlichen Produktivitätsprobleme, insbesondere in der Landwirtschaft in den Griff bekommt.
@CarpeDiem Ich stimme dir zu 100% zu, aber das ist doch gut für die Kubaner. Der Dollar bringt die normative Kraft des Faktischen ans Tageslicht. Jeder will an Dollar ran, keiner arbeitet mehr für Pesos, der Druck auf das Regime wächst etwas zu verändern.
Sozial ist das nicht, aber das hat ja niemand behauptet, es ist real.
Was mir nur nicht klar ist, was machen die mit den Bilanzen der Staatsunternehmen, 1 CUC : 1 Peso, das geht jetzt nicht mehr, wenn die jetzt real bilanzieren müssen tritt zu Tage, dass sie alle Pleite sind. Aber das ist dann ja auch wieder gut.
Zitat von tom2134 im Beitrag #177
Was mir nur nicht klar ist, was machen die mit den Bilanzen der Staatsunternehmen, 1 CUC : 1 Peso, das geht jetzt nicht mehr, wenn die jetzt real bilanzieren müssen tritt zu Tage, dass sie alle Pleite sind. Aber das ist dann ja auch wieder gut.
Der Kurs 1:24 gilt auch für staatliche Betriebe.
Gruß
kdl
Zitat von kdl im Beitrag #178
Der Kurs 1:24 gilt auch für staatliche Betriebe.
Gruß
kdl
Und? Das heisst? Ein Betrieb der bisher 1 Mio Umsatz gemacht hat, angeblich, macht jetzt noch 41.666 Umsatz. Dem gegenüber stehen dann Ausgaben von 700.000 oä. = zahlungsunfähig.
Der Betrieb muss schließen, eine Pleitewelle rollt über das Land. Die Angestellten sind arbeitslos. Eine Situation wie in der DDR 1990-94, ohne dass es sowas gibt wie eine Arbeitslosenversicherung eines befreundeten Bruderstaates.
Ich mag mir die Situation in den nächsten 2 Jahren in Kuba gar nicht ausmalen.
#180 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Zitat von tom2134 im Beitrag #175
Die schlauen werden nur noch für Dollar/Euro arbeiten und so in harter Währung Wohlstand aufbauen. Für Dollar/Euro bekommst du alles, für MN nur das nötigste.
wieso, der Umtausch en la calle wird problemlos funktionieren. Interessant ist es nur, wenn der Yuma, die casa 1:1 in EURO bezahlt.
Zitat von flicflac im Beitrag #180Zitat von tom2134 im Beitrag #175
Die schlauen werden nur noch für Dollar/Euro arbeiten und so in harter Währung Wohlstand aufbauen. Für Dollar/Euro bekommst du alles, für MN nur das nötigste.
wieso, der Umtausch en la calle wird problemlos funktionieren. Interessant ist es, wenn der Yuma, die casa 1:1 in EURO bezahlt.
So dolle war der Wechselkurs CUC zu € auch nicht.......
#182 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Zitat von tom2134 im Beitrag #177
@CarpeDiem Ich stimme dir zu 100% zu, aber das ist doch gut für die Kubaner. Der Dollar bringt die normative Kraft des Faktischen ans Tageslicht. Jeder will an Dollar ran, keiner arbeitet mehr für Pesos, der Druck auf das Regime wächst etwas zu verändern.
Sozial ist das nicht, aber das hat ja niemand behauptet, es ist real.
Was mir nur nicht klar ist, was machen die mit den Bilanzen der Staatsunternehmen, 1 CUC : 1 Peso, das geht jetzt nicht mehr, wenn die jetzt real bilanzieren müssen tritt zu Tage, dass sie alle Pleite sind. Aber das ist dann ja auch wieder gut.
Aber das würde ja faktisch nichts ändern?
1. Ist Kuba eh von internationalen Kapitalmarkt ausgeschlossen.
2. Hat Kuba mMn eh schon auf die Auslands (Direkt-) Schulden ggü Paris-Club "defaulted" https://www.reuters.com/article/uk-cuba-...e-idUKKBN27F2WZ
3. Wissen das innerhalb Kuba auch alle. Die ausgegebene Staatsanleihen an inländische Gläubiger spielen in einer faktischen Diktatur auch keine Rolle.
Zitat von cimar im Beitrag #182Zitat von tom2134 im Beitrag #177
@CarpeDiem Ich stimme dir zu 100% zu, aber das ist doch gut für die Kubaner. Der Dollar bringt die normative Kraft des Faktischen ans Tageslicht. Jeder will an Dollar ran, keiner arbeitet mehr für Pesos, der Druck auf das Regime wächst etwas zu verändern.
Sozial ist das nicht, aber das hat ja niemand behauptet, es ist real.
Was mir nur nicht klar ist, was machen die mit den Bilanzen der Staatsunternehmen, 1 CUC : 1 Peso, das geht jetzt nicht mehr, wenn die jetzt real bilanzieren müssen tritt zu Tage, dass sie alle Pleite sind. Aber das ist dann ja auch wieder gut.
Aber das würde ja faktisch nichts ändern?
1. Ist Kuba eh von internationalen Kapitalmarkt ausgeschlossen.
2. Hat Kuba mMn eh schon auf die Auslands (Direkt-) Schulden ggü Paris-Club "defaulted" https://www.reuters.com/article/uk-cuba-...e-idUKKBN27F2WZ
3. Wissen das innerhalb Kuba auch alle. Die ausgegebene Staatsanleihen an inländische Gläubiger spielen in einer faktischen Diktatur auch keine Rolle.
Du meinst sie lassen defizitäre Betriebe einfach weiter wirtschaften und die Zentralbank "weist" ihnen das benötigte Geld einfach zu? Könnte man machen, ist dann eine ähnliche Situation wie mit der EZB und den überschuldeten Staaten Europas.
flicflac
Ich glaube nicht, das Dir irgendein Cubaner was schenkt. Bei € und Dollar werden
halt die CP Preise dezent angehoben
#187 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Ich denke, ich hoffe, ich liege falsch, der Grund für die Erhöhung der Miete von Privathäusern CASA PARTICULAR wird als Gründe angeführt: beträchtliche Erhöhung von Strom, Wasser, Reinigung und Zahlung von Steuern, Reinigung usw. Obwohl die Zahlung in Euro oder Dollar nicht vorgeschrieben ist, werden sie sehen, dass die kubanische Fantasie keine Grenzen hat.-Willkommen ins Land der Falle
Zitat von tom2134 im Beitrag #185Zitat von cimar im Beitrag #182Zitat von tom2134 im Beitrag #177
@CarpeDiem Ich stimme dir zu 100% zu, aber das ist doch gut für die Kubaner. Der Dollar bringt die normative Kraft des Faktischen ans Tageslicht. Jeder will an Dollar ran, keiner arbeitet mehr für Pesos, der Druck auf das Regime wächst etwas zu verändern.
Sozial ist das nicht, aber das hat ja niemand behauptet, es ist real.
Was mir nur nicht klar ist, was machen die mit den Bilanzen der Staatsunternehmen, 1 CUC : 1 Peso, das geht jetzt nicht mehr, wenn die jetzt real bilanzieren müssen tritt zu Tage, dass sie alle Pleite sind. Aber das ist dann ja auch wieder gut.
Aber das würde ja faktisch nichts ändern?
1. Ist Kuba eh von internationalen Kapitalmarkt ausgeschlossen.
2. Hat Kuba mMn eh schon auf die Auslands (Direkt-) Schulden ggü Paris-Club "defaulted" https://www.reuters.com/article/uk-cuba-...e-idUKKBN27F2WZ
3. Wissen das innerhalb Kuba auch alle. Die ausgegebene Staatsanleihen an inländische Gläubiger spielen in einer faktischen Diktatur auch keine Rolle.
Du meinst sie lassen defizitäre Betriebe einfach weiter wirtschaften und die Zentralbank "weist" ihnen das benötigte Geld einfach zu? Könnte man machen, ist dann eine ähnliche Situation wie mit der EZB und den überschuldeten Staaten Europas.
Das Grundproblem Kubas ist, dass Sie ausländische Devisen für Import brauchen, weil sie sich nicht annähernd selbst versorgen können und erst Recht nicht auf dem Niveau, das einige (unterschiedliche) Profiteure des Systems bisher gewohnt sind.
Die Auslandsüberweisungen der Exil-Kubaner und die Touristen-Dollars halten das System am Leben. Deswegen könnten defizitäre/insolvente Staatsbetriebe, ineffiziente Strukturen etc. bestehen bleiben, auch wenn der Staat defacto "Pleite" ist. Wobei man Pleite nicht unbedingt sagen kann, der Staat hat ja eher ein Liquiditätsproblem mit USD/EUR etc...
#189 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
#190 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #189Zitat von cimar im Beitrag #182
1. Ist Kuba eh von internationalen Kapitalmarkt ausgeschlossen.
Wie kann Kuba dann Schulden machen?Zitat
2. Hat Kuba mMn eh schon auf die Auslands (Direkt-) Schulden ggü Paris-Club "defaulted"
Sie leihen sich bei den Staaten direkt Geld, quasi Schuldscheine. Sie können keine Schulden über den Kapitalmarkt(Börse) ausgeben/ emittieren...
@flicflac....Was möchtest du von Menschen verlangen, die keine Ahnung von Ersparnissen oder Kapitalmarkt haben? Natürlich werden sie versuchen (!!!!!) den im Land Kuba erlittenen Inflationsrate anzuwenden, um ihn an die Zahlung der harten Währung in Dollar oder Euro weiterzugeben
#194 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Zitat von flicflac im Beitrag #193
was ich durchaus nachvollziehen kann.
Falko sagt aber, wenn einer in EURO bezahlt, werden die Preise angehoben. Bezahlt einer in CUC, dann nicht.
Und diese Logik verstehe ich wirklich nicht; ob vom Cubaner oder vom Deutschen ?!?
Dann sind wir ja quitt, da ich deine Logik von 1/3 günstiger auch nicht raffe. Da sind wir ja nun
beide mit nachdenken beschäftigt 😜
#195 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Wenn der Preis fürs CP in nationaler Währung ausgeschrieben ist, kannst du durch entweder direkte Zahlung in Euro/Dollar 1/3 zum offiziellen Wechselkurs sparen, oder aber durch Tausch en la calle. Deinem Verhandlungsgeschick sind da keine Grenzen gesetzt.
#197 RE: Über die Dringlichkeit der Währungsunion in Kuba
Deine Scharfsinnigkeit im Umgang mit dem Preis besteht darin, wenn er/sie /CP die Zahlung in Euro oder Dollar verlangen, dieses nicht dazu berechtigt ist, da das Steuergesetz dies nicht zulässt. Sie haben also mehr Handlungsspielraum und du kannst für dich fordern einen günstigeren Preis, also eine kräftige Senkung der Miete...theoretisch
der Miete
Zitat von tom2134 im Beitrag #177Schön auf den Punkt gebracht!
Der Dollar bringt die normative Kraft des Faktischen ans Tageslicht. [...] Sozial ist das nicht, aber das hat ja niemand behauptet, es ist real.
Zitat von tom2134 im Beitrag #177
Was mir nur nicht klar ist, was machen die mit den Bilanzen der Staatsunternehmen, 1 CUC : 1 Peso, das geht jetzt nicht mehr, wenn die jetzt real bilanzieren müssen tritt zu Tage, dass sie alle Pleite sind.
Zitat von tom2134 im Beitrag #179So habe ich das auch irgendwo gelesen. Die unrentablen Betriebe sollen noch während einer Übergangszeit von einem Jahr Unterstützung bekommen und dann geschlossen werden. Das dürfte wohl einen sehr hohen Anteil der Staatsbetriebe betreffen...
Ein Betrieb der bisher 1 Mio Umsatz gemacht hat, angeblich, macht jetzt noch 41.666 Umsatz. Dem gegenüber stehen dann Ausgaben von 700.000 oä. = zahlungsunfähig.
Der Betrieb muss schließen, eine Pleitewelle rollt über das Land. Die Angestellten sind arbeitslos.
Zitat von Quimbombó im Beitrag #199
So habe ich das auch irgendwo gelesen. Die unrentablen Betriebe sollen noch während einer Übergangszeit von einem Jahr Unterstützung bekommen und dann geschlossen werden. Das dürfte wohl einen sehr hohen Anteil der Staatsbetriebe betreffen...
Das habe ich auch gelesen. Dass dann sehr viele Staatsbetriebe schließen müssen, ist sehr wahrscheinlich.
Das sagt sich so leicht. Spannend wird dann das Schicksal der Beschäftigten. Eine Arbeitslosigsversicherung gibt es ja nicht und schon bisher zahlen die Betriebe in gut sozialistischer Manier nichts, wenn sie vorübergehend schließen.
Was dann mit den tausenden von Arbeitslosen geschehen soll, wird der Regierung noch Kopfzerbrechen bereiten.
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