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Treibstoff-Mangel in Kuba
Ich lese SZ, Zeit, FAZ, NZZ, Economist, El pais und Guardian. Aber auch auf tagesschau.de und Heute.de wurde darüber berichtet. Deinen Eindruck kann ich also absolut nicht teilen.
Zum staatlichen Einfluss: Deutschland gehört zu den 20 Ländern mit der freiesten Presse, Kuba zu den 20 mit den unfreiesten Presse. Da gibt es nichts zu relativieren. Bei uns ist die Presse frei, auf Kuba nicht.
Und weil dich etwas interessiert, bedeutet nicht dass es viele in Deutschland interessiert.
#53 Treibstoff-Mangel in Kuba
Also Meinungs- und Pressefreiheit bedeutet nicht, dass jeder in jedem Presseerzeugnis die Infos findet, die er erwartet, sondern lediglich, dass keine Zensur von staatlicher Seite stattfindet.
Allerdings bin ich mit Timo: Das Thema Kuba interessiert außerhalb unseres Dunstkreises sogut wie niemanden (empirisch "erforscht"), ebensowenig der Reissack, der neulich in Timbuktu statt in China umgefallen ist.
Wer meint, Kuba finde in unseren Medien zuwenig Beachtung, der sollte auch gleichzeitig mal die Nachrichtenlage über die DomRep, Ecuador oder Suriname checken und vergleichen.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #53
Das Thema Kuba interessiert außerhalb unseres Dunstkreises sogut wie niemanden (empirisch "erforscht"), ebensowenig der Reissack, der neulich in Timbuktu statt in China umgefallen ist.
also in meinem Freundes und Bekanntenkreis ist das Interesse an Kuba bedeutend höher als an Timbuktu, dem chinesischen Reissack, und den neusten Irrungen und Wirrungen des englischen Königshauses zusammen. Vielleicht hast Du einfach die falsche Stichprobe erwirscht für Deine empirischen Studien.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #53
Also Meinungs- und Pressefreiheit bedeutet nicht, dass jeder in jedem Presseerzeugnis die Infos findet, die er erwartet, sondern lediglich, dass keine Zensur von staatlicher Seite stattfindet.
Allerdings bin ich mit Timo: Das Thema Kuba interessiert außerhalb unseres Dunstkreises sogut wie niemanden (empirisch "erforscht"), ebensowenig der Reissack, der neulich in Timbuktu statt in China umgefallen ist.
Wer meint, Kuba finde in unseren Medien zuwenig Beachtung, der sollte auch gleichzeitig mal die Nachrichtenlage über die DomRep, Ecuador oder Suriname checken und vergleichen.
Es ist meines Erachtens ein generelles Problem der deutschen Medien, dass es eine starke Fixierung auf Deutschland und die unmittelbaren Nachbarn gibt und Berichte über Länder des globalen Südens zu kurz kommen. Die BBC zeigt, dass es auch besser geht - was sicherlich auch der britischen Kolonialgeschichte geschuldet ist, aber sich eben auch positiv in einem weiteren Horizont bemerkbar macht. Auch die BBC schreibt nicht ständig über Kuba, aber alle wichtigen Ereignisse werden zeitnah und sachlich aufgegriffen, im Gegensatz zu Tagesschau und Co, die meistens nur die DPA-Meldung verwurschteln und um ein paar polemische Sätze ergänzen, sollten sie überhaupt berichten.
Du kannst die BBC nicht mit deutschen Medien vergleichen.
Die BBC ist ein englisches Leitmedium, Englisch ist im Gegensatz zu Deutsch Weltsprache. Die BBC hat Leser/Hörer/Zuschauer auf der ganzen Welt. Im Gegensatz zu Deutsch wird Englisch auch in der Karibik gesprochen, dementsprechend hat die BBC auch Nachrichten über die Karibik.
Einem Einowhner von Jamaika interessiert Kuba sicherlich mehr als Lieschen Müller aus Hannover. Aus diesem Grunde berichten deutsche Medien kaum über das Thema.
Die Deutsche Weller als Auslandsnachrichtensender ist am ehesten mit der BBC vergleichbar. Die hat auch schon mehr über Kuba als Tagesschau und Co.
#58 Treibstoff-Mangel in Kuba
Zitat von reyney im Beitrag #56
Es ist meines Erachtens ein generelles Problem der deutschen Medien, dass es eine starke Fixierung auf Deutschland und die unmittelbaren Nachbarn gibt und Berichte über Länder des globalen Südens zu kurz kommen.
Selbst wenn du rechts hast, hat das nullkommanix mit fehlender Pressefreiheit, vulgo stáatlicher Zensur zu tun. Es gibt, abgesehen von der von Timo schon genannten DW kein international bedeutsames Medium à la CNN oder BBC. Und deutsche Medien berichten über das, was den gemeinen Deutschen interessiert. Wenn du wissen willst, was staatliche Pressezensur ist, gucke dich bitte bei den Diktaturfrunden in Kuba, Venezuela, Russland oder China um! Und bei der Gelegenheit kannst du mal die hervorragende Auslandsberichterstattung der kubanischen Staatsmedien beschreiben. Da findet abgesehen von Jubelpropaganda über Misiones und Blockadegeheule nämlich rein gar nichts statt.
Eine Freundin von mir ist seit mittlerweile 3 Wochen ohne Anklage in Havanna im Knast, um von dort nach Holguin überführt zu werden. Dort laege eine Anklage wegen Unzucht vor. Wegen dem ausgerufenen Treibstoffmangel finden diese Überführungen gerade nicht statt. Eine Uebernahme der Transportkosten meinerseits wird abgelehnt. Ein Anwalt kann nicht taetig werden, wegen angeblich vorliegender hoeherer Gewalt. Sie ist zwar keine Journalistin, aber dieses Thema findet nirgendwo Widerhalli in der kubanischen Propagandapresse. Tiefstes Mittelalter. Inakzeptabel. Du kannst nur behaupten, dass es keine Pressezensur in Kuba gibt, weil es gar keine Presse in Kuba gibt, die diesen Namen ueberhaupt verdient.
Zitat von Tigo im Beitrag #32
@ElHombreBlanco
Erzähl doch keine Propagadalügen. Immer schön bei der Wahrheit bleiben. Periodismo de Barrio ist ohne weiteres aufrufbar aus Kuba. Siehe Screenshot. Andere in Kuba lebende können das gerne bestätigen. Nur weil kein Kubaner ihr Zeugs liest, heissts nicht, dass es zensiert wird. Im Knast ist die Olle auch nicht. Ist sonst ein Journalist im Knast in Kuba? Nein..also what? Weißt du wer im Knast ist? Julian Assange...
Konkrete Auswirkungen. Viazul hat den Verkehr nahezu eingestellt. Reseevierungen bei den nationalen Busverbindungen werden ausgezahlt. Sämtliche Geschäfte schließen um 16 Uhr, die Banken um 14 Uhr. In Havanna fahren so gut wie keine Busse mehr. Particulares muessen lange beim Tanken anstehen, machen aber das Geschäft ihres Lebens. Auch die Ueberland Camiones kriegen irgendwoher ihren Diesel. Inzwischen kostet Havanna Holguin 14 Cuc. Die meisten Tankstellen bleiben geschlossen. Die Kubaner warten auf die Apagones. In DER Zeitung kein Wort darueber. Im Fernsehen ein Hoch auf die NATIONALE Solidarität. Gruselig
#63 RE: Treibstoff-Mangel in Kuba
Zitat von Jose Ramon im Beitrag #63
Wieso ist der Präsident so optimistisch, dass die Tanker im Oktober wieder anlegen. Kommen dann russische?
Entweder bekommt Kuba wieder Öl, oder es kommt zu einem weitgehenden Totalzusammenbruch der kub. Wirtschaft.
Als nächstes fallen bald viele Kraftwerke aus, da auch dort das Öl fehlt.
In der staatlichen Landwirtschaft setzt die Regierung jetzt wieder auf Ochsen.
Real hat die zweite Sonderperiode für Kuba begonnen, nur das es jetzt, bedingt durch den Zusammenbruch von Venezuela, keinen schnellen Ausweg gibt.
Das Einzige was weiter perfekt funktioniert, ist die staatliche Repression, welche bisher jedwede große Demonstrationen bereits im Vorfeld verhindert.
#65 RE: Treibstoff-Mangel in Kuba
Zitat von jojo1 im Beitrag #64Zitat von Jose Ramon im Beitrag #63
Wieso ist der Präsident so optimistisch, dass die Tanker im Oktober wieder anlegen. Kommen dann russische?
Entweder bekommt Kuba wieder Öl, oder es kommt zu einem weitgehenden Totalzusammenbruch der kub. Wirtschaft.
Als nächstes fallen bald viele Kraftwerke aus, da auch dort das Öl fehlt.
In der staatlichen Landwirtschaft setzt die Regierung jetzt wieder auf Ochsen.
Real hat die zweite Sonderperiode für Kuba begonnen, nur das es jetzt, bedingt durch den Zusammenbruch von Venezuela, keinen schnellen Ausweg gibt.
Das Einzige was weiter perfekt funktioniert, ist die staatliche Repression, welche bisher jedwede große Demonstrationen bereits im Vorfeld verhindert.
Buenas
Demonstrationen helfen aber auch nichts. Einzig, dass sich die Rübe, Rubio und Co freut.
Saludos
#66 RE: Treibstoff-Mangel in Kuba
#67 RE: Treibstoff-Mangel in Kuba
Zitat von Varna 90 im Beitrag #66
Gerade habe ich gelesen, dass als Transportmittel verstärkt Kutschen eingesetzt werden sollen.
(Quelle: Südtirol News * vor 2 Stunden)
Kuba ordnet Einsatz von 4000 Ochsengespannen an
Ein aktueller Bericht zu den Folgen des Ölmangels in Kuba:
https://www.cibercuba.com/noticias/2019-...fectan-choferes
Zitat
....
El activista y taxista privado cubano Oscar Casanella también comentó que a veces puede tomarle un día completo encontrar una gasolinera abierta al público.
Contó que el viernes pasado esperó más de 3 horas en el Cupet de G y 25, en el Vedado, para cargar un poco de combustible.
Durante la última semana las colas en Cuba para comprar combustible se extienden hasta la madrugada.
A la vez, la crisis del transporte se agrava y las paradas están rodeadas de inspectores que exigen a los carros estatales recoger pasajeros.
Hace apenas unos días circuló un video donde una trabajadora de Cupet le dice a los clientes de una gasolinera que solo vende combustible a “diplomáticos, al Ministerio del Transporte y a Salud Pública”.
Gleichzeitig verschlechtert sich die ohnehin schon schwierige allgemeine Versorgungslage - bis hin zum Mangel an lebenswichtigen Arzneimitteln.
#71 RE: Treibstoff-Mangel in Kuba
Auf der Homepage von Viazul ist jetzt Folgendes zu finden:
La Empresa de Ómnibus Nacionales (EON), informa que a partir del 16 de septiembre de 2019 y hasta nuevo aviso, varias de nuestras salidas estarán afectadas debido a las limitantes de combustible que afronta el país.
Cualquier duda e inquietud puede consultarnos a sales@viazul.com
Sehr hilfreich für Betroffene ...
Der Treibstoffmangel hat auf jeden Fall auch massive Auswirkungen für Touristen, insbesondere wenn diese nicht nur in einem Hotel auf Varadero usw. bleiben wollen:
- Die Viazulbusse fahren kaum noch, bereits gebuchte Tickets werden storniert.
- Mietwagen bekommen auch kaum noch Benzin und wenn dann mit langen Wartezeiten.
- Die Zugverbindung mit neuem Wagenmaterial fährt zwar noch, es wird aber schwierig sein, an Tickets zu kommen, da die Zugverbindung wg. dem Ausfall der Busse überlastet ist.
- Bei weiterem Ausbleiben von Öllieferungen sind auch die internationalen Flugverbindungen nicht mehr sichergestellt, da dann die Kerosinversorgung an den Flughäfen ebenfalls zusammenbrechen wird und es sich für die Ferienflugzeuge nicht rentiert, eine teure Zwischenlandung nur zum Tanken auf einer Nachbarinsel durchzuführen. Die nationalen Flugverbindungen zw. den kubanischen Städten würde ich aber auf jeden Fall für nicht mehr lange als gesichert einstufen.
- Die Stromversorgung hat aus gutem Grund Priorität, aber auch deren Kraftwerke sind auch auf Öllieferungen aus dem Ausland angewiesen. Die in Hotels teils vorhandenen Notstromaggregate brauchen aber auch Diesel oder Benzin.
Gerade eben bekam ich die Mitteilung, dass auch die Paketzustellung innerhalb von Kuba ins Oriente nicht mehr garantiert ist. Die wenigen noch fahrenden Viazulbusse dürfen außerdem auch keine dringenden Sendungen mitnehmen, dies gilt selbst für den Transport dringender Medikamente.
Der orange Sadist kann es nicht lassen andere zu quälen:
Zitat
SPON: Ausfuhren nach Kuba Trump-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen Venezuelas Ölexport
Maduro sei eine "kubanische Marionette": Vor der Uno geht Donald Trump Venezuelas Machthaber erneut hart an. Die US-Regierung nimmt derweil die Ölausfuhren des Krisenlandes ins Visier.
Aber mit ein wenig Glück könnte er der erste US-Präsi sein, der durch ein Impeachment-Verfahren des Amtes enthoben wird.
Zitat
SPON: Ukraine-Affäre US-Demokraten starten erste Schritte für mögliche Amtsenthebung Trumps
Angesichts neuer Vorwürfe gegen den US-Präsidenten leiten die Demokraten erstmals eine Untersuchung zu einem Amtsenthebungsverfahren ein. Nancy Pelosi, Vorsitzende im Repräsentantenhaus, wirft Trump Verfassungsbruch vor.
#75 RE: Treibstoff-Mangel in Kuba
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