Raúl Castro ist einfach zu verstehen: Er will sein Regime retten, alles Andere ist zweitrangig.

Und dies bedeutet auch weiterhin, dass Oppositionsgruppen und freie Meinungsäußérung mit Gewalt unterdrückt werden, mit bezahlten Schlägertrupps und mit Verhaftungen .

Wenn er jetzt eine Verbesserung der politischen Beziehungen zu den USA erreicht, reduziert er damit auch den Einfluss und die staatliche Unterstützung ( zumindest durch die Bundesregierung der USA ) der exilkubanischen Opposition .

Da in Kuba ein altersbedingter Machtwechsel an der obersten Führungsspitze zwingend in den nächsten Jahren ansteht, führt die ganze aktuelle Entwicklung eher dazu, dass es die kubanische Opposition noch schwerer haben wird, diesen erwarteten Führungswechsel zu nutzen um das Regime zu stürzen.

aus dem ehemaligen zweiten Mann der Riege soll nun ein diplomatischer Staatsmann werden. An seinen Fingern klebt auch Blut, mit seinen Taten wurde millionenfach Unrecht enfacht. Nur ein Tausch der Uniform gegen einen Markenanzug und Handschuetteln mir einen peinlichen und erfolglosen US Praesi macht das nicht vergessen. Wenn das alles so einfach waere......

Zitat von falko1602 im Beitrag #4

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Zitat von Santa Clara im Beitrag #3

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.....Wenn das alles so einfach waere......

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Scheint aber doch so einfach zu sein.

Heute Du sein Freund, morgen Du sein Feind
falko

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Meine Meinung ist ganz klar die Castro Bande spielt auf Zeit . Der Vorzeigeneg.....im Weisen Haus hat eh nichts zu Entscheiden (auser jedes Jahr den Weihnachtsbaum an zu schalten). Das kubanische Volk kann eigentlich nur auf Hillary Clinton hoffen . Mit einer Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse in beiden Kongress kann da was richtig Großes passieren . Aber das waeren wieder zwei Jahre Stillstand .

Zitat von Montishe im Beitrag #6

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Meine Meinung ist ganz klar die Castro Bande spielt auf Zeit . Der Vorzeigeneg.....im Weisen Haus hat eh nichts zu Entscheiden (auser jedes Jahr den Weihnachtsbaum an zu schalten). Das kubanische Volk kann eigentlich nur auf Hillary Clinton hoffen . Mit einer Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse in beiden Kongress kann da was richtig Großes passieren . Aber das waeren wieder zwei Jahre Stillstand .

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Zitat

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Raúl Castro sorgte auf dem Amerika-Gipfel in Panama für Aufsehen. In seiner knapp einstündigen Rede nannte er US-Präsident Obama einen “ehrlichen Mann” – ungewohnte Töne aus dem sozialistischen Kuba. Hinter dem ersten offiziellen Treffen zwischen Raúl Castro und Barack Obama steht ein dickes Fragezeichen. Welchen Kurs verfolgt Kubas Präsident bei der Wiederannährung an die USA?

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Zitat

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Spätestens mit dieser Rede trat Raúl Castro endgültig aus dem Schatten seines Bruders hervor. Dieser steht nach eigenen Aussagen zwar hinter dem Dialog mit den Vereinigten Staaten, ließ allerdings verkünden dass er den USA auch weiterhin nicht trauen werde: “Weder vertraue ich der US-Politik, noch habe ich ein Wort mit ihnen gewechselt”, schrieb Fidel Castro Ende Januar in einem offenen Brief an die kubanische Studentenorganisation FEU. Deutlicher haben sich die beiden Castro-Brüder bisher noch nie in der Öffentlichkeit voneinander abgegrenzt.

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Zitat von reyney im Beitrag #9

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Zitat

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Raúl Castro sorgte auf dem Amerika-Gipfel in Panama für Aufsehen. In seiner knapp einstündigen Rede nannte er US-Präsident Obama einen “ehrlichen Mann” – ungewohnte Töne aus dem sozialistischen Kuba. Hinter dem ersten offiziellen Treffen zwischen Raúl Castro und Barack Obama steht ein dickes Fragezeichen. Welchen Kurs verfolgt Kubas Präsident bei der Wiederannährung an die USA?

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Quelle: Cuba heute

Meine Interpretation von Raúl Castros Politik.

Eine Schlußfolgerung vorneweg:

Zitat

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Spätestens mit dieser Rede trat Raúl Castro endgültig aus dem Schatten seines Bruders hervor. Dieser steht nach eigenen Aussagen zwar hinter dem Dialog mit den Vereinigten Staaten, ließ allerdings verkünden dass er den USA auch weiterhin nicht trauen werde: “Weder vertraue ich der US-Politik, noch habe ich ein Wort mit ihnen gewechselt”, schrieb Fidel Castro Ende Januar in einem offenen Brief an die kubanische Studentenorganisation FEU. Deutlicher haben sich die beiden Castro-Brüder bisher noch nie in der Öffentlichkeit voneinander abgegrenzt.

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Wenn man reden will, muss man sich mit einem gewissen Maß an Respekt verständigen. Das gilt immer für beide Seiten; Castro und Obama machen es vor. Man kann sich 50 Jahre lang voneinander isolieren, oder an einen Tisch setzen und versuchen für beide das mögliche rauszuholen. Irgendwo war klar, dass Fidel diese neue Ära nicht mehr einleiten konnte und wollte. Das sollte auch dem letzten zu verstehen geben, dass Raúl keine Marionette seines Bruders ist und niemals war.

Zitat von reyney im Beitrag #11

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Irgendwo war klar, dass Fidel diese neue Ära nicht mehr einleiten konnte und wollte.

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Zitat von Santa Clara im Beitrag #12

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Tendenz, er tendiert auf eine Art Pinochet Loesung!

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Zitat von Manzana Prohibida im Beitrag #13

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Zitat von Santa Clara im Beitrag #12

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Tendenz, er tendiert auf eine Art Pinochet Loesung!

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Aber nur eine "Art" - Raul hat nicht vor, wie Pinochet, die Verfassung dahingehend zu ändern, dass es freie Wahlen gäbe - in den anderen Punkten - also nach seinem Amtsverzicht bzw. der letzten angekündigten Wahlperiode - vielleicht noch Oberbefehlshaber der Armee zu bleiben und sich als Abgeordneter Immunität zu sichern, wirst du wohl recht haben...

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Was die Zukunft des politischen Systems angeht, wird Raúl wohl auf minimale Veränderungen setzen. Würde sich Kuba offen zu einer Art Militärdiktatur wandeln, würde dies der Poder Popular (und damit der gesamten Revolution) jegliche Legitimität rauben. Vermutlich wird man eher im Stile Chinas mit Dezentralisierung, Amtszeitbegrenzung auf 2x5 Jahren, etc. versuchen das bestehende System zu straffen und für mehr Transparenz bei gleichzeitiger Beibehaltung des Einparteiensystems zu sorgen.

Wenn es keine Militaerdiktatur ist, was ist es denn fuer eine Diktatur?

Wäre ja für das cubanische Latino-Volk auch nicht das Schlechteste...nur noch China durch Vietnam ersetzen (damit es nicht gleich zu krass in Richtung Turbokapitalismus geht)

Trotz des hohen Anteils von Generälen an der jetzigen Regierung, kann man meiner Einschätzung nach in Kuba nicht von einer Militärdiktatur sprechen. Was sich unter der Uniform verbirgt, ist dafür einfach zu verschieden von den klassischen militärischen Traditionslinien anderer lateinamerikanischer Länder. Viele der Generäle waren zivile Führer der Bewegung des 26. Juli und entstammen nicht irgendwelchen Generalsfamilien, sie kamen erst durch die Revolution bzw. durch ihren Einsatz in Angola zu militärischen Ehren und genossen oftmals eine ganz und gar unmilitärische Sozialisation. Last but not least wurde die kubanische Armee nach 1959 komplett aufgelöst und unter neuen Prämissen von Grund auf neu besetzt, sie genießt relativ hohes Ansehen innerhalb der Bevölkerung und hat sich noch nie offen in den politischen Prozess eingemischt. Man muss vorsichtig sein, dass für Lateinamerika bekannte Militär vs. Politik Schema 1:1 auf Kuba zu übertragen.

Die Integration von Massenorganisationen und zivilen Vertretern in den politischen Prozess, sowie die zahlreichen Phasen der Konsensfindung, politischen Mobilisierung und Einbeziehung der Interessen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen charakterisiert Kuba (und da übernehme ich von Kapcia) eher als ein (neo)korporatistisches System.

Die meisten sind keine Generaele, sondern im Status Oberst, coronels! In der SU wurde alle hohen Militaers auf Militaerschulen geschult. Den Angola Krieg und das schlimmste Ereignis unter Castro zu erwaehnen, sehe ich ganz anders. Wehrpflichtige verheizen als Kanonenfutter in Angola und dann als militaerische Ehre auspreisen, auweia.
Wer sagt das denn, dass die FAR hohes Ansehen geniesst? Das militaer wird genau so kontrolliert oder noch mehr als das gemeine Volk. Man hat ja gesehen, was mit Ochoa passierte. Ansehen? Laecherlich, Angst meinst Du wohl!
Das integrieren von zivilen Vertretern sieht wohl so aus, dass die Schlaegertrupps provozieren und Fidel, Fidel bruellen?

Zitat von Santa Clara im Beitrag #19

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Wer sagt das denn, dass die FAR hohes Ansehen geniesst?

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Zitat

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The FAR enjoys high prestige in Cuban society and remains a prime conduit for upward social mobility, with 50 percent of officers requiered to be children of peasants or workers and being particularly open to women. […] During the "special period" after the loss of Soviet subsidies, the FAR became Cubas "go-to" institution in terms of problem solving.

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Zitat von reyney im Beitrag #20

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Auch hier sieht man noch einmal die Unterschiede zu anderen Armeen Lateinamerikas.

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Also Santa, mal ehrlich - ich denke schon, dass Cuba nicht mit einer "klassischen" Militärdiktatur wie meinethalben Myanmar, Chile zu Pinochets Anfangszeiten, Nordkorea und anderen zu vergleichen ist - dass das Militär nicht beliebt ist: geschenkt (wo ist es das schon?) Cuba ist da in meinen Augen eher wie die DDR, etwas härter vielleicht, sagen wir wie Vietnam, aber eben keine klassische Miltärdiktatur...

Zitat von Manzana Prohibida im Beitrag #22

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Also Santa, mal ehrlich - ich denke schon, dass Cuba nicht mit einer "klassischen" Militärdiktatur wie meinethalben Myanmar, Chile zu Pinochets Anfangszeiten, Nordkorea und anderen zu vergleichen ist - dass das Militär nicht beliebt ist: geschenkt (wo ist es das schon?) Cuba ist da in meinen Augen eher wie die DDR, etwas härter vielleicht, sagen wir wie Vietnam, aber eben keine klassische Miltärdiktatur...

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@ EHB: Dass die FAR relativ hohes Ansehen genießen liest man in der Forschungsliteratur häufiger. Die Begründungen lauten meist: hohe soziale Mobilität –> Aufstiegschancen & berufliche Perspektive, jeder war schon mal dabei, Prestige durch Angola und Landesverteidigung (Giron), nicht Teil des Repressionsapparates, "hält die Wirtschaft am laufen".
Ich persönlich kann aus meinem kubanischen Bekanntenkreis zumindest bestätigen: Während Polizei und MININT gelinde gesagt ein Imageproblem haben, trifft dies auf die FAR nicht zu. Ein Freund von mir bezeichnete auf Nachfrage die FAR-Leute als "mucho más humilde y sincero" im Vergleich zu den Mitgliedern der anderen beiden Institutionen.

Zitat

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Overall, the FAR's prestige was enhanced as a result of its "internationalist" role, in which the Cuban forces were generally considered to have acquitted themselves well. Both this "internationalist" experience and the ethos of professionalism instilled over the past two decades were important in the FAR's development as an institution, one that might be capable of managing the changes that it would have to embrace during the course of the 1990s.

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