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Kuba feiert Castros Rückkehr und nimmt Abschied
Ein halbes Jahrhundert hat der Revolutionsführer das Land allein beherrscht
Havanna/dpa. Am 2. Dezember, 50 Jahre nach seiner Rückkehr nach Kuba, wird in Havanna der 80. Geburtstag von Präsident Fidel Castro gefeiert. Ob der Jubilar wie vom Protokoll geplant, persönlich dabei sein kann, ist unklar. Denn dann werden 129 Tage vergangen sein, seit der «Maximo Lider» sich krankmeldete. Am 31. Juli legte er die Führung des Landes in die Hände seines Bruders und Stellvertreters Ral und einiger anderer Gefolgsleute. Damit begann 47 Jahre nach der kubanischen Revolution die Zeit des Übergangs der Macht. Ein halbes Jahrhundert hat der Revolutionsführer das Land allein beherrscht.
Castro selbst verfügte damals, dass die Feiern zu seinem Geburtstag vom 13. August auf den 2. Dezember verlegt wurden: Ein symbolträchtiges Datum, weil am 2. Dezember 1956, Fidel selbst, Ral und 80 Rebellen mit der Yacht «Granma» aus dem mexikanischen Exil heimkehrten, um den Diktator Fulgencio Batista zu stürzen.
Die aktuelle Inszenierung des Übergangs, die Sicherstellung der Macht auf der größten Antilleninsel ist weitgehend geglückt. Nach der offiziellen Sprechart geht die von Fidel eingeleitete Revolution mit Ral Castro und den anderen weiter. Die Kubaner haben sich daran gewöhnt, nicht mehr von Fidel, dem «Maximo Lider», dem «Commandante en Jefe», regiert zu werden.
Die stundenlangen Fernsehmonologe, mit denen der unermüdliche Castro Jahrzehnte lang jeden Donnerstag sein Volk bearbeitete, sind Geschichte. Nur fünf Mal wurden in den zurückliegenden vier Monaten Videos mit dem kranken 80-jährigen ausgestrahlt, und einige Fotos mit ausgewählten Besuchern.
Dies und die Äußerungen der neuen Führer sollten belegen, dass es Castro von Tag zu Tag besser gehe. Und am 2. Dezember werde er wie vor 50 Jahren zurückkehren, nicht aus dem Exil dieses Mal, sondern aus dem Hospital, wird propagiert. Doch bleibt unklar, ob dieser letzte Akt sozialistischer Regierungskunst Wirklichkeit werden wird.
Den Kubanern selbst wird es nach vier Monaten zunehmend egal, ob der Revolutionsführer auf der Tribüne anwesend sein wird, wenn die Armee marschiert und die «Massen» seinen Geburtstag nachfeiern. In den vergangenen vier Monaten ist nämlich nicht viel geschehen. Niemand hat Kuba angegriffen, keiner hat einen Aufstand angezettelt, niemand ging auf die Straße, niemand sagte öffentlich seine kritische Meinung. Es gab keine Meuterei und keine Verschwörung.
Dafür hat sich Kuba international weiter profiliert, hat die Präsidentschaft der Blockfreien Staaten übernommen und wird nicht müde, den Imperialismus der USA anzuprangern, wie zu Zeiten Castros. Aber im Land ist es ruhig. Ein Durchschnitts-Kubaner verdient weiterhin im Monat umgerechnet rund 20 Dollar und nach wie vor kann er sich davon gerade mal zehn Liter Milch kaufen. Oder acht Liter Rum. Oder zwei Flaschen Olivenöl. «Ich wäre überglücklich, wenn ich wenigstens 200 konvertible Pesos (160 Euro) im Monat hätte», klagt eine kubanische Mutter.
«Die Menschen sind apathisch,» erklärt der Dissident Oscar Espinosa die Gemütslage der Kubaner wenige Tage vor dem Fest. «Sie haben erstaunlicherweise nur wenig Interesse am Gesundheitszustand des Präsidenten.» Die meisten Kubaner seien damit beschäftigt, den Alttag zu organisieren, und müssten jeden Tag ums Überleben kämpfen, erklärt auch die Dissidention Marta Beatriz Roque. Die Menschen warten, schweigen und hoffen, dass sich bald etwas an ihrer wirtschaftlichen Lage etwas ändert. «Die große Mehrheit will nicht so weiterleben», sagt eine Taxifahrerin.
Das weiß auch die neue Führung, so glauben internationale Beobachter. «Fidel wird derzeit zur Absicherung des Übergangs noch benötigt», meint ein Wirtschaftsvertreter. In Hintergrund sei der Machtkampf entbrannt für die Zeit danach.
300 000 Menschen werden am Samstag für den Umzug in Havanna mobilisiert, so hat es die staatliche Propaganda verfügt. Ein Fidel Castro wird auf jeden Fall dabei sein. Der älteste Sohn Castros, der Physikprofessor «Fidelito» Castro, wird rechtzeitig von einer Reise nach Bayern zurück sein, um an dem Fest teil zu nehmen. Es könnte ein Teil des Abschieds sein.
Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServ...id=994342720546
Nos vemos
Dirk
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Steht doch dort---
In Antwort auf:
Castro selbst verfügte damals, dass die Feiern zu seinem Geburtstag vom 13. August auf den 2. Dezember verlegt wurden:
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#4 RE: Kuba feiert Castros Rückkehr und nimmt Abschied
Der 30 1/2 jährige Castro setzte an Land und verlor dabei ca. 80% seiner MItstreiter. Nur ca. 12 bis 13 konnten sich in die Sierra Maestra retten und den Kampf fortsetzen. Für die Überlebenden war dies wie ein zweiter Geburtstag.
Vergleiche Carlos Franqui: "Los Doce"
So die Festivitäten beginnen langsam... hier schon mal ein Foto..
Weitere findet ihr wie immer... bei mir auf meiner Seite
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Dirk
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#7 RE: Kuba feiert Castros Rückkehr und nimmt Abschied
Fidel Castro gilt als der carismatischere der Castro-Brüder. Legender sind seine Auftritte.
Ob es den Cubanern wirklich zunehmend egal ist ob Fidel persönlisch anwesend ist, weiß ich nicht. Vermutlich gibt es jene, die Castro lieben und jene, denen er inzwischen weitestgehend egal ist.
Warten wir doch einfach ab, ob Cuba die Rückkehr feiert und Abschied nimmt. Wir werden es noch früh genug erfahren.
Francisco Rodiguez.
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