Endlich! Freitag! Urlaub!

  • Seite 1 von 4
26.07.2014 00:01
#1 Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Nach der Arbeit der letzten Tage habe ich den auch nötig. Ich will mich ja nicht beklagen, wer viel reist muss an den anderen Tagen eben mehr machen und vor dem Urlaub ist immer eine blöde Zeit. Aber diesmal war es besonders viel. Jedenfalls habe ich die Nase jetzt gründlich voll von Akten, Briefen, Gutachten und von den Sorgen der Patienten.

Den Wecker brauche ich gar nicht, erwache von ganz allein. Der Koffer ist schon seit mehr als 2 Wochen gepackt und wartet sehnsüchtig auf den Abflug. Ja, schon klar, das ist reine Projektion. Natürlich ist die Sehnsucht meine, der Koffer ist eher genervt, schon wieder geworfen, getreten, gestaucht, .... zu werden.

Ich habe mich schon auf eine Diskussion beim Einchecken vorbereitet, aber den Gefallen tut mir die Lufthansa nicht. Das reichlich 25 kg schwere Gepäck ist schon von der Waage wieder herunter bevor ich überhaupt meinen Pass vorlegen oder Condor sagen kann. Ich weiß also nicht sicher, ob das nun mögliche Gepäck von 25 kg bei der Lufthansa auch bekannt ist.

In Frankfurt habe ich dann jede Menge Zeit. Wie die Geschäftsleute so planen, jede Stunde weniger Aufenthalt kostet kräftig. Da war dann doch der Geiz in mir durchgekommen. Für 2 Stunden weniger Aufenthalt 200 Euro mehr zahlen, das war denn doch zuviel. So kann ich das WLAN - Angebot nutzen. Hat eben alles auch eine gute Seite. Man muss sich mit einer Email Adresse anmelden, damit wird irgendwas geprüft. Lustigerweiseprüft die Telekom aber die Adresse selber nicht. Auch eine frei erfundene Fakeadresse wird akzeptiert. Aber schnell ist die Verbindung nicht. Für Mails und Surfen reicht es gerade, schon aufwendige Seiten bauen sich allerdings extrem langsam auf. Doch dem geschenkten Gaul schaut man eben nicht ins Maul.

Schließlich ist endlich die Abflugzeit heran, Cuba rückt näher. Der Flieger kommt aus Varadero. Kein Wunder, dass er eine Stünde zu spät eintrifft. Aber das holt der Kapitän unterwegs wieder auf. Es ist diesmal eine ganz unkomplizierte Reise. Dass der Bildschirm am Sitz stark spiegelt, ich mehr mich sehe als den Film, ist das größte Ungemach des Ganzen. Zu dumm, da habe ich gar nichts Lustiges oder Spannendes zu berichten. Ich hoffe ja nicht, dass das so weiter geht.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 00:02
#2 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Aber erst einmal geht es so weiter. Ich komme ganz schnell durch die Passkontrolle. Weiter vorn zu sitzen hat ein paar Vorteile. Mein Koffer ist auch rasch auf dem Band, bin ich wirklich in Cuba? Irgendetwas muss doch einfach Probleme machen. Taxi, ist Routine, wann kommt denn nun endlich Cuba mit seinen Tücken?

Klar, Ydalgo hat mich vergessen und mein Zimmer ist schon vergeben. Jetzt endlich bin ich in Cuba. Doch nein, das ist es sich nicht. Ich werde erwartet und mein Zimmer ist schön und sauber wie immer.

Also waschen, frisch und schön machen, sowie das notwendig oder möglich ist, und meine Bekannten treffen. Die wollen in eine neue angesagte Bar gehen in Vedado, Unten ist normaler Barbetrieb, oben für 20 CUC all inclusive. Aber nach besaufen ist mir wahrlich nicht. Nach 3 Mojito spielen Kopf und Zunge schon ihr eigenes Spiel und machen nicht mehr das, was sie sollen.
Die Bar füllt sich nach Mitternacht rasch, viele chicos und chicas und Touristen fehlen natürlich nicht. Einige davon tanzen seltsam und sehr raumgreifen. Als einer dieser Typen dann "tanzend" unseren Tisch abräumt, entpuppt er sich als russischer Bär. Er ist ganz friedlich und schwärmt von deutschem deutschem Fußball, sorgt großzügig für Ersatz der nun auf dem Fußboden weilenden Getränke und wir schwatzen kurz, soweit das seine skurrile Mischung aus englisch und russisch zulassen. Mein Russisch ist offensichtlich den Weg alles Irdischen gegangen.
Eine muchacha lacht und flirtet mich an. Sie ist zwar weit mehr lustig und sympathisch denn erotisch, aber als Kavalier...
Sie entpuppt sich dann als Uruguaya und hat keine gute Meinung von Cuba und insbesondere von kubanischen novios/novias. Als ich ihr meiner diesbezügliche "Behinderung" berichte, wird sie umgehend distanziert und schnippisch. Ob sie wohl eigene Erfahrungen damit hat?
Also liege ich gegen 2.30 im Bett, mein Kopf brummt mächtig von dem Tag.

Den Sonnabend morgen lasse ich langsam angehen. Wie immer verbringe ich das Wochenende in La Habana, um mich an Cuba, das Klima und die Zeitumstellung zu gewöhnen. Diese Nacht schlafe ich unruhig, kann mich nicht entscheiden, ob die verstopfte Nase durch die Klimaanlage oder der Schweiß bei einer nächtlichen Temperatur von fast 30° schlimmer sind. Also Klimaanlage an, Nase zu, Schlaf zu ende. Klimaanlage aus, Nase frei, Schwimmen im Schweiß, schlaf zu ende. Klimaanlage an .....

Nach einer solchen Nacht fahre ich doch nicht stundenlang Auto, das ist klar. Novia kann noch ein paar Tage länger ohne mich aushalten. Ich bin nach dem Bericht von Flipper sowieso unsicher, ob ihre gegenwärtig veränderte wirkende Kommunikation wirklich auf den Stress von Wohnungsausbau und Umzug zurück zu führen sind. Die Diskussionen hier im Forum können einen schon konfus machen. Zumal es auch die sich selbst erfüllenden Prophezeiungen gibt. Wer etwas nur genügend fürchtet, provoziert dessen Eintreten.

Die ersten Cubanos kommen und wollen ihre Mitbringsel, Euro oder Papiere, mein Reichtum an geborgten Geld schrumpft rasch beträchtlich. Diesmal sollte ich fast ausschließlich Geld mitnehmen nach Cuba. So gilt wieder einmal, wie gewonnen so zerronnen.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 00:03
#3 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Also mache ich lieber schnell einen Stadtbummel, damit ich morgen noch etwas zum verprassen habe. Ich laufe durch die Stadt mit den üblichen Pflichtpunkten Bier an der Plaza Vieja und daiquiri in la Floridita. Nachmittags treffe ich mich mit Freunden. Ich sollte ein Handy mitbringen. Weil das Geld nicht so üppig vorhanden ist, soll es ein möglichst billiges sein. Die Chinaware der chica funktioniert nicht mehr. Man kann sie nur noch anrufen, mehr geht nicht. Also will ihr esposo ihr etwas schenken. Mit diesem Handy hatte ich auf dem Flughafen 6 dieser Teile mit, 2 im Koffer, 2 im Handgepäck, 2 in der Jacke. Die aduana hatte daran nichts auszusetzen. Solange die die einzelnen Gepäckstücke nicht zusammen zählen sind die Zollbestimmungen nicht so tragisch.

Jedenfalls bekommt Milagro Santa (die Gemütsverfassung der Eltern angesichts ihrer Tochter kann man sich bei dem Namen ausmalen) nun ihr Huawei präsentiert. Ihre Reaktion voller Überraschung, Unglaube, Freude, Stolz... ist ganz niedlich und esposo wir auch ich werden erst einmal heftigst gedrückt und abgeküsst. Das muss der Technikfan aber auch zugeben, Huawei hat da für 70 Euro zwar keine Hightech aber sehr solide Arbeit geliefert. Ein Blitz fehlt allerdings, was denn auch gleich bemängelt wird. Weiber ....

Nachdem das Handy in Besitz genommen ist, alle möglichen Leute angerufen, Fotos den Kontakten zugeordnet wurden, der Rest des Guthabens als SMS verschickt ist, können wir essen gehen. Es gießt schrecklich, ein nettes Sommergewitter sucht uns heim. Um so erstaunlicher ist die lange Schlange vor dem Restaurant meiner Wahl, Flor de Lotos im barro chino. Da stellen wir uns natürlich nicht an, meine Freunde wünschen sich alternativ El Guajiro, die Kneipe hat bei den Kubanern guten Ruf. Warum nur? Mir fallen erst einmal die schrecklich zickig wirkenden Kellnerinnen auf. Dass nettes Auftreten mehr Trinkgeld bringt, haben die nicht verstanden. Die Bedienung passt gut zum Aussehen, die Speisen sind teuer. Wenigstens schmecken sie, daran gibt es nichts zu meckern.
Doch als dann die Rechnung kommt, muss ich erst mal knurrig werden. Stehen doch 3 Positionen auf der Karte, die wir nicht bestellt und nicht bekommen haben. Die Cubanos sind von meiner Laune und dem Disput mit dem Personal richtiggehend erschrocken. Diskutieren die doch tatsächlich mit mir. Das zum Fleisch gehörende Gemüse haben sie noch mal gesondert berechnet und erst eine Beschwerde beim jefe brachte dann Erfolg. Schließlich kommt eine passende Rechnung. Das Wechselgeld muss ich dann auch noch dreimal anmahnen. Ganz kurz also, die Kneipe ist nur für Leute, denen das Geld locker sitzt, und die in der Stimmung sind, sich mal auf spanisch mit dem Personal zu streiten. Denn dass die erst englisch mit mir reden wollten und dann kein englisch mehr verstehen, ist ja fast unnötig zu erwähnen.

So gut gesättigt und nach dem kleinen Streit eher heiter schlafe ich in dieser Nacht schon besser als in der ersten. Nein Freund schlief wohl weniger gut, sein kleines Wunder bedankte sich ganz besonders, wie er mir am nächsten Morgen strahlend erzählte. Ach ja, was so kleine und nicht ganz so kleine Geschenke mit den Frauen und und ihren Herzen anstellen.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 00:58 (zuletzt bearbeitet: 26.07.2014 00:59)
#4 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Du bist also grad wieder mal in Kuba!

Prima!

Genieße die Zeit!

Und lass´ mehr von Dir hören - gefällt mir.

_______________________________________________________

Der Gesunde hat viele Wünsche - der Kranke nur einen.

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 07:32
#5 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Zitat von Flipper20 im Beitrag #4


Und lass´ mehr von Dir hören - gefällt mir.


Genau...
falko

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 09:22
avatar  Pauli
#6 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Zitat von falko1602 im Beitrag #5
Zitat von Flipper20 im Beitrag #4


Und lass´ mehr von Dir hören - gefällt mir.


Genau...
falko




jep, Sisyphos schreibt sehr gut


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 09:32
avatar  Espanol
#7 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Zitat von Pauli im Beitrag #6
Zitat von falko1602 im Beitrag #5
Zitat von Flipper20 im Beitrag #4


Und lass´ mehr von Dir hören - gefällt mir.


Genau...
falko




jep, Sisyphos schreibt sehr gut



Ist ja auch ein Studierter


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 09:40
avatar  Pauli
#8 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Zitat von Espanol im Beitrag #7



Ist ja auch ein Studierter


Das muss nichts heißen


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 11:19
#9 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Zitat von Pauli im Beitrag #8
Zitat von Espanol im Beitrag #7



Ist ja auch ein Studierter


Das muss nichts heißen

Kann zuweilen sein, Pauli.

Im vorliegenden Fall heißt es aber was.

_______________________________________________________

Der Gesunde hat viele Wünsche - der Kranke nur einen.

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 12:27
avatar  Gina
#10 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
super Mitglied

Viel Spaß noch!


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 13:31
avatar  jan
#11 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
jan
Rey/Reina del Foro

@ sisyphos

Zitat

Mit diesem Handy hatte ich auf dem Flughafen 6 dieser Teile mit, 2 im Koffer, 2 im Handgepäck, 2 in der Jacke. Die aduana hatte daran nichts auszusetzen. Solange die die einzelnen Gepäckstücke nicht zusammen zählen sind die Zollbestimmungen nicht so tragisch.


Musstest du eine Zollerklärung ausfüllen?
Musste ich im Januar in Havanna:Devisen, Geschenke, Cellulares
Wollte durch den grünen Ausgang.
+++
In einem anderen Forum berichtete eine Reisende, dass sie einen Stempel in ihren neuen Pass bekam.
War mir neu. Im Januar seit 1 Jahrzehnt nicht mehr.

Wo schreibst du?
In der casa?

26.07.2014 14:05
#12 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Forums-Senator/in

Deine starken Gefühle wie die Freude, Cuba wiederzusehen, Ärger über Abzocke sind in deinen Berichten stark präsent. Solche Berichte nehmen einem mit auf Reisen, lassen dich in die andere Welt untertauchen und sind séhr lesenswert.

Danke dir dafür. Ich wünsche dir natürlich auch ein emotional berührendes Wiedersehen mit deiner Freundin. Geniesse die Zeit!

Elisabeth


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 14:45
#13 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Ein besonders schöner Bericht. Ich wünsche dir einen herrlichen Urlaub .


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 15:14
avatar  santana
#14 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Top - Forenliebhaber/in

wünsche dir einen schönen Urlaub.


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 16:47
#15 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Top - Forenliebhaber/in

Sehr lesenswert! Danke! Macht Lust auf mehr!

Wem genug zu wenig ist, ist immer unzufrieden!

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 17:08
#16 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Top - Forenliebhaber/in

Es gab eine Untersuchung/Studie über Tipp beim Service. Dabei war eine Gruppe nur professionell und eine andere Gruppe sollte auf folgendes achten: 1 Die Bestellung des Gastes laut wiederholen 2 In der Konstellation Kellnerin/mänlicherGast ihn zufällig an der Schulter berühren 3 Bei der manuellen Rechnung entweder sich an den Tisch setzen oder etwas in die Hocke gehen um die Rechnung zu schreiben und die Bezahlung ab zu warten. Bei Kassenrechnung ein Bonbon oder ähnlich beilegen und ebenfalls warten. Ergebnis: fast (93%) doppelt so viel Trinkgeld. Habe dies der Cousine meiner Novia( ist Kellnerin in cuc Restaurant) erzählt vor 4 Monaten und bekam neulich feedback das dies auch in Kuba super funktioniert. Bescheissen tut sie die Gäste aber weiterhin:-)

Wem genug zu wenig ist, ist immer unzufrieden!

 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2014 17:16
avatar  Tina
#17 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Forenliebhaber/in

jeder muß eine Zollerklärung ausfüllen!!!

Habe im Juni auch Stempel in den Pass bekommen, find ich auch nicht so toll!!

Tina

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 01:14
#18 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Stimmt, jeder muss eine Zollerklärung ausfüllen. Die kann man aber weitgehend ignorieren. Es sieht sowieso niemand darauf. Ich habe nichts angegeben und der Zettel wurde wie immer einfach auf den Stapel gepackt und nicht weiter beachtet.

Im Moment bin ich im Hotel und kann ins Internet, was ich wegen der Mails auch mal mache. Geschrieben habe ich den Text während all der Tage immer ein wenig.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 01:16
#19 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Nach einem Sonntagsfrühstück auf der schönen Dachterrasse von Ydalgos casa fühle ich mich schon fast richtig in Cuba angekommen, meine Stresssymptome haben bereits deutlich nachgelassen.

Damit das Essen in Bericht nicht zu kurz kommt - eine señora, der ich etwas bringe, hat mich zum Mittagessen eingeladen. Wieder einmal bestätigt sich, man kann in Cuba richtig gut essen, allerdings passiert das eher, wenn die alten Hausfrauen kochen und seltener im Restaurant.

Ich laufe dann durch die Stadt und suche halbwegs abgeschlossene Appartements für die nächsten Reisen. Davon gibt es ja einige, aber ein schönes fand ich nicht. Ein Vermieter betont, dass er nicht kontrolliert, wer das Appartement betritt und dass er Gäste nicht nach dem carnet fragt. Der hat offensichtlich eine klare Zielgruppe an Gästen und ordnet mich darin ein. Gleich die nächste besichtigte Casa gehört einer streng gläubigen cubana. Schon der Flur strotzt nur so vor Heiligenbildern und Devotionalien. Entsprechend erklärt sie mir auch, dass sie keine Cubaner in der Bude will, allenfalls wenn die Heiratsurkunde vorläge. So etwas gibt es also auch.

Ansonsten passiert nicht viel diesen Sonntag, zumindest nicht außerhalb des Fernsehers. Immerhin scheint die Sonne wieder und es macht Spaß, mit einem Bier an der Straßenecke zu stehen und den Leuten zuzusehen.
Des Nachts streune ich durch die Bars und Clubs an der Rampa, aber an Lust und Interesse fehlt es eindeutig, die Reaktion von Ydalgo auf eine chica auszutesten. Morgen fahre ich nach Trinidad, da reizt mich keines der geldgierigen Angebote. Wiederholt wird mir gratuliert, so erfahre ich wenigstens, dass Deutschland Weltmeister ist.

Montag Morgen, Auto in Empfang nehmen und ab in Richtung Trinidad. Weil ich so ein Lieber bin, halte ich natürlich an, als jemand am Straßenrand winkt. Eine Muchacha von vielleicht 30 jahren, attraktiv aber keine Schönheit, möchte mitgenommen werden. Ein Ziel nennt sie nicht, will “in meine Richtung”. Sie ist redselig und schwatzt mit mir. Schließlich strahlt sie mich an und meint, ich sehe recht gestresst und angespannt aus. So käme ich bestimmt nicht gut an. Ich müsse mich dringend entspannen -„Quieres algo rico y relajante?“ Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstehe, da schwuppen schon beide Brüste aus dem Ausschnitt und eine Hand steuert zielsicher la pinga an.
„Ay, que linda eres. Gracias, pero no gracias. Ya estoy rico yo!“ Da blickt sie etwas bedauernd und will aussteigen. Ich erkläre ihr, dass sie gern weiter mitkommen könne und wo sie denn nun hinwolle. Damit offenbare ich wohl, dass ich ein Trottel allererster Güte bin. Sie blickt mitleidig und genervt zugleich und erklärt mir, dass sie nirgends hin wolle sondern nur noch raus, um mit einem anderen Auto mitzufahren.
Ah ja, ein Geschäftsmodell, das ich noch nicht kenne. Die trampende jinetera, die immer hin und her fährt und den Straßenrand nutzt, um ihre Kunden zu entspannen.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 01:19
#20 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

In Trinidad angekommen staune ich über die Fortschritte in novias casa. Die hat die schlimmsten Probleme aus dem Bau ihrer Casa ausgebügelt. Der Fußboden allerdings würde jedem Fliesenleger mit Ehre die Tränen in die Augen treiben. Da hat die empresa, die die Fertigstellung des Hauses übernahm, wirklich jede Menge Mist gebaut. Es fehlt aber noch an Zeit für neue Fliesen und recht teuer wäre es zudem. Übermorgen soll Umzug sein, da stehen noch viele Reinigungsarbeiten an. Deutsche würden in eine solche Bruchbude nicht ziehen wollen, aber in hier sieht man das ja anders. Streichen kann man auch, wenn man schon in der Wohnung wohnt und irgendwann wird auch die Wasserversorgung richtig funktionieren.

Die funktioniert auf der Straße schon hervorragend. In einigen leer stehenden Häusern muss es Schäden an den Wasserleitungen geben, die Straße hat sich in einen kleinen Fluss verwandelt. Die Anwohner haben schon die kurz zuvor hergerichtete Straße wieder aufgerissen, damit das Wasser einen Weg hat und nicht mehr in ihre Häuser läuft. Cuba eben. Niemand kümmert sich um Probleme und irgenwann werden sie die Wasserversorgung dieser Ecke von Trinidad wieder kappen/verknappen, weil diese Unmengen von Wasser nicht mehr geliefert werden können.

Die folgenden Tage sind enorm heiß, die Sonne brennt nur so vom Himmel. Ein Tag im Schatten am Strand reicht aus, dass meine Haut keine Sonne mehr mag. Ich sehe sowieso schon reichlich rot aus. Also verbringe ich die Zeit mit wohltuendem Nichtstun. Lesend, durch die Straßen schlendernd, sehr langsam bei der Hitze, Bier trinkend, mit Novia schwatzend, .... Cuba wie es mir gut tut.

Nachdem die Haut wieder eine menschliche Farbe angenommen hat, stehen auch Strandbesuche wieder auf der Agenda. Novia hat sich 2 Hunde schenken lassen, einen Chowchow und eine Fußhupe, beide noch sehr jung und lebhaft. Die möchte novias Tochter gern mitnehmen. So bin ich den mit 3 kleinen Mädchen am Strand. Diese Situation könnte einem alternden Deutschen graue Haare machen. Nur gut, dass mir das nicht passieren kann.

Abends gehen Novia und ich vor ihrer Arbeit essen. Wir klappern die in den letzten 4 Monaten entstandenen neuen Restaurants ab und landen dich immer wieder sich bei den gewohnten guten Adressen. Es gibt keine herausragenden guten oder schlechten Erlebnisse.

Die Abende aber haben sich etwas verändert in Trinidad. Jetzt versucht die Stadt, auf der escalera, in der casa da la musica, Eintrittsgeld zu kassierten. Das ist zwar nur 1 CUC, aber schreckt viele Einheimische dennoch ab. So ist die Treppe vergleichsweise leer und mir fällt erstmalig auf, wie viel jineteras und jineteros es hier doch gibt. Erstere sitzen ziemlich ruhig da und wagen nur gelegentlich vorsichtige Annäherung. Letztere sind sehr viel auffälliger. Sie präsentieren ihre Muskeln in möglichst knappen Shirts, sind laut und demonstrieren sich im Kreis ihrer Freunde, taxieren unübersehbar mit forschenden Blicken das vorhandene Material. Das solche Chicos Interessentinnen finden, erstaunt mich sehr. Doch offensichtlich ist es so, ich muss die Leute ja wirklich nicht verstehen, Frauen schon gar nicht. Es sind hier auf der Escalera weitaus mehr Frauen mit deutlich jüngeren cubanos unterwegs als ältere Männer mit chicas. Letzteres ist sogar eine Seltenheit, warum auch immer.

Mich spricht eine Chica aus Havanna an und fragt mich nach der Disco. Daraus ergeben sich 2 Minuten Gespräch. 2 Minuten zu viel, denn natürlich ist sie nicht aus Havanna sondern eine ortsbekannte Jinetera und novia sah uns. Das reicht dann für einen mittelprächtigen Wutausbruch. Nicht Eifersucht ist der Grund, es gehört sich einfach nicht, mit einer Jinetera zu reden. Mittlerweile bin ich bekannt als ihr esposo und wenn ich mich daneben benehme, fällt das auf ihre Reputation zurück. Da kennt sie keine Nachsicht. Wie ich allerdings in kürzerer Zeit herausfinden soll, ob das nun eine Jinetera ist oder nicht, kann sie mir auch nicht erklären. Dass sie das weiß, hilft mir ja nicht weiter.

Wir haben uns wieder mal erkundigt, ob wir als Familie einen Ausflug mit dem Katamaran machen dürfen. Das ist immer noch nicht möglich. Das entsprechende Gesetz ist noch nicht geändert. Man erklärt uns, dass nicht einmal im Ausland lebende Kubaner auf einem Boot mitgenommen werden dürften. Solange sie einen Kubanischen Pass haben, ist es den Unternehmen untersagt, sie mitzunehmen.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 01:20
#21 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Also machen wir eben zu dritt einen Ausflug nach Topes de Collantes und El Nicho, dem Wasserfall. Doch heute hat das Klo eine ungeheure Anziehungskraft für mich. Ich mag mich gar nicht von ihm trennen und halte mich stundenlang in und auf ihm auf. Also läuft novia los, mal sehen, was sich machen lässt. Tatsächlich ist das Verschieben unseres Ausflugs kein Problem, obwohl Fahrer und Führer schon abfahrtsbereit sind. Den ganzen Tag laufe ich nur zwischen Bett und Bad hin und her, schlafe viel und nehme außer lauwarmem Wasser nichts zu mir.

Doch schon am nächsten Tag geht es mir wieder gut und das Frühstück schmeckt. Heute muss ich mich nützlich machen als Chauffeur. Es stehen einige Einkäufe für die fast fertige Wohnung an. Farbe muss noch an die Wand. Die gibt es gerade. Novias Onkel kauft ein und ich wundere mich, wie wenig Eimer das sind. In Kuba ist die Farbe wohl wesentlich besser als in Deutschland. Nach einem Blick auf die Angabe zum Bedarf an Farbe und einer Streichprobe an der Wand wird mir klar, nicht die Farbe ist hier besser sondern der Optimismus wesentlich größer als zu Hause. Also fahren wir noch einmal in den Laden und kaufen den Rest der Farbeimer. Die Bude soll wenigstens farblich nicht gar zu schrecklich werden.

Ich habe euch ja schon mal beschrieben, wie die Baumaßnahmen so verliefen. Ein halbes Jahr später hat novias Familie die verstopften Wasserleitungen ausgewechselt, das Bad gefliest, die 110 Volt Kabel wieder durch 220 Volt-Verbindungen ersetzt, alle abgeschlagenen Ecken ausgebessert, die Farbe dort entfernt, so sie nicht sein soll, die Fenster aus- und gerade wieder eingebaut, einen Balkon angebaut,... Alles dauert hier viel länger, vor allem weil immer wieder warten auf Material angesagt ist. Auch der Streit mit der Firma, wer denn nun die Reparatur zu machen hat und wer was bezahlt, zog sich lange hin und ist noch nicht abgeschlossen. Rechtssicherheit sieht anders aus, aber wenn sage ich das!
In den letzten Tagen und Wochen waren alle sehr beschäftigt damit gewesen und ich erlebe die letzten Tage mit, an denen suegra und tio auf der Baustelle schlafen, weil sie zu müde für den Heimweg sind. Novia darf sich zurückhalten, ich bin ja da und sie hat sowieso die Aufgabe, das Geld für die Familie zu verdienen.

Am Sonntag fahren wir nun durch die Gegend, mein Bauch stimmt zu und akzeptiert auch eine längere Abwesenheit von der Toilette. Mit Jeep und guía fahren wir nach Topes de collantes. Das Kurhotel wird beschrieben mit kurzem Abriss zur Geschichte. Es soll jetzt als Rehabilitationseinrichtung für Kubaner dienen und als Anlaufpunkt für Gesundheitstouristen. Touristen laufen viele herum, ob aber der Gesundheitsfaktor hier bedeutsam ist, mag ich nicht beurteilen. Schön ist das Hotel nicht, ein typischer Bau der 50 er Jahre. Dass das Haus aber schon vor der Revolution entstand, weiß die guía nicht und mag meinen architektonischen Schlussfolgerungen auch nicht folgen.

Nach einem Spaziergang fahren wir weiter nach El Nicho. Die Straßen sind selbst für Cuba schlecht, ein Allradfahrzeug ist für die Strecke sinnvoll. Doch es gibt auch andere, die nicht ganz so schlimm sind. Einen Führer braucht man trotz aller Behauptungen der Kubaner nicht, sowohl Topes de Collantes als auch El Nicho kann man allein erreichen und entdecken.

Letzterer erweist sich dann als unverschämt teuer. Kubaner zahlen 20 Peso, das ist ok, aber 9 CUC für einen Touristen, das ist Wucher! Dafür gibt es Natur aber sonst nichts. OK, die Natur ist wenigstens schön. Ein Kaskaden mit kaltem klaren Wasser, tiefe Becken, in denen man gut schwimmen kann und in die man gut springen kann. 5 m Tauchtiefe schafft man ja nur sehr schwer.

Leider, leider, leider hat die Diarrhoe des Freitag noch unangenehme Nachwirkungen. Nein, nein, mein Bauch spielt mit. Das ist nicht das Problem. Aber es ist Sommer, Ferien sind ausgebrochen im Lande und es Sonntag. Das heißt unweigerlich feiern in Kuba. Also feiern die Kubaner, auch am El Nicho. Es sind Massen da, jeglichen Alters, mit Kindern und ohne. Feiern in Kuba heißt ja bekanntlich Gelegenheit, viele Anwesende, viel Alkohol und laute Musik. Erstaunlicherweise verzichten die Leute hier auf die Musik und begnügen sich mit dem Rauschen der Kaskaden. Klar, das ist eine Lüge. Die Abwesenheit von Musik wird durch reichlich Geschrei ersetzt, wahrlich zur Genüge. Auch auf den Alkohol verzichten sie nicht, der fließt reichlich und bereits zur Mittagsstunde sind viele heillos betrunken. Wir treffen Novias Verwandtschaft. Ich weiß nicht, wie die nach Santa Clara zurückkommen wollen. Alle Erwachsenen sind fahruntauglich. Wie sagt doch mein Freund immer: „Familie haben ist keine Schande, solange man sich nicht zu gut mit ihr versteht.“ Aber Töchterlein und ich haben viel Spaß im Wasser. Sie kann nicht schwimmen. So ein Angebot gibt es in Trinidad und Umgebung nicht, novia kann es auch nicht und fürchtet tiefes Wasser. Furcht kann man ihrer Tochter nicht nachsagen. Sie fordert mich immer wieder auf, mit ihr zu schwimmen und dem Wasserfall möglichst nahe zu kommen, klammert sich dabei an mich, dass ich auch über Wasser kaum Luft bekomme. Ein wunderschöner Nachmittag also. Als die Wolken dann aufziehen, fahren wir zurück.

Ganz in der Nähe von El Nicho gibt es ein kleines Restaurant, Holztische unter Wellblech, ein frei stehender gemauerter Herd und eine kleine Hütte für die Familie zur Nacht. Das Essen ist preiswert und sehr vielfältig. Es werden viele Sorten Fleisch angeboten und mir ganz unbekannte Süß- und Salzwasserfische. Ich wusste gar nicht, dass es Süßwasserfische hier gibt.

Wir bekommen ganz frischen Salat von Tomaten, Gurken und Avocados. Immer wieder erstaunt mich, wie anders das schmeckt als in Deutschland. Die Tomaten haben oft eine seltsame Farbe, die Gurken haben Flecken und alles sieht nicht aus wie bei Aldi oder gar dem Feinkosthändler. Aber die Tomaten schmecken wirklich und richtig nach Tomaten, in verschiedener Weise, je nach Art. Auch die Gurken haben einen Eigengeschmack, sind nicht wie in Deutschland in Zellulose verpacktes geschmacksneutrales Wasser.

Ich bestelle Schildkröte, das kenne ich noch nicht. Es kommt gut gewürztes Fleisch, das aber genau so hart und trocken ist, wie Rind oder Schwein in Cuba auch auf dem Teller liegt. Als ich dann sehe, wie hier gebraten wird, erklärt sich das sofort. Das Fleisch wird in die Pfanne geworfen und erst einmal kräftig platt gedrückt. Dann vergisst der Koch dass in der Pfanne etwas noch nicht verbrannt ist und kümmert sich um andere Dinge. Fällt sein Blick erneut auf die Pfanne, wird das von den heißen Öl nach oben getriebene Fleisch mit Gewalt wieder an den Pfannenboden und platt gedrückt. Das wiederholt sich einige Male, bis ein schuhsohlenähnliches Gebilde entsteht, dass auf den Teller darf, wenn es trocken genug geworden ist. Hier wendet sich der Gourmet mit Grausen und der Hungrige leidet still beim Essen und danach, solange noch lederartige Fasern zwischen den Zähnen ihr Unwesen treiben.

Dann beginnt es zu regnen und wir bekommen ein echtes tropisches Gewitter. Erstmalig erlebe ich, wie ein Blitz neben dem Unterstand, in dem wir essen, in eine Palme schlägt. Zunächst brennen die Augen und die Ohren klingeln. Das war denn doch wirklich hell und laut. Nach einer Weile können wir die zerlegte Palme bewundern. Wie gut, dass das Dach aus Blech ist. Das schützt vielleicht ein wenig. Gehen können wir jetzt nicht, Kubaner haben zu viel Angst vor dem Regen. Also sitzen wir lange, die Kubis rücken immer weiter zusammen, um nicht von dem unter das Dach spritzenden Guss nass zu werden. Das stört mich wahrlich wenig, ist es doch allemal warm genug.

Eine lautstarke kubanische Familie sitzt am Nachbartisch und ich habe schon einen Weile den ausnehmend wohlbeleibten Vater bewundert, der gleich zwei Portionen Schuhsohle bestellt und isst. Er erreicht dennoch nicht im Mindesten die Ausmaße seiner Frau, die in einem engen hellrosa Lycrastretchpyjama wahrlich aus allen Nähten quillt. Das Töchterchen schlägt ganz nach der Mutter, auch wenn bei ihr alles noch deutlich straffer konfiguriert ist. Ihr Freund ist hingegen ein geradezu dürres und erstaunlich hässliches Männlein. Das wird aber schlagartig unwichtig, als er beginnt zu singen. Mannomann hat der eine schöne Stimme und singen kann er wahrlich fantastisch. Europäische Chöre würden sich reißen um ihn.

Schließlich reicht mir die Warterei und ich dränge zum Aufbruch. Ein Ende des Regens ist demnächst nicht zu erwarten. Aber leider ist der Jeep ca. 500 m entfernt und der Fahrer schläft in ihm den Schlaf des Gerechten. Die Versuche der Guía, ihn anzurufen, versanden kläglich. Also schnappe ich mir den Sack mit Einkäufen, aguacates, col, tomates, pepinos, lechuga, .... was es so alles in Trinidas nicht gibt, hier in bester Qualität zu einem Spottpreis zu haben ist, und gehe zum Auto. La Guía und die Chefin des Restaurants sind ziemlich erschrocken. Novia unterbindet aber ihre Versuche, mich zurückzuhalten. Das kennt sie ja schon von mir. Also laufe ich zum Wagen und wecke den Fahrer. Natürlich werde ich klitschnass dabei, zumal es mir viel zu blöd vorkommt, auch noch rennen zu sollen. Ist es doch unverändert warm, auch im Regen friere ich nicht, und meine Klamotten werden schnell wieder trocken. Kein Grund also für irgendwelche Aufregung. Wir fahren dann unmittelbar vor das „Restaurant“ und die Cubanas sprinten im Schutz eines defekten Regenschirmes in das Fahrzeug. Auf der Fahrt klärt mich die Guía auf, dass Regen in Kuba gefährlich ist. Wenn man nass wird, holt man sich unweigerlich alle nur denkbaren Infektionen, das ist schon mal sicher. Unzählige Kubaner starben bereits, weil sie sich ungeschützt dem Regen aussetzten. Meine Gleichgültigkeit diesbezüglich regt sie sichtlich auf und ihre Schilderungen des unweigerlich drohenden Todes bei Nässe durch Regen werden immer dramatischer. Bevor sie alle Mitglieder ihrer Bekanntschaft und Familie sterben lässt, erkläre ich ihr, dass all diese Dinge nicht auf Deutsche zutreffen, weil wir ganz anders sind. Zumindest insoweit habe ich Recht, als mich keine Krankheit trifft nach dem Regenausflug.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 01:22
#22 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Rey/Reina del Foro

Abends muss novia noch mal arbeiten und wir gehen ins Palenque de los Congos Reales. Die Gruppe hat einen neuen Choreographen und Tanzlehrer, einen recht jungen Schwulen, der wirklich sehr gut tanzt. Ob es mit ihn zusammen hängt, weiß ich nicht. Heute jedenfalls wirken die altbekannten Tänze weitaus lebendiger und werden mit mehr Energie getanzt und strahlen mehr Freude aus.
An der Bar stehen zwei junge Chicas, die ich noch nicht kenne. Eine ganz reizende blanca und eine wirklich nachtschwarze Schönheit. Beide strahlen mich geradezu verliebt an. Mann muss ich toll aussehen heute. Manchmal hat Kuba sehr verführerische Seiten. Aber ich bin ja nicht allein hier, fast schade.

Montag, Abfahrt in den Osten, aber nicht gleich. Novia hat ein Treffen der Tanzgruppenleiter der Gegend, dass dauert bis nach dem Mittag. Die Familie managt den Umzug, ich komme nicht zeitig genug auf die Straße, und die chica schlägt sich die Zeit um die Ohren mit der Bürokratie. Na toll! Zurück kommt sie dann in einer Mischung aus Erstaunen, Entsetzen und Wut. Die Verwaltung hat bislang 30 % der Einnahmen kassiert ohne jegliche Gegenleistung, wie das im Sozialismus so ist. Den Künstlern wird in keiner Form geholfen, nicht bei der Suche nach Aufträgen, noch bei der Organisation von Transporten oder bei Kontakten zu Bands oder ähnlichem. Alles deren Sorge. Dass sie für ihre Kostüme selber zahlen müssen, ist ja wohl selbstverständlich!
Doch jetzt hat man den Gruppen frohe Kunde überbracht. Man wolle keinen CUC mehr von den Tänzern und Musikern. Diese dürfen ihre Abgaben jetzt in moneda nacional liefern. Dies sei doch viel besser. Dass dafür nun 35% anfallen, wäre doch angesichts des geradezu ungeheuren Vorteils zu verschmerzen. Wie nun? Die Künstler rechnen immer, nur und ausschließlich mit CUC ab, kassieren und verteilen CUC. Jetzt dürfen sie also in CUP wechseln und dafür 5% mehr zahlen. Das ist wie im Gesundheitswesen Deutschlands oder eben wie im Sozialismus.

Hinzu kommt, dass sie auf meinen Kommentar hin erstmalig in ihren Vertrag mit dem Hotel gesehen hat, in dem sie mit ihrer Gruppe auftritt. Die haben gestern den Auftritt eine Stunde vor Beginn gecancelt, weil sie mit den Touristen anders geplant hatten. Bei einer solchen Absage gibt es dann kein Geld für die Tänzer. Das hatte novia und ihre Gruppe sehr bedrückt, denn alles rechnen mit jedem Centavo und einer der Freunde bat mich bereits um einen Kredit, bis er sein Handy verkauft habe.

So unkompliziert war der Umgang mit Beschäftigten in der DDR nicht, worauf ich hinweise. Schließlich ist die Logik hier ähnlich. Tatsächlich steht im Vertrag, dass die Absagen mindestens 4 Tage zuvor erfolgen müssen, sonst sind 50% des Salärs vom Hotel zu zahlen, bei Absage an gleichen Tag 75%. Das wusste Novia nicht. Sie hat offensichtlich den Vertrag ebenso wenig gelesen wie alle anderen ihrer Kollegen. Als sie nun im Hotel anruft, weiß es dort auch niemand und der Finanzchef meint, selbst wenn es im Vertrag so stehe könne es doch nicht so gemeint sein. Da hat Novia einen Kriegsschauplatz mehr, wenn wir zurück sind. Mal sehen, wie der ausgeht, denn solche Absagen sind keine Ausnahme gewesen in der letzten Zeit und nie wurde etwas dafür gezahlt. Manchmal lohnt es sich doch, seinen Vertrag zu kennen.

Aber erst einmal rollen wir gen Osten. Alles nur Landstraße und Ortsdurchfahrten. Mit zwei kurzen Pausen zum Pinkeln und für einen Kaffee fahren wir reichlich 7 Stunden. Schnell geht es in Cuba wahrlich nicht voran, in aller möglicher Hinsicht.

Pünktlich kurz vor Holguín schlägt der kleine MG andere Töne an. Zunehmend lauter werden mahlende Geräusche in der Vorderachse und im 5.Gang klingt das Getriebe, als wolle es den Wagen umgehend verlassen. Weiter geht es so nicht. Also halten wir in Holguín und suchen eine casa. Eine ganze Reihe sind voll, was mich erstaunt. Es gibt viele casas aber Touristen sind in der Stadt kaum zu sehen. Doch schließlich finden wir eine freie Unterkunft, die sich recht ansprechend ist. Sie riecht allerdings sehr nach Desinfektionsmittel, was mich stört. Novia merkt das erst gar nicht und kommentiert dann nur, „Du bist doch in Cuba, hier ist das so!“ Na gut, der Klügere gibt nach, also bin ich wieder mal der Dumme. Aber nein, das ist übertrieben, wenn ich die Nase zu halte, ist die casa hübsch und wenn ich die Klimaanlage anmache, fällt der Geruch bei dem Lärm gar nicht mehr auf.

Jetzt führt uns der Weg aber erst einmal um die Ecke in das Stadtzentrum. Novia findet Holguín schrecklich hässlich, demasiado cubano. Nachts wirkt es wirklich nicht toll. Wir laufen durch die dunklen Straßen. Novia staunt über die Vielzahl der Geschäfte und dass diese mit Waren gut gefüllt sind. Es gibt eine Reihe Restaurants und wir landen schließlich in einem, dass mit den in moneda nacional ausgezeichneten Preisen gut kaschiert, dass es nicht billig ist. Aber alle Gerichte sind vom Holzkohlengrill und schmecken gut. Novia wünscht sich Wein. Auf der Karte steht auch ein guter Chilene, den ich eigentlich schätze. Aber so säurelastig und oberflächlich im Geschmack kenne ich den Frontera wirklich nicht. Ob die Gastronomen hier wohl darauf wetten, wie oft man einen Wein in der Sonne aufheizen und in der Tiefkühltruhe schockfrosten kann, bis er seinen Geschmack vollkommen verloren hat? Was ich im Glas habe, lässt das vermuten.

Der Heimweg führt uns über die Plaza. Die wirkt nun viel angenehmer. Sie ist voll von Menschen. Die Jugend trifft sich hier zum Schwatz mit den immer gleichen Leuten. Wir laufen einmal im Kreis, Touristen sind zu Mitternacht nicht auf den Straßen zu sehen. Hätte ich so nicht vermutet aber finde ich gar nicht so übel. Die casa de la musica ist am Montag geschlossen. Morgen spielt Maikel Blanco, aber da sind wir hoffentlich schon in Santiago de Cuba.

Die Nacht verläuft ruhig, so schlimm ist die casa gar nicht, nachdem sie nun gelüftet wurde. Am Morgen muss ich zum Mitwagenverleih, mit dem Lärmgerät möchte ich nicht weiter fahren. Novia würde gern einkaufen gehen und sich die Haare richten lassen. Chica vanidosa, das muss man wohl akzeptieren. Dass sie einkaufen gehen möchte, kann ich auch gut verstehen. Nicht nur, dass mir so etwas gelegentlich auch Spaß macht. Trinidad ist wahrlich in vielerlei Hinsicht ein Nest. Hier in Holguín gibt es viel mehr zu kaufen, viel mehr Kleidung, Schuhe, Möbel, auch viel mehr Lebensmittel. Das Frühstücksangebot in Trinidad krankt aktuell daran, dass weder Wurst noch Käse noch Butter noch Schinken in den Läden existierten und auch Früchte keine gute Qualität haben. Der Wirt heute früh tischt im Vergleich richtig auf, Butter, Käse, Schinken, sehr gut schmeckende Früchte, gebratene cangrejo. Billiger ist das Frühstück auch noch als in Trinidad. Was bis dorthin kommt, ist doppelt so schlecht und doppelt so teuer wie die Dinge vom Campo. Holguin liegt offensichtlich in einer fruchtbareren Gegend. Die Monokultur in Trinidads rächt sich nun. Aber mehr als ein Jahrhundert waren die Felder okkupiert vom Zuckerrohr und nichts anderes wuchs. Aber zumindest brachte der Zucker genügend Finanzen, um sich zu kaufen, was man brauchte. Jetzt sind die Felder okkupiert vom Unkraut, Landwirtschaft im eigentlichen sinne existiert genau so wenig wie in Zeiten des Zuckerbooms. Aber Unkrautplantagen liefern nun mal nicht viel an Lebensmitteln und es muss alles Essbare von anderen Ecken Cubas herangefahren werden. Das klappt so gut wie auf der Insel so vieles, mit dem schon beschriebenen Ergebnis.

Dann fahre ich zum Flughafen, zur Station der Wagenvermietung. Novia bleibt zurück, zwar nicht mit meiner Brieftasche aber mit ihrem Inhalt. Mal sehen, wie viel ich wieder bekomme. Der Weg zum Flughafen ist leicht zu finden. An der Baustelle folge ich einfach den Wagen in Richtung Feldweg und komme ohne Probleme zum Ziel. Trotz vorherigen Anrufes ist aber niemand in der Station. Auch auf mehrmaliges Klopfen öffnet niemand. Also klaube ich den Zettel mit den Telefonnummern heraus und rufe an. Es geht eine muchacha an den Apparat und teilt mir mit, dass sie da wäre. Also klopfe ich noch einmal und siehe da, mir wird aufgetan. Aber geholfen wird mir nicht. Ein Ersatzwagen ist nicht da und ein Mechaniker schon gar nicht. Aber ich könne in die Station in der Stadt fahren. Dort wäre beides vorhanden. Warum hat die Tussi novia beim Anruf dann gesagt, ich solle vorbei kommen?

Die Adresse bekomme ich zwar, aber weder die Landkarte noch mein Navi helfen mir weiter. Eine Straße ist bekannt, aber die ist sehr lang und die angegebene Kreuzung scheint neu zu sein. Meine Bitte, mir auf der Karte zu zeigen, wo denn die Station wäre, bringt die muchacha in arge Not. Mit Landkarten kann sie offensichtlich nicht, gar nicht. Sie rettet sich in eine wortreiche Erklärung, wo ich entlang fahren solle. Da mir aber die Bezugspunkte komplett fehlen .... „am Cupé links“ hilft mir nun wirklich nicht weiter. Also suchen wir Hilfe und bringen die nächsten 3 Männer, die die Dame anspricht, in die gleiche Verlegenheit. Schließlich findet sich jemand, der in die gleiche Richtung will und mir den Weg weißt. An der Hauptstation von Rex stöhnt der Verantwortliche, ich bin heute schon der Vierte, der seinen Wagen reklamiert. Er steigt ein, stellt fest, dass das Geräusch aus der Achse tatsächlich vorhanden ist und legt auf meinen Hinweis hinsichtlich des grausigen Klanges vom 5. Gang diesen einmal ein. Das war dann einmal zu viel. Das Getriebe kreischt, der Motor röchelt, verröchelt und der Wagen bleibt unwiderruflich liegen. Das nenne ich Timing und freue mich, dass ich den 5.Gang in den letzten Kilometern vor Holguín konsequent ignorierte. Jetzt ist wenigstens klar, dass ich ein anderes Auto benötige, welches ich nach reichlich einer Stunde Wartezeit auch schon bekomme. Es musste noch hergerichtet werden, wurde von einem anderen Touristen wohl reklamiert. Mal sehen, wie lange mir dieses Gefährt wohl geräuschlos dient.

Zurück in die Stadt. Novia ist beim Friseur und braucht noch Stunden. Fein, da laufe ich etwas durch die Innenstadt, die bei Licht deutlich hübscher ist als im Dunkeln. Der Vermieter hatte gesagt, Holguín sei eine der ruhigsten Städte von Cuba. Das mag stimmen, Lärm gab es weder in der Nacht noch jetzt, aber ruhig im Sinne von leer sind die Straßen nicht. Vor allen Geschäften stehen Schlangen und auch an der Eisdiele warten die Leute auf der Straße, bis sie eintreten dürfen. Die Geschäfte wirken auch bei Licht voll von Waren, aber das interessiert mich weniger. Der Kunsthandwerksmarkt hingegen bietet Kleinigkeiten, die ich so noch nicht gesehen habe. Das ist erfreulich, Mitbringsel für meine Angestellten und meine Tochter finden sich rasch.

Als ich meine Runde durch den Markt drehe, kommt mir eine Mutter mit ihren beiden Töchtern entgegen, die so zwischen 15 und 17 sein mögen. Die eine fixiert mich ganz .... ja was eigentlich - interessiert, fasziniert, erstaunt, entsetzt ... , stößt ihre Schwester in die Rippen und tuschelt. Bei der nächsten Runde durch den Markt kommen mir alle 3 wieder entgegen und diesmal fixieren mich beide Chicas. Nach 2-3 Minuten betrete ich ein anderes Geschäft und als ich es verlasse, kommt mir doch Mutter und Töchter wieder entgegen und die Blicke der Chicas sind noch intensiver, die Mutter wirkt hingegen gar nicht begeistert. Noch ein paar Minuten später kaufe ich mir ein paar Erdnüsse und wieder laufen mir alle drei über den Weg. Diesmal aber faucht die Mutter ihre Töchter recht giftig an und diese ignorieren mich schlagartig, wenden ihre Blicke mühsam in eine andere Richtung. Schade, ich hätte gern die Unterhaltung dazu mitbekommen.

So suche mir dann einsam eine Bar, setzte mich an den Tisch und genieße das Bucanero zu den Maní. Ruhe finde ich aber nicht. Wie schon auf der Straße bin ich in unangenehmer Weise Objekt des Interesses, kommt ständig jemand an meinen Tisch und bettelt. So oft und so offensiv bin ich noch in keiner anderen Stadt in Kuba angebettelt worden. Ein älterer Herr ist so aufdringlich, dass der Ober ihn mehrmals vertreiben muss. Er wünscht mir schließlich, dass mir auch widerfahren möge, dass mir niemand helfe, wenn ich in Not sei. Als Novia dann kommt, beschwert er sich bei ihr über mich und will auch von ihr Geld. Auch sie beschimpft er, als sie ihm nur ein paar Peso für etwas zu Essen gibt.

----
Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 07:34
#23 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Top - Forenliebhaber/in

An dir ist ein Schriftsteller verloren gegangen, bei der Weingeschichte, habe ich mich vor lachen bald weggeworfen. Einfach nur Klasse!

Wem genug zu wenig ist, ist immer unzufrieden!

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 08:17
avatar  Tina
#24 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
Forenliebhaber/in

Echt schöner Bericht, felicidades!!!

weiter so...

Tina

 Antworten

 Beitrag melden
27.07.2014 08:37
avatar  nico_030 ( gelöscht )
#25 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
avatar
nico_030 ( gelöscht )

Hi@all!
Auch von mir eine Dankeschön für die Einsichten in Deine Art
Kuba zu erleben.
Wie unterschiedlich dir Herangehensweise doch ist.
Restaurantbesuche stehen z.B. bei mir schon lange nicht mehr
an vorderster Stelle in der Liste der wünschenswerten Unternehmungen.

Ist es doch eher die Ausnahme das das Essen schmeckt.
Da Investiere ich lieber in Küchenaustattung, Kauf von reichhaltig Rohstoffen
und meinen bescheidenen Beitrag durch die Fischerei um auf meiner Terasse zu
schmackofazen( schön essen).

Das Casa Grande und den Club Nautico in Santiago nutze ich dan eher als Stimuli für die Novia,
die immer irgendwas von "vamos a salir" redet.

In diesen Etablissements scheint man mich zu kennen, seit langem hat niemand probiert
mich ab zu zocken.

Schreib bitte weiter, hat etwas von Telenovela.

jörg


 Antworten

 Beitrag melden
Seite 1 von 4 « Seite 1 2 3 4 Seite »
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!