Endlich! Freitag! Urlaub!

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10.08.2014 02:14
#51 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Die Strecke Richtung Baracoa ist gar nicht so schlecht, im Gegenteil. Überwiegend sind die Straßen für kubanische Verhältnisse richtig gut, um Guantanamo herum sogar sehr gut. Als wir uns der Stadt nähern, werde ich an einem Kontrollpunkt angehalten und mein Name wird notiert, das Wagenkennzeichen ebenfalls. Auf Novia wirft der Polizist nur einen Blick, ignoriert sie dann. Mehr merken wir von der base naval nicht, sehen sie nur mal von einem Mirador aus in weiter Ferne. Guantanamo macht wie auch die Straßen einen relativ sauberen Eindruck, besser gepflegt als andere Städte der Insel. Zumindest so weit ich vom Auto aus sehen kann. Ob das die Nähe des Feindes macht, der veredelnde Einfluss der USA-Schurken?

Hinter Guantanamo wird es dann angenehmer. Für mich jedenfalls. Eine Serpentinen-straße schlängelt sich auf und ab durch die Berge hier, erlaubt zeitweise sehr schöne Ausblicke über die Landschaft. Jetzt wird mir auch klarer, warum meine Vorgänger den Wagen reklamiert haben. Er läuft zwar ohne verdächtige Geräusche vor sich hin. Doch einen so schwachen Motor hatte ich letztmalig mit meinem allerersten Auto, einem Tra-bant mit dem gleichen Baujahr wie ich. Zeitweise muss ich im ersten Gang die gar nicht so schlimmen Steigungen mühsam erklimmen. Doch langsam zu fahren ist hier wirklich nicht nachteilig, das beachte ich auch bergab. Der talseitige Straßenrand ist fast durchgehend mit einer Rettungsmaßnahme in Form einer Betonleitplanke versehen. Die scheint auch sehr sehr notwendig zu sein. An vielen Stellen sieht man, dass schon jemand dieses Hilfsangebot ausnutzte und sein Fahrzeug von dieser Planke leiten ließ. Das möchte ich lieber nicht ebenfalls ausprobieren. Außerdem scheint es hier gelegentlich zu regnen. Hangseitig ist mit fließendem Übergang zur Fahrbahn eine flache Wasserrinne installiert, die in unregelmäßigen Abständen von Abflusslöchern unterstützt wird. Diese war mal durch Stahlgitter abgedeckt gewesen. Aber an vielen Stellen verschwanden diese Gitter bereits, warum auch immer. Diese Löcher sind nicht so groß, dass wir vollständig darin verschwinden würden. Aber ein Wagenrad könnte problemlos dort verweilen, während der Rest des Fahrzeuges die Weiterreise antritt.

[[File:Baracoa Weg P1020809.JPG|none|auto]]

So eine Straße mag ich ja und bedauere nur, keinen sportlicheren Wagen zu haben oder gar ein Motorrad. Novia hingegen mag diese Fahrt gar nicht und bedauert nur, überhaupt anwesend zu sein. Ihr wird übel von den vielen scharfen Kurven, und sie versteht wohl erstmalig die Klagen mancher Leute im Auto und im Bus. Ich muss wiederholt anhalten, damit ihr nicht im Auto noch gar zu schlecht wird.

Baracoa selber ist ganz anders als erwartet. Wer behauptet, es hätte Ähnlichkeit mit Trinidad, wie sich einige Leute novia und mir gegenüber äußerten, ist blind oder hat sehr seltsame Ansichten. Fast alle Gebäude sind allenfalls 100 Jahre alt, von den beiden kleinen Festungen mal abgesehen. Der Baustil ist sehr verschieden von dem Trinidads, am besten vielleicht zu beschreiben als ärmliche Variante von Cienfuegos, überwiegend in Holz. Die Franzosen sollen hierbei ihre Spuren hinterlassen haben, genau wie in Cienfuegos.
Auf jeden Fall lieben die Leute dort scharfe Kontraste und wenn sie ihre Häuser streichen, dann mit erheblichen Farb- oder Helligkeitsunterschieden.

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10.08.2014 02:19
#52 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Die beiden Forts sind eher niedlich als dass sie abschreckend wirken. Sie lassen gera-dezu ein, sie einzunehmen. OK, mit einer grimmigen Besatzung wäre das eventuell anders.

Fortaleza Baracoa P1020864.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Fortaleza Baracoa P1020865.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich kaufe mir in einem der beiden erstmalig ein Bier, das ich schon wiederholt gesehen aber bislang gemieden hatte. Es gibt nichts anderes. Doch diese Sorte ist nur bedingt zu empfehlen. Wenn schon Holländer ihr Bier „Bavaria“ nennen. Dazu kommt, dass es mit 7,9% nicht unbedingt als Erfrischung für den Tag taugt.

[[File:Baracoa P1020868.JPG|none|auto]]

Das Hotel "El castillo" hatte ich ausgesucht, weil ich glaubte/hoffte, dass es sich wirklich um eine als spanische Festungsanlage handeln würde. Die Beschreibung klang an sich auch so. Doch weit gefehlt! Vielleicht stand hier mal ein castillo, doch davon gibt es allenfalls Erinnerungen. Alle Gebäude sind "neu" aus den 80er Jahren, müssten nur dringend mal wieder gestrichen werden. Innen aber sind die Zimmer in Ordnung und relativ gut erhalten. Es gibt gutes Frühstück mit reifen Früchten, einen Pool und eine Bar, die von früh 10 bis abends 11 Uhr geöffnet ist, hilfsbereites Personal, Internetzugang (kostenpflichtig), was will man mehr.

Ausgeschrieben ist das Hotel mit 3 Sternen. Das könnte sogar nach deutschen Maßstäben passen, wenn nur mal ein Klempner Zutritt hätte. Die Dusche liefert heißes Wasser mit gutem Druck. Besser als fast alles, was ich in Kuba bisher erlebte. Aber die Duschhalterung ist ausgebrochen. Der Verschluss des Waschbeckens klemmt, das Wasser läuft nur sehr sehr langsam ab. Ein Kommentar an der Rezeption ändert natürlich nichts. Über den Zustand des Klos im öffentlichen Bereich schweige ich lieber. Der erinnert ganz klar daran, in welchem Land ich bin.
Aber der Pool wird jeden Morgen gründlich gereinigt und die Bar ist nicht teuer. Internet kostet zwar, steht aber wenigstens zur Verfügung und ist relativ schnell. So poste ich schon mal die ersten Teile dieses Berichtes.

Das Hotel gehört zu Gaviota, vielleicht deswegen sind relativ viele Kubaner hier, mehr als Ausländer. Sie toben im Wasser und trinken, was die Bar hergibt. Es kommen auch Einwohner des Ortes zum Baden, Trinken und Schwatzen hier her. Wir laufen lieber durch den Ort. Novia jammert, dass das Castillo auf einem Hügel liegt und eine Treppe dazu dient, ca. 50 Höhenmeter zu überwinden. Dass die Deutschen freiwillig mehr als unbedingt notwendig laufen und den Sonntag mit einer Wanderung von 20 - 40 km für eine tolle Sache halten, deutet sie als Folge der genetischen Deformation dieser seltsamen Menschengruppe.

Doch ich weigere mich, für einen Fußweg von allenfalls 5 Minuten das Auto anzuwerfen. So laufen wir schließlich doch ganz gemütlich durch die Stadt und sehen uns die Häuser an. Ein Bier an der Straßenecke, Architektur und Zustand der Häuser betrachten, in Geschäfte blicken, hinsetzen, weiter laufen, Kirche ansehen, ... Der Tag ist wunderbar ruhig und entspannt.

Novia streunt dann durch die Geschäfte, entdeckt einen Wasserfilter, den sie schon lange sucht, ist begeistert, streunt weiter, das kann man alles ignorieren. Ich sehe mir die Häuser an, die schönen und die verfallenden, und mache ein paar Fotos. Dabei laufen mir 2 chicas ins Bild. Eine merkt natürlich, dass der yuma sie knipste und empfindet das wohl als Aufforderung.

Casa y chica Baracoa P1020850.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Nun beginnt eine Aktion, die mich auf das Köstlichste amüsiert. Beginnend mit auffordernden, Aufmerksamkeit heischenden Blicken agiert chica immer intensiver. Ich setze mich auf eine Parkbank und wirke wohl wie ein flugunfähiger Vogel im Gras. Wie eine Katze schleicht sie sich an, die finale Attacke droht... da winkt novia aus einem Laden und der Vögel flattert ein Stück weiter. Aber er entflieht dem Dunkel des Geschäfts rasch wieder und hockt sich wieder ins Gras, äh... auf die Parkbank. Die ist so heiß von der Sonne, dass ich mich frage, wie lange mein Hintern das Spiel wohl mitmachen wird. Wieder schleicht sich die Katze an. Aber anders als in der Wirklichkeit dreht sie erst einmal zwei, drei Runden im ihr Opfer, zeigt ihre Zähne, ihre Krallen, nun ja, eher die Beweglichkeit ihrer Hüften und Schultern, hofft, den Vogel so in die Enge zu treiben. Doch der flattert nochmals auf einen von ihr nicht wahrgenommenen Reiz hin vorübergehend in das Dunkel eines Ladens, um dann wieder auf der Bank zu landen. Nochmals versucht die Katze einen Angriff, da entflieht der Vogel endgültig. Die Jägerin scheint nicht bemerkt zu haben, warum dies geschah. Etwa eine Stunde später taucht sie doch tatsächlich mit ihren Freundinnen im Hotel auf. Sie betrachtet nicht ganz so diskret alle Männer im Jagdrevier, als Vorwand werden die Bilder des ortseigenen Künstlers intensiv fotografiert. Gemälde, chica mit Gemälde, Gemälde mit chica, Pool mit und ohne chica,... irgendeinen Grund muss es ja geben, dass die Stadtschönheiten plötzlich im Hotel auftauchen.

Doch jetzt endlich wird der Grund für das seltsame Geflatter des komischen Vogels klar. In den hat sich schon eine Cubana ihre Klauen geschlagen und gibt sich als novia aus. Mit den vielleicht anfallenden Resten gibt sich eine kubanische Katze von Ehre natürlich nicht zufrieden. Und so zieht sich die Jägerin mit verächtlichen Blicken auf die schäbige Beute der Anderen erhobenen Hauptes zurück. Sicherlich finden sich noch andere Objekte der Begierde.

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10.08.2014 22:01
#53 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Die Abende führen uns in die Stadt, zum Essen und Vergnügen. Ohne das genauer schildern zu wollen, ich habe in Kuba noch nie so schlecht gegessen wie in Baracoa, dies dann gleich zweimal am zwei Abenden in zwei verschiedenen Gaststätten. Am zweiten Abend äußert Novia den ausdrücklichen Wunsch, der Koch möge das Schweinefleisch nicht so lange braten, bis es hart und trocken wäre. Die Kellnerin blickt novia mit einer Mischung aus Erstaunen und Unverständnis an, sagt mehrfach „Aha“ und verspricht dann, den ausgefallen Wunsch zu übermitteln. Novias Gesicht, als sie dann ihr Fleisch bekommt, ist zu köstlich. Das ist diesmal nicht weniger schuhsohlenartig als sonst auch immer. Hätte sie doch nur Languste genommen, wie ich auch. Aber das hätte ihr auch nur wieder nicht geschmeckt, wie auch mir nicht. Die Languste ist offensichtlich nicht ganz frisch, den Geschmack vergesse ich lieber ganz schnell wieder. Aber so essen wir beide an diesem Abend nicht viel, das soll ja gut für die Linie sein.
In diesem Restaurant gibt es auch einen „Gay Pinriña“. Der Name passt, denn das Ge-tränk ist wirklich gay, hat nichts von einem Caipiriña. Limonade mit einen kleinen Schuss Rum, muss man nicht probieren.

Der Boulevard der Stadt ist nicht übel, wird gerade noch etwas ausgebaut. In ihm reihen sich eine Menge Paladare und Kneipen.so viele Touristen gibt es hier doch nie im Leben, dass sich das lohnen würde. Tagsüber ist er praktisch menschenleer und man könnte Fussball oder Kugelstoßen trainieren, ohne jemandem zu nahe zu kommen. Aber diese kleine Straße ist nach Einbruch der Nacht viel viel belebter als am Tag. Hier scheint sich alles zu treffen, was schon und noch laufen kann, um den Abend und die Nacht mit den üblichen kubanischen Vergnügung zu verbringen.

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10.08.2014 22:29
avatar  Pauli
#54 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

@ lieber Sisyphos danke für deine Berichte

Ich möchte nur ergänzen das meine Frau und ich meist negative Erinnerungen an Baracoa haben,aber
das ist eine andere Geschichte.

Positiv finde ich den Pool vom Hotel El castillo, und vorallem die Vista ( die Aussicht)
habe selten einen schöneren Pool gesehen .

Cuba 2009 354.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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10.08.2014 23:25
#55 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

An beiden Abenden schauen wir uns je eine Tanzvorführung an. Novia blickt erst ganz ungläubig, dann filmt sie jeden Tanz. Auf meine Frage nach dem Warum mag sie sich nicht groß äußern. Das erfahre ich dann später, als sie die Mitschnitte gemeinsam mit den Tänzern ihrer Gruppe ansieht. Sie nutzt die Aufnahmen als Anschauungsobjekte und Anlass zur offensichtlich dringend notwendigen Ermahnung.
„Schau Dir mal diese Aktion an, diese Schritte! So schlecht tanzt Du nicht!“ Guckt mal hier, hat je einer von Euch diese Figur so miserabel gezeigt? Nein!“
„Aber alle diese mäßigen Tänzer, alle schlechter als jeder von Euch, haben ein festes Engagement und treten regelmäßig auf. Wisst ihr auch warum? Weil sie ihr Möglichstes geben, weil sie regelmäßig trainieren, ihre Auftritte ernst nehmen. Jeder von denen ver-dient mehr als jeder von euch! Wenn ihr anfangen würdet, die Proben und die Auffüh-rungen ernst zu nehmen, .... “ Den Rest kann man sich wohl denken. Das kann ich ihr auch gar nicht verübeln. Die Herren und Damen Künstler haben eine Arbeitsmoral und eine Konstanz bei Proben und sogar bei Auftritten, dass es einen nur grausen kann. So manches Engagement musste Novia schon absagen, weil sie sich nicht auf die Leute in ihrer Gruppe verlassen kann. Damit fließt dann weniger Geld, das Interesse wird geringer ... ein Teufelskreis.

Kleine Abschweifung - die Casa de la musica in Trinidad zahlt pro Auftritt an die Tänzer 8 Peso. Neiiiiin, nicht 8 CUC, 8 Peso Monedo Nacional! Die Musiker erhalten 100 Peso monatlich. Wie viele Nebeneinnahmen die brauchen, um über den Monat zu kommen, kann sich jeder ausmalen. Novia hat immerhin mit dem Hotel einen Vertrag, der pro Auf-tritt jedem einen CUC garantiert. Ich frage mich immer wieder, wovon die Cubaner ei-gentlich leben. Die Künstler eigentlich nur von der propina, die pro Auftritt etwa 1 - 2 CUC ausmacht. Und natürlich von den gelegentlich erbeuteten yuma. Entsprechend wundert es mich nicht, dass viele Kolleginnen von novia schon ihren novio oder esposa extranjero haben.

Am letzten Tag in Baracoa, dem zweiten von zweien, machen wir einen Ausflug nach Yumurí, besichtigen eine Kakaoplantage und die Schokoladenherstellung durch den Farmer. So direkt vom Baum schmeckt Schokolade wirklich anders. Insbesondere als Getränk, bitter, mit Bananina und Gewürzen. Ein jugendlicher Niederländer verzieht das Gesicht gar drollig, seine Schwester spuckt angewidert. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die gewohnte Schweizer Schokolade nicht doch die bessere Wahl ist. Danach folgt ein Bootsausflug auf einem Fluss in einem wunderschönen grünen cañon. Der Halt auf einer kleinen Insel mitten im Fluss ist sehr angenehm. Es badet sich herrlich in dem kris-tallklaren und doch warmen Flusswasser.
Auch wenn mir Baracoa selber nicht übermäßig gefallen hat, es scheint doch sogar im Vergleich mit Trinidad recht langweilig zu sein, die Natur dort ist wunderschön. Die Flora ist viel abwechslungsreicher und alles sehr viel grüner als in anderen Teilen der Insel. Den Kommentar von Columbus über die Schönheit der Insel kann ich angesichts der Pflanzenwelt und der Landschaft von Baracoa mit ihren Bergen und Tälern sehr gut nachvollziehen.

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11.08.2014 03:12
#56 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Danach geht der Ausflug in den Osten schon wieder seinem Ende entgegen. Wir fahren zurück, nehmen diesmal die kürzere Straße nach Holguin, direkt Richtung Nordwesten. Die Strecke ist wesentlich kürzer, der Straßenzustand dafür aber erheblich schlechter. So mühe ich mich mit dem kleinen MG von Loch zu Loch und wünsche mir einen Jeep, der auf diesem Feldweg viel praktischer wäre als so ein straßentauglicheres Gefährt.

Einen Vorteil hat diese Strecke, sie ist nicht langweilig. Man kann Baracoa mit einigem Recht für ein ödes kleines und vor allem ermüdendes Nest halten. Das Letztere kann man den Straßen dorthin aber keinesfalls nachsagen. Wenn man auf der Strecke nicht hellwach ist, kommt man nicht weit. Es lauern Löcher in der Straße, die gar zu gern einen Kleinwagen verschlucken würden. Kühe überqueren die Straße nach eigenem Gutdünken. Manchmal geht das Überqueren dabei nahtlos in einen Galopp auf der Straße über, dem man nur ausweichen kann oder in einen schlendernden Straßenkontrollgang, dem man dann trotz allen Hupens geduldig folgen muss. Was stört sich so ein echtes Rindvieh schon an einem kleinen Auto oder seinen quietschigen Tönen. Auch Ziegen, Esel, Kinder und Straßenverkäufer agieren unberechenbar und fordern volle Konzentration. Da vergeht so eine Strecke doch wie im Fluge. Wenn man nicht aufmerksam ist und sehr langsam fährt, ist das kein Wortspiel sondern beschreibt die Fortbewegung mit einem Kleinwagen auf dieser Straße durchaus angemessen.

Nach einer Weile glaube ich, nicht mehr richtig sehen zu können. Irgendwie ist der Blick nach vorn seltsam. Schließlich merke ich, was los ist und kann mich beruhigt fühlen, dass es nicht an meinen Augen liegt. Gar nicht beruhigend finde ich allerdings, dass sich die Frontscheibe gelöst hat und nur noch am unteren Rand vom Gummi gehalten wird. Sie schwabbelt bei jeder Bodenwelle hin und her und ich fürchte immer mehr, dass sie ganz aus dem Rahmen fallen könnte. Doch wir kommen gut in Holguin an, wo ich wieder den Wagen reklamieren möchte. Mal sehen, was die in der Ausgabe sagen bei der zweiten Reklamation innerhalb weniger Tage.

Wir schlafen wieder in der gleichen Casa. Diesmal bekocht der Wirt uns und hält sein Versprechen. Es schmeckt besser als im Restaurant, sehr viel besser sogar. Am nächstne Morgen geht es dann zu der schon bekannten Station von Rex.
Natürlich erkennt mich der Compañero wieder, mag oder kann mir aber nicht helfen. Es gibt keinen Ersatzwagen meint er. Aber ich könne ja nach Camagüey fahren, dort würde man mir helfen. Vor 5 oder 6 Uhr sei kein Wagen zu erwarten, trotz der losen Scheibe sei man in dem Auto auch sicher. Nun gut, bei allem Unbehagen, fahren wir eben die 200 km noch so. Cleverle das ich bin, lasse ich unterwegs Novia in Camagüey anrufen. Aber bei keiner der Stationen dort geht jemand an den Apparat. Lieber wird der Hörer schnell abgehoben, das Gespräch beendet aber nicht wieder aufgelegt, so dass die Leitung nach dem ersten Versuch ständig besetzt ist. Also soll novia in der Zentrale in Havanna anrufen, schildert dort die Situation. Aber auch die Zentrale meint, nicht helfen zu können. Weder in Santiago, Holguín oder Camagüey noch in Ciego oder in Cienfuegos würde es Ersatzwagen geben. Ich könne aus Cienfuegos einen Audi bekommen, müsse aber natürlich den Mehrpreis bezahlen.

Der Theatralik wegen „übersetzt“ Novia wie zuvor abgesprochen und ich brülle erst einmal eine Runde auf Deutsch im Auto herum, was das für eine Schweinerei sei. Novia interpretiert das für den Partner am Telefon als molestisimo und kündigt eine heftige Beschwerde an, ich sei ziemlich aggressiv und unberechenbar wenn verärgert. Innerhalb von 5 Minuten erfolgt ein Rückruf. Wir sollen doch bitte in Las Tunas anhalten, es würde uns dort ein Wagen hingebracht werden. Immerhin könne der Verantwortliche in der Zentrale nicht verantworten, dass es zu einem Unfall käme oder gar zu einer „queja sin sentido“! Die Klage eines Cubaners zählt ja bekanntlich nicht viel. Aber wenn Touristen sich nur ausreichend bösartig beschweren, bekommen die Leute anscheinend doch Probleme, die sie unbedingt vermeiden wollen.

Der Austauschwagen kommt dann aus Holguín, wo sich nun doch ein Fahrzeug fand. Der Stationsleiter von Holguín beschwert sich bei der Übergabe vor allem darüber, dass wir uns nicht ausreichend unzufrieden gezeigt hätten. Hätten wir ihm klar gemacht, dass ich wirklich sauer sei, hätte er „natürlich“ eine Möglichkeit gefunden. Er schimpft mächtig mit Novia, dass diese ihn angeschwärzt hätte. Dabei hat sie vor allem über Camagüey gemeckert und Holguín nur am Rande erwähnt. Sie schimpft mächtig zurück über seine Arbeitsauffassung und ich amüsiere mich am Rande des Theaters. Schließlich ist mein Spanisch ja fast nicht existent.

Die Lehre aus dieser Geschichte - wenn man berechtigt etwas von einer Dienststelle will, muss man seinen Unwillen über die Situation ausreichend deutlich machen und mit Nachdruck Abhilfe fordern. Mit europäischer Diskretion und Zurückhaltung kommt man nicht weit.

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11.08.2014 08:16
avatar  nico_030 ( gelöscht )
#57 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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nico_030 ( gelöscht )

Hi@all!

Und wieder ein großes Dankeschön für den Einblick in das Urlaubsverhalten von
Durchschnittstouris.

Vielleicht noch ein paar Tipps:
gutes Essen ist in Staatlichen Hotels und Gasstätten eher die Ausnahme.
Besser ist man in CP´S und möglichst von anderen vorgestesten Paladares.

Zum Besispiel gibt es zwischen Baracoa und Gunatanamo in San Antonio del Sur
einen Paladar der für 25 CUP immer ein reichaltiges und schmackhaftes Mittagsmahl anbietet.

Baracoa bietet mehr als nur einen Bummel durch das Zentrum und die Schoppies.

Da wäre die rekonstruierte Kirche, der Playa Maguana, El Yunke usw. usf.

Die von Autofahrern so gehasste Strasser nach Moa ist mit dem Fahrrad ein Traum.

jörg


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11.08.2014 09:23
avatar  nosanto
#58 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Top - Forenliebhaber/in

Zitat von Sisyphos im Beitrag #56



Hallo Sisyphos, Kompliment für Deinen unterhaltsamen und doch informativen Bericht und die eindrucksvollen Fotos. Für mich persönlich auch insofern interessant, da ich vor 3 Jahren ebenfalls den Karneval in Santiago und anschließend Guantanamo und Baracoa besucht habe (auch in dieser Reihenfolge) und sofort wieder einige nostalgische Erinnerungen wach werden. Ich habe in Baracoa in einem CP übernachtet und auch dort auf der Terrasse mit Meerblick sehr gut gegessen. Und ich gebe Dir auch Recht, die Fahrt von Santiago über Guantanamo nach Baracoa (ich habe diese Fahrt mit Viazul durchgeführt)ist ein besonderes Erlebnis, zumal sich die Landschaft und die Vegetation mehrmals ändert und Kakteen- und Palmenvegetation an der Küste zu subtropischem grünem Dschungel wechselt um dann in großer Höhe in Kiefernwälder überzugehen. Die Straße war schon damals für kubanische Verhältnisse relativ gut ausgebaut, ist aber ziemlich kurvig und nichts für schwache Mägen (insbesondere in einem älteren Yutong-Bus mit entsprechend ausgeleierter Federung). Saludos und nochmals Dank für Deinen ausführlichen Bericht, dafür schätzen viele das Kuba-Forum , nosanto.


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11.08.2014 10:33
#59 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Top - Forenliebhaber/in

Hola Sisyphos,

super! So macht das Forumlesen spass! Ich verfolge Deine Beiträge mit großem Interesse!

@ nico_030: appropos Fahrradfahren - als ich mal im Januar in der Ecke war, ist mir schon am Flughafen in Holguin aufgefallen, wieviele Fahrräder da ausgeladen wurden. Mehrfach habe ich Busse gesehen, bei denen eine Sitzreihe rausgenommen wurde, um Platz zu schaffen für Fahrräder, das scheint wohl ein richtiger Trend im Okzident zu sein!


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11.08.2014 10:56
avatar  nico_030 ( gelöscht )
#60 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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nico_030 ( gelöscht )

Hi@all!

Zitat

@ nico_030: appropos Fahrradfahren - als ich mal im Januar in der Ecke war, ist mir schon am Flughafen in Holguin aufgefallen, wieviele Fahrräder da ausgeladen wurden. Mehrfach habe ich Busse gesehen, bei denen eine Sitzreihe rausgenommen wurde, um Platz zu schaffen für Fahrräder, das scheint wohl ein richtiger Trend im Okzident zu sein!



Alles Touris!

Der Teil der Insel ist glaube ich Oriente.

jörg


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11.08.2014 10:57
avatar  jan
#61 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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jan
Rey/Reina del Foro

Der Okzident umfasst geographisch gesehen in erster Linie den abendländischen ...

Das ist da, wo die Sonne untergeht.

Orient ist? Wo die Sonne aufgeht, herkommt.

11.08.2014 11:15
#62 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Top - Forenliebhaber/in

lol, stimmt, auf jeden Fall identisch mit Palestina :)

Occidente cubano: Mezcla de naturaleza, playas e historia

La región occidental de la mayor de Las Antillas -que comprende a las provincias de Pinar del Río, La Habana, Ciudad de La Habana, Matanzas y el municipio especial Isla de la Juventud- muestra una verdadera mezcla de naturaleza, playas e historia en sus ofertas para el turismo.

http://www.dtcuba.com/ShowReport.aspx?c=95

wünsche allen Werktätigen einen wundervollen Montagmorgen :D


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11.08.2014 14:53
avatar  chepina
#63 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Forenliebhaber/in

Danke Sisyphos! Ich bin in Baracoa geboren, mein Onkel hat immer dieses Liedchen gesungen, " Baracoa pueblo chiquito y oscuro, si el mundo tuviera un cuerpo tu fueras el ojo del culo" .
Saludos
Chepina


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11.08.2014 15:03
avatar  jan
#64 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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jan
Rey/Reina del Foro

WOW
Vielleicht bist du eine Nachkömmin der Seeleute von Kolumbus!

Bist du ein bisschen blass?

11.08.2014 15:07
avatar  chepina
#65 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Forenliebhaber/in

@ Jan das verrate ich dir nicht .
Saludos
Chepina


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11.08.2014 15:39
#66 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Abends kommen wir dann endlich in Trinidad an. Im Dunkeln fahren macht in Kuba wirklich keinen Spaß. Da bin ich froh, dass ich das nicht länger durchhalten muss. Zum Abendessen gehen wir in meine Lieblingskneipe La Botija, die unter anderem den Vorteil hat, dass man zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas Wohlschmeckendes zu Essen bekommt. Es sind 3 Franzosen da, gute Musiker. Sie spielen erst gemeinsam mit der Gruppe des Hauses. Als diese Schluss macht, spielen sie zu dritt vor sich hin, richtig guten Blues und Rock. Alle Touristen lauschen gebannt und klatschen lebhaft. Die Franzosen klingen wirklich richtig gut. Novia hingegen ist wie alle anderen Cubaner von dieser Musik weniger angetan. Es sei eben das, was wir kennen würden, daher gefalle uns das. Alle Einheimischen blicken viel lieber und mindestens so fasziniert wie die Touristen von der Musik in den Fernseher an der Wand. Läuft doch gerade „500“, die Liebesszene zwischen den beiden Protagonisten. Das ist natürlich viel reizvoller als irgendwelche Touristen, die ihre Instrumente malträtieren. Nicht sehr spät und doch ziemlich spät für mich habe ich genug von diesem Tag. 700 km cubanische Landstraße, wirkliche Freude ist das nicht.

Den nächsten möchte ich auch ruhig verbringen, setze mich in den Schatten, trinke im Don Pepe einen Kaffee mit viel Aguardiente und lese, entspanne mich und erhole mich von den Anstrengungen der Reise.
Am Nachmittag landen wir in "La Floridita". Falsch geraten, nicht in La Habana. Es gibt jetzt auch eine Bar diesen Namens in Trinidad. Sogar mit einer ähnlich gestalteten Batterien wie beim Original bis hin zu einer vergleichbar hässlichen Statue des alten Säufers. Der Daiquiri ist aber zum Abgewöhnen und die ganze Bar verfügt über ganze 4 Biertulpen. Wir müssten also das Bier aus Daiquirigläsern trinken. Da ziehe ich es doch vor, die Blechbüchse an den Mund zu setzen.

Sonst ist der Nachmittag aber sehr angenehm, nachdem ich mich an die Kälte des Raumes gewöhnt habe. Kälte heißt Luxus für Kubaner und die glauben wirklich, dass ich das ebenso empfinde. Ich friere nun mal so ungern in Gaststätten, was immer wieder Erstaunen auslöst. Doch im Kreise der Familie macht auch diese Kneipe Spaß. Wir lachen herzlich über kubanische Versuche, deutsche Worte auszusprechen, ebenso wie über mein Scheitern bei so mancher kubanischen Vokabel. Da gibt es Reihungen von Buchstaben, insbesondere bei Worten die G und J kombinieren, die mag meine Zunge einfach nicht. Das spanische R ist auch so eine Sache, an der ich noch viel werde üben müssen. Über die zusammengesetzten deutschen Substantive, an deren Stelle das Spanisch einen gar nicht so kurzen Nebensatz braucht, staunen alle maßlos. Wie kann man nur solche Wortungetüme bilden und verstehen!?
Mich tröstet die Schwierigkeit auch eines spanischen Profimusikers, mit der clave zurecht zu kommen.

Die sehr seriös dreinschauenden Kubaner am Nachbartisch blicken ziemlich eifersüchtig auf unseren Spaß und die Zuwendung des Barmusikers zu den chicas an unserem Tisch. Doch die Unterhaltung mit novia und ihrer prima ist wirklich etwas Besonderes. Beide reden nicht sondern tanzen ihre Geschichte oder führen gestisch und mimisch intensiv vor, was sie zu berichten haben. Da wird selbst eine langweilige Episode zu einer höchst amüsanten Geschichte, über die man endlos lachen kann.
Als dann noch der frisch Angetraute der prima seine Querflöte auspackt und sich als routinierter Improvisateur beweist, lieben Kellner und Musiker unseren Tisch. Nach ein paar Stunden haben wir alle genug getrunken und laufen nicht mehr ganz sicher in Richtung des jeweiligen Bettes.

Wie das so ist, novia bekommt einen Anruf und muss wieder irgendwelche Probleme klären. Ich schlafe derweil selig, bis sie mich auf höchst annehme Weise weckt. So möchte ich immer geweckt werden. Nach einer Weile sind wir beide wieder müde und schlafen friedlich nebeneinander. Im Halbschlaf frage ich mich irgendwann, ob der Auf-tritt heute abgesagt ist, und denke wider besseren Wissens, sie wird schon wissen, was sie macht. Doch dann weckt mich ein wilder Schrei. Es ist 20.26 Uhr, 20.30 beginnt die Vorführung. Also haben wir plötzlich Eile.

Aber der Auftritt ist abgesagt. Das Hotel Ma. Dolores hat ein Problem mit den guías. Heute sind 3 Gruppen im Hotel untergebracht aber niemand ist im Restaurant. Die guías manövrieren ihre Gruppen immer in andere Restaurants. Sicherlich in solche, die besser oder überhaupt am Umsatz beteiligen. Dies passiert sogar wenn, wie heute bei 2 Gruppen, das Abendessen schon im Reisepreis inbegriffen ist. Ich frage mich, wie die Reiseleiter das den Touristen begründen.
Aber mich freut es heute, so haben wir Zeit und können prima samt spanischem Ehemann auf eine Fortsetzung des nachmittäglichen Spaßes treffen.
Zwischenbemerkung - obwohl verheiratet mit einem Spanier darf novias prima nicht nach Spanien. Sie bemüht sich jetzt schon ewig um ein Visum. Die spanische Botschaft ist nicht weniger restriktiv als die deutsche, wie es scheint im Gegenteil. Doch genauer gesagt hat sie gar keine Absage erhalten. Man hat sie nur immer wieder mit Nachforderungen nach Dokumenten in Havanna antreten lassen und jetzt teilte man ihr mit, dass die Entscheidung über das Visum 2015 fallen würde. Über den Monat der abschließenden Bearbeitung sei aber noch keine Aussage möglich. Das nenne ich doch mal eine verbindliche Mitteilung.

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11.08.2014 19:14 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2014 19:14)
avatar  Ralfw ( gelöscht )
#67 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Ralfw ( gelöscht )

wie ich sehe hast Du die "letzte Meile" ab Frankfurt auch noch gut nach Hause geschafft; vielleicht irgendwann mal wieder auf einen Drink und einen Schwatz in Cuba.

tolle Berichte, für mich das "high-end" des Forums ; der einzige Nachteil ist, dass man sich dann gar nicht mehr so richtig traut selber etwas zu schreiben ; nimm das aber nicht als Grund in Zukunft keine Bericht meht zu schreiben.


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11.08.2014 19:19
#68 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Der Abend ist angenehm. Irgendwann wird Musik mehr und mehr Thema, wie kann es anders sein unter Musikern. Schließlich taucht wieder eine Flöte auf und singt, während 6 Kubaner klatschen. Das beeindruckt mich immer wieder. 6 Leute klatschen 6 verschiedene Rhythmen, diese treffen sich, bilden spannende Strukturen, laufen wieder auseinander um sich dann in anderer Form wieder zu vereinen. Die Europäer mit ihren kargen und eindimensionalen Rhythmen können da wirklich nicht mitreden.
Aber die Zeit schreitet fort und gegen 3 bin ich nur noch müde. Andere sind mehr als das und die Sätze von mindestens 3 der Anwesenden verstehen nicht mal mehr die Kubaner. War wohl doch wieder mal zu viel Rum in den Flaschen.

Der nächste Tag ist ganz ruhig. Novia und ich gehen an den Stand, spielen mit dem Töchterchen und den Hunden und lassen es uns gut gehen. Das Wasser hat tatsächlich Badewannentemperatur. In Relation dazu wird klar, wieso die Kubaner nicht verstehen, dass man in ihrem Winter auch baden gehen kann. Da hat das Wasser ja nicht mal 25°!
So bleiben wir lange im und am Wasser. Wie gut, dass man hier essen und trinken kaufen kann, da halten wir es aus, bis es dunkel wird.

Da fällt mir noch ein, kennt ihr das auch? Immer wieder frage ich in Kuba auf Spanisch und bekomme die Antwort auf Englisch. Auch heute wieder. Da diskutiere ich mit dem Verkäufer, dass nur aufgeblähten Refrescodosen da sind und dann nennt er mühsam den Preis auf Englisch. Aber in diesem Fall hätte mir das ein Warnsignal sein können. Der Verkäufer verlangt einen sehr hohen Preis. Ich kenne mich diesbezüglich an diesem Ort nicht aus. Kann ja sein, dass hier am Strand die Preise so viel höher sind. Sind sie aber nicht und liegen keinesfalls in der von mir verlangten Höhe. Auf meine Nachfrage hin schießt novia los und scheißt den Verkäufer zusammen. Sie kommt mit dem Restgeld wieder. Ihren esposo zu betrügen nimmt sie genauso persönlich wie selber betrogen zu werden.
Die Lehre für mich daraus ist, wenn ein Kubaner lieber Englisch als Spanisch antwortet oder gar die Sprache mitten in der Konversation wechselt, werde ich doppelt misstrauisch sein.

Die folgenden Tage verlaufen sehr ruhig. Für mich zumindest. novia muss wieder viel arbeiten. Probe mit ihrer eigenen Gruppe, Probe mit der Gruppe, in der sie tanzt, Auftritt mit der eigenen Gruppe, danach noch Auftritt mit der Gruppe von Kiki, ihrem Chef. Besprechung der Gruppenleiter und der Empresa, die die ganze Kultur verwaltet, Proben mit der Klarinette, Konzert mit dem Orchester, ....
Ich laufe in der Zeit durch die Gegend, lese, schlafe im Schatten, gönne mir gelegentlich Kaffee und Bier und schwatze mit Bekannten kurz.

Dennoch, gerade in diesen so ruhigen Tagen holt mit eine innere Anspannung ein, bin ich wieder gestresst. Im Moment habe ich mein Leben gespalten. Ich arbeite in Deutschland, lebe und genieße in Cuba. Immer 7-10 Wochen Arbeit ohne Pause, dann 2-4 Wochen Kuba. Auf Dauer ist das belastend und kann nicht ewig so weiter gehen. Aber wie soll es weiter gehen?
Könnte ich in Cuba leben? Was könnte ich hier machen? Nur herumhängen nach dem Motto „Gott erhalte mir meine Gesundheit und auf die Arbeitskraft meiner Frau!“ gelänge mir sicher auf Dauer nicht. Selbst wenn ich hier arbeiten dürfte, für das Salario eines Arztes hier in Cuba würde ich mich morgens nicht aus dem Bett bewegen!

Ein Leben als Besitzer einer casa particular kann ich mir ebenso wenig vorstellen, das ist auch nur scheinbar eine sinnvolle Tätigkeit. Ein wenig intellektuelle Anforderung sollte schon sein.

Sollte ich novia nach Deutschland holen, sie „importieren“? Würde ich ihr damit einen Gefallen tun? Ich bin nicht sicher. Wenn ich sehe, wie sie hier in ihren Aufgaben aufgeht und bei allen Klagen ganz stolz ist, wie viel sie macht, wie angesehen und wichtig sie ist, dann glaube ich, sie würde es in Deutschland sehr schwer haben. Eine auch nur halbwegs vergleichbare Bedeutung könnte sie sich wohl kaum dort erarbeiten.
Also doch alles lockerer angehen, keine ernsthafte Beziehung hier haben und nur Urlaubsfreundinnen zulassen, damit alles emotional nicht zu anstrengend wird? Der Gedanke gefällt mir ebenfalls nicht so richtig.
Man kann sich das Leben selber ganz schön schwer machen.

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Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

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11.08.2014 19:20
#69 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Forums-Senator/in

Vielen Dank Sisyphus.

Deine Berichte sind gut für ein Wohlfühl-Cuba-Bad. Man taucht direkt und fasziniert in das spezielle Ambiente das viele von uns so gut kennen. Herrlich!

Elisabeth


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11.08.2014 20:40 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2014 20:43)
#70 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Abends sind wir regelmäßig in der Casa de la cultura. Vielleicht lerne ich ja doch ir-gendwann, Salsa zu tanzen. Es ist wieder die Deutsche um die 50 da, die sich mit einem der jungen Tänzer des Freundeskreises umgibt, oder ihn umgibt oder wie auch immer. Dass dieser eine Partnerin hat, die abtaucht, wenn la alemana auftaucht, weiß sie wohl. Jeder Cubaner und jede Cubana habe doch einen einheimischen Partner im Hintergrund, der von den Auslandskontakten profitiere. Das müsse man locker sehen. Trotz der so sicheren Aussage, die „hiesigen Partner“ von novia und ihren Freundinnen kennt sie nicht, habe sie nie gesehen. Es müsse sie aber geben, da ist sie sich sicher.

Am Sonntag hat suegra Geburtstag. Sie war in Santa Clara, um ihre Mutter zur Feier zu holen. Die alte und sehr eigensinnige Dame aber hatte keine rechte Lust und schaffe es, die schon organisierte Abreise am Sonnabend platzen zu lassen. Da müssen halt ihre Tochter, das Geburtstagskind, und die ganze Familie ohne sie am Tag der Feier nach Trinidad fahren. Das wirft natürlich erhebliche organisatorische Probleme auf, das Schwein will gebraten werden, alle anderen Dinge zubereitet, vorbereitet. Suegra wollte an ihrem Geburtstag eigentlich einen ganz ruhigen Tag am Strand verbringen ohne viel zu arbeiten. Das wird schwierig, wenn sie gar nicht in Trinidad ist.

Es gibt nicht nur in Deutschland böse alte Frauen, es gibt sie auch in Kuba und die abuela von novia gehört ohne Zweifel dazu. Familiengeschichten über Egoismus, Sturheit, Manipulation und Missachtung der Interessen anderer bei stets extremer Beachtung formaler Höflichkeit gibt es zu hauf. Da kann man nicht mal die schon deutlich einlaufende Demenz als Entschuldigung heranziehen. Abuela war schon immer so und kannte ihre Interessen stets sehr gut, die Wünsche der Anderen hingegen nur vom Weghören.

So taucht die Familie erst gegen 5 in Trinidad auf und für eine Feier mit Schwein und Strand ist es deutlich zu spät. Aber natürlich wird gefeiert, wenn auch anders als geplant. Doch Plan und Cuba sind ja sowieso Dinge, die nur schwer zusammen gehen. Meine Einladung in ein Restaurant begeistert sowohl suegra als auch den tio von novia. Der kommt nur aller paar Jahre in den Genuss eines Essens im Restaurant. Am Abend da-nach sind wir dann in der casa de la musica und die eine Feier geht nahtlos in die nächste über. Heute Abend tanzen die Bekannten und Freunde nur zur eigenen Freude und schauen sich die anderen Tänzer an. Was ich vorher schon annahm aber aufgrund meiner begrenzten Kenntnisse nicht laut zu denken wagte, sagen sie ungebremst und es gibt viel Gelächter.

Tatsächlich tanzen einige Kubaner gar drollig. Einer fiel mir schon auf. Ich war mir nur nicht sicher, ob es ein Ausländer ist, der auf ungepflegten Kubaner macht. Aber es ist ein ungepflegter Kubaner, der wie ein yuma aussehen möchte. Der tanzt seinen ganz eigenen Salsa. Gelegentlich treffen seine Schritte auch den Rhythmus der Musik, das aber eher zufällig. Beeindruckend hingegen ist seine Selbstsicherheit. So wenig Selbstzweifel zu haben, darum beneide ich ihn. Er ist trotz seiner bescheidenen tänzerischen Fähigkeiten und trotz des Umstandes, dass seine Haare schon seit Wochen um eine Wäsche betteln, beliebter Tanzpartner einer Gruppe jugendlicher Spanierinnen. Als meine Begleiterinnen zu sehr über ihn lachen kommt er zu uns und erklärt, dass er wisse, nicht gut tanzen zu können. Aber er hätte Freude am Tanzen und viel Spaß heute. Von der Haltung kann ich mit meinen hohen Anforderungen an mich selber noch einiges lernen.

Nach Mitternacht gehen wir dann noch in die Disco oberhalb der Escalera und haben unseren Spaß. Die eine neue Tänzerin ist gerade 19 geworden und wirkt wie ein kleines Mädchen, weit jünger als sie tatsächlich ist. Heute probiert sie erstmalig in ihrem Leben Crepes. Vorher ekelte sie sich, Teig, Nutella und Banane, das kann doch nicht schmecken. Bei der ersten Geschmacksprobe schreit sie dann begeistert immer wieder „Que rico!“ Weil es kein Cristal gibt, trinkt sie erstmalig Bavariabier und ist ebenso begeistert wie von dem Legendario und allen anderen Dingen, die sie noch nicht kennt. Schließlich hat sie einen gründlichen Schwips, gickert und gackert nur noch und reibt sich beim Tanzen an allen verfügbaren Männern. Die Kleine ist echt drollig und der Zusammenhalt der Kubaner toll. Als es zu viel wird mit ihr, schnappen sich ein paar ältere Tänzerinnen das Mädel und drücken sie einem Bekannten in die Hand. Der fährt sie nach Hause und verfrachtet sie in das Bett. In allen Ehren sogar, darauf achtet seine Frau schon. Gegen 3 gehen novia und ich dann auch in die Casa und feiern Geburtstag auf unsere private Weise, bis uns beiden die Augen zufallen.

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11.08.2014 21:09
#71 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Der Montag ist dann ruhig, besinnlich und schön, bis zum Abendessen im Kreise der Familie viel geredet und gelacht wird. Heute ist die Küche endlich so weit fertig, dass suegra mich bewirten kann. Es gibt wunschgemäß cerdo asado mit ganz viel verduras fritas und ensalada. Natürlich tauchen die Nachbarn auch auf und essen mit. Das ist dann ganz komisch. Die Verwendung von Aceto balsamico stößt anfangs auf heftigen Widerspruch. Die Nachbarin will auf keinen Fall „café“ auf ihrem Salat haben und widerspricht erst einmal heftig. Doch dann ist sie begeistert und schreit nach mehr von diesem seltsamen Essig. Auf die gleiche Skepsis stößt die Salzmühle. Dass man drehen statt heftig schütteln soll, ist schon seltsam. Dass das Salz dann auch noch rötlich ist und mit seltsam schmutzigen Stücken vermischt ist, macht die ganze Angelegenheit auch keinesfalls besser. Was sollen denn irgendwelche Kräuter im Salz? Das leuchtet einem rechten Cubaner nicht ein. Bevor das Zeug auf den Salat darf, muss es erst mal auf die Hand, um es probieren zu können. Dann setzt nochmals helle Begeisterung ein und die sehr drollige Nachbarin rennt lauf rufend durch das ganze Haus und lässt sich von allen die Hand ablecken. „La sal de afuera“ muss jeder mal gekostet haben, darauf besteht sie, und jeder im Haus muss mit der Zunge auf ihre Hand. Ich bin froh, dass ich das Salz schon kenne, auf meinem Salat habe und ihr nicht auch die Hand lecken muss.

Langsam kommt der Abschied auf uns zu und bin traurig deswegen und freue mich gleichzeitig. Das echte kubanische Naturell habe ich nicht. Den ganzen Tag nicht viel zu machen außer auf der Straße zu sitzen, zu schwatzen, Domino zu spielen und gelegentlich etwas zu trinken würde mich auf Dauer fertig machen. Langsam fange ich an, mich tagsüber zu langweilen würde gern in Deutschland meinen gewohnten Beschäftigungen nachgeben. Andererseits bin so blöd, dass ich mich vor dem Abschied am liebsten drücken würde. Der letzte gemeinsame Tag ist immer belastend. Daher beschließe ich, einen Tag eher nach Havanna zu fahren. Natürlich kann ich den letzten Tag damit nicht vermeiden, nur einen Tag vorverlagern. Aber ein Tag ohne Novia in der Hauptstadt hat auch seinen Reiz. Natürlich ist novia damit nicht glücklich. Aber da muss sie durch. Natürlich habe ich auch noch einen speziellen Grund, ein paar Stunden in Havanna ohne sie verbringen zu wollen. Aber dazu vielleicht später einmal.

An meinem letzten Tag in Trinidad hat Novia wieder viel Arbeit, morgens und mittags Probe, nachmittags und abends sowie zur Nacht Auftritt, 5mal ca. 2 Stunden, das füllt den Tag ganz schön. Doch wir finden auch ein paar Minuten, um allein zu sein und ausführlich Abschied zu nehmen.

Es ist Mittwoch und ich fahre nach Havanna. Gegen Mittag geht es los, nach einem erstmaligen Essen in der Casa von Novia. Allmählich wirkt ihre Unterkunft bewohnbar, die Familie rackert sich wirklich ab, um alles in Ordnung zu bringen. Die üblichen Abschiedszeremonien, dann geht es wieder los. Ja, ich bin im Oktober wieder hier, aber das sind doch einige Wochen, bis ich alle wieder sehe. Da kann man schon mit Recht traurig sein.

Die Fahrt verläuft gut, vollkommen problemlos und die Beifahrer habe ich mir gut ausgesucht. Es winken am Rand der autopista 4 bezaubernde weibliche Wesen. Vor allem 2 sind mir ins Auge gefallen und so halte ich an. Beide plapperen ohne Punkt und Komma, sind allerdings schwer zu verstehen. Großmutter war mit der jüngeren Tochter aufs Land gefahren und reist nun mit den Enkeltöchtern zurück nach La Habana um die Mädels in den Ferien zu betreuen. Die beiden Kleinen (6 und 7 J.) sind aber auch gar zu niedlich.

Die Großmutter selber schwatzt viel und informiert mich über die ganze Lebens- und Familiengeschichte, zum offensichtlichen Unbehagen ihrer Tochter. Diese, eine zwanzig Jahre alte echt blonde Schönheit, ist am stillsten von allen. Sie nimmt dann zwar meine Einladung zum Essen an, man muss sich doch etwas gönnen, wenn man schon mal nach Kuba reist, aber bekommt Angst oder was immer der Grund ist, dass es ihr dann zu schlecht geht, abends wirklich das Haus zu verlassen. Aber böse bin ich darüber nicht, war ich doch sowieso recht ambivalent, was so ein date bringen soll.

Also gehe ich in die bekannten Gaststätten auf eine Languste, Bier und den einen oder anderen Mojito, immerhin muss ich mich vom Autofahren und den Tagen in Trinidad erholen. Noch einmal lande ich in der Bar in Vedado 5ta y B. Diesmal aber ist der Laden gar gruselig voll, es ist ja auch schon deutlich nach Mitternacht. Unmengen von Touristen und Jineteras, die offensichtlich etwas Besonderes darstellen wollen. Also nicht ganz die Gesellschaft, die ich bevorzuge und so ziehen wir weiter und suchen einen ruhigeren Ort, an dem man auch reden und zuhören kann. Immerhin möchte ich mich mit meinen neuen Bekannten nicht anschreien.

Am Freitag, meinem letzten Tag in Kuba soll der Carnaval in La Habana beginnen, aber erst 20 Uhr, ich bekomme davon also nichts mehr mit. Ich laufe durch die Straßen und finde die Hauptstadt gar nicht so übel. Man kann sich schon beschäftigen und ist nicht in 10 Minuten durchs Zentrum gelaufen wie in Trinidad. Ein wenig traurig bin ich auch, dass ich wieder abreisen muss. Da streiten sich wirklich zwei kaum vereinbarende Empfindungen in meiner Brust. Ich bin ein wenig froh, wieder nach Hause zu kommen, den gewohnten Luxus zu haben und die gewohnten Dinge machen zu können. Gleichzeitig bedauere ich, das Leben hier, die Aktivität, die Hitze, die Entspannung und die Chicas nicht mit nach Hause nehmen zu können. Wenn man Deutschland und Kuba in einen Topf werfen und eine Mischung daraus machen könnte, vielleicht entstünde ein angenehmes und lebenswertes Land.

Zum Abschluss darf ich noch mal eine Stunde mehr als geplant auf den Flieger warten, der schon verspätet aus Deutschland kommt. Der Flug selber ist dann sehr bequem und verläuft in netter Gesellschaft zur Unterhaltung. So wird mir noch der bequemste Platz des Flugzeuges empfohlen und ich kann gut schlafen, wenn auch nicht lange. Der Pilot gibt richtig Gas und holt die Verspätung wieder auf, in weniger als 9 Stunden düsen wir von Havanna nach Frankfurt.

Nun bin ich schon wieder 14 Stunden des ersten Arbeitstages in der Praxis und erträume mir Cuba zurück, daher schreibe ich in den Denkpausen mal ein wenig hier. Sonst würde ich mich von dem Stapel der Gutachtenaufträge und der diversen Anfragen einfach erschlagen fühlen.

Glaubt es oder glaubt es nicht, jetzt suche ich gleich noch den nächsten Flug nach Cuba heraus, 2 Tage Deutschland reichen um schon wieder planen zu wollen. Im Moment lebe ich irgendwie zwischen den Welten und in keiner so richtig.

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Aus aktuellem Anlass: "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder ist überzeugt, er habe genug davon."

La mulata es la mejor creación de los españoles!

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11.08.2014 21:42
#72 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Deine herrlichen Berichte finde ich IMMER wieder interessant .


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11.08.2014 21:46
#73 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Rey/Reina del Foro

Zitat von chepina im Beitrag #63
Danke Sisyphos! Ich bin in Baracoa geboren, mein Onkel hat immer dieses Liedchen gesungen, " Baracoa pueblo chiquito y oscuro, si el mundo tuviera un cuerpo tu fueras el ojo del culo" .
Saludos
Chepina


Und ich war felsenfest davon überzeugt, dass du in Santiago das Licht der Welt erblickt hast. Gruß


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11.08.2014 22:33
avatar  chepina
#74 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Forenliebhaber/in

So ist es lieber Varna . In Baracoa geboren, in Santiago gross geworden und in Hamburg alt geworden.
Saludos
Chepina


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11.08.2014 22:47
avatar  chepina
#75 RE: Endlich! Freitag! Urlaub!
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Forenliebhaber/in

Sisyphos Dankeschön für diesen schönen Bericht! Ich kann ganz gut deine Gefühle nachvollziehen, so habe ich mich jahrelang gefühlt als ich nach Deutschland gekommen bin, in deiner fall stelle mir schwieriger vor, aber ich denke deine novia hätte bessere Chancen hier als du in Kuba, als passionierte Tänzerin konnte sie hier auch eine Tanzgruppe bilden und Geld verdienen!
Saludos
Chepina


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