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10 Tage SCU
Bin gestern von 10 Tagen Santiago de Cuba zurückgekommen und wollte das Forum mit ein paar Eindrücken meines Urlaubs „beglücken“. Es soll kein eigentlicher Reisebericht sein sondern eine Zusammenstellung einiger Beobachtungen und Dinge die mir aufgefallen sind. Diese sind natürlich persönlicher Natur, d.h. erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit noch auf wissenschaftliche Genauigkeit. Als Zusatzinformation, ich bin mit meiner Frau am Ende Dieses Jahres seit 12 Jahren zusammen wovon die letzten 6 verheiratet und zusammenlebend (4 davon in Mexico, 2 nun in der Schweiz).
An der Immi in Holguin die übliche Frage, „es la primera vez en Cuba“; wenn ich mich richtig erinnere wurde diese Frage bei jeder der 15-20 einreisen in den letzten 12 Jahren gestellt; diesmal kam noch dazu, dass ich am selben Schalter wie meine Frau gerade nach ihr drankam und dem Immi Mitarbeiter dies sehr wohl bewusst war . Seit etwa 3 Jahren habe ich eine weitere Standardfrage, welche sich auf die Stempel in meinen Pass bezieht; ich wäre ja schon oft in Kolumbien gewesen und was das soll . Auf den Hinweis, dass ich noch mehr Stempel von Brasilien drin hätte ein intensives Blättern im Pass und gut ist. Ich weiss auch jetzt schon welche 2 Fragen mir bei der nächsten Einreise gestellt werden. Dazu kommt dann noch die Frage wo ich wohne, somit sind es eigentlich 3. Trotzdem, Immi war rasch und freundlich, war aber mindestens bei mir immer so.
Meine Frau war als eine der ersten Personen aus dem Flieger am Gepäckband und unser Gepäck war schon da; unglaublich, so etwas hatte ich noch nie erlebt, kein Anstehen an der Immi und dann das Gepäck schon auf dem Band. Als ich dann gerade nach ihr zum Band kam hat sie sich einen Koffer und ein Handgepäck geschnappt und ist Richtung Ausgang davon. Ich habe mir die beiden anderen Koffer auf einen Wagen geladen und die 3 zusätzlichen Stücke Handgepäck obendrauf und habe mich auch Richtung draussen gemacht.
Meine Frau wurde vom Zöllner am Ausgang angehalten und gefragt wem das Gepäck ist, wohl auch weil mein Name draufstand und sie nicht denselben Familiennamen hat wie ich. Vielleicht war er auch so erstaunt eine Cubine mit 1 Koffer und einem Handgepäck zu sehen, dass er dem auf den Grund gehen wollte. Sie hat dann gemeint, dass alles Gepäck eigentlich mir wäre worauf der Zöllner mich zu sich gerufen hat und alle Kleber und Namen genau inspiziert hat. Irgendwie war er sich wohl nicht sicher, wie er die diversen Kleber interpretieren soll , hat dann noch etwas wegen der 4 Stück Handgepäck gefragt und uns dann durchgewunken. Keine Ahnung ob wir einfach Glück hatten oder ob es nun viel kulanter gehandhabt wird. Ich vermute es ist eine Mischung aus beidem. Dies war ein doch überraschend positives Zollerlebnis.
Draussen hat uns dann Reiner schon erwartet. Da er überbucht war sind wir mit seinem Spezi Ramon nach SCU gefahren. Hat einen tollen alten Amischlitten und was mir noch aufgefallen ist, Ramon ist einer der sehr wenigen wirklich guten cubanischen Autofahrer die ich bisher erlebt habe. Er hat es dann auch ohne Probleme in knapp 2 Stunden vom Flughafen Holguin nach Santiago geschafft, ohne dass er als Raser aufgefallen wäre oder wir Angst hätten haben müssen. Am Ende des Urlaubs bin ich dann mit Rainer zurück, kann seinen Service nur wärmstens empfehlen. Pünktlich, zuverlässig, gut organisiert und sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Macht also fleissig gebrauch, dann bleibt uns der Service erhalten.
In Santiago de Cuba sind mir einige Aenderungen gegenüber den letzten Jahren aufgefallen, davon dann im nächsten Teil.
Das ist ja erfreulich vom Zoll in Holguin.
Wie viele Koffer (oder Kilo) Gepäck hattet Ihr insgesamt dabei?
Ich bin ja auch beim letzten Besuch zum ersten Mal in Holguin eingereist. Früher war hier immer zu lesen, dass der Zoll in Holguin "strenger" sei, als in Varadero.
Diesmal habe ich in Holguin überhaupt keinen Zoll wahrgenommen. In Varadero stecken die in grünen Uniformen - in Holguin hüpft da niemand in grüner Uniform rum. Es standen zwar am Ausgang ein paar Typen in normaler Hose und mit Schildchen am Hemd, aber dem Zoll habe ich die nicht zugeordnet - eher als Aufpasser, dass von außen niemand durch die Tür reinkommt.
Zitat von Flipper20 im Beitrag #2
Das ist ja erfreulich vom Zoll in Holguin.
Wie viele Koffer (oder Kilo) Gepäck hattet Ihr insgesamt dabei?
Ich bin ja auch beim letzten Besuch zum ersten Mal in Holguin eingereist. Früher war hier immer zu lesen, dass der Zoll in Holguin "strenger" sei, als in Varadero.
Diesmal habe ich in Holguin überhaupt keinen Zoll wahrgenommen. In Varadero stecken die in grünen Uniformen - in Holguin hüpft da niemand in grüner Uniform rum. Es standen zwar am Ausgang ein paar Typen in normaler Hose und mit Schildchen am Hemd, aber dem Zoll habe ich die nicht zugeordnet - eher als Aufpasser, dass von außen niemand durch die Tür reinkommt.
wir hatten 3 Koffer mit zusammen etwa 70kg. Auf dem meinem Ticket wie auf Ankleber auf den Koffern waren aber nur 50kg vermerkt (dort stand 3/50, d.h. 3 Stück 50kg), alles unter meinem Namen. Die Dame am Check-in in Zürich hat es gut gemeint mit uns betreffend den Kilos, hängt aber wohl auch mit meinen Vielfliegerstatus zusammen. Es kann also durchaus sein, dass der Zöllner von diesen 50kg ausgegangen ist. Dazu hatten wir 4 Stück Handgepäck, mit nochmals etwa 20 kg, d.h. etwa 90kg.
Früher waren sie in Holguin auch massiv strenger, ich kann aber auch einfach Glück gehabt haben.
Folgendes sind persönliche Beobachtungen aus Santiago de Cuba, kann woanders in Cuba völlig anders sein.
Was einem als langjähriger Cubareisender auffällt ist die sehr zurückhaltende Polizeipräsenz im Strassenbild. Als normaler Ausländer würde man dieses Strassenbild nicht anders empfinden als in allen anderen mir bekannten Städten in Lateinamerika. D.h. für einen Touristen ergibt sich eher ein Bild der um Sicherheit bemühten Polizei (vor der Bank, an ein paar Kreuzungen) als dasjenige eines Überwachungsstaates. Andererseits nimmt man auch die Chulos und Jiniteros kaum mehr war, d.h. diese üben sich in Diskretion in der Öffentlichkeit. Man sieht zwar noch die Pärchen in den unterschiedlichsten Kombinationen was Alter, Grösse, Farbe, Bauch-und Brustumfang,Nationalität anbelangt , aber das „Kennenlernen“ findet diskret statt; mir wurde auch erzählt, dass sich ein Teil davon ins Internet verlegt hat. Ich denke aber, dass der Grossteil am Abend in den Clubs stattfindet , dies entzieht sich nun aber dem Blick des „Normaltouristen“ welcher mit Familie auf einer Rundreise ist.
Da ich einige Ärzte kenne, habe ich die für mich grösste Überraschung aus erster Hand erfahren: Mediziner dürfen nun (dies seit Anfang Jahr) legal und quasi ohne Beschränkung ausreisen um im Ausland zu arbeiten, einzig müssen sie ihre Arbeit nach dem Ausreiseantrag aufgeben. Zuvor gab es eine Wartefrist von 5 Jahren mit ungewissem Ausgang, welche nun entfällt. Einen Arzt den ich schon länger kenne ist bereits in Paraguay einen anderen Arzt den ich seit 10 Jahren kenne reist kommende Woche nach Ecuador. Des Weiteren habe ich eine Ärztin kennengelernt die diese Woche mit ihren 2 Kindern zu ihrem Mann nach Spanien nachreist (er auch Cubi und Arzt welcher bereits seit kurzem dort ist); alle Papiere sind bereit, Ticket gebucht und Haus in Santiago verkauft (deren Haus in haben wir gekauft, das aber dann in einem der folgenden Beiträge).
Da die ausreisewilligen Arzte Angst haben, dass diese Regelung wieder Rückgängig gemacht wird, versuchen sie im Moment wohl möglichst rasch das Land zu verlassen . Meist ist es der Prozess der Homologierung der Diplome (Teil davon / Vorbereitung dafür läuft wohl in Cuba ab), sowie die Frage des Geldes welches die Ausreise verzögert.
Es besteht eine beachtliche Bautätigkeit und Baumaterial ist in den Shoppis reichlich vorhanden was meinen Eindruck betrifft. Es besteht also durchaus ein Eindruck von Erneuerung wenn ich mit den letzten 10 Jahre vergleiche. Auch sonst sind die Geschäfte relativ gut mit Waren gefüllt, wobei dies nichts betreffend Vollständigkeit des Angebotes aussagen will. Einen für mich persönlich sehr grossen Mangel (interessiert aber wohl nicht einen Cubi) musste ich betreffend Kaffee feststellen ; in ganz Santiago de Cuba wie auch im DutyFree in Holguin habe ich keinen Kaffee in Bohnenform gekriegt, alles war bereits gemahlen. Wie mir gesagt wurde gibt es schon seit Monaten keinen „Cafe en granos“ mehr in SCU.
Was ich auch nicht mehr gefunden habe war mein cubansicher Lieblingsrum, Santiago de Cuba Extra Añejo (älter als 20 Jahre). Dieser wurde wohl abgelöst durch eine Version von 25 Jahren, Angeboten für 250CUC . Nachdem ich mich erinnere jeweils um die 50-60CUC bezahlt gehabt zu haben , verzichtete ich dieses Jahr sowohl auf Rum wie auch auf Kaffee als persönliches Mitbringsel.
More to come…
#5 RE: 10 Tage SCU
Stelle immer wieder fest, dass das Provinz-Nest Ciego in Sachen Versorgung gut abschneidet.
Im Mai hätte ich fast schon den verkehrten Kaffee - also in Bohnen - gekauft, wenn Novia es nicht gemerkt hätte.
Scheint wirklich eher ein "Verteilungsproblem" in Kuba zu sein, ob man was bekommt oder nicht.
Teil 3
Nachdem nun ja die Fixabgabe der Vermieter von Casa Particulares massiv gesunken sind, spriessen diese Casas wie Pilze aus dem Boden. D.h. das Angebot ist nun in SCU viel grösser wie die Nachfrage. Mittelfristig werden wohl nur die wirklich guten Casas die Preise halten können und es wird wohl eine Marktbereinigung stattfinden. Ich denke, dass durch die Senkung der monatlichen Fixabgaben mehr Leute motiviert werden sollen ihr „negocio por cuenta propia“ anzufangen. Dies ist sicher eine Möglichkeit um die staatlichen Entlassungen wenigstens etwas abzufangen, hilft aber natürlich nur einem Teil der Bevölkerung.
Auch meine Schwiegermutter wurde nach über 25 Jahren im Staatsdienst entlassen und hat nun mit etwa 55 Jahren kaum mehr eine Chance noch etwas neues anzufangen . Sie hat wenigstens einen Yuma in der Familie und kann sich nun mehr um die Enkelkinder kümmern; das zu Hause sein belastet sie aber trotzdem psychologisch, das merkt man gut. Dieselbe Situation nun ohne einer Tochter in Europa oder sonstige Unterstützung wäre schon übel; und dies trifft ja sicher auf einige Cubis schmerzlich zu.
Auch bei den Taxis, ein wahres Überangebot. Es ist mir auch aufgefallen, dass die meisten Taxifahrer ehrlich sind in der Preisgestaltung, mindestens waren sie es mir gegenüber. Einer der Taxifahrer mit dem ich oft fuhr ist ausgebildeter Sportlehrer und das Auto hatte er von seinem Vater (Angolakämpfer) welcher es nicht mehr brauchte. Er hat mir auch erzählt, dass er die Taxilizenz „ruhen lassen“ kann, d.h. diese auch monatsweise zurückgeben kann und dann nichts bezahlt für diese Zeit. Dies erlaubt z.B. nur in den Touristenstarken Monaten eine Lizenz zu lösen. Mit dieser Flexibilität und der Tatsache, dass das Auto sonst rumsteht geht für den Sportlehrer die Rechnung trotz grosser Konkurrenz auf. Aber wenn man erstmals ein Auto kaufen muss um Taxista zu sein, dann besteht wohl kein „caso de negocio“ mehr (ausser Yuma oder Yumine zahlt ). Benzin ist auch relativ (d.h. für Cubaner gesehen) teuer und die meisten Autos dort sind ja eher „Schluckspechte“, was das ganze nicht einfacher macht.
Es hat auch einige neue Paladares, wobei viele die meiste Zeit eher sehr dünn frequentiert sind. Ein Ärgernis ist die Abzocke mit den verschiedenen Karten welche teilweise besteht . Ich war z.B. zweimal am selben Ort und habe unterschiedliche Preise gekriegt. Das erste Mal waren die Preise eher günstig, 7-10 CUC für sehr guten Lobster, was ich mir dann auch nicht entgehen liess. Wir waren 4 Personen, meine ehemalige Casawirtin und deren Sohn (einer der Arzte die ich kenne) sowie meine Frau und ich. Das zweite Mal ging ich mit meiner Frau und einer ihrer Freundinnen (=Yuma und zwei Chicas). Auf der Karte war der Lobster dann plötzlich 15-20 CUC und auch der Rest war „mal zwei“. Ich hatte keine grosse Lust auf Diskussionen und meine Frau hatte nur einen kleinen Hunger, so haben wir etwas kleines bestellt und es bei einer Bemerkung bleiben lassen. Was hingegen ist, dass ich meinen Fuss dort nicht wieder reinsetzen werde, es hat ja genügend Alternativen. Ich habe dann auch gehört, dass in der Ausländergemeinde in SCU dieses Restaurant diesbezüglich bekannt wäre und es daher eher gemieden wird. Mit diesem Geschäftsverhalten werden sie wohl kaum Ausländische (=Zahlungskräftige) Wiederholkunden kriegen. Daran dass mit der etwas freieren Wirtschaft der Kunde eben auch mehr Alternativen betreffend Angeboten hat, wird sich mancher Cubaner erstmals gewöhnen müssen. Aber zuvor wird er eventuell schon sein eigenes Geschäft ruiniert haben.
Internet funktionierte gut (=schnell), wobei auch hier die Preisgestaltung interessant war. Im ETECSA Büro am Parque Cespedes kostete die Stunde 4.5CUC und es hatte meist auch Cubaner dort im Internet. Wenn man einen flüchtigen Blick auf deren Bildschirm geworfen hat, waren praktisch alle mit Feibu (=Facebook) beschäftigt. Da es nur 4 Computer hat, musste man dort öfters anstehen.
Im Hotel Santiago war die Stunde dann 6CUC und dafür musste man nie anstehen. Es hat dort etwa 10 Computer, welche meistens alle frei waren. Die Tarjetas im Hotel Santiago waren ebenfalls von ETECSA, allerdings gingen die im Zentrum gekauften Tarjetas nicht im Hotel Santiago. Ich vermute mal, dass dies mit den Nummern der Konten zusammenhängt, und im Hotel Santiago gewisse Sequenzen gesperrt sind.
Fortsetzung folgt
Zitat von Mario im Beitrag #10ZitatWelches Restaurant war das? Wäre interessant zu wissen, dann kann man es meiden.
Ein Ärgernis ist die Abzocke mit den verschiedenen Karten welche teilweise besteht . Ich war z.B. zweimal am selben Ort und habe unterschiedliche Preise gekriegt.
El Madrileno nicht allzuweit von La Maison
Teil 4, auf den Spuren der Taliban
In den letzten 10 Jahren habe ich immer in derselben Casa gewohnt. Die Leute sind gute Freunde geworden und die ganze Familie war auch an meiner Hochzeit vor fast 6 Jahren dabei. Da die Tochter (Pharmazeutin) nun in Canada wohnt und der Sohn (Arzt) nach Ecuador auswandert, sind die Eltern (=Casawirte) nach Havana gezogen und haben ihr Haus in SCU verkauft. Einerseits weil die Flugverbindungen dort ins Ausland zu den Kindern besser sind, andererseits hat der Mann dort auch noch Verwandtschaft.
Beim Versuch mein altes Casa zu reservieren habe ich dann auch erstmals eine Bestätigung des neuen Casawirtes erhalten, nur um 2 Tage später zu erfahren, dass sie das Zimmer doch anderweitig vergeben . Der neue Casawirt scheint also nicht wirklich zuverlässig zu sein, d.h. von meiner Seite her wird er sicherlich nie mehr ein Geschäft erhalten. Meine Bekannten haben mir dann aber ein anderes Casa nach meinem persönlichen Geschmack gefunden (nach 10 Jahren wissen sie was mir gefällt), womit ich dann auch sehr zufrieden war . Ich werde die Adresse in den Casa Thread reinstellen da ich diese Unterkunft wirklich empfehlen kann (ist aber nichts für Pfennigfuchser). Das Haus besteht aus 2 Stockwerken, wobei die beiden zu vermietenden Zimmer (eines davon sehr gross mit 2 Doppelbetten, das andere in welchem wir waren mit einem Doppelbett) oben sind und es dazu eine grosse Terrasse hat mit Blick über den unteren Teil der Stadt und den Hafen. Schon nur die Aussicht beim Frühstücken war toll. Das Casa befindet sich 5 Minuten zu Fuss vom Parque Cespedes und bietet gute Qualität und „Privacidad“.
Als ich ankam wurde ich auch darauf aufmerksam gemacht, dass ich etwas seltsame Nachbarn hätte , es handle sich um 4 Frauen aus Pakistan, welche sich auch verschleiern würde . Zuerst dachte ich, sie wollten mich hochnehmen; als ich dann aber oben auf der Terrasse mich umgeschaut habe, war ein grosser Teil durch Tücher abgetrennt, sodass man (=Mann) keinen Einblick in das Reich der Frauen hatte. Mir wurde auch erzählt, dass die Frauen das Zimmer, bzw. die Terrasse noch nie verlassen hätten, d.h. sie waren dort während der ganzen Zeit eingesperrt und durch Tücher von der restlichen Welt abgeschirmt. Am nächsten Tag kamen dann auch zwei Männer (=Pakistani) vorbei, diese wohnten wohl in einem anderen Casa. Der eine sah noch einigermassen „Normal“ aus, d.h. ist auf der Strasse wohl kaum gross aufgefallen. Der andere aber, wohl der Jefe mit einem „Barte des Propheten“ sah aus, als käme er direkt aus der Pakistanisch-Afganischen Grenzregion und war in einer Mission als Taliban unterwegs . Es fehlten einzig der Langdolch und eine Kalaschnikow; diese wurden vermutlich bei der Einreise am Zoll abgenommen. Unsere Konversation hat sich auf freundliches Grüssen beschränkt und die Mädels habe ich nicht wirklich zu Gesicht bekommen; das Ganze war schon ein eher bizarrer Anblick, sozusagen 1001 Nacht in Cuba.
Was diese Truppe genau in Cuba als Ziel ihres Urlaubs suchte war uns nicht wirklich klar. Jungfrauen für's Paradies werden sie ja kaum gesucht haben , da ist Cuba sicher nicht der richtige Ort. Vielleicht wollten sie einige Kumpels in Guantanamo besuchen , vielleicht sind sie sich nach der Terrorwarnung von Obama nach Cuba in Sicherheit geflüchtet , vielleicht wollten sie in der Sierra Maestra auf den Pfaden von Fidel und Che das nötige Selbstvertrauen für eine Revolution tanken , aber vielleicht haben sie auch einfach nur einen günstigen Last-Minute Flug gebucht ohne genau zu wissen wo es hingeht und sind in Cuba gelandet. Der Muezzin und sein Bruder waren durchaus eine interessante Abwechslung zum Anblick der üblichen Liebeskasper, Chulos und Jiniteras.
Fortsetzung folgt
Zitat von Ralfw im Beitrag #12
Was diese Truppe genau in Cuba als Ziel ihres Urlaubs suchte war uns nicht wirklich klar. Jungfrauen für's Paradies werden sie ja kaum gesucht haben , da ist Cuba sicher nicht der richtige Ort. Vielleicht wollten sie einige Kumpels in Guantanamo besuchen , vielleicht sind sie sich nach der Terrorwarnung von Obama nach Cuba in Sicherheit geflüchtet , vielleicht wollten sie in der Sierra Maestra auf den Pfaden von Fidel und Che das nötige Selbstvertrauen für eine Revolution tanken , aber vielleicht haben sie auch einfach nur einen günstigen Last-Minute Flug gebucht ohne genau zu wissen wo es hingeht und sind in Cuba gelandet. Der Muezzin und sein Bruder waren durchaus eine interessante Abwechslung zum Anblick der üblichen Liebeskasper, Chulos und Jiniteras.
In SdC gibt es eine relativ große arabische Gemeinde - setzt dich mal montags in den Algerobo. Ins "Casa de Arabe" in der calle Taino - wo du sonst eigentlich gut und billig alles von Kanninchen bis ovejo essen kannst - wird du da hunderte von "Verschleierten" einreiten sehen.
Hab da jahrelang gegenüber gewohnt - mit den Mädels kommt man zwar nicht ins Gespräch aber die Jungs sind gut drauf und wollen wohl auch nicht die Weltherrschaft an sich reisen.
Zitat von George1 im Beitrag #13Zitat von Ralfw im Beitrag #12
Was diese Truppe genau in Cuba als Ziel ihres Urlaubs suchte war uns nicht wirklich klar. Jungfrauen für's Paradies werden sie ja kaum gesucht haben , da ist Cuba sicher nicht der richtige Ort. Vielleicht wollten sie einige Kumpels in Guantanamo besuchen , vielleicht sind sie sich nach der Terrorwarnung von Obama nach Cuba in Sicherheit geflüchtet , vielleicht wollten sie in der Sierra Maestra auf den Pfaden von Fidel und Che das nötige Selbstvertrauen für eine Revolution tanken , aber vielleicht haben sie auch einfach nur einen günstigen Last-Minute Flug gebucht ohne genau zu wissen wo es hingeht und sind in Cuba gelandet. Der Muezzin und sein Bruder waren durchaus eine interessante Abwechslung zum Anblick der üblichen Liebeskasper, Chulos und Jiniteras.
In SdC gibt es eine relativ große arabische Gemeinde - setzt dich mal montags in den Algerobo. Ins "Casa de Arabe" in der calle Taino - wo du sonst eigentlich gut und billig alles von Kanninchen bis ovejo essen kannst - wird du da hunderte von "Verschleierten" einreiten sehen.
Hab da jahrelang gegenüber gewohnt - mit den Mädels kommt man zwar nicht ins Gespräch aber die Jungs sind gut drauf und wollen wohl auch nicht die Weltherrschaft an sich reisen.
Interessante Info, danke George; war mir nicht bewusst, werde mir das aber bei meinem nächsten Besuch mal anschauen. Was ich krass fande war, dass die Mädels die ganze Zeit im Zimmer eingeschlossen waren während die Jungs durch SCU spazierten. Aber bei genauerer Ueberlegung vielleicht gar kein so schlechtes Urlaubsmodel, wrerde das mal meiner Frau vorschlagen
Zitat von George1 im Beitrag #16Zitat von Ralfw im Beitrag #14
Aber bei genauerer Ueberlegung vielleicht gar kein so schlechtes Urlaubsmodel, wrerde das mal meiner Frau vorschlagen
Darf ich bei dem Abgebot bitte dabeisein - ich bring auch Eis zum Kühlen mit
Helm und Fanghandschuhe bitte nicht vergessen
prima, lesenswert. schade, dass es nicht 14 tage waren, um was vom 60j moncada - trubel zu erfahren. und mal noch was zur zuverlässigkeit von cp-reservierungen: die inhaber machen meist was sie wollen. wenn man glück hat (als ~stammgast), wird eine überschneidung vor-/nachgast(ich) irgendwie halbwegs befriedigend geregelt. meist aber "tut mir leid, aber der derzeitige gast hat verlängert". das wars dann. inzwischen hab ich auch kein schlechtes gewissen, schon mal (kommt ganz selten vort) ein gebuchtes quartier kommentarlos sausen zu lassen. schade, aber scheins so üblich.
#20 RE: 10 Tage SCU
Zitat von auda im Beitrag #19Das ist es was mich auch immer wieder absolut nervt, diese Unzuverlässigkeit. Aber auch die Devisen-Kubaner werden demnächst lernen, daß sie nicht die Größten sind, nur weil sie was zu vermieten oder zu verkaufen haben, sondern der Gast der König ist, weil der nämlich das Geld hat, um welches sie demnächst mit der Konkurrenz kämpfen müssen. Ein paarmal längerer Leerstand dient diesem Lernprozess ungemein.
und mal noch was zur zuverlässigkeit von cp-reservierungen: die inhaber machen meist was sie wollen. wenn man glück hat (als ~stammgast), wird eine überschneidung vor-/nachgast(ich) irgendwie halbwegs befriedigend geregelt. meist aber "tut mir leid, aber der derzeitige gast hat verlängert". das wars dann. inzwischen hab ich auch kein schlechtes gewissen, schon mal (kommt ganz selten vort) ein gebuchtes quartier kommentarlos sausen zu lassen. schade, aber scheins so üblich.
#21 RE: 10 Tage SCU
Zitat
Ein paarmal längerer Leerstand dient diesem Lernprozess ungemein.
So geschehen in Puerto Padre, da bekommt man mit etwas verhandeln nun wieder ab 15€ casas, die vorher nicht unter 20/Nacht für normale Aufenthaltsdauern zu haben waren. Das Angebot ist größer denn je, die Nachfrage nach meinen Informationen konstant bis rückläufig.
Ich denke, das pendelt sich dann schon ein mit der Zeit, sofern weiter frei jeder sein "patente" erwerben kann.
@ Ralfw: vielen Dank für Deine aktuellen Berichte aus dem oriente!
Zitat von el loco alemán im Beitrag #20Zitat von auda im Beitrag #19Das ist es was mich auch immer wieder absolut nervt, diese Unzuverlässigkeit. Aber auch die Devisen-Kubaner werden demnächst lernen, daß sie nicht die Größten sind, nur weil sie was zu vermieten oder zu verkaufen haben, sondern der Gast der König ist, weil der nämlich das Geld hat, um welches sie demnächst mit der Konkurrenz kämpfen müssen. Ein paarmal längerer Leerstand dient diesem Lernprozess ungemein.
und mal noch was zur zuverlässigkeit von cp-reservierungen: die inhaber machen meist was sie wollen. wenn man glück hat (als ~stammgast), wird eine überschneidung vor-/nachgast(ich) irgendwie halbwegs befriedigend geregelt. meist aber "tut mir leid, aber der derzeitige gast hat verlängert". das wars dann. inzwischen hab ich auch kein schlechtes gewissen, schon mal (kommt ganz selten vort) ein gebuchtes quartier kommentarlos sausen zu lassen. schade, aber scheins so üblich.
betreffend Zuverlässigkeit der Casa Wirte wurde ich halt 10 jahre lang verwöhnt, es har ausnahmslos immer geklappt; in Santiago war ich gut umsorgt. Wenn ich manchmal etwas knapp reserviert hatte, wurde ich zuerst 1-3 Tage in einer anderen (immer guten) Casa untergebracht und habe dann in "mein" Casa disloziert; es wurde immer allen gegenüber korrekt gehandhabt. Es gibt sie also schon, die verlässlichen Casa Wirte. Andererseits hat es in all denen Jahren mehr als einmal nicht geklappt ausserhalb von Santiago.
Zitat von el machinista im Beitrag #21
@ Ralfw: vielen Dank für Deine aktuellen Berichte aus dem oriente!
gern geschehen; 1-2 Teile kommen noch; wohl in den nächsten Tagen, sobald ich einmal eine ruhige Stunde habe. Im Moment hat mich der Arbeitsalltag wieder gepackt
#24 RE: 10 Tage SCU
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