Mach dir da keinen Kopf, Sigurd! Hier wird halt gerne mal geschwafelt. Das mögen viele von uns. Seitdem Kubaner ein eigenes Gewerbe haben dürfen ist die Zahl der Verkaufsbuden auch explodiert. Allerdings in erster Linie Obststände. Dann gibt es jetzt auch öfter eine Art von Schnellimbissen. Bei Weitem aber nicht so oft wie in anderen Ländern. Meine Erfahrungen beziehen sich aber nur auf die Provinz Holguin.

Diese "kleinen Buden" waren vor 4 Jahren auch noch verboten. Seit Einführung der "cuenta propia"-Lizenzen hat sich das aber geändert. Du wirst wesentlich mehr Verkaufsbuden (weniger die eher für Asien typischen "Garküchen") am Strassenrand finden. Wie sich das Angebot vorallem nach Sandy aber gestaltet, entzieht sich meiner Kenntnis. Was ich gestern am Telefon gehört hab, klang nicht so, als ob alles im Überfluss vorhanden wäre...

Da Du durch mein Wohnzimmer radlen willst, möchte ich Dir ungefragt zumindest für diese Wegstrecke mir bekannte Möglichketien, sich mit dem Nötigsten & mehr einzudecken aufzählen:

Mayari: Von Cueto aus kommend radelst Du Richtung Moa im Prinzip an Mayari vorbei, da die Strasse vor dem Ortseingang einen Linksknick Richtung Moa macht. Fährt man aber geradeaus weiter ist man in nur wenigen hundert Metern in Mayari. Ortseingang rechter Hand liegt das gut ausgestattete Krankenhaus von Mayari. Kurz nach einer kleinen Brücke gabelt die Strasse, rechts in den Ort hinein die "Aguilera", links eine Einbahnstrasse, "Avenida Maceo", die in Gegenrichtung aus dem Ort hinaus führt und eine "Cupet"-Tankstelle hat. In die "Avenida Leyte Vidal" abbiegst, bist Du schon fast im Zentrum und findest von kleinen Cafe's über eine Bank (kein ATM) bis zu einem Shoppy und der Cadeca (beide im "parque Leyte Vidal", wo es zudem ein 24h-Std-Laden gibt, der vorallem Getränke verkauft) eigentlich alles, was Du brauchst. Ein "rapido" gibt es hinter dem "parque Leyte Vidal" an der Ecke "Valenzuela" neben der Tankstelle (in deren Licht nachts oft Domino gespielt wird) und eine gute und saubere casa particular mit mehreren Zimmern findest Du, wenn Du in der "Valenzuela" oben rechts abbiegst. Die Strasse führt über eine Brücke ("puente de El Naranjal") und heisst ab dort "Coronel Despaigne". Das 3. oder 4. Haus auf der rechten Seite nach der Brücke ist die CP von Louis, einem ehemaligen Volleyballtrainer und wirklich nettem Kerl.

Lässt man Mayari jedoch rechter Hand liegen und fährt die Strasse nach Moa kommt dirket nach dem Abzeig rechter Hand eine Art Raststätte an der Strassse, die aber so klein ist, dass man sie glatt übersehen oder für eine Art Wartehalle halten könnte. Danach kommt ausser ein paar Häusern erstmal wenig bis nichts, ausser dem Abzeig nach "Guatemala", einem kleinen, vergessenen Dörfchen an der Küste, welches nur über eine miserbale Strasse zu erreichen ist. Ich kaufe dort gern Fisch, kenne ein paar Leute und war demuzfolge auch schon Kunde im Mini-Shoppie (mehr wie 3 Kunden gleichzeitig passen da nicht rein) im parque beim cine. Ein Besuch von Guatemala lohnt sich vorallem für Radfahrer wohl kaum.

Der nächste grössere Abzweig von der Strasse nach Moa wäre auch links Richtung Felton/Cayo Saetia. Fahr gerade aus weiter Richtung Moa, hier gibt es nichts, was ein Radfahrer bruachen könnte. An der Strasse nach Cayo Saetia kann man aber sehr gut lebende Tiere kaufen, vorallem Ziegen und Schafe, die zeitlebends frei laufen dürfen.

Interessant für Euch könnte es erst wieder im Raum "Levisa" werden. Biegt man von der Strasse nach Moa rechts nach Levisa ab, hat es rechts einen kleinen Busbahnhof mit Imbiss-Ständen (einer davon gehört Luis-Angel, ein Freund von uns). Gegenüber wird etwas weiter hinten peso-pizza verkauft, ein Familienbetrieb, den ich auch gerne empfehlen möchte. Auf der kleinen Anhöhe wo die Wohnblocks stehen ist ein Panamericana-Shoppy und weiter im Zentrum von Levisa findet sich etwa versteckt ein weiterer Shoppy sowie eine Polizeistation (24h besetzt, jedoch Auto oder sonst ein Fortbewegungsmittel haben sie keines). Zwischen Busbahnhof und Polizeistation gibt es auch einige Strassenstände mit Früchten, Gemüse und (rohem) Fleisch. Neuerdings soll es beim "cine" sogar die Möglichkeit geben, Internet zu nutzen (joven club de computación).

Kurz nach dem Abzwieg (rechts) nach Levisa kann man links Richtung "Nicaro" abbiegen. Dies bietet sich nur an, wenn man beim "Goldnäscha" (oro negro Tankstelle) die ungefähr 300m hinter dem Abzweig kommt (von der Strasse nach Moa jedoch nicht ersichtlich ist), etwas kaufen möchte. Ganz wichtig für Radfahrer - direkt neben dieser Tankstelle hat es einen guten und fleissigen "ponchero" (jemand der Reifen flickt). In Nicaro selbst gibt es nebst Shoppy und Krankenhaus noch eine Bank und keleinere Imbisse. Ich empfehle aber nicht nach Nicaro zu fahren, ist kein schönes Städtchen.

Somit seit Ihr fast am Ende meines Wohnzimmers angekommen. Auf der Strasse nach Moa kann man auf der Anhöhe von "El Cemado" links sehr gute Ananas kaufen (wenn Saison ist). Auch andere Waren werden dort angeboten. ausserdem ist dies die Gegend, wo man Holzkohle direkt ab dem Kokser findet, wo man Richtung Playa Carnerito abzweigen kann (Milch, Fisch, Langusten), wo es auch gutes Lebendvieh (Schweine, Hühner) kaufen kann...

Laut unseren Infos ist die Lebensmittelsituation in Holguin nicht wirklich anders als vor Sandy. Alles ist wohl vorhanden, nur halt ein wenig teurer als vorher. In Santiago soll es wohl anders aussehen.

Zitat von dirk_71 im Beitrag #80

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Zitat von PasuEcopeta im Beitrag #78

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Von Cueto aus kommend radelst Du Richtung Moa im Prinzip an Mayari vorbei, da die Strasse vor dem Ortseingang einen Linksknick Richtung Moa macht. Fährt man aber geradeaus weiter ist man in nur wenigen hundert Metern in Mayari.

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Genau an der Ecke wurden wir letztes Jahr von einem Policia angehalten ... "Disculpa la molestia, buen viaje"

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Auf den Reisebericht bin ich ja mal gespannt!

@ Sigurd

Mach unbedingt Fotos und Videos, wie Du Deinen lebenden Reiseproviant mit Dir geführt hast - z.B. wie Du so ´ne Ziege oder ein Schaaf hinten am Fahrrad angebunden hast.

Vielleicht so


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