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Reisebericht eines Kuba Neulings
Erst einmal möchte ich mich bei allen hier für die gute Vorbereitung und die vielen Infos bedanken. Wir waren sehr gut vorbereitet.
Es ist schwierig diesen Urlaub zu beschreiben, er war alles andere als gewöhnlich.
Wir sind mit Condor nach Varadero geflogen und haben die ersten Tage in einem Ai Hotel verbracht. Trotz der 5 Sterne musste man auch hier schon Abstriche beim Essen machen, aber hier gab es noch immer Strom und Wasser, so wie freundliche Mitarbeiter, die sich sehr über alles ( Medikamente, Kleidung, Kosmetikartikel) was wir mitgebracht haben gefreut haben.
Dort haben wir auch das erste Geld zum offiziellen Kurs getauscht, ein Fehler, das war viel zu teuer.
Weiter ging es nach Havanna-ein Schock ! Viele arme Menschen und heruntergekommene Häuserund das wo die Stadt so viel Potenzial hat. Aber egal wie wenig die Menschen auf Kuba hatten, sie waren immer freundlich und nie aufdringlich. Es gab kn Havanna nirgendwo eine Möglichkeit einzukaufen, auch keine Kleinigkeiten wie Kekse, Kuchen, Snacks,.Essen gehen war ebenfalls sehr schwierig, alle Tipps aus dem Reiseführer existierten nicht mehr .
Wenn man ein Lokal gefunden hatte musste man sich mit dem was gerade da war, zufrieden geben und das war nie viel. Ebenso verhielt es sich mit Getränken, es war keineswegs sicher das man in einem ( auch noch so gut bewerteten ) Restaurant Wasser bestellenkonnte.
Aber wenn man sich auf Havanna einlässt , das hat bei uns 2 Tage gedauert, dann sieht man auch die schönen Sditen. Was uns völlig gefehlt war Stimmung und Lebensfreude.
Für uns ging es weiter nach Viñales in das nächste Hotel. An dieser Stelle rate ich ausdrücklich vom Hotel Los Jahmines ab. Meine negative Bewertung wird leider nicht veröffentlicht. Das Hotel ist völlig herunter gekommen und sieht längst nicht mehr so aus wie auf den Bildern. Wenn jemand Einzelheiten hören gerne PN. Das Tal ist durch eine sehr schlechte Strasse zu erreichen und wir wurden 2 mal von "Securitys" angehalten die uns nötigen wollten einen Anhalter mitzunehmen und dabei wirklich sehr unangenehm wurden. Ich habe keine Ahnung ob deren Ausweis echt war, oder nicht, tendiere aber zu nein.
Im Vinales Tal haben wir mehrere sehr schöne Ausflpge, auch zu Pfrrd gemacht. Alle waren geführt und alles andere wäre auch nicht möglich gewesen. Eigentlich machen wir so etwas gerne auf eigene Faust, aber auch im Nationalpark gibt es keine ausgeschildert Wege oder Karten.
Das war Teil 1, der Rest folgt
und weiter geht es...
Ich habe im vorherigen Bericht ganz unterschlagen das wir mit unserem Mietwagen ( gebucht über TUI , ausgeführt von VIA ) offenbar ganz großes Glück hatten. Wir bekamen nur eine Kategorie schlechter als gebucht, mussten nur 4 Stunden warten und im Innenraum konnte man Kartoffeln pflanzen. Das war wirklich das beste das wir gehört haben, andere mussten trotz Buchung Tage warten und bekamen ein viel schlechteres Fahrzeug.
Die komplette Tank-Odysse erspare ich Euch, aber man sollte tanken wenn der Tank noch halb voll ist. Wenn es denn an der Tankstelle Benzin gibt, bekommt man als Tourist welches. Aber wenn nicht, dann nicht....
Auf der einen Seite waren wir froh das wir Benzin hatten, auf der anderen Seite fühlt sich diese Bevorzugung echt mies an .
Nach dem furchtbaren Hotel ( von hier habe ich mir übrigens heftige Darmprobleme mitgenommen die auch noch die nächsten 2 Wochen anhielten) ging es also in unsere erste CP, der Respekt war gross, aber wir wurden positiv überrascht. Ein hübsches kleines Häuschen, alles sauber, gute Betten und sehr nette Gastgeber. Diese haben uns auch am Abend bekocht. Für das Abendessen haben wir pP 13€ Plus Getränke bezahlt, das war der gängige Preis.
Wenn man das mit den Restaurants vergleicht , nicht gerade günstig.
Frühstück gab es in der Regel für 5 €, der Preis war mal mehr mal weniger angemessen.
Nächster Halt war an der Playa Larga, wie CP. Kein schöner Ort, ich würde einen Halt hier eher nicht empfehlen. Die Gegend um die CP sehr herunter gekommen, der Strand total vermüllt und das Meer seltsam rot. Es gab nahezu keine Gelegenheit essen zu gehen. Die Gastgeber hatten uns bereits um Vorfeld gebeten möglichst viel Schmerzmittel mitzubringen.
Fortsetzung folgt...
#7 RE: Reisebericht eines Kuba Neulings
@Amber :
Erstmal vielen Dank dafür, dass Du hier Deine Reiseeindrücke schreibst. Für mich allerdings scheint es schwer einzuordnen, wie stark sich Cuba als Reiseland verschlechtert hat. Bis Januar 2019 war ich zigmal auf Cuba, seitdem nicht mehr, aus familiären Gründen, wegen Corona, und wegen Versorgungsengpässen (Essen und Medizin im Notfall für unsere Kleinkinder).
Allerdings das allermeiste, was Du als kürzliche Reiseerlebnisse beschreibst, gab es bis 2019 auch schon, und trotzdem war es ein tolles Reiseland mit fröhlichen Menschen, insbesondere wenn man staatliche Hotels/Restaurants etc. vermieden hat und gute Casas Particulares und Paladares finden konnte.
Und ja, mit Eurem Mietwagen habt Ihr wirklich Glück gehabt, hierzuforums wurde schon viel dazu geschrieben. Das Mietauto-Thema in Cuba kann man nicht mit Europa-Mietwägen vergleichen, das hat wahrscheinlich in Cuba eines der schlechtesten Preis/Leistungsverhältnisse weltweit, wenn man überhaupt seine vorbestellte Karre erhält und auch betanken kann.
Eine Aussage, die Du schreibst, ist wirklich bezeichnend:
„ Was uns völlig gefehlt war Stimmung und Lebensfreude.“
Das war früher anders. Für die Bevölkerungsteile ohne Devisengeschenke aus dem Ausland ist das Leben jetzt noch anstrengender, ermüdend und karg geworden, mit vielen Entbehrungen (ganz abgesehen von den langen nervigen Corona-Restriktionen mit Lockdowns, Maskenpflicht, Verboten etc.). Und jetzt kommt schon wieder noch was dazu, mit den Stromabschaltungen und der Dengue-Plage. Und die soziale Ungleichheit mit der Schere zwischen ist enorm gestiegen, eine Zweiklassengesellschaft, und das in einem Land mit sozialistischem Anspruch.
No es facil. Die Verwandtschaft meiner kubanischen Frau rät dringend ab, sie in Cuba zu besuchen. Und das will einiges heißen … .
Ich hoffe, Ihr konntet trotzdem schöne und interessante Eindrücke mitnehmen!
Und dann relativieren die Reiseerfahrungen „aus einer anderen Welt“ auch manche doch eher kleinen Sorge und Nöte hierzulande.
Und weiter geht es....ich hoffe ich vergesse nichts wesentliches und langweile Euch nicht.
Von der Playa Larga ging es weiter nach Cienfuegos. An der CP wurde der Cousin der Hausherren verständigt, dieser hielt für uns Benzin zurück. Nach wie vor kein gutes Gefühl bevorzugt zu werden.
Die Straße nach Cienfuegos war ganz ordentlich und die CP schnell gefunden.
Wir wurden sehr herzlich von Alejandro begrüßt, stolz zeigte er uns seinen Garten.
Auch diese CP haben wir über Air bnb gebucht, es handelte sich um einen superhost mit hervorragender Bewertung.
Wir hatten einen ganz tollen Hausherrn der unglaublich hilfsbereit und engagiert war, aber die Casa war ein Reinfall. An dieser Stelle muss ich zugeben das ich vielleicht auch etwas pingelig bin, aber wenn es weder Klodeckel noch Klobrille gibt, die Matratzen selbst mit irgend etwas gefüllt wurden und sich anfühlen wie ein Brett und die Kopfkissen aus alten Auflagen für Gartenstühle sind...bin ich raus. Alle Stühle waren aus Metall und sehr verrostet...etc
Wir waren nun im Landesinneren und es gab weder etwas Milch noch etwas Butter. Das jedoch kann ich gut verkraften....
Schwieriger finde ich, wenn es beim essen gehen ( sehr gut bewertete Pizzeria ) nicht mal Wasser zu bestellen gibt.
Cienfuegos an sich hat aus unserer Sicht ausser dem großen Che Guevara Memorial wenig zu bieten,.Nachdem wir nun aber einige Zeit unterwegs waren haben wir uns aber auch an die ewig verfallenen Häuser und die bunten hübschen dazwischen gewöhnt und fanden sie nicht mehr so sehebswert.
Mit Alejandro unserem Hauswirt ,haben wir einen tollen Kubaner kennen gelernt, der uns viele Einblicke gegeben hat und uns eine andere Sicht auf die Dinge lehrt.
Auch aus diesem Grund werden wir seine CP nicht schlecht bewerten....möglicherweise haben andere das genau so gehalten;)
Von Cienfuegos ging es weiter zum El Nicho, dem Wasserfall, ein kleiner Umweg zu unserem nächsten Ziel : Trinidad.
El Nicho ist ganz Hübsch, für uns grundsätzlich einen Umweg Wert
ABER : auf gar keinen Fall sollte man die "Strasse" vom Wasserfall aus Richtung Trinidad nehmen. Wir haben für 15 Kilometer fast 3 Stunden gebraucht, haben ständig aufgesetzt und ich wundere mich noch immer das wir es ohne Achsbruch , aufgerissene Ölwanne oder ähnliches daraus geschafft haben. Das meine ich wirklich sehr ernst. Diese " Verbindung " ist offiziell eingezeichnet, aber nicht wirklich befahrbar. Es gibt metertiefe Krater, wassergefüllte Löcher und große Schlammlöcher. An vielen Stellen ging es nur Vorwärts wenn einer von uns die einzige befahrbare Stelle von aussen navigierte. Es kam wie es kommen musste, wir blieben auch noch stecken....
Fortsetzung folgt
#10 RE: Reisebericht eines Kuba Neulings
Herrlich, so langsam kommst du rein ins Cubafeeling - eben wirklich anders...Mietauto würde ich mir niemals geben, aber ich lese immer wieder gerne die Stories eigentlich müsste noch was mit Nägeln und plötzlich auftauchenden sehr hilfsbereiten Cubis folgen (bevorzugt sonntags )
Cienfuegos hat noch ein weiteres Merkmal: es ist die sauberste Stadt Cubas, böse Zungen behaupten, dieses Merkmal korreliere mit ihrer Langweiligkeit - das kann ich zwar nicht zu 💯 Prozent bestätigen, aber es kommt dem ziemlich nahe
Cienfuegos ist aber wirklich die schönste Stadt Cubas. Natürlich muss man Abstriche machen, wir sind ja auf Cuba.
Das der Vermieter einer Casa super nett ist hat mir auch schon oft geholfen die Mängel zu übersehen.
Sach Zwänge halt.
Aber danke für deinen schönen Bericht,
weiter so!
#13 RE: Reisebericht eines Kuba Neulings
#16 RE: Reisebericht eines Kuba Neulings
#18 RE: Reisebericht eines Kuba Neulings
[/b]
Zitat von Amber im Beitrag #5
…… Ein hübsches kleines Häuschen, alles sauber, gute Betten und sehr nette Gastgeber. Diese haben uns auch am Abend bekocht. Für das Abendessen haben wir pP 13€ Plus Getränke bezahlt, das war der gängige Preis.
Wenn man das mit den Restaurants vergleicht , nicht gerade günstig.?…
Fortsetzung folgt...
Danke für den Bericht. Was mich etwas stutzig macht ist, dass du 13 Euro eher teuer fandst im Gegensatz zu de Restaurants. Wenn das Essen gut war, ist das ein angemessener Preis und ich frage mich, in was für Restaurants du in Havanna warst. Ich war im April/Mai drei Wochen in Cuba. 10 Tage in Havanna, das erstemal nach 20 Jahren in einem 5 Stern Resort (Playa las Americas) in Varadero un 4 Nächte in meiner Stammcasa in Viniales. Restaurants in Havanna (Azucar, El frente, ChaChaCha,etc) hatten immer ein gutes Angebot u d es hat nie an Wasser, Bier, Wein etc gefehlt. Auch im Ai in varadero war das Angebot noch sehr gut und das Essen hat gut geschmeckt. Das Restaurant 3J in Viniales hatte ein super Angebot und das Essen war sehr gut. In der casa sowieso. Man muss halt wissen wohin man gehen muss. Wenn man in Havanna für 5-10 Euro essen will wird es schwierig. Aber keine Frage, für die Kubaner, Betreiber von casas und paladares ist alles viel schwieriger geworden. Es gibt aber immer noch viele gute casas zu einem angemessenen Preis. Aber als Neuling bezahlt man manchmal Lehrgeld. Ich miete seit Jahren keinen Mietwagen mehr und wir lassen uns fahren. Kommt schlussendlich billiger. Aber auch hier muss man Kontakte haben. Und noch was zum reitausflug in Viniales. In welchem Land bekommst du einfach Pferde ausgehändigt damit du selber auf eigene Faust eine Tour machen kannst. Viralem wenn du dich nicht auskennst. Erachte ich als schwierig.
Armes Kuba, wenn am Schluss niemand mehr hingeht, fehlen immer mehr deviseneinnahmen und es wird schlechter und schlechter. Eine Patentlösung oder besser gesagt eine einfache und schnelle Lösung gibt es leider nicht
Saludos
hallo Amber, muchas gracias für Deinen authentischen persönlichen und informativen Reisebericht ; freue mich auf die Fortsetzung(en); ich war vor vielen Jahren unter anderem auch in Cienfuegos; für mich die schönste Stadt Kubas und sehr sauber (wie übrigens auch (zumindest damals) Guantanamo); saludos aus Wien, nosanto
#21 RE: Reisebericht eines Kuba Neulings
Zitat von cohiba im Beitrag #18
Was mich etwas stutzig macht ist, dass du 13 Euro eher teuer fandst im Gegensatz zu de Restaurants.
Das Autor hat genau das richtige Gefühl. 13 Euro hätte ich auch als überteuert empfunden. In der Altstadt Havannas gibt es übrigens gute und preiswerte Restaurants, die aber nur die Einheimischen kennen. Aber die sind kubanischer Standard, nicht der von verwöhnten Deutschen, die hierzulande offenbar nur im Hilton verkehren.
#22 RE: Reisebericht eines Kuba Neulings
Also.....wir saßen bereits in der Pizzeria und es gab ca 7 verschiedene Pizzen - Jackpot ! !! Da kann man auch mal auf das Wasser fürs Kind verzichten :D
Abgesehen davon, weiss man ja auch nicht ob es nicht im nächsten Restaurant genau so ist. Und vor allem....wo das nächste Restaurant überhaupt ist. Viele bei Google aufgeführte gab es auch schon gar nicht mehr.
Fortsetzung....
Festgefahren in der Pampa, auf dem Weg nach Trinidad. Die Straße soll übrigens auf Grund der heftigen Regenfälle nochmal deutlich schlechter geworden sein.
Nachdem nun bereits das Kind am weinen war und wir eine ewig lange Zeit versucht hatten unser Auto wieder frei zu bekommen, erschien unsere Rettung.
Ein schmächtiger , kleiner Kubaner tauchte aus dem nichts auf und fasste ohne viele Worte einfach mal mit an.
Nach einigen erfolglosen Minuten hatte er ( ca 1,50 gross und maximal 50 Kilo schwer ) die Idee das Auto mal kurz auf einer Seite hichzuheben....ihr könnt es Euch denken : wir hatten keinen Erfolg . Es gab noch viele weitere Versuche - das Kind weinte nun nicht mehr, es heulte- bei 35 ° Grad und bekannter Luftfeuchtigkeit bis dann schließlich einer klappte.
Der Kubaner grinste selig und hätte alles von mir bekommen....wollte aber absolut nichts für seine Hilfe haben. Wir haben uns darüber hinweg gesetzt und ihn mit Geld, Medikamenten und Kosmetika wieder gehen lassen. Ich bin mir aber absolut sicher, das ihm unsere Dankbarkeit viel wichtiger war und er sich einfach nur gefreut hat uns helfen zu können.
Das war ganz sicher wieder einer dieser tollen , positiven Momente an den ich mich ewig erinnern werde !
Das Kind hatte sich nun auch wieder beruhigt und die Fahrt ging weiter Richtung Trinidad- endlich wieder ein Ai Hotel....
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