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Kubas stille Internetrevolution
Zitat von Timo im Beitrag #18
In den fast allen marktwirtschaftlichen Nachbarländern gibt es schon seit Jahren DSL für Privathaushalte mit einem vielfachen der Geschwindigkeit und einem Bruchteil der Kosten von Kuba. Trotzdem muss man dort nicht ewig auf einen Anschluss warten.
In den anderen Ländern liegen aber auch schon die Leitungen bis in die Wohnungen. In Kuba meistens eben nicht. Neben den reinen Materialkosten braquchst du auch Leute, die diese verlegen. Und obwohl davon auszugehen ist, dass die ortsübliche Pfusch- und Wurfverlegetechnik angewendet werden wird, dauert das eben und würde es auch in der Marktwirtschaft.
Hach, wenn ich Comandante in Jefe wäre, würde ich dann gleich langfristig planen und statt einfachen Telefondraht gleich Glasfaser oder zumindest Koaxialkabel verlegen lassen und im Tiefbau. Der nächste Irma kommt nämlich bestimmt...
Zitat von Tigo im Beitrag #19
Ein Paradebeispiel von der Überlegenheit der Planwirtschaft über die Marktwirtschaft gebe ich dir in der Forschung und Medizin:
In der Marktwirtschaft wird das Medikament erforscht das Geld bringt, ausserdem kann es sein das verschiedene private Unternehmen im selben Land zum gleichen Forschen. Vergeudete Ressourcen.
also von Forschung scheinst Du weniger zu verstehen als von Netflix
wen dem so wäre, dann müssten Länder wie China, Vietnam, Nordkorea aber auch Cuba viel besser dastehen als es der Fall ist. Forschung kann man nicht von oben "diktieren", das hat noch nie wirklich geklappt und wird auch nie klappen von wenigen Ausnahmen abgesehen. Forschung verlangt Kreativität, selbstständiges Denken und bestehendes zu hinterfragen und kluge Köpfe die sich mit anderen austauschen. Alles Punkte welche ein sozialistisches System nicht wirklich unterstützt.
China hat viel Wissen eingekauft und dazu noch viele seiner klugen Köpfe in den Westen "zur Lehre" geschickt. Trotz deren Mittelweinsatz und die Zahl der Bevölkerung (=kluger Köpfe) ist China noch nicht wirklich auf dem Stand der USA oder von Westeuropa angekommen.
#28 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von Manzana Prohibida im Beitrag #25
Nunja, wenn man richtige Argumente einfach ins Lächerliche zieht und damit aussen vorlässt bei Argumentationsketten, wo's nicht in den Kram passt...
Vergleiche mit dem failed state Haiti gehen immer ins Leere, weil da jedes Land sich als Krösus im Vergleich darstellen kann. Und von wegen "in den Kram passen" ... das fällt auch auf die zurück, die diesen Vergleich immer wieder hervorkramen.
#29 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von pedacito im Beitrag #26
[In den anderen Ländern liegen aber auch schon die Leitungen bis in die Wohnungen. In Kuba meistens eben nicht.
Ist daran auch der Bloqueo schuld? Wie schon anderorts geschrieben: in anderen telekommunikationstechnisch ähnlich unterentwickelten Ländern in Afrika setzt man mit deutlich größerem Erfolg gleich auf Funktechnik, um Internet ins letzte Dorf zu bringen.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #29Zitat von pedacito im Beitrag #26
[In den anderen Ländern liegen aber auch schon die Leitungen bis in die Wohnungen. In Kuba meistens eben nicht.
Ist daran auch der Bloqueo schuld? Wie schon anderorts geschrieben: in anderen telekommunikationstechnisch ähnlich unterentwickelten Ländern in Afrika setzt man mit deutlich größerem Erfolg gleich auf Funktechnik, um Internet ins letzte Dorf zu bringen.
Kuba hat ja auch erst mit WLAN angefangen und ist auch an UMTS/LTE(?) dran. Will man viel Bandbreite für alle kommt man um Kabel aber nicht herum, Funk als shared medium ist einfach begrenzt. Nur sollte man dann gleich wie ich schon schrub mit min. Koax anfangen, besser gleich Glasfaser.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #28Zitat von Manzana Prohibida im Beitrag #25
Nunja, wenn man richtige Argumente einfach ins Lächerliche zieht und damit aussen vorlässt bei Argumentationsketten, wo's nicht in den Kram passt...
Vergleiche mit dem failed state Haiti gehen immer ins Leere, weil da jedes Land sich als Krösus im Vergleich darstellen kann. Und von wegen "in den Kram passen" ... das fällt auch auf die zurück, die diesen Vergleich immer wieder hervorkramen.
da kann man durchaus anders argumentieren. Ansonsten könnte man ja einfach sagen "Cuba ist schlecht" und alles was in irgend einer Beziehung noch schlechter ist zählt dann eben nicht.
So wegen "nicht in den Kram passt".
#32 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von Ralfw im Beitrag #31
Ansonsten könnte man ja einfach sagen "Cuba ist schlecht" und alles was in irgend einer Beziehung noch schlechter ist zählt dann eben nicht.
Ein Land, was die Diktaturversteher sonst in Sachen Bildung, Medizin, Wissenschaft gerne mit der 1. Welt vergleichen, plötzlich, wenn es in den Kram passt mit dem allerärmsten der Region zu vergleichen, um dann zum Schluss zu kommen, "soo schlimm ist es dann doch nicht" ... da stimmt irgendwas mit der Argumentationslogik nicht.
#33 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von pedacito im Beitrag #30
Kuba hat ja auch erst mit WLAN angefangen und ist auch an UMTS/LTE(?) dran. Will man viel Bandbreite für alle kommt man um Kabel aber nicht herum, Funk als shared medium ist einfach begrenzt.
Kuba hat noch nirgendwo Masse erreicht, weder Funk, noch Wifi und schon gar nicht DSL. Jedes Medium ist mit für die Einkommensverhältnisse prohibitiven Preisen belegt. Andere Entwicklungsländer haben wenigstens schon das mobile Internet einigermaßen entwickelt.
Ralfw
(
gelöscht
)
#34 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #32
Ein Land, was die Diktaturversteher sonst in Sachen Bildung, Medizin, Wissenschaft gerne mit der 1. Welt vergleichen, plötzlich, wenn es in den Kram passt mit dem allerärmsten der Region zu vergleichen, um dann zum Schluss zu kommen, "soo schlimm ist es dann doch nicht" ... da stimmt irgendwas mit der Argumentationslogik nicht.
ob ich ein "Diktaturversteher" bin kann ich nicht beurteilen. Dass die Wissenschaft in Cuba aber den Ansprüchen von "1.Welt" nicht genügt habe ich ja durchaus zum Ausdruck gebracht:
Kubas stille Internetrevolution (2)
d.h. aber doch dann, als (logische ) Schlussfolgerung darf ich deshalb auch schreiben:
Zitat von Ralfw im Beitrag #31
Ansonsten könnte man ja einfach sagen "Cuba ist schlecht" und alles was in irgend einer Beziehung noch schlechter ist zählt dann eben nicht.
#35 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von Ralfw im Beitrag #34Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #32
Ein Land, was die Diktaturversteher sonst in Sachen Bildung, Medizin, Wissenschaft gerne mit der 1. Welt vergleichen, plötzlich, wenn es in den Kram passt mit dem allerärmsten der Region zu vergleichen, um dann zum Schluss zu kommen, "soo schlimm ist es dann doch nicht" ... da stimmt irgendwas mit der Argumentationslogik nicht.
ob ich ein "Diktaturversteher" bin kann ich nicht beurteilen. Dass die Wissenschaft in Cuba aber den Ansprüchen von "1.Welt" nicht genügt habe ich ja durchaus zum Ausdruck gebracht:
Kubas stille Internetrevolution (2)
d.h. aber doch dann, als (logische ) Schlussfolgerung darf ich deshalb auch schreiben:Zitat von Ralfw im Beitrag #31
Ansonsten könnte man ja einfach sagen "Cuba ist schlecht" und alles was in irgend einer Beziehung noch schlechter ist zählt dann eben nicht.
Und unsere kubakritischen Ossis haben doch
einen Bildungstatus, den sie sicherlich nicht hätten, wenn sie vor 89' nicht das DDR-sozialistische Gedankengut innehatten oder zumindest gut gespielt hatten.
#36 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von Ralfw im Beitrag #34Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #32
Ein Land, was die Diktaturversteher sonst in Sachen Bildung, Medizin, Wissenschaft gerne mit der 1. Welt vergleichen, plötzlich, wenn es in den Kram passt mit dem allerärmsten der Region zu vergleichen, um dann zum Schluss zu kommen, "soo schlimm ist es dann doch nicht" ... da stimmt irgendwas mit der Argumentationslogik nicht.
ob ich ein "Diktaturversteher" bin kann ich nicht beurteilen. Dass die Wissenschaft in Cuba aber den Ansprüchen von "1.Welt" nicht genügt habe ich ja durchaus zum Ausdruck gebracht:
Kubas stille Internetrevolution (2)
d.h. aber doch dann, als (logische ) Schlussfolgerung darf ich deshalb auch schreiben:Zitat von Ralfw im Beitrag #31
Ansonsten könnte man ja einfach sagen "Cuba ist schlecht" und alles was in irgend einer Beziehung noch schlechter ist zählt dann eben nicht.
Es macht nur keinen Sinn Kuba mit Haiti zu vergleichen. Gegen Haiti sieht jedes Land gut aus und Kuba war auch schon vor 1959 viel besser entwickelt als Haiti.
Vor der Revolution war Kuba eins der entwickelsten Länder in der Region, unter anderem auch mit einem der modernsten Telekommunikationssysteme. Als muss man Kuba mit den erfolgreicheren Länder Lateinamerikas vergleichen, zu denen es bis 1959 eindeutig gehört hat.
Mittlerweile gehört Kuba aber in wirtschaftlicher Hinsicht eben nicht mehr zu den erfolgreicheren Ländern Lateinamerikas.
Es hat wohl das schlechteste Telekommunikationssystem der westlichen Hemisphäre, aber noch vor Haiti.
Schuld daran ist die Planwirtschaft. Sämtliche marktwirtschaftliche Länder der Reion (außer Haiti) haben Kuba überholt und mittlerweile einen viel besseren Telekommunikationssektor.
#37 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von Tigo im Beitrag #19
Wie du siehst haben beide Wirtschaftssysteme seine Vor- und Nachteile. Trotzdem erstaunlich das eine junge Person im Jahr 2017 noch immer an die freie Marktwirtschaft glaubt. Nach all den (Finanz-)Krisen und geplatzten Blasen und kollabierten Banken noch immer nichts gelernt? ;-)
uups, und jetzt sehe ich gerade das Ampliacion de Almendares ausgewählt wurde für Nauta Hogar! Yupeee, bald kann ich Netflixen ;-)
Komisch das überhaupt noch irgendjemand auf der Welt an Planwirtschaft glaubt, nachdem die im 20. und 21. Jahrhundert nur zu Armut, Mangel, Hunger und Unterdrückung geführt hat.
Ja in der Marktwirtschaft kommt es ab und zu zu Wirtschaftskrisen, die Planwirtschaft ist aber eine einizige Dauer-Wirtschaftskrise.
Aber du bekommst auf Kuba ja ein marktwirtschaftliches Salär - damit lässt es sich gut an die Planwirtschaft glauben.
Wird das noch was mit deinen Selbstversuch von einem planwirtschaftlichen Lohn auf Kuba zu leben? Probier das mal ein ganzes Jährchen - viel Spaß!
Wie gesagt, erst dann könnte ich deine Lobeshymnen auf den Kommunismus und die Planwirtschaft etwas ernster nehmen. Sonst ist das halt nur Salonlinkes Geschwätz...
#38 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #33Zitat von pedacito im Beitrag #30
Kuba hat ja auch erst mit WLAN angefangen und ist auch an UMTS/LTE(?) dran. Will man viel Bandbreite für alle kommt man um Kabel aber nicht herum, Funk als shared medium ist einfach begrenzt.
Kuba hat noch nirgendwo Masse erreicht, weder Funk, noch Wifi und schon gar nicht DSL. Jedes Medium ist mit für die Einkommensverhältnisse prohibitiven Preisen belegt. Andere Entwicklungsländer haben wenigstens schon das mobile Internet einigermaßen entwickelt.
Um mal wieder zum Thema zu kommen:
Da ich ab nächster Woche stolzer Besitzer eines eigenen Telefonanschlusses sein werde, werde ich dann ab Anfang November auf DSL umsteigen (müssen). Alle xxx@enet.cu - Adressen werden ab 26.12.17 gelöscht und dann heißt es xxx@nauta.cu. Bis dahin werden Mail vom alten Konto auf das nauta-Konto weitergeleitet. Man kann an einem DSL-Anschluß 4 Computer anschließen (hat 4 Ausgänge). Meine Töchter freuen sich schon, dann brauchen sie nicht mehr in die Wifi-Zonen laufen. Müssen dann bloß auf ihren Computern das neue Konto mit ihren eigenen Zugangsdaten einrichten.
Der DSL-Empfang wird sich flächendenkend aber bestimmt noch einige Jahre hinziehen, da in vielen Stadtteilen die Telefonnetze veraltet sind und somit die Infrastruktur erneuert werden muss. Betreffs meines Wohnviertels hat man mir gesagt, dass wohl kaum eine Möglichkeit besteht, den Anwohnern mit Telefonanschluss DSL zur Verfügung zu stellen. Bei mir ist das eine Ausnahme, da ich schon einen Internetvertrag mit Etecsa hatte (war damals der erste Ausländer in Holguin, der einen Internetvertrag bekam).
Bis zur Bekanntgabe der Möglicheit des Nauta Hogar kostete auf der Straße ein Telefonanschluß ca. 400 CUC, im Moment liegen die Preise schon bei ca. 700 CUC steigend, weil alle hoffen, mal in den Genuss einen eigenen Internetanschlusses zu kommen, aber ohne Telefonanschluß geht's eben nicht.
Gruß
kdl
nico_030
(
gelöscht
)
#39 RE: Kubas stille Internetrevolution
Hi@all!
Zitat von kdl im Beitrag #40
Man kann an einem DSL-Anschluß 4 Computer anschließen (hat 4 Ausgänge).
Eigentlich kannst Du so viele Computer anschließen wie Du möchtest mittels zusätzlicher Router, dürft nur
durch die Bandbreite beschränkt sein. Wenn Dein Router kein Wifi hat, kauf dir eine Fritzbox, eine Kabel Verbindung
zwischen Router und PC ist bald ein Auslauf Modell.
joerg
#40 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von kdl im Beitrag #40Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #33Zitat von pedacito im Beitrag #30
Kuba hat ja auch erst mit WLAN angefangen und ist auch an UMTS/LTE(?) dran. Will man viel Bandbreite für alle kommt man um Kabel aber nicht herum, Funk als shared medium ist einfach begrenzt.
Kuba hat noch nirgendwo Masse erreicht, weder Funk, noch Wifi und schon gar nicht DSL. Jedes Medium ist mit für die Einkommensverhältnisse prohibitiven Preisen belegt. Andere Entwicklungsländer haben wenigstens schon das mobile Internet einigermaßen entwickelt.
(...)
Bis zur Bekanntgabe der Möglicheit des Nauta Hogar kostete auf der Straße ein Telefonanschluß ca. 400 CUC, im Moment liegen die Preise schon bei ca. 700 CUC steigend, weil alle hoffen, mal in den Genuss einen eigenen Internetanschlusses zu kommen, aber ohne Telefonanschluß geht's eben nicht.
Gruß
kdl
Ich bin begeistert von der kubanischen Planwirtschaft! Was für tolle Preise und das bei einem ähnlich tollen Lohnniveau!
Und dann ist man noch besser als Haiti!
Zitat von Timo im Beitrag #42Zitat von kdl im Beitrag #40Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #33Zitat von pedacito im Beitrag #30
Kuba hat ja auch erst mit WLAN angefangen und ist auch an UMTS/LTE(?) dran. Will man viel Bandbreite für alle kommt man um Kabel aber nicht herum, Funk als shared medium ist einfach begrenzt.
Kuba hat noch nirgendwo Masse erreicht, weder Funk, noch Wifi und schon gar nicht DSL. Jedes Medium ist mit für die Einkommensverhältnisse prohibitiven Preisen belegt. Andere Entwicklungsländer haben wenigstens schon das mobile Internet einigermaßen entwickelt.
(...)
Bis zur Bekanntgabe der Möglicheit des Nauta Hogar kostete auf der Straße ein Telefonanschluß ca. 400 CUC, im Moment liegen die Preise schon bei ca. 700 CUC steigend, weil alle hoffen, mal in den Genuss einen eigenen Internetanschlusses zu kommen, aber ohne Telefonanschluß geht's eben nicht.
Gruß
kdl
Ich bin begeistert von der kubanischen Planwirtschaft! Was für tolle Preise und das bei einem ähnlich tollen Lohnniveau!
Und dann ist man noch besser als Haiti!
Wieso die 400 bis 700 CUC sind doch genau der Preis, der dabei rauskommt, wenn der Preis unter der Hand durch reine Marktwirtschaft mit Angebot und Nachfrage en la calle gebildet wird.
Zitat von pedacito im Beitrag #43
Wieso die 400 bis 700 CUC sind doch genau der Preis, der dabei rauskommt, wenn der Preis unter der Hand durch reine Marktwirtschaft mit Angebot und Nachfrage en la calle gebildet wird.
Nein, das ist Quatsch!
Das ist der Preis, der durch eine Verknappung des Angebotes entsteht. So eine Unterversorgung hat aber nicht der mercado negro zu verantworten. Im Gegenteil, der entsteht nur durch eine nicht ausreichende Belieferung durch den Monopolversorger. Das ist ja eben das Problem von Monopolen, die treiben immer und ausnahmslos die Preise in die Höhe. Das war in der DDR so, das war in der Bundesrepublik mit den Monopolen (z.B. Telekom) so und erst mit der Einführung einer Konkurrenz kam es jeweils zu einem teils drastischen Preisrückgang und zu einer Steigerung der Qualität.
Qualitätsmängel und Unterversorgung sind charakteristisch für eine sozialistische Mangelwirtschaft und bislang hat es noch nie eine sozialistische Wirtschaftsstruktur gegeben, die nicht zu einem Mangel geführt hätte.
Daran ändern auch einzelne Erfolge der Wissenschaft nichts. Auch in der DDR gab es einzelne Wirtschaftsbereiche, in denen die Firmen weltweit konkurrenzfähig waren. Doch dies änderte an der allgemeinen Mangelwirtschaft und der minderen Qualität der im Inland verkauften Produkte überhaupt nichts.
#43 RE: Kubas stille Internetrevolution
#44 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zum Thema Planwirtschaft
Am Dienstag ist mir erst berichtet worden, dass ein Karton mit 30 Eiern mittlerweile auf dem Schwarzmarkt 10 CUC kosten und dass man sich besser nicht von der Polizei erwischen lässt mit so vielen Eiern.
Das wäre nicht denkbar, wenn es nicht eine so schwerwiegende Desorganisation in der landwirtschaftlichen Produktion und der Distribution gäbe. So eine Desorganisation ist aber typisch für eine Planwirtschaft. Es ist einfach nicht möglich, ein ganzes Land mit seiner Wirtschaft zu planen. Es ist nicht einmal möglich, einen größeren Betrieb komplett zu planen, immer müssen die Teilbereiche ihre eigene Planung haben dürfen, um auf unwägbare Entwicklungen zu reagieren.
Ein Bekannter mit einer größeren Farm hat mir im letzten Urlaub von seinem Leid geklagt. Er züchtet u.a. Schweine und leidet durch den Plan extrem. Er muss eine bestimmte Menge von Ferkeln produzieren und an den staatlichen Aufkauf liefern. Dafür hat er das Recht, eine bestimmte Menge an Futter zu beziehen.
Es gibt in dieser Konstellation genau zwei schwerwiegende Problemsituationen.
Entweder er hat zu viel Ferkel oder zu wenig. Wenn er zuviel hat, muss er mehr Futter kaufen, das es offiziell nicht gibt. Also muss er auf den Schwarzmarkt und illegal handeln. Da aber in guten Jahren nicht nur er mehr Schweinchen hat, ist der Preis absurd hoch.
Oder er hat zu wenig Ferkel. Dann riskiert er eine Strafe für mangelnde Planerfüllung. Also kauft er Ferkel auf, was offiziell nicht möglich ist, und handelt illegal. Außerdem hat nicht nur in er in schlechten Jahren zu wenig Ferkel und es gibt einen großen Bedarf, ergo ist der Preis absurd hoch.
Alternative wäre, alle über den Plan hinaus geborenen Ferkel zu töten, was ein echter Bauern auch angesichts des allgemeinen Mangels nicht über das Herz bringt.
Die Situation mit den Hühnern ist die gleiche. Die Planwirtschaft führt immer zu absurden Entwicklungen und zu absonderlichen Preisen, die mit dem Wert der Dinge gar keinen Bezug mehr haben.
Ein Freund von mir berichtete schon vor Irma von dem Hotel, in dem er arbeitet.
Eine der öffentlichen Toiletten ist defekt. Es sind weder Handwerker noch Material noch Geld geplant für solche Dinge. Reparaturbedarf wird gemeldet an die regionale Verwaltung der Hotelgruppe, die meldet das an die Zentrale in Havanna. Natürlich nicht sofort sondern sobald genügend Fälle aufgelaufen sind. Die Zentrale sammelt erneut bis genügend Reparaturbedarf besteht, organisiert das Geld dafür und verteilt es auf die Regionen, die das Geld dann auf die Hotels verteilen. Wenn dann Genehmigung und Geld für die Reparatur vorliegen, kann der Hotelmanager auf die Suche nach einer neuen Kloschüssel und einem Handwerker gehen.
Insgesamt können sich solche Prozesse über ein halbes Jahr hinziehen, in dem die Touristen im Restaurant nicht auf die Toilette gehen können.
Es lebe die Planwirtschaft! Genau wegen der war die DDR pleite und wegen der ging und geht es allen Menschen in den "sozialistischen" Staaten schlecht.
Zitat von Timo im Beitrag #45
Die Planwirtschaft ist Schuld, dass auf dem Schwarzmarkt solche Preise gefordert werden
Nein. Die Preise werden so gefordert, weil sie auch in dieser Höhe bezahlt werden. Das ist das ureigenste Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Kuba ist höchstens "Schuld" an der Produktionsmenge neuer Anschlüsse, wobei man da nun diskutieren kann, welche Gründe davon nun intern oder extern zu verantworten sind.
Zitat von pedacito im Beitrag #48Zitat von Timo im Beitrag #45
Die Planwirtschaft ist Schuld, dass auf dem Schwarzmarkt solche Preise gefordert werden
Nein. Die Preise werden so gefordert, weil sie auch in dieser Höhe bezahlt werden. Das ist das ureigenste Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Kuba ist höchstens "Schuld" an der Produktionsmenge neuer Anschlüsse, wobei man da nun diskutieren kann, welche Gründe davon nun intern oder extern zu verantworten sind.
Auf dem Schwarzmarkt gilt sicherlich das Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Aber den Schwarzmarkt gibt es nur, weil Kuba eine Planwirtschaft ist, die nicht in der Lage ist die Nachfrage nach Anschlüssen ädequat zu befriedigen.
In keinem marktwirtschaftliche Nachbarland gibt es nämlich so einen Schwarzmarkt mit solchen Preisen für Telefonanschlüssen.
#48 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von pedacito im Beitrag #48
Nein. Die Preise werden so gefordert, weil sie auch in dieser Höhe bezahlt werden. Das ist das ureigenste Prinzip von Angebot und Nachfrage. Kuba ist höchstens "Schuld" an der Produktionsmenge neuer Anschlüsse,
Eben. Dieser Mangel der Planwirtschaft wird durch den Schwarzmarkt ersetzt. Gäbe es den planwirtschaftlich verursachten Mangel nicht, gäbe es auch den Schwarzmarkt nicht.
Zitat von pedacito im Beitrag #48
wobei man da nun diskutieren kann, welche Gründe davon nun intern oder extern zu verantworten sind.
Welche externen Ursachen sollen das sein? Entsprechende Technik liefert seit Jahrzehnten das befreundete China deutlich preiswerter als die "blockierende" USA. Mangel an Telefonanschlüssen gab es auch in den anderen sozialistischen Staaten. Also kann man durchaus darauf schließen, dass die hausgemachten Ursachen bei weitem überwiegen.
Zitat von pedacito im Beitrag #48
Nein. Die Preise werden so gefordert, weil sie auch in dieser Höhe bezahlt werden. Das ist das ureigenste Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Kuba ist höchstens "Schuld" an der Produktionsmenge neuer Anschlüsse, wobei man da nun diskutieren kann, welche Gründe davon nun intern oder extern zu verantworten sind.
Du hast die Prinzipien der Marktwirtschaft nicht verstanden. Preise werden in Abhängigkeit von dem Bedarf und der Versorgung gebildet. Immer wenn es zur Bedarfsbefriedigung nicht reicht steigen die Preise. Wenn von einem Gut ausreichend vorhanden ist, sinken die Preise, ist zuviel vorhanden gibt es einen rasanten Preisverfall.
Also ist die Mangelsituation bei der Versorgung der einzige Grund für solche absurden Preise. Dass es einige gibt, die sie bezahlen können, erlaubt die Forderung aber begründet sie nicht. Ohne Verwirklichungsaussicht wären die Preise niedriger. Aber immer noch würde der Schwarzmarkt florieren und wären die Preise dem Mangel entsprechend hoch.
Dazu kommt, immer wenn es ein Monopol gibt, sind die Preise höher als notwendig und bleibt die Qualität auf der Strecke. Das ist schon ein wirtschaftliches Gesetz, nicht nur eine Regel.
#50 RE: Kubas stille Internetrevolution
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #23Zitat von Tigo im Beitrag #19
@Timo Der Telekommunikationssektor ist eben nicht davon ausgenommen. Habe dir das schon mal erklärt. Kuba hat nur das Alba-1 Kabel nach Venezuela. Im Norden vor Havanna wo viele Kabel des weltweiten Internet durchgehen, dürfen sie sich nicht einklinken, das hat die USA verboten. Sie hätten Kuba dafür erlaubt mit Google usw. via USA ans weltweite Netz gebunden zu werden. Kuba hat das selbstverständlich abgelehnt, da sie so keine Souveränität über ihren eigenen Internetanschluss hätten.
Du hast keine Ahnung von dem Thema, davon aber ganz viel. Alles technisch unbegründeter Blabla. Dass die Amis den Kubanern irgendwelche Anschlüsse verboten hätten, den Beweis der Behauptung biste bisher schuldig geblieben.
Naja, das Thema nur technisch zu betrachten zeigt auch nicht viel Chuzpe.
1. Durch die derzeitigen Rücknahmen der Obama-Ära bleibt noch zu beurteilen, was Trump in diesem Sektor an Unnanehmlichkeiten einfallen könnte - und alles was ihm so einfällt, probiert er auch durchzuziehen.
2. Besteht zwar die Ausnahme aus dem Embargo bei Telekommunikation (da hat Timo Recht), aber das wird auch gleich durch die USD-Restriktionen wieder eingefangen. Hier haben nur US-Banken das Sagen und damit stehen sie zu einem Gutteil auch wieder unter Trump-Fuchtel, wenn sie sich an die US-Leitungen gehängt hätten.
Also duchaus Argumente, die abseits vom technischen Standpunkt für eine, zumindest der derzeitigen Unberechenbarkeit der US-Politik geschuldeten, Eigenständigkeit im Sinne von 'halbwegs ausserhalb US-Einflussphäre' sprechen.
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