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Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
#1 Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
Zitat
Er ist der erste Steuerberater des Inselsozialismus
Von Claas Relotius
11. September 2013
So einen hat es in 60 Jahren nicht gegeben: Adolfo Ajero ist Kubas erster selbstständiger Steuerberater. Das ist möglich, weil sein Land sich infolge der „stillen Revolution des Kapitals“ langsam für die Marktwirtschaft öffnet
http://www.cicero.de/kapital/kuba-er-ist...zialismus/55699
Ich glaube zwar nicht, dass es der erste Steuerberater ist. Aber vielleicht der erste mit eigenem Gewerbe und dazu bereits mit vielen Mitarbeitern. Habe schon Freunde klagen gehört, wie schwierig der Umgang mit der Steuer ist und dass es auch Leute gibt, die einen dabei helfen können. Aber auch, dass das Geld kostet. Es kassiert also nicht nur der Staat, sondern auch noch andere.
Saludos
Pilonero
#4 RE: Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
Zitat von Flipper20 im Beitrag #5Zitat von Mocoso im Beitrag #4
Und in DE sind Steuerberater kostenlos?
Klar, die wollen doch nur helfen.
@Flipper20 you made my day
Zitat von Pilonero im Beitrag #3
Ich glaube zwar nicht, dass es der erste Steuerberater ist. Aber vielleicht der erste mit eigenem Gewerbe und dazu bereits mit vielen Mitarbeitern. Habe schon Freunde klagen gehört, wie schwierig der Umgang mit der Steuer ist und dass es auch Leute gibt, die einen dabei helfen können. Aber auch, dass das Geld kostet. Es kassiert also nicht nur der Staat, sondern auch noch andere.
Saludos
Pilonero
es gibt bereits andere, wobei derjenige im Artikel wohl einer der erfolgreichsten ist. Im Sommer habe ich mich auch kurz mit Edmundo/Rainer darüber unterhalten, in Santiago scheint es laut seiner Aussage schon einige zu geben.
Ich habe da auch versucht einer Freundin meiner Frau dieses Business schmackhaft zu machen. Als ausgebildete Oekonomin und Buchhalterin müsste sie dies eigentlich auf die Reihe kriegen; mal schauen ob sie den Hintern hoch kriegt.
#8 RE: Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
Nun, es ist - wie eigentlich immer - eine Frage der Gerechtigkeit. Und wer kann das schon definieren?
Das Steuersystem bei uns ist zugegebenermaßen eines der kompliziertesten der Welt. Immerhin sollen über 90 % aller weltweit existierenden Steuergesetze und -Vorschriften auf Deutsch geschrieben sein (klar, das schließt ein paar aus Österreich und der Schweiz ein).
Hintergrund ist aber klar das Problem der Steuergerechtigkeit.
Nur ein Beispiel: Soll ein Behinderter bei gleichem Einkommen auch die gleichen Steuern zahlen wie ein Nichtbehinderter, oder soll er die zusätzlichen - notwendigen - Aufwendungen für Rollstuhl, umgebautes Auto und umgebaute Wohnung zur Steuerentlastung geltend machen dürfen?
Wenn wir diesen Punkt abgehandelt haben, wenden wir uns dann dem zweiten von tausend Ausnahmetatbeständen zu etc. etc.
#10 RE: Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
Zitat von Flipper20 im Beitrag #9
Nun, es ist - wie eigentlich immer - eine Frage der Gerechtigkeit. Und wer kann das schon definieren?
Das Steuersystem bei uns ist zugegebenermaßen eines der kompliziertesten der Welt. Immerhin sollen über 90 % aller weltweit existierenden Steuergesetze und -Vorschriften auf Deutsch geschrieben sein (klar, das schließt ein paar aus Österreich und der Schweiz ein).
Hintergrund ist aber klar das Problem der Steuergerechtigkeit.
Nur ein Beispiel: Soll ein Behinderter bei gleichem Einkommen auch die gleichen Steuern zahlen wie ein Nichtbehinderter, oder soll er die zusätzlichen - notwendigen - Aufwendungen für Rollstuhl, umgebautes Auto und umgebaute Wohnung zur Steuerentlastung geltend machen dürfen?
Wenn wir diesen Punkt abgehandelt haben, wenden wir uns dann dem zweiten von tausend Ausnahmetatbeständen zu etc. etc.
Es gibt keine Gerechtigkeit. Jeder Versuch etwas zu verschlimmbessern führt zwangsläufig zu weiteren Ungerechtigkeiten.
Streichung aller Ausnahmen und Steuersatz auf 10% für alle, damit kann auch der Behinderte leben.
#11 RE: Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
#12 RE: Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
Zitat von Flipper20 im Beitrag #9
...
Nur ein Beispiel: Soll ein Behinderter bei gleichem Einkommen auch die gleichen Steuern zahlen wie ein Nichtbehinderter, oder soll er die zusätzlichen - notwendigen - Aufwendungen für Rollstuhl, umgebautes Auto und umgebaute Wohnung zur Steuerentlastung geltend machen dürfen?
...
Also Flipper, wenn Du so anfängst, dann findest Du kein Ende. Besondere Erschwernisse des Lebens gibt es zu Hauf und das alles in die Steuer zu packen kann nicht funktionieren.
Warum soll nicht jeder die gleiche Steuer zahlen, nur eine von der Höhe des Einkommens abhängige Steuer reicht doch aus.
Für besondere Dinge, wie Behinderungen, Kinder, ... sollten andere Wege gefunden werden.
Sonst bekommt der gut verdienende Behinderte oder der Reiche mit vielen Kinder weitaus mehr als die Gleichgestellten mit geringem Einkommen. Das ist dann keinesfalls gerecht, oder?
Also eine Steuer für jeden, keine (schrägen) Möglichkeiten der Steuerersparnis und ggf. Geld oder geldwerte Zuwendung für besondere soziale Konstellationen. Dann ist die Gerechtigkeit rasch erreicht.
Aber die Gilde der Profiteure an der gegenwärtigen Steuergesetzgebung ist offensichtlich so riesig, dass jeder sofort abgeschossen wird, der laut über einen solchen Weg nachdenkt.
#14 RE: Wenn schon, denn schon!
Zitat von Sisyphos im Beitrag #13Zitat von Flipper20 im Beitrag #9
...
Nur ein Beispiel: Soll ein Behinderter bei gleichem Einkommen auch die gleichen Steuern zahlen wie ein Nichtbehinderter, oder soll er die zusätzlichen - notwendigen - Aufwendungen für Rollstuhl, umgebautes Auto und umgebaute Wohnung zur Steuerentlastung geltend machen dürfen?
...
Also Flipper, wenn Du so anfängst, dann findest Du kein Ende. Sag´ ich doch: Wenn wir den Punkt abgearbeitet haben, kommt der nächste! Besondere Erschwernisse des Lebens gibt es zu Hauf und das alles in die Steuer zu packen kann nicht funktionieren. Es funktioniert doch, wenn´s auch umständlich ist. Und wer was als "Besonderes Erschwernis" betrachtet, ist wieder sehr individuell. Da drehen wir uns nur im Kreis.
Warum soll nicht jeder die gleiche Steuer zahlen, nur eine von der Höhe des Einkommens abhängige Steuer reicht doch aus.
Da geht schon wieder los: Was ist denn die "gleiche Steuer"? Alle (fest-) prozentual dasselbe? Ist das gerecht? Ist es tatsächlich gerecht, angesichts der Tatsache, dass viel ihr komplettes Einkommen aufwenden müssen, um die Grundbedürfnisse des Lebens zu bestreiten, während ander darüber nachdenken, wie sie ihr zum Leben nicht benötigtes Geld gewinnbringend anlegen?
Für besondere Dinge, wie Behinderungen, Kinder, ... sollten andere Wege gefunden werden. Bringt bei vielen "Ausnahmetatbeständen im Endeffekt keine Ersparnis...nur neue Behörden, bei denen diese Leistungen beantragt werden müssen. Sonst bekommt der gut verdienende Behinderte oder der Reiche mit vielen Kinder weitaus mehr als die Gleichgestellten mit geringem Einkommen. Das ist dann keinesfalls gerecht, oder?
Das verstehe ich jetzt nicht: Der Gutverdienende Behinderte (im Vorstand eine AG z.B.) bekommt sowieso mehr, weil er "Gutverdienender" ist.
Also eine Steuer für jeden, keine (schrägen) Möglichkeiten der Steuerersparnis und ggf. Geld oder geldwerte Zuwendung für besondere soziale Konstellationen. Dann ist die Gerechtigkeit rasch erreicht.
Was für eine Steuer und worauf? Einkommensteuer? Umsatzsteuer? Und was machen wir mit der Gewerbesteuer, aus der sich die Kommunen finanzieren?
Aber die Gilde der Profiteure an der gegenwärtigen Steuergesetzgebung ist offensichtlich so riesig, dass jeder sofort abgeschossen wird, der laut über einen solchen Weg nachdenkt.
Zweifelsfrei richtig, dass das Steuersystem kompliziert ist. Aber wie kam es denn zustande? Es wurde nicht an einem Tag erfunden, sondern ist Jahr für Jahr erweitert worden. Nicht, weil der Gesetzgeber uns ärgern wollte, sondern weil wir nach immer mehr Ausnahmetatbeständen gerufen haben!
Und so wenig, wie es an einem Tag erfunden wurde, so wenig kann man es an einem Tag abschaffen und durch anderes ersetzen.
Da kann ich nur sagen: "Feuchte Träume von...." (da kann sich jetzt jeder einordnen, wo er will).
Dazu kommen verfassungsrechtliche Bedenken des Gleichheitsprinzips. Das gilt z.B. beim Kindergeld. Selbst Politiker bemängeln, dass sie überhaupt bei ihrem Einkommen noch Kindergeld bekommen. Der Punkt ist, dass das Kindergeld nicht dem Steuerpflichtigen gehört, sondern dem Kind! Und da gilt das Gleichheitsprinzip.
Gerechtigkeit im absoluten Sinne gibt es nicht.
Nebenbei: Ich bin keine "rote Socke", sondern selbständig.
Zitat von el loco alemán im Beitrag #10
Es gibt keine Gerechtigkeit. Jeder Versuch etwas zu verschlimmbessern führt zwangsläufig zu weiteren Ungerechtigkeiten.
Streichung aller Ausnahmen und Steuersatz auf 10% für alle, damit kann auch der Behinderte leben.
Hier in Deutschland zahlen 50% der Steuerzahler 95% der Steuern. Das wäre dann wohl vorbei :)
#17 RE: Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
Zitat von Socke im Beitrag #15
Hier in Deutschland zahlen 50% der Steuerzahler 95% der Steuern. Das wäre dann wohl vorbei :)
Das heißt aber auch, dass annähernd 50 % der Bevölkerung so wenig verdient, dass sie steuerfrei ausgehen - toll, für ein Land wie Deutschland.
Wenn die Einkommensschere noch mehr auseinander geht, wird sich das noch verschlimmern in Richtung griechische Verhältnisse.
Bravo !
Im Übrigen gilt das nur für die Einkommensteuer.
#18 RE: Der erste Steuerberater des Inselsozialismus
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