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Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
Zitat von Panfilo
Zunächst mal...
Vermutlich bist Du schon bevorzugt behandelt worden (welch ein Trost), laut aktueller Aussage einer Doctora in Hav. bedürfen OP gleich welcher Dringlichkeit mehrerer Wochen Wartezeit.
Beste Genesungswünsche!
Danke auch dir für die Wünsche, aber die Aussage dieser Doctora kann ich nicht so recht nachvollziehen. Meinst du im Ernst, daß bei akuten Erkrankungen, die einer sofortigen Operation bedürfen (Blinddarmentzündung, akutes Magengeschwür, schwere Unfallverletzungen usw.) die Leute wieder nach Hause geschickt werden? Wenn du in die Notaufnahme kommst und dort eine dringende Operation für erforderlich gehalten wird, kommste unter's Messer. Da gibt es keine Wartezeit. Ich z.B. wurde sofort geröngt, Befund "Darmverschlüsse", und eine Stunde später lag ich auf der Trage und ab in den OP. Und von Vorzugsbehandlung kann dabei überhaupt keine Rede sein.
Gruss
kdl
Zitat von George1
Hola kdl - auch von mir "Gute Besserung".
Darin liegt wohl das Problem - der deutsche Exilant sich ´ne Zimmerreinigung erkaufen muß, zeigt wohl schon die Idee des Systems - obwohl ich es natürlich auch witzig fand, das mir ´ne enfermera ständig ´ne Kaffeetasse als Aschenbecher nachgetragen hat.
Erkaufen ist wohl in diesem Fall nicht der richtige Ausdruck. Die kamen ja mit ihren Wischlappen auch durch mein Zimmer, aber das brachte natürlich nicht viel, außer daß der Staub von Fussboden zeitweise verschwand. Als ich denen die Reinigungsmittel zur Verfügung stellte, haben die sich richtig gefreut und mit wahrer Hingabe gearbeitet. Die Scheuermilch zum Säubern der Sanitäranlagen (die hatten ne richtige Dreckkruste) kannten sie natürlich nicht und ich musste denen erstmal den Gebrauch erklären. Die waren zum Schluss richtig stolz auf das Ergebnis.
Gruss
kdl
Hallo KDL, danke für den interessanten Erfahrungsbericht. Entspricht in etwa meinen Eindrücken von kubanischen Krankenhäusern, einerseits qualifiziertes medizinisches Personal und anderseits mangelnde Hygiene und Wartesaalathmosphäre in den Krankenzimmern...
Kann man nur hoffen, dass wenigstens das Operationsbesteck und der OP-Raum ausreichend sterilisiert, bzw. gereinigt werden. Allerdings muss man sagen, dass Hygienemangel auch in dt. Kliniken ein Thema ist, allerdings sieht man die Gefahren hier nicht so deutlich, oberflächlich scheint alles sauber und keimfrei zu sein, tatsächlich entwickeln sich gefährliche, multiresistente Bakterien, an denen sich jährlich zehntausende Patienten in Kliniken infizieren und sterben.
Zitat von Moskito
...dass Hygienemangel auch in dt. Kliniken ein Thema ist, allerdings sieht man die Gefahren hier nicht so deutlich, oberflächlich scheint alles sauber und keimfrei zu sein, tatsächlich entwickeln sich gefährliche, multiresistente Bakterien, an denen sich jährlich zehntausende Patienten in Kliniken infizieren und sterben.
@moskito: zehntausende? das waeren ja ganze kleinstaedte, die in deutschen kliniken jaehrlich wegen mangelnder hygiene sterben.
zehntausende? wo hast du denn diese irrwitzige zahl aufgeschnappt? stammtisch?
user_k
(
gelöscht
)
#31 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
Zitat
llerdings muss man sagen, dass Hygienemangel auch in dt. Kliniken ein Thema ist, allerdings sieht man die Gefahren hier nicht so deutlich, oberflächlich scheint alles sauber und keimfrei zu sein, tatsächlich entwickeln sich gefährliche, multiresistente Bakterien, an denen sich jährlich zehntausende Patienten in Kliniken infizieren und sterben.
Eigentlich hätte ich von den erwartet , denn vergleich zum beispiel , Haiti, Afrika , Lateinamerika, aber zu Deutschland
zwar von 2008
Zitat
... Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene infizieren sich jedes Jahr 800.000 bis eine Million Menschen in Kliniken mit multiresistenten Erregern. Davon versterben 20.000 bis 40.000 Patienten.
...
Zitat von kubanonZitat
llerdings muss man sagen, dass Hygienemangel auch in dt. Kliniken ein Thema ist, allerdings sieht man die Gefahren hier nicht so deutlich, oberflächlich scheint alles sauber und keimfrei zu sein, tatsächlich entwickeln sich gefährliche, multiresistente Bakterien, an denen sich jährlich zehntausende Patienten in Kliniken infizieren und sterben.
Eigentlich hätte ich von den erwartet , denn vergleich zum beispiel , Haiti, Afrika , Lateinamerika, aber zu Deutschland
Ich kann bestätigen das durch die nach und nach extremen Sparmaßnahmen in Deutschland es täglich schlimmer wird.
Ich lag grad auch 6 Wochen im KH.
3-Bettzimmer (das Zimmer sollte eigendlich nur für 2 Personen sein).
Alle 3 frische OP mit nicht "kleinen" Eingriffen, Knieprothese/Hüftprothese.
Zimmerreinigung einmal in 10 Tagen, Bettwäsche (auch stark verschmutzte, durch Blut oder sonstiges) wurde alle 10 Tage nur auf nachhaltiges Verlangen gewechselt.
Badezimmer/WC (3 Personen???) wurde taglich in 30 Sekunden gereinigt!
Also kein Wunder das Keime und Bakterien sich schleunigst ausbreiten. Traurig aber wahr.
Saludos.
Gute Erholung, kdl !
Deine Schilderungen bezüglich der Ausstattung und Begleitumstände, z.B. Lärmpegel, habe ich in ähnlicher Form während eines kurzen Aufenthalts als Besucher im Hochsommer in der Clinica Gastroenterologica (oder so ähnlich) in Hav. (beim Hav. Libre) beobachten können. Dort musste sich das damals ca. 3 jährige Kind von Freunden wochenlang diversen Untersuchungen unterziehen wegen ständiger Magen-Darm-Probleme - nach mehreren Darmspiegelungen (über den Mund) stellte man dann Glutenunverträglichkeit fest.
Zwei Bekannte (Turisten) mussten wegen eines Notfalls in Kuba in ein Krankenhaus, beide wurden medizinisch bestens versorgt, jeweils wegen der Eile auf der kubanischen Station: einer erlitt bei einem Verkehrsunfall mit einem Cocotaxi auf dem Malecon heftige äußerliche Kopfverletzungen, kam bewusstlos ins KH. Eine Freundin musste wegen einer akuten Blinddarmentzündung in Santiago notoperiert werden. Die Hotelärztin hatte sich bereits bestens und kompetent um sie gekümmert. Beide konnten sogar ihren Heimflug planmäßig antreten.
Zitat von la pirata
Zwei Bekannte (Turisten) mussten wegen eines Notfalls in Kuba in ein Krankenhaus, beide wurden medizinisch bestens versorgt, jeweils wegen der Eile auf der kubanischen Station: einer erlitt bei einem Verkehrsunfall mit einem Cocotaxi auf dem Malecon heftige äußerliche Kopfverletzungen, kam bewusstlos ins KH. Eine Freundin musste wegen einer akuten Blinddarmentzündung in Santiago notoperiert werden. Die Hotelärztin hatte sich bereits bestens und kompetent um sie gekümmert. Beide konnten sogar ihren Heimflug planmäßig antreten.
Und das ist in deinem letztem Urlaub passiert ?
Na dann war der Urlaub ja sehr "schön"
Gruss Pauli
#36 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
Zitat von Pauli
Und das ist in deinem letztem Urlaub passiert ?
Na dann war der Urlaub ja sehr "schön"
Nein, das ist nicht in meinem letzten Urlaub, sondern Freunden von mir während ihrer Kubareisen passiert, unabhängig voneinander. Ich war gar nicht dabei.
Uns ist zum Glück nichts dergleichen passiert. Bei uns war alles einfach nur richtig super!
Zitat von la pirata
Uns ist zum Glück nichts dergleichen passiert. Bei uns war alles einfach nur richtig super!
Freut mich zu hören Pirat , so soll der Urlaub auch sein .
Nur ein Gedanke beschäftigt mich .
Zitat von KDL :
Wie in Kuba üblich, werden die Patienten von Familienangehörigen oder Freunden rund um die Uhr betreut. Die Krankenschwestern kümmern sich nur um die medizinischen Belange, für alles andere haben die gar keine Zeit. Erlaubt ist für jeden Patienten 1 Betreuer, aber in der Praxis haben manche Patienten tagsüber 2 oder 3 Leute um sich.
---------------------------------------------
Angenommen, Herr Müller aus D. macht zum ersten mal Urlaub in Kuba ( Alleinreisender )
er kann die Sprache nicht . Er kommt wegen eines Notfalls ins Krankenhaus .
Das die Ärzte und Schwestern sich alle mühe geben glaube ich gerne ,aber Herr Müller hat
in Kuba keine Angehörigen ,die sich um ihn kümmern . Was nun ?? wer hilft ihm ?? das Hotel ??
Gruss Pauli
#38 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
#39 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
#40 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
Zitat von Pauli
Angenommen, Herr Müller aus D. macht zum ersten mal Urlaub in Kuba ( Alleinreisender )
er kann die Sprache nicht . Er kommt wegen eines Notfalls ins Krankenhaus .
Das die Ärzte und Schwestern sich alle mühe geben glaube ich gerne ,aber Herr Müller hat
in Kuba keine Angehörigen ,die sich um ihn kümmern . Was nun ?? wer hilft ihm ?? das Hotel ??
Herr Müller wird als Tourist wohl kaum in den Genuss eines solchen Krankenhauses kommen, wo die Verwandtschaft das Essen und die Bettwäsche mitbringen muß. In den Tourikliniken ist selbstverständlich jemand da, um die Patienten zu windeln oder zu füttern wenns denn sein muss. Steht dann am Ende alles mit auf der Rechnung.
Zitat von el loco alemánZitat von Pauli
Angenommen, Herr Müller aus D. macht zum ersten mal Urlaub in Kuba ( Alleinreisender )
er kann die Sprache nicht . Er kommt wegen eines Notfalls ins Krankenhaus .
Das die Ärzte und Schwestern sich alle mühe geben glaube ich gerne ,aber Herr Müller hat
in Kuba keine Angehörigen ,die sich um ihn kümmern . Was nun ?? wer hilft ihm ?? das Hotel ??
Herr Müller wird als Tourist wohl kaum in den Genuss eines solchen Krankenhauses kommen, wo die Verwandtschaft das Essen und die Bettwäsche mitbringen muß. In den Tourikliniken ist selbstverständlich jemand da, um die Patienten zu windeln oder zu füttern wenns denn sein muss. Steht dann am Ende alles mit auf der Rechnung.
Korrekt,
Pauli, mach dir keine Sorgen.
Wenn dir was passiert kommst du in die Touristenklinik. In Santiago ist die Klinik klein aber ok. Zumindest die Klinik die ich kenne.
Ich selbst war 2 mal in Santiago da drin.
Ok, wir konnten uns verständigen, aber es wird auch ohne die Sprache irgendwie gehen.
Und am Ende steht wirklich alles auf der Rechnung. Da sei dir sicher.
Kannst dir dann aber in Deutschland wiederholen. Auslandkrankenversicherung.
Wenn man eine hat. Aber das ist ja jetzt schon Pflicht, auch wenns fast nie kontrolliert wird. Mich zumindest hat noch nie jemand gefragt.
Saludos.
Zitat von kdl
Wie in Kuba üblich, werden die Patienten von Familienangehörigen oder Freunden rund um die Uhr betreut.
Ich finde das eigentlich sehr schön, wer kann einen besser betreuen, als Verwandte und Freunde? Es zeigt auch das Verantwortungsgefühl der Familie/Freunde, das nicht, wie bei uns üblich, an der Rezeption des Krankenhauses abgegeben wird.
Im Gegensatz dazu sind Krankenhausbesuche bei uns (meist) eher Pflichtübungen und die wenigsten Besucher kämen auf die Idee, sich aktiv an der Betreuung/Pflege zu beteiligen.Natürlich sollte das nicht überhand nehmen, da der Ruhefaktor bei der Genesung auch eine Rolle spielen kann.
Zitat von Dieyu
Pauli, mach dir keine Sorgen.
Wenn dir was passiert kommst du in die Touristenklinik. In Santiago ist die Klinik klein aber ok. Zumindest die Klinik die ich kenne.
Ich selbst war 2 mal in Santiago da drin.
Ok, wir konnten uns verständigen, aber es wird auch ohne die Sprache irgendwie gehen.
Und am Ende steht wirklich alles auf der Rechnung. Da sei dir sicher.
Kannst dir dann aber in Deutschland wiederholen. Auslandkrankenversicherung.
Wenn man eine hat. Aber das ist ja jetzt schon Pflicht, auch wenns fast nie kontrolliert wird. Mich zumindest hat noch nie jemand gefragt.
Saludos.
Nein ,ich mach mir auch keine Sorgen.
War nur mal so eine Frage die mich beschäftigt hat.
Danke D. für die Freundliche Antwort.
Gruss Pauli
Zitat von MoskitoZitat von kdl
Wie in Kuba üblich, werden die Patienten von Familienangehörigen oder Freunden rund um die Uhr betreut.
Ich finde das eigentlich sehr schön, wer kann einen besser betreuen, als Verwandte und Freunde? Es zeigt auch das Verantwortungsgefühl der Familie/Freunde, das nicht, wie bei uns üblich, an der Rezeption des Krankenhauses abgegeben wird.
Im Gegensatz dazu sind Krankenhausbesuche bei uns (meist) eher Pflichtübungen und die wenigsten Besucher kämen auf die Idee, sich aktiv an der Betreuung/Pflege zu beteiligen.Natürlich sollte das nicht überhand nehmen, da der Ruhefaktor bei der Genesung auch eine Rolle spielen kann.
Das finde ich auch.Als eine tante meiner EX im hospital lenin lag,war ich auch mal dran mit "wache halten"-allerdings trotz ventilator unsagbar heiß im zimmer.
#45 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
Zitat von Moskito
Im Gegensatz dazu sind Krankenhausbesuche bei uns (meist) eher Pflichtübungen Kommt einzig und allein auf die Familie an.und die wenigsten Besucher kämen auf die Idee, sich aktiv an der Betreuung/Pflege zu beteiligen.Warum auch? Für die Pflege gibt's eben Pflegekräfte mit Ausbildung, die werden bezahlt und können das besser. Mal davon abgesehen, machen sie das (meist) auf Cuba auch nur, weil eben kein anderer im KH sich kümmert bzw. es an allen Ecken und Enden fehlt Es bleibt ihnen gar nichts weiter übrig, als sich selbst zu kümmern - wer keine Verwandten bzw. guten Freunde (mehr) hat - tja, der hat eben auch keine Bettwäsche, keine Wechselsachen usw. Und zu guter Letzt geht das auch nur, weil die Verwandten dafür ZEIT haben - und die hatten sie auch schon, als sie aufgrund von "Reformen" noch nicht entlassen waren...Natürlich sollte das nicht überhand nehmen, da der Ruhefaktor bei der Genesung auch eine Rolle spielen kann.
#46 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
#47 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
#48 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
Im gegensatz zu Cuba stimmen die hygienischen Umstaende in Deutschen Krankenhauesern, in keinem
laueft die Sch.. ueber den Flur, Bettwaesche muss nicht mitgebracht werden, das Essen ist zumindest
geniessbar.
Und staendig herumwuselnde klugscheissende Angehoerige wuerden den Ablauf im Krankenhaus eher stoeren!!!
User
(
gelöscht
)
#50 RE: Hospital "Lenin" Holguin - ein Zustandsbericht
Der grösste Mangel im Gesundheitswesen liegt m. E. in der ersten Hilfe. Fahrzeuge führen keine Verbandskästen mit sich. Fahrer haben keine Erste-Hilfe-Ausbildung. Notfallstationen haben manchmal nicht ausreichend Material/Personal verfügbar, Radiologie oftmals nicht besetzt (trotz wirklich guter Röntgengeräte, wie z. B. in Mayari und Levisa). "Rufbereitschaft" ist unbekannt und nicht umsetzbar, da die Leute meistens kein Telefon zu Hause haben. Rettungswägen (von Helikoptern will ich gar nicht reden) sind rar und wenn vorhanden schlecht (besser gesagt ausser einer Liegemöglichkeit garnicht) ausgestattet und überlastet.
Ja sogar die Polizei hat am Land nicht genügend Fahrzeuge (Levisa: 1 Polizeiwache, tagsüber mindestens 5 Polizisten im Dienst, aber es gibt nichtmal ein Fahrrad - bei Transportbedarf wird in der Nickelfabrik angerufen). Auch in diesem (wie eigentlich in fast jedem Urlaub) musste ich mehr als einmal notfallmässig mit meinem TUR zur policlinica oder zum Krankenhaus brausen.....
kdl: weiterhin gute Besserung!
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