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Internetzugang auch gesperrt für "Regimetreue"
#1 Internetzugang auch gesperrt für "Regimetreue"
Verschärfte Zugangskontrollen für das Internet auf Kuba
Von: María del Carmen Ares Marrero
Übersetzung aus dem Spanischen: Harald Merkle
Vor kurzem sandte das kubanische Radio- und Fernsehinstitut ein Schreiben an die Direktoren der staatlichen Medien mit der Ankündigung von neuen Einschränkungen beim Zugang und Nutzung des Internets für die Angestellten von Radio und Fernsehen.
Auf Anordnung von Ramiro Valdés, dem Informationsminister (einer der „historischen“ Kommandanten der Revolution und ein erfahrener Interpret und einfallsreicher Praktiker der Castro Doktrin seit einem halben Jahrhundert), dürfen die Webseiten und Internetdienste nur über das Einheitsportal der kubanischen Telecom, (enet.cu) aufgesucht werden, das nur dazu eingerichtet wurde, um der Regierung die Kontrolle der User und deren Aktivitäten zu erleichtern. Dieses Einheitsnetz dient als Filter, der die User zwingt, ihren Zugang, Kommunikation und Information über die offiziellen Webseiten zu tätigen, die natürlich überwacht sind. Außerdem sind die JournalistInnen der offiziellen Presse wie Granma und Juventud Rebelde (jeweils das kubanische Pendant des Neuen Deutschlands und der Jungen Welt in der ehemaligen DDR) und die Angestellten auch durch diese Maßnahme betroffen. Sie werden genötigt, dieses neue Kommunikationssystem mit einem Limit von einer Stunde täglich zu nutzen.
Der Informationsminister Valdés (der über Jahrzehnte das Amt des Innenministers auf fatale Weise ausübte) äußerte sich schon im Februar dieses Jahres über die "Schädlichkeit" einer unbeschränkten globalen Nutzung des Internets. Er bezeichnete diesen Service als Instrument einer globalen Vernichtung und ordnete deswegen eine strenge Kontrolle des Netzes in Kuba an.
Niemand überrascht es, dass diese kürzlich getroffenen Entscheidungen eine direkte Auswirkung sind auf die Politik von Abschnürung, Isolierung und der "Fürsorge" zu einer Zeit, wo die Nomenklatur mehr als zuvor jede irreguläre Reaktion der Bevölkerung kontrolliert. Schon seit April des laufendes Jahres hat die Regierung den Zugang zu Yahoo und Hotmail bei den offiziellen Radio- und Fernsehstationen sperren lassen. In einem Rundschreiben wurde auch darauf hingewiesen, dass diejenigen, welche die Möglichkeit haben im Web Recherchen zu machen, "in angemessener Weise" die Informations- und Kommunikationsmedien nutzen sollen. Ebenfalls gab die Regierung bekannt, dass das Personal für die Aktualisierung der Webseiten entsprechend ausgesucht werde. Des Weiteren wurde bekanntgegeben, dass die Navigationsdienste, auch für linientreue Journalistinnen, die Journalisten "des Vertrauens", denselben verstärkten Kontrollen unterworfen seien.
In einer Zeit von Informationsüberflutung, wo das Internet inzwischen Standard geworden ist, hat der Normalbürger auf der Insel keinen freien Zugang zu Informationen seiner Wahl. Noch viel weniger kann er /sie das Internet zu Hause installieren. Das Web bleibt für eine Elite von "vertrauenswürdigen" FunktionärInnen reserviert, die eng mit der Regierung verbunden sind. Wer dieses Privileg sonst genießt, hat entweder politische oder ökonomische Macht. Dieser Service steht natürlich nur mit Einschränkungen zu Verfügung. Nicht alle KubanerInnen sind bereit dafür sehr hohe Kosten aufzubringen. Die Telepunkte, die die staatliche Telecom (ETECSA) auf der Insel besitzt, bieten auch keinen freien Zugang für jeden, der es wünscht. Die offizielle Erklärung der Regierung, warum die NormalbürgerInnen keinen Zugang zum Internet haben, ist natürlich noch immer die Ausrede, dass das US-Embargo den Ausbau des Internets verhindere.
Meinungs- und Pressefreiheit bestehen in Kuba nicht. Wie in jedem autokratischen System sind die JournalistInnen und die Medien staatlicher Kontrolle unterworfen. Alle sind staatlich gelenkt, dienen der Durchsetzung staatlicher Ziele, werden streng zensiert, und machen damit öffentliche Systemkritik unmöglich.
...........
http://www.kuba-magazin.de/index.php
Und noch mal zum Thema Embargo, Telekomunikation ist vom US Embargo ausgeschlossen! Jeder Anbieter dürfte sofort Internetanschlüsse auf Cuba schalten ohne gegen das US Embargo zu verstoßen.
Das es in Cuba kein schnelles und unzensiertes Internet gibt, hat andere Gründe als das Embargo.
#3 RE: Internetzugang auch gesperrt für "Regimetreue"
Aus meinem persönlichen Erfahrungsbereich kann ich dem (leider) nur zustimmenRund die Hälfte meiner Bekannten kommt nur noch unter sehr erschwerten Bedingungen ins Netz bzw. wurden ihre eigenen Zugangsmöglichkeiten gesperrt. Ständig wechselnde Mailadressen sind die Folge, so dass ich zwar immer wieder Mails erhalte, aber sie die Antworten nicht immer lesen können, da sie dann nicht mehr bzw. erst nach langer Zeit wieder an die Rechner der "Regimetreuen" kommen. Es scheint, ein neuer Zweig hat sich den (angeblich) Regimetreuen zum zusätzlichen Geldverdienen aufgetan - nur durch Korruption kommen viele ins Netz
don olafio
(
gelöscht
)
#4 RE: Internetzugang auch gesperrt für "Regimetreue"
Zitat von SockeDas mag isoliert betrachtet richtig sein - und geht dennoch in die Irre.
Und noch mal zum Thema Embargo, Telekomunikation ist vom US Embargo ausgeschlossen! Jeder Anbieter dürfte sofort Internetanschlüsse auf Cuba schalten ohne gegen das US Embargo zu verstoßen.
Zum "Schalten" ist halt mehr notwendig, als irgendwo auf einen Knopf zu drücken. Voraussetzung ist eine recht komplexe Infrastruktur, deren Komponenten (z.B. Relais, Glasfaserkabel, Computertechnik, Server etc.), dann eben doch wieder unter das Embargo fallen können - und sei es mit der Begründung, dass dies alles auch militärisch zu nutzen wäre...
Darüber hinaus hat auch ein "Teilembargo" erhebliche Konsequenzen auch für jene Bereiche, die davon nicht betroffen sind, weil es den gesamten Komplex der Außenhandelsbeziehungen nachhaltig stört. Das beginnt z.B. mit der Finanzierung des Handels: Wenn Banken weltweit (und nicht nur mit Sitz in den USA: https://www.kubaforen.de/t519048f3723-US-...che-Banken.html ) mit Strafen wg. Geschäftsbeziehungen zu Kuba belegt werden, dann trifft es letztlich eben auch die nicht unmittelbar vom Embargo betroffenen Bereiche.
Zitat von Socke
Das es in Cuba kein schnelles und unzensiertes Internet gibt, hat andere Gründe als das Embargo.
Es hat auch noch andere Gründe: Die Kosten für eine Satellitennutzung, die unterentwickelte Infrastruktur (Leitungsnetz - wg. oben genannter Gründe eben auch eine Embargofrage) und natürlich politische.
Man wird sehen, ob und wie sich die Situation ändert, wenn das geplante Breitbandkabel (http://www.palmisol.de/karibikreisen/cub...ail.html?id=167) von Venezuela nach Kuba realisiert worden ist.
Don Olafio
Zitat von don olafio
Man wird sehen, ob und wie sich die Situation ändert, wenn das geplante Breitbandkabel (http://www.palmisol.de/karibikreisen/cub...ail.html?id=167) von Venezuela Nach Kuba realisiert worden ist.
Don Olafio
Dann wird der Internetzugang wahrscheinlich so frei sein wie in China....
Don, das sie kein Internet geschenkt bekommen ist klar. Aber die dafür notwendige Technologie unterliegt keinem Embargo aus den USA!
Wenn sie Internet haben wollen, würden viele Firmen das gern liefern. Dummerweise wollen die dafür bezahlt werden.
Venezuela hat als Internetlieferant zwei Vorteile für Cuba, erstens Geld und zweitens Kontrolle. Wenn man sich da den Provider aussuchen könnte, wäre die Kontrolle bei weitem schwieriger als mit nur einem Anbieter auf staatlicher Seite.
Abgesehen davon, wem gehören wohl die Satelliten die von Cuba aus genutzt werden können? Kleiner Hinweis, die müssen in Sichtweite sein, es kommen also nur solche in Frage, die Nord- und Südamerika abdecken.
#8 RE: Internetzugang auch gesperrt für "Regimetreue"
Siehe hier:
https://www.kubaforen.de/t519016f11744376...ina-lernen.html
Allerdings: Die Chinesen haben es ja wohl im Bundeskanzleramt auch ohne Einbruch in Merkels Dienstgelass geschafft...
Don Olafio
In Antwort auf:
Dann wird der Internetzugang wahrscheinlich so frei sein wie in China....
Na das mit der Zensur gegenüber den Chinesischen Internetnutzern soll ja auch nicht
mehr so klappen, wie das mal war :
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=680913
http://www.picidae.net/
Naja und was bei den Chinesen funktioniert, klappt ganz sicher auch auf Cuba, vorausgesetzt
die Bandbreite ist gegeben...
pitty
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