Schwerkranker Gefangener in Isolierzelle gesperrt

01.01.2007 18:33
#1 Schwerkranker Gefangener in Isolierzelle gesperrt
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http://www.igfm.de/index.php?id=384&tx_t...Hash=b964e3f1d1

Schwerkranker Gefangener in Isolierzelle gesperrt
IGFM: Grausame Behandlung eines Gefangenen durch kubanische Beamte – Hungerstreik angekündigt

Havanna – Frankfurt am Main (20. Dezember 2006) Der schwerkranke politische Gefangene Nelson Aguiar Ramírez, der wegen seines schlechten Gesundheitszustands seit Mai 2006 im Gefängniskrankenhaus „Combinado del Este“ inhaftiert war, wurde jetzt in eine spezielle Isolierzelle gesperrt. Dies berichtet die in Frankfurt ansässige Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die spezielle Isolierzelle ohne natürliches Licht und Toilette ist von den Gefangenen gefürchtet und wird als „Trennung“ bezeichnet. Kranke Gefangene werden dort üblicherweise nicht eingesperrt. Die Isolationshaft von Nelson Aguiar ist eine Reaktion auf öffentliche Proteste der Ehefrau des Gefangenen.

Der 51-jährige Nelson Aguiar ist einer der 75 kubanischen Bürgerrechtler und Journalisten, die im April 2003 verurteilt worden waren. Er hat sich einen Leistenbruch zugezogen und musste sich im Gefängnis einer Magenoperation unterziehen, von der er sich nicht erholt hat. Infolge seiner Verletzungen kann er keine körperlich anstrengenden Aktivitäten ausführen. Der Gefangene erlitt außerdem zwei Bandscheibenvorfälle, die extrem starke Schmerzen bereiten. Gemäß den Aussagen seiner Frau, Dolia Leal Francisco, wurden die Erkrankungen nicht ausreichend behandelt.

Nelson Aguiar händigte seiner Frau Dolia Leal einen Brief aus, der an den für die Staatssicherheit verantwortlichen stellvertretenden Innenminister, General Humberto Francis Prado, gerichtet war. Seine Frau versuchte, den Brief an eine Abteilung der Staatssicherheit weiterzuleiten, bekannt als „Sektion 21“. Die diensthabenden Beamten verweigerten aber die Annahme des Briefes und verwiesen sie direkt an das Innenministerium. Als Dolia Leal beim öffentlichen Büro des Ministeriums vorsprach, wurde sie dort bereits von einer hochrangigen Beamtin erwartet, die sich als „Rosa“ vorstellte. „Rosa“ teilte ihr in autoritärem Ton mit, dass sie die Annahme des Briefes verweigere. Mehrere Beamte zwangen Dolia Leal daraufhin, das Büro zu verlassen.

Als Bestrafung für die Aktivität seiner Frau wurde Nelson Aguliar in die „Trennung“-Zelle gesperrt, in denen Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen leiden. Mit dieser Strafe verschlechterte sich der ohnehin schlechte Gesundheitszustand weiter. Die Beamten des Innenministeriums verweigern ihm eine angemessene medizinische Versorgung. Das ist nicht nur ein Akt der Grausamkeit, sondern auch ein Verstoß gegen Artikel 63 der kubanischen Verfassung, der garantiert, dass Bürger das Recht haben, ihre Beschwerden an die Behörden zu richten.

Nelson Aguiar hat seiner Frau angekündigt, dass er in Hungerstreik treten werde und diesen bis zu seinem Tod fortführen wolle. Nachdem er in die „Trennung“ gebracht wurde, ist dies die einzige Möglichkeit der Gefangenen, gegen Misshandlungen, Willkür und Rechtsbeugung der kubanischen Behörden zu protestieren. Mit jedem Tag wird sich Nelson Aguiars Gesundheitszustand weiter verschlechtern. Staaten, Institutionen und Bürger sind aufgerufen, ihre Stimmen zu erheben, um ihn vor weiteren Misshandlungen schützen.

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