Hallo Mücke !
Nur Dir mit Deinen reingestellten Kommentaren und Fotos ist es zu verdanken
das meine Esposa in das das längst vergessen geglaubte vulgäre "kubanisch"
abgeglitten ist indem sie Dich als Co...... betitelte. Mein Einwand das Du
nach eigenen Aussagen immerhin schon um die 5mal Cuba besucht hast
machte es nur noch schlimmer und brachte Pi..,Fa....que sabes este Mari.. de
Cuba.Na ja ganz so dramatisch seh ich das nicht,aber
immmerhin hättest Du gut beim ND als Fotoreporter gepasst. Die fotografierten
damals auch immer die Potemkinschen Dörfer und sahen das was sonst keiner
sah. Chico Tonto wurde übrigens überhaupt nicht seitens meiner Esposa gewürdigt
hängt wohl mit seinen Nick zusammen da man die entsprechenden Jungs ja auch
nicht so ganz Ernst nimmt.Außerdem hat er als "TUNERO" wohl in Ihren Augen etwas
Heimvorteil und Gnade verdient. Da wir gerade bei Tunas sind machen wir doch
glatt weiter mit unserem Berichtchen . Aufgehört hatten wir ja damit das im
Vergleich zu früher ne ziemliche Leere dafür aber "gesalzene" Preise auf den
Mercados vorherrschten. Solche Bilder wie Mücke hätte ich natürlich auch
präsentieren können wenn ich sie zeitig Morgens aufgenommen hätte .Mittags sah es
leider meist sehr trübe aus ,die Gesichter der Suchenden ebenfalls. Noch trüber
aber eindeutig in der Gestik waren die Gesichter derer deren Blick zwischen Börse
und gewünschtem Fleischstück hin und herwanderten wohlwissend das die Börse das
nicht mehr hergab. Bei 25/30 CUP per Lbra. ja auch kein Wunder . Jeder kann sich
selber ausrechnen was so´n normales Durchschnittseinkommen so an Fleisch zulässt.
Die Versorgungslage der EIGENTLICH zuständigen LIBRETTA TIENDAS ist mehr als
katastrophal. So gab es in der Woche vom 20.02 - 26.02 in keiner Tienda weder
SALZ noch ZUCKER. Unvorstellbar in einem Zuckerland. In Devisenläden war er 800gr.
zu 2 CUC wenn ich mich recht erinnere vorrätig,aber welcher Cubi hatt schon immer
CUC´s. Gelöst haben wir das Problem mit in D gesammelten und nach CU exportierten
EDEKA -WIR LIEBEN LEBENSMITTEL PLASTETÜTEN im Kompensationshandel mit dem Koch
des Hotel Tunas der bekam 10 und die 11. und 12. war mit fehlenden Dingen prall
gefüllt. Solche Handel sind im verstärktem Umfang jetzt in Cu gang und gäbe.
Über Baustoffe Verfügbarkeit und Preise wollen wir uns an dieser zur aktuellen
Situation lieber nicht äußern. Ebenso wenig was das Gesundheitswesen anbelangt.
Zwei Besuche im berühmt berüchtigten Hsptl. Che Guevara das angeblich renoviert
wird oder ist ,keiner kennt den tatsächlichen Zustand genau, haben mir völlig
gereicht. Das ist zB. auch so ein Aspekt den ich mit DRAMATISCH ansprechen wollte.
Ein anderer ebenfalls als DRAMATISCH anzusehender Punkt scheint mir im Augenblick
dort der Arbeitsmarkt zu sein. NOCH NIE ZUVOR und ich fahre schon über 16 Jahre
nach Cu HAB ICH EINE DERARTIGE MASSE VON IN DER CALLE RUMSITZENDEN ARBEITSFÄHIGEN
JUNGEN MÄNNERN GESEHEN. Und ich lass mir auch nicht einreden das dies alles
Leute sind die Nullbock auf Arbeit haben. So ist zB. aus unserer Familie ein
17jähriger Sobrino bei einer Panederia in Tunas beschäftigt. Tagesverdienst
stolze 30 CUP wenn er arbeitet,meist ist jedoch kein Mehl vorhanden oder
Maschinen kaputt oder Öl für die Brenner fehlt - Tagesverdienst 0 CUP.
Ähnliches Beispiel haben wir mit dem Jefe des Hotels Caracol unserem Freund
Redondo diskutiert. Sein Hotel schließt voraussichtlich im April was bedeutet das
nach der Abrüst und Aufräumphase spätestens im Mai das gesamte Personal auf der
Straße liegt. Gelder bis zur Wiedereinstellung im Okt/Nov. werden in unterschiedlicher
Höhe von 30 - 80% des letzten Monatsgehaltes gezahlt.Abhängig von Betriebszugehörigkeit und Stellung. Tolles soziales System das sich darauf verlässt das irgendeiner
in der Großfamilie was zu "knappern" ranschafft, Na ja es gibt ja auch noch
die Feuerzeugfüllerselbstständigkeit. Ok verlassen wir jetzt mal die MALAS COSAS
und wenden wir uns erfreulichen Dingen zu. Da ist mir aufgefallen aber den
Hintergrund kann ich noch nicht so recht deuten das im nationalen Campissmo Bereich
enorme Anstrengungen unternommen wurden. So wurde zB. auf dem CERRO CAISIMO
ein komplettes Feriendorf mit Bungalows,Sportanlagen, Restaurant,Piscina rekonstruiert bzw. neu gebaut wo Cubis allerdings auch zum astronomischen Preis
von 25 CUP p/P urlauben können. Ebenso entstand in der Nähe von Manati aus einem
stillgelegtem Steinbruch ein Freizeitzentrum mit Hochbrücke und Ruderbooten welche
zum für Cubis durchaus erschwinglichen Stundenpreis von 4 CUC !!!! angemietet werden
Die Obligatorischen Fress und Saufstände sind natürlich in jedem Fall vorhanden.
Nennt sich übrigens AQUA AZUL. Vielleicht erfolgt dann demnächst der Umbau der fast
überall stillgelegten und Ruinenhaft verkommenen CENTRALS zu Erlebnissparks.
Ein weiterer teils positiver Gesichtspunkt ist mir während unseres Aufenthaltes im
Hotel Tunas welches zu den am besten gesicherten Objekten Kubas zählt aufgefallen.
Das Prinzip der VANGUARDIAS wurde wieder aus der Versenkung geholt nachdem in der
Vergangenheit Bestarbeiter o.ä mit meist 3/4 tägigen Hotelaufenthalten ausgezeichnet
wurden. Diesmal wurden auf Grund schlechter Erfahrungen nicht mehr die Strandhotels
einbezogen ,scheinbar um Konfrontationen zu vermeiden,sondern ab gings mit die
Guajiros in einschlägige Stadthotels zB. Tunas. Was sich da dann alltäglich abspielte
lies selbst das abgebrühte und mit Hornhaut in cm Stärke versehene Hotelpersonal
erschaudern. Fahrstuhlfahren,Schei..hausbenutzung (wegen der Wasserspülung)gehörten
zu den vorrangig durchgeführten Tätigkeiten. Im Piscina tummelten sich alsbald
die ungewöhlichsten Gegenstände von Bierflasche über Baumstubben (Floß)usw., nur
das ein oder andere Hausschwein vermisste ich. Abends gab´s dann immer das
beliebte Bingo und natürlich immer wieder MAMI PITCHEA & SOY BANDOLERO im Rechtsanschlag.Alles in allem Fidel und der Revolution sei Dank eine sehr schöne
Zeit zum AUSRUHEN wurde mir seitens eines VANGUARDIADISTAS versichert. Das der ein oder
andere Kasten 3 jähriger dabei vernichtet wurde muss nicht unbedingt erwähnt wrden
das versteht sich von selbst.
Übrigens hab ich es doch tatsächlich geschafft während des Urlaubes das Buch HERR DER
HÖRNER mir "reinzuziehen" ebenso das auf allen 4en Gekrieche in HAV.
Das das HERR DER HÖRNER hier nicht besonders ausgiebig behandelt worden ist wundert
mich nach der Lektüre überhaupt nicht. Für den EINIGE (Namen werden nicht genannt)
muss das ja in etwa so sein wie das Ketzertum für den Pabst. Mich hats jedoch außerordentlich fasziniert weil völlig realistisch beschrieben. Nur das Ende hätt ich
mir anders gewünscht. So mit diesem kleinen Off Topic Ausflug beende ich meinen
Bericht über die 4 Wo Februar 2006. Ich hab versucht die Dinge aus meiner Sicht darzustellen das ich damit die Erwartungen Einiger nicht erfülle ist mir durchaus klar.
Sicher wurde auch einiges vergessen .
MfG El Lobo

Zitat von Moskito

---

Ich erlaube mir darauf mit einem Zitad von kdl zu antworten, welcher seit vielen Jahren in Kuba lebt...

In Antwort auf:

---

Die Fotos könnten auch gestern in Holguin gemacht worden sein. Mercados hier mit vollem Angebot. Ausser meine heissgeliebten Kartoffeln,...

---

Moskito

---

Mücke !
Um es Dir nocheinmal richtig plausibel zu machen in der Hoffnung
das Du mich verstehst. Mir geht es nicht vorrangig um vorhandenes oder
nicht vorhandenes Gemüse sondern die Situation insgesamt was Angebot
und Preise und die gesamte Lebensqualität angeht und die ist nunmal
bedeutend schlechter geworden ganz besonders für die Einkommensschwachen
Gruppen. Bei einem Verdienst von 200 - 300 CUP sich jeden Tag Fleisch ,Gemüse
auf dem Mercado kaufen zu können und dann auch den Rest Lebens(er)haltungskosten
wie Wasser,STROM etc.zu bestreiten ist ja wohl unmöglich,oder ? Und in den
staatlichen Libretta Läden herrscht Leere.
MdfG El Lobo

In Antwort auf:

---

="Higgi 11"
lobo,diese situation besteht doch aber schon seit anfang der neunziger jahre, wer nur von peso leben muss und keine nebeneinkünfte hat, hat es schon immer schwer gehabt über den monat zu kommen.

---