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Erinnerungen
Das erste Mal flog ich nach Kuba, einfach nur um auszuspannen und abzuschalten. Ich hatte hier eine ätzende Beziehung und wollte zuerst nach Mauritius. Doch dann sagte mir ein kubanischer Freund, hey, fahr doch zu meiner Familie, da hast du Strand und Palmen satt und kannst bei uns wohnen, wir haben ein tolles Haus und da hast du es schön. Also gut. Die ersten 2 Tage hatte ich mich im Hotel Sevilla eingemietet, weil ich so gar nicht wusste, was auf mich zukam. Schon nachts im Taxi vom Flughafen sah ich krasse Unterschiede, schöne Fassaden und viele kaputte Häuser.
Faszinierend der erste Morgen: Das Sevilla hat einen wahnsinnigen Speisesaal in der 9. Etage mit Kasettendecke und riesigen Flügeltüren und einem Ausblick auf Havana, der einem den Atem raubt. Dort spielte zum Frühstück eine Geigerin und es kam mir alles vor, wie ein Traum. Ich schaute mir Havana an und nie hat mir eine Stadt so vom ersten Augenblick gefallen. Na, ich wollte ein bischen shopping machen und da kam schon das erste Erwachen: es gibt nichts zum shoppen. Ungläubig war ich in einem Peso-Kaufhaus in der Calle Monte und daneben ein Dollar-Kosmetik-Shop mit all den billigen süssen Parfüms.
Nachmittags war ich an der Playa del Este und lernte zwei wirklich lustige Deutsche kennen und abends lud ich eine Chica zum Essen ein. Da ich überhaupt keinen Plan hatte, nahm ich 40 $ mit. Die Chica kam dann natürlich mit ihrem "Bruder". Wir gingen in irgendein paladar und die beiden bestellten munter drauf los. Der Typ gleich Bier und Rum und überhaupt. Irgendwann machte ich einen Überschlag und stellte fest, daß das Geld nicht reichen wird und ich trank Wasser. Alles zusammen kostete genau 40$. Dann wollten die beiden auch noch Taxigeld für nach Hause zu fahren und ich habe sie zum Teufel geschickt.
Der eine Deutsche hatte sich derweil unsterblich verliebt. Rat mal in wen? Natürlich in diese Chica und 6 Monate später rief er mich zuhause an, mit viel Vitamin B hat er sie geheiratet und sie war schon in Deutschland. Wie das Leben so spielt.
Am nächsten Tag hatte ich eine Blase am Fuss von der Luftfeuchtigkeit. Na gut, dachte ich, gehen wir Pflaster kaufen. Ich nahm mir eine Rikscha und fühlte mich dabei wie das größte Arschloch dieser Welt, weil dem Typen der Schweiss in Strömen runterlief. Er fuhr zu mindestens 5 verschiedenen Apotheken und überall dasselbe: Flagge von Kuba, Bild von Fidel, Bild von Che und leere Regale. Es gab gar nichts. In einer Apotheke hatte eine Frau Mitleid und verband mir den Fuss mit Papier und Isolierband. Seitdem nehme ich immer Pflaster mit.
Dann wollte ich zu der Familie meines Bekannten. Sie wohnt in Baracoa, das liegt westlich von Havana bei Bauta, ich weiss nicht, ob jemand dieses Kaff am letzten Ende der Welt kennt. Der Taxifahrer war sehr nett und als wir dort ankamen, starrten wir uns beide ungläubig an und er fragte mich, ob ich mir da ganz sicher sei und alleine hierbleiben wollte. Ich blieb und suchte das Haus, das, wie sich herausstellte, das beste und all den Baraken, Wellblechhütten und verfallenen Gebäuden von Baracoa war. Die Familie stellte sich als ein Haufen sympathischer Irrer da, und die Überraschung, das ich da war, war sehr gross, denn mein Bekannter hatte meinen Besuch nicht angekündigt und alle strichen gerade das Haus an. Der erste Eindruck eine menschengrosse Puppe und viel, viel Santeria. Die Schwester und der Bruder, den ich aus Deutschland kannte, waren sehr lustig und der Bruder hatte eine deutsche Freundin, die vor kurzem lange bei ihm war, aber nur so lange, bis er seine kubanische Nachbarin vögelte und sie daraufhin abreiste.
In Baracoa ist alles kaputt. Die Dusche ging nicht, nur Eimer und Wasser, das Klo konnte man nicht als solches bezeichnen und der Opa strullte es jeden Morgen so zu, das deine einzige Chance war, es vor ihm zu benutzen. Baracoa ist die Langeweile pur, die Tante der Familie hatte ca. 5 cm lange gebogene Fingernägel und war so hässlich, das sie mir sehr unheimlich war. Alle Häuser am „Strand“ sind nicht mehr bewohnbar und verfallen, der Strand ist schmutzig und steinig. Nach 2 Tagen kam meine erste kubanische Reaktion: Das kannst du nur im Suff ertragen. Am Abend gingen wir in die einzige Freiluftbar und der einzigste Lautsprecher dröhnte, was das Zeug hielt. Dann war da noch eine kleine Bar, wo ich tagsüber etwas Ruhe suchte zum Lesen, wo auf einmal 3 verschiedene Gruppen junger Leute auftauchten, aber jeder mit seinem eigenen Ghettoblaster und natürlich anderer Musik und so laut wies geht.
Samstag kam dann plötzlich die Invasion aus Havana: Lastwagen voll mit kubanischen Familien – Badeausflug. Meine Güte, was die alles mithatten, Tische, Stühle, Kanister, und jeder seine persönliche Flasche Rum. Im Laufe des Nachmittages waren fast alle besoffen, der Aufbruch nach etlichen Schlägereien total chaotisch, einige fuhren anderen hinten drauf und als alle weg waren, blieb eine Unmenge Müll und leerer Flaschen zurück.
Wir beschlossen, einen Ausflug nach Pinar del Rio zu machen und dann, laut Karte, den Tag an einen Strand mit dem wohlklingenden Namen „Punta de Esperanza“ zu verbringen. Am nächsten Tag sollte es losgehen im gemieteten Lada des in Ungnade gefallen Lovers der Schwester, ein absoluter Taugenichts, wie Big Mama ihn nannte. Wieder beobachte ich unerhörte Vorbereitungen für diesen Ausflug, als würde man wirklich weit reisen. Alles wurde eingepackt, Pesobier und endlos viele Tüten mit Verpflegung. Bruder, Schwester, der kleine Nachbarsjunge und seine Freundin und ich. Also, der Lada war im Endstadium. Wir mussten ständig Benzin nachschütten, ich hatte das Gefühl, der Tank hatte ein Loch. Und der Auspuff auch, Mann hatt diese Karre gestunken. Nach zwei Stunden war uns allen schlecht und die Kinder fingen an sich zu übergeben. Pinar ist wunderschön, besonders die Landschaft. Dann suchten wir den auf der Landkarte angegebenen Strand. Ein freundlicher alter Mann sagte uns, daß es den gar nicht gibt und daß ständig irgendwelche dummen Yumas den suchen. Also keinen Strand, wir nannten den Ort um in „Punta sin Esperanza“ und fuhren mit den mittlerweile grün angelaufenen Kindern zurück. Als wir zuhause ankamen, stellte der Bruder fest, das er seinen Reisepass verloren hatte, was für einen Kubaner bitter ist, warum in Gottes Namen hatte er ihn mitgenommen.
Da ich während der ganzen vier Tage keine Dusche gesehen hatte, fühlte ich mich ziemlich am Ende, so sehr, das ich mich verabschiedete und nach Havana fuhr und ich wollte nur noch eins: saubere Laken, ein Klo mit Brille und irgendwie etwas Zivilisation, ich war total fertig und bin ins Hotel Nacional gegangen und hab dem äusserst charmanten Portier meine Visa-Karte hingeknallt und ihn um ein Zimmer angebettelt, der musste wirklich lachen, aber er war ausgebucht. Er sagte, er wüsste was besseres, er rief im Tropicoco an und sagte, Mädchen, 40$ mit Frühstück, das ist besser für deinen Geldbeutel.
Fortsetzung folgt
Leute, das Tropicoco an den Playas del Este kam mir vor wie das Ritz Carlton, was für ein Luxus nach Baracoa. Ich fand alles wunderschön, ich hatte ein Bett, wo ich nicht mit dem Hintern fast auf dem Boden ankam und ein sauberes Bad, meine eigene Klobrille und das habe ich erstmal genossen. Keine Mückenattaken und vor allen Dingen MTV aus Amerika, ein Hochgenuss. Vollkommen mit mir und der Welt zufrieden ging ich erst mal ein bisschen im Caracol Laden ein paar hübsche Blusen und Fummel kaufen, ein Fläschchen Anejo und dachte, wahnsinn, so schön kann das Leben sein.
Ich suchte mir ein schönes Eckchen am Strand und war sehr überwältigt von den Farben des Wassers, so was hatte ich noch nie gesehen. Es ging mir gut im Sonnenstuhl im Schatten mit meinen Büchern und einem kühlen Mojito. In Madrid auf dem Flughafen hörte ich eine gute Scheibe und habe sie mir sofort ungehört gekauft, es war „Mana“ Live und endlich konnte ich sie mir anhören. Ich war hin und weg.
Dann hörte ich plötzlich diese wunderschöne Musik, eine warme, weiche Stimme und 2 harmonische Gitarren, es waren 2 Musiker, die den Touris am Strand was vorspielten, und zwar sehr, sehr gut. Ich hörte ihnen eine Weile zu und sah, dass jeder ihnen einen Dollar gab. Das wollte ich nicht, ich lud sie auf ein Bier ein. Sie hießen Javier und Julio und waren Freunde und absolut Musikversessen. Julio spielte eine Flamenco-Gitarre, keiner weiss, woher er Flamenco kann, er spielt nach Gehör. Was für Talente. Wir kamen ins Gespräch, na klar, und die beiden fingen an, heftigst zu flirten. Der kleinere, Javier, gefiel mir besser, er hatte diese wunderschöne Bolerostimme. Am nächsten Tag trafen wir uns wieder und ich fragte Javier, ob er mich nach Havana begleitet, ich wollte mir CDs kaufen. Na klar, die hilflose Blondiene und der Macho, der ihr den Weg freiräumt. Geschickter Schachzug.
Wir fuhren nach Havana und dieser Typ hatte es mir angetan, es war so, als würden wir uns schon lange kennen, irgendetwas war da schon verrutscht. Er zeigte mir wunderschöne Ecken und Bars in Havana und am Ende landeten wir im Montserrate, wo zu der Zeit eine wirklich gute Band spielte. Er kannte Gott und die Welt und stellte mich allen als seine Novia vor, da dachte ich, ganz schön eingebildet, der Typ. Ich liess ihn dann auch noch einen Tag zappeln, aber da konnte ich dann aber auch nicht mehr, alles andere wäre Vergeudung gewesen.
Er schleppte mich dann jeden Tag nach Havana, zu seiner Familie, überall hin und ich wusste nur noch eins, ich wollte keine Minute weg sein von ihm. Wir redeten ununterbrochen und erzählten uns unser ganzes Leben. Mann muss sich ja auch mal vorstellen, dass, was deutsche Männer als guten Sex bezeichnen verdient in Kuba nur ein müdes Lächeln. Ich habe noch nie einen so zärtlichen Mann erlebt. Eine Nacht schliefen wir in Alamar bei Freunden und zum Schluss krachte das alte Holzbett zusammen. Ich war im Tropicoco nur noch zum Duschen, und die Putzfrau schimpfte mich immer schrecklich, sie sagte, kubanische Männer seinen eine Plage für die Menschheit. Irgendwann nach ein paar Tagen wusste ich, dass es mich total erwischt hatte. No way out. Die Tage vergingen wie im Flug und irgendwann stand ich am Flughafen, musste zurück und heulte wie ein Schlosshund.
Dann rauschte alles wie im Film an mir vorbei, ich flog wie benebelt zurück und merkte irgendwie gar nichts mehr. Das Jetlag war grausam, ich sass glaub ich 3 Tage zu Hause auf meinem Sofa, irgendwie unfähig, was zu machen und dachte, das hast du alles nur geträumt. Es war so stark. Dieses Vermissen, sowas hatte ich noch nicht erlebt. Ich habe mit niemanden darüber gesprochen, ausser mit meinem Sohn und einer Freundin, ich wollte nicht so Kommentare wie „in deinem Alter“ oder „Strandgigolo“ hören. Das habe ich ein Jahr gemacht.
Das erste Mal rief ich ihn nach ca. 4 Wochen an, und als ich seine Stimme hörte, rutschte mir das Herz in die Hose. Wir haben ein Jahr lang jeden Sonntag miteinander telefoniert, ich hatte auch keinen Urlaub gescheige denn Kohle mehr.
Nach einem Jahr flog ich wieder hin und verbrachte einen Monat zusammen mit ihm in einem Casa in Guanabo. Danach habe ich ihn eingeladen und das Visum wurde nicht erteilt. Dann bin ich im gleichen Jahr nochmals nach Havana geflogen und habe ihn geheiratet. Seit Oktober 2001 ist er hier, ich glaube oft, er leidet wie ein Hund, denn wer aus der Karibik kommt, hat hier nicht viel zu lachen.
Das ist unsere Geschichte, ich hoffe, sie hat euch gefallen.
Stendi, diese Story hier begann im April 2000
Hanna
Hallo Hanna,
mir hat Deine Story sehr gut gefallen ! Die meisten hier, die mit einem/r Kubaner/in eine Beziehung haben, haben wohl das gleiche erlebt. ( Sehnsucht , und am liebsten in den nächsten Flieger, aber das liebe Geldspielt nicht ganz so mit ).
Ich finde deinen Mut für das Risiko, nach Ablehnung des Visum gleich zu Heiraten, gut !
Und bis jetzt scheint es ja gut zu funktioniern ! Ich wünsche Dir, dass es auf jeden Fall so bleibt !!!
Liebe Grüße meli
Nun muss sagen echt gut
Ich selber habe es 1990 erlebt.Damals bin Ich einfach nur mit einen Seesack los für 2Monate.Von Santiago mit dem Zug nach Havana,dabei viele Stops in einzelnen Provinzen.
Meine heutige Frau habe Ich dann in Camagüey kennen gelernt.Bis zur Heirat hat es allerdings bis Ende 1997 gedauert
Aber Hochachtung für diese erlebnisse einer Frau!!
Grüße
el Polito
In Antwort auf:
Hallo Leute, hier meldet sich Hanna. Werde euch in den naechsten Tagen einiges erzaehlen. Bin in Spanien. Bittere Storie
Ich habe mir schon Sorgen gemacht...
Gruß aus Augsburg
Bamboleo(Ex-Rey,-Rex,-Barbapapa,-U-F-O usw.)
Glückskekse
Yer Baby!
Leider endete die grosse Love-Storie beschissen, habe hier noch keinen Laptop. Ich sag nur Finger weg von Kubanern, er hat sich drei Jahre verausgabt um dann doch sein wahres Gesicht zu zeigen, Maedels, passt schoen auf. Ein guter Lover im Bett und romantisches Singen und Tanzen reichen leider nicht aus, um die Verantwortung fuer sein Leben zu uebernehmen, denn dieses Wort kennen die Kubis nicht. Werde die Storie genau aufschreiben, wenn ich wieder online bin, hier im Internetcafe ist das sehr teuer.
In Antwort auf:
Leider endete die grosse Love-Storie beschissen
Anna, ich vermute, so wird's dir gerade gehen:
Jetzt sitzt du in einem Scherbenhaufen
und all deine Tränen lernen laufen.
Sie laufen so weit über deine Wangen,
soviel Kummer und Leid in ihnen gefangen.
Fließen weiter, weiter herunter.
Tropfen dein Kinn hinunter,
ein Tropfen auf die letzte Träne
fallen sie wie Hobelspäne !
Du bist am Ertrinken - doch ich sende dir aus dem Off ermunternde Grüße voller Hoffnung auf deine Zukunft mit viel neuer Lebensfreude und diesen SMS-Spruch:
Ich wünsch dir einen Regenbogen, der Hoffnung gibt und Brücken schlägt,
und der dich mit seinen Farben durch jeden grauen Alltag trägt.
TJB (in ähnlicher Situation)
Na ja, so schlimm ist es nicht, andere Muetter haben auch schoene Soehne. Scheiss spanische Tastatur. Werde euch bald mal die oscarreife Story erzaehlen, bin auch nicht verbittert, schade nur um die ganze Kohle, die den Bach runtergelaufen ist. Ich bin auch nicht am ertrinken, sondern gehe jeden Tag zum Baden...
#16 RE:Erinnerungen
In Antwort auf:
Scheiss spanische Tastatur.
Inicio\Configuración\Panel de control\Configuración regional y de idioma\Idiomas\Detalles\Agregar
Alemán auswählen, bestätigen und darauf achten, dass in der Leiste unten rechts DE anstelle von ES erscheint bzw. entsprechend einstellen.
¡Bienvenida a España!
Wir waren vor 10 Tagen in Spanien und haben immer in Internet-Cafés unsere Mails abgerufen und beantwortet.
Ich fand es gar nicht schlimm, einfach ae, oe und ue schreiben. Sonst sind nur z und y umgekehrt verglichen mit unserer Tastatur. Wobei ich sagen muss, dass ich eine Schweizer Tastatur habe, die beide Sprachen, D und F vorsieht.
Elisabeth
So, jetzt fang ich mal an. Die erste Geschichte habt ihr gelesen, wie ich ihn kennengelernt hab. Zur erinnerung das erste Jahr. Ich habs schon mal geschrieben unter Rubrik Heirat
Hallo Leute,
nachdem wir gestern unseren 1.Hochzeitstag gefeiert haben, ist mir sehr viel
durch den Kopf gegeangen. Ich sitze hier heute, bin sehr glücklich und
lasse mal ein paar Sachen Revue passieren. Es war ein turbulentes Jahr.
Als ich gestern von der Arbeit kam, hatte mein Habanero unsere Wohnung in ein
Blumenmeer verwandelt, mit Luftballons und vielen Details, Fläschchen Rum etc.
Super Sache...
Da bin ich also vor 1 Jahr entgegen allen Konventionen und Unkenrufen
(wir werden dich enterben...) hochverschuldet nach Havana geflogen und habe mich mit
diesem Kubaner verheiratet, in den ich so verknallt war, das es mir schon
körperliche Schmerzen bereitete. Ich musste diesem Zustand ein Ende bereiten,
na ja, aufhören oder weitermachen. Zur Belohnung, als alle meine Dollars in
FCs Mühlen gelandet waren, durfte ich dann auch wieder alleine nach Hause fliegen.
Normal.
Er kam dann im Oktober, und es war eine milder Oktober. Die ersten Tage müssen für ihn
wie ein Film gewesen sein. Vollkommen desorientiert, erschrocken, verwundert, durchein-
ander. Im Supermarkt fragte er mich, ob das alles echt ist, das Gemüse und so.
Ich dachte immer, er wird sich schon eingewöhnen. Er besuchte eine Volkshochschule
und das war umsonst. Erstens wegen den Russen, die stinken (Tatasache)und zweitens ist
Deutsch für Latinos doch ein Alptraum. Wenn ich ihn ärgern will, sage ich immer "sag mal
zwölf Pfützen" das ist schon anatomisch aus diesem Kussmund nicht rauszukriegen.
Als er dann in einer Kneipe einen Typen fragen wollte "wo wohnst du?" und er "wo bumst du?"
rausbekam, war die Freunde gross.. Also, Thema Deutsch ist noch in Arbeit.
Dann kam die Kälte. Wochenlang bis zu Minus 25 Grad, wie soll man das jemand erklären.
Als er eines Nachts vor Kälte am Geländer festklebte, Mann, das muss für einen Kubaner
doch der Alptraum sein. Als er seine Ohren nicht mehr fühlte vor Kälte, fragte er mich,
ob das wieder weggeht, und ich sagte ihm, das das normalerweise in Europa amputiert wird.
Da muss ich ihn schön warmhalten.
Erstaulicherweise hat er nach einem Monat schon gearbeitet und das bis heute, aber dabei leidet er
wie ein Hund und das Gejammer ist oft nicht zu ertragen. Aber er ist unwahrscheinlich fleissig und hilft
mir wo er nur kann. Kauft auch keinen SchnickSchnack, ab und zu mal 100 Dollar für Mama, total
O.K. Nur das der Wecker jeden Tag klingelt, is schon n`Ding. Als er die erste Lohnabrechnung
bekam, habe ich ihm alles erklärt mit den Steuern und so. Er sagtre nicht viel. Als er dann den
nächsten Monat wieder eine Abrechnung bekam, wurde er tierisch sauer und sagte, er hätte das ja
nun schon alles bezahlt. Er dachte, die Abzüge wären Jahresbeiträge....
Er ist halt ein wunderbarer Musiker mit feinster Tenorstimme und hat sich hier in eine Superband
reingespielt und tritt auch viel auf. Ich trau ihm echt zu, das er eines Tages berühmt wird und
einen Haufen Kohle verdient. Aber Deutsch lernen, das ist schwieriger, weil ich viel zu gut spanisch spreche.
Heimweh hat er oft, ich denke, dann macht er seine Zeitreisen, legt sich sine CD auf, ein Fläschchen Rum,
komm Baby, tanzen wir was, er kann das.
Streiten, stur sein, flirten, unpünktlich, alles ist drin, das können nicht nur Kubanerinnen.
Aber liebevoll sein und treu, hilfsbereit und lustig - das hat dieses Jahr doch zu einem
schönen Jahr gemacht.
Fazit: Ich bereue nichts, bin noch genauso verleibt und würde ihn morgen
nochmals heiraten!!!!
Liebe Grüsse
Hanna
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