am Samstag Abend besuchen Madame, Jose und ich die ich nenne es mal "Dorfdisco", dh ist eigentlich der Innenhof neben der Schule in Barreras, der nur am Samstag mit Disc Jockey, bunter Beleuchtung lauter Beschallung und einigen Tischen u Stühlen zu dieser Veranstaltung umgestaltet wird;
die Musik ist dem überwiegend jüngeren Publikum angepasst, wie gesagt laut, modern jedenfalls nicht die von mir bevorzugte traditionelle kubanische Musik a la Chan Chan, Dos Gardenias, Quizas etc;
zu meiner Freude gibts für  kurze Zeit eine ich nenne es mal "Nostalgiemusik" mit Boogie und Twist, dazu schwinge ich mit Madame den Tanzhuf;
das Bier fließt in Strömen u die Stimmung ist ausgelassen, fröhlich und (zum Glück) friedlich (lt Jose kommt es zumeist am Ende (angeblich so um 3 Uhr früh)  manchmal zu Streitereien, wo dann auch mal Macheten benutzt werden);
so lange bleiben wir ohnehin nicht dort;
am Sonntag ist "dia de los padres" u da wird bei vielen Familien etwas gefeiert;
Madame u ich besuchen zuerst für ca eine halbe Stunde ihre Tante (auch ihre Oma (war auch da) wohnt in Barreras), danach Jose u seine Familie;
Joses Nichte ist mit ihrem spanischen  Ehemann zu Besuch aus Spanien in Barreras; aus diesem Anlass u dem Vatertag musste eines von Joses Schweinen dran glauben;
der Vater von Jose (wohnt im Haus nebenan) hat am Sonntag früh das Abstechen übernommen;
das über offenem Feuer stundenlang gebruzelte Borstentier schmeckt vorzüglich, wird zum Essen auf großen Bananenblättern aufgelegt u v Jose fachmännisch zerlegt;
dazu gibt es arroz moro u platano u natürlich Bier u Rum;
ein angenehmer geselliger Abend/Nacht u meine letzter ganzer Nacht in Kuba, da am Montag spätabens die Heimreise beginnt;
via Internet habe ich mich schon mal bei Air France für den Rückflug eingecheckt u hoffe natürlich, dass ich gut nach Hause komme;
saludos aus Barreras, nosanto

Madame ist sozusagen die Nachfolgerin vom Rabenbratl; zum Unterschied zum RB raucht sie aber nicht u hat keine Kinder;
bin gerade gut am Flughafen Wien angekommem; saludos nosanto

ja Varna 90👍, saludos aus dem schwülheißen Wien, nosanto

„Ansichten und Einsichten“, kurze Reflexion über meine 28. Kubareise im Juni 2023 in Kurzfassung:
Gesamterlebnis:
Überwiegend positiv, unter der Prämisse, was mich erwartet, auf Grund meiner 27. Kubareise im Feb/Mär 2023
Begründung:
Positives:
„++“
Als Tourist mit Devisen und Schwarzmarkt-Umtauschkurs (1 € = 200 CUP, ein paar Tage später dann 203 CUP) sind die Preise in den Restaurants relativ günstig zum Teil günstiger als Vorcorona, wenn auch die Auswahl eingeschränkt ist, aber das war auch schon vor Corona der Fall, nur jetzt noch weniger Auswahl
„+++“
Der Bierpreis ist für mich als Vielbiertrinker ein echtes positives Erlebnis, es gibt viel Auswahl zu (umgerechnet auf Euro) günstigeren Preisen als Vorcorona und auch günstiger als Feb/März 23 und so etwas wie Wettbewerb unter den Anbietern.
„+“
Der Einkauf der alltäglichen Grundnahrungsmittel (zB Fleisch, Reis, Bohnen, Speiseöl, Eier, Wurst, Käse, Zucker, Salz, Brot etc) ist in den staatlichen CUP-Läden für Touristen unmöglich und in den MLC-Läden kein Angebot bzw wenn ja, mit langer Warterei verbunden
ABER: wenn man Kontakte zu den Schwarzmarkthändlern hat, können die einem praktisch alle diese Sachen organisieren, manchmal nicht sofort, natürlich zu einem höheren Preis (zum Teil mehr als doppelt so teuer wie in Österreich, Beispiel Speiseöl), aber dafür bequem, zum Teil bis zur casa paricular geliefert
Also „verhungern und verdursten“ war in meinem Fall nicht angesagt
„+“
Wenig Tourismus, für mich als Tourist natürlich angenehm, da die Strände, Restaurants etc nicht überfüllt sind; nur am Wochenende füllen sich die Strände mit Einheimischen;
Natürlich ist diese Situation für den kubanischen Staat und für viele Kubaner, die im Tourismus direkt oder indirekt beschäftigt sind davon abhängig sind und somit aus Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen sind, sehr unbefriedigend und eine echte wirtschaftliche Herausforderung.
„+“
Die sozialen Kontakte sind nach wie vor vorhanden, die Anzahl der Freunde und Bekannte reduzieren sich aber, da im Vergleich zu Vorcorona einige Personen samt Familien das Land dauerhaft verlassen haben.
Die vorhandenen Freunde und Bekannte freuen sich aber umso mehr über mein Kommen und mir wurde viel Gastfreundschaft und Herzlichkeit entgegen gebracht; natürlich freuen sie sich auch über mich als Touristen mit Devisen als Einlader und Sponsor.

Negatives:
„-“
Der Reisemonat Juni ist nicht unbedingt zu empfehlen, da es häufig zu Niederschlägen kommt, zum Glück im Westen Kubas (im Vergleich zum Osten Kubas) nur örtlich und zeitlich begrenzt, und natürlich sind die Durchschnittstemperaturen am Tag und in der Nacht auch höher als zB Feb/März;
Durch das ausgiebige Regenwasser ist die Natur schön grün und es gibt keine Brände, aber die Mückenplage ist erhöht, insbesondere am Abend lästig, zum Glück am Strand selbst (zumindest da wo ich war) keine Mückenplage.
„-“
Die Gesamtstimmung der meisten Kubaner ist auf Grund der wirtschaftlichen Situation, der gestiegenen Mangelwirtschaft, der Wertverlust der heimischen Währung etc pessimistischer und weniger fröhlich als Vorcorona, die Unzufriedenheit ist bei den meisten Kubanern, mit den ich gesprochen habe, mit der Gesamt-Lebens-Situation allgemein gestiegen.
„-“
Stromversorgung: in der Provinz Havanna zum Glück (im Vergleich zu anderen Provinzen) relativ stabil, auf Grund von Regen/Blitzen gab es aber mehrere meist kurzfristige Stromausfälle (ungeplante, vermute mal keine geplanten)
Im Vergleich zu Vorcorona aber schon mehr, im Vergleich zum Vorjahr weniger; bei höheren Temperaturen vor Allem in der Nacht ist aber eine kontinuierliche Stromversorgung für die Klimaanlage insbesondere für mich als Tourist (der die nächtliche Hitze nicht gewohnt ist) ein unabdingbares MUSS.
„-“
Treibstoffversorgung: im Vergleich zu Vorcorona deutliche Verschlechterung, aber auch im Vergleich zu der letzten Kubareise im Februar noch schlechter geworden; die öffentlichen Verkehrsmittel in der Provinz Havanna fahren zum Glück, aber durch den Treibstoffmangel ist es schwieriger/zeitaufwändiger geworden, kreuz und quer durch das Land zu fahren. Daher habe ich auch auf Ausflüge in andere Provinzen bei dieser Reise verzichtet. Es fahren insgesamt auch weniger Taxis/Routeros etc.

Diese Aufzählungen sind ein allgemeiner persönlicher Eindruck meinerseits und keinesfalls taxativ und stellen auch keinen repräsentativen Anspruch.
Andere Touristen, zB Pauschaltouristen mit AI, aber auch Individualtouristen wie ich, werden möglicherweise andere Erfahrungen gemacht haben.

Mein Fazit:
Ich bleibe Kuba treu, von 7 bis 23 Oktober 2023 ist meine nächste (29.) Kubareise gebucht und bezahlt (wieder mit Air France von Wien über Paris nach Havanna und retour, für mich als Silver-Card-Besitzer für wohlfeile € 606,- hin u retour), saludos aus Wien, nosanto

Gracias für die positiven Reaktionen zu meinem Bericht;
Ein muchas gracias auch an den (zumindest mir) sehr sympathischen Residenten in Havanna für den Transport und Übergabe der Umhängetasche mit den Sachen für mein Patenkind (Sohn vom (Ex)Rabenbratl )
die Tasche enthielt auch 500 gr gemahlenen Kaffee aus Österreich fürs (Ex)Rabenbratl (hat sich wohl gefreut, da sie sich explizit für den Kaffee per wahtsapp bedankt hat)

Eine kleine Ergänzung zum „Positiven“ bei meiner Reise im Juni nach Kuba:
Die „Mangosaison“, ich liebe Mangos in fester und flüssiger Form und bin daher diesbezüglich auf Grund der Saison dieser Früchte im Juni voll auf meine Kosten gekommen; so ein frisch gepresster Mangosaft, für mich einfach herrlich lecker.

Jose, Taxista Jorge und die Casa Particular Wirtin sind bereits über meine nächste Kubareise (29) von 7 bis 23 Oktober 2023 informiert, das CP ist bereits reserviert und die Reservierung bestätigt worden; wenn alles funktioniert wir geplant, werde ich am 16. Oktober 2023 meinen 61 Geburtstag in Barreras feiern (ich fürchte, es muss dann leider wieder ein Borstentier „dran glauben“);
saludos, nosanto

hallo Oensma, habe Dir auf Deine PM geantwortet, saludos aus Wien, nosanto