Ja, schwere Unfälle aufgrund von Unaufmerksamkeit oder Trunkenheit kommen leider regelmässig vor - bei verhältnismässig sehr wenigen Fahrzeugen auf den Straßen. Und das sind "nur" die wenigen Fälle, von denen man hört bzw. selten auch liesst und die Dunkelziffer dürfte wahrscheinlich um Längen darüber liegen. Was mich allerdings auch in keinster Weise wundert, denn das Maß an Leichtsinnigkeit, Rücksichtslosigkeit und Dummheit am Steuer, habe ich, bevor ich Kuba kannte, ggf. nur auf russischen Straßen vermutet ... und bei über 70000 selbst gefahrenen Kilometern in Kuba, bin ich der Meinung, daß ich diesbezüglich mitreden kann - nur um den Stimmen vorzugreifen, die wahrscheinlich recht zügig hier folgen werden und meine Aussagen nicht bestätigen können. Ich kann Dinge berichten, da fällt einem der Kiefer runter, da gibt's wahrlich nichts zu beschönigen oder zu relativieren. Und nein, das liegt auch ausdrücklich nicht an alter Technik.

In Colon war immer die schmutzigste Viazul - Toilette, die am meisten gestunken hat.

Ja Dirk, nach unten ist wohl (meist) noch Luft ... was die Situation im Verkehr in Kuba nicht besser macht.

Obwohl das von Dir aus China geschilderte, ebenfalls in Kuba zu beobachten ist, durchaus. Auch der Gegenverkehr auf der Landstraße erwartet durchaus schon einmal von Dir, daß Du ggf. bis zum Stehen abbremst und rechts neben deiner Fahrbahn in die Botanik fährst, damit es nicht zu einem Frontalcrash kommt. Ebenso wird in Kurven, die nicht einsehbar sind, wie selbstverständlich überholt. Das ist kubanischer Alltag, also nichts besonderes im Sinne von selten. Kurz: Kubanischer Straßenverkehr ist wirklich gefährlich und das liegt nicht nur an den "tollen" Fahrern, sondern teils auch mit am Zustand der Straßen. Große Schlaglöcher oder auch ungesicherte Brücken sind Normalität ... usw. usw.

heute schweres Busunglück bei Guantánamo: 4 Tote und über 20 Verletzte, junge Lehrer auf dem Weg zum Einsatz in Havanna
https://www.prensa-latina.cu/2023/01/02/...oriente-de-cuba

Kubanischer Alltag ... wirklich traurig. Liegt leider zum Grossteil an der Mentalität, auch wenn viele das nicht hören mögen ...

Wenn ich mir die verbogenen Sitze anschaue ...... in den Bussen kann man sich leider nicht anschnallen.

Zitat von Calle_62 im Beitrag #11

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Wenn ich mir die verbogenen Sitze anschaue ...... in den Bussen kann man sich leider nicht anschnallen.

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Ich hatte schon einmal so einen Sitz im Viazul, 12 Stunden in halb 8 Stellung, eine Katastrophe.
Pastica

Die Sitze sind durch die von hinten aufprallenden Personen verbogen worden.

Zitat von Calle_62 im Beitrag #15

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Die Sitze sind durch die von hinten aufprallenden Personen verbogen worden.

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Zitat von Calle_62 im Beitrag #14

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Die Sitze sind durch die von hinten aufprallenden Personen verbogen worden.

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Wer selbst schon in kubanischen Bussen mitgefahren ist, weiss, daß gerne oft oft "geheizt" wird. Unabhängig davon, ob es Tag oder Nacht ist. Bin kein ängstlicher Typ, aber so unangepasst wie die kubanischen Fahrer oftmals fahren, wird's mir flau im Magen. Daher ziehe ich es auch vor, selbst zu fahren. Auch private Camionetas (also zum Personentransport umgebaute LKW) rasen wie die Blöden über die Insel, schneiden in Kurven in Gegenverkehr. Natürlich nicht immer, aber eben viel zu oft, da ein kubanischer Fahrer offenbar ein anderes Gefahrenbewusstsein hat, als ein durchschnittlicher Deutscher. Und von den Klimaanlagen in den Bussen ... da rufen selbst die Kubaner im Bus zum Fahrer "wir frieren !", denn die werden immer, egal welche Temperaturen vorherrschen, auf maximale Kühlung eingestellt ... und dass man mit dem Zündschlüssel den Motor bei einem mehrminütigen Halt abstellen sollte, um Kraftstoff zu sparen, die Umweltverschmutzung zu verringern, weniger Lärm zu produzieren, ist ohnehin nahezu unbekannt, tatsächlich. In Deutschland würde man sowas wohl auch als "Scheiss egal Mentalität" bzw. Vollignoranz bezeichnen.

In VIAZUL-Bussen fühlte ich mich immer sicher.
2 Fahrer mit hellem Hemd und Kravatte. lol
Ich saß gern vorn, als ich neu in Kuba war.
Einmal fuhr ein Radler vor uns auf der 2-spurigen Landstraße.
Er überholte ihn für ca. 2 Km. nicht.
Gegenverkehr? Alle 100 meter ein anderes KFZ.
da hätte in D. der Busfahrer oder LKW-Fahrer schon 3x Überholt.
Nur 1x , als der hintere, innere Zwillingsreifen keine Luft mehr hatte, stellten sich die choferes dumm an.
Noch nie gemacht. Wo ist der Wagenheber? Erst hochgebockt, dann versucht die Muttern zu lösen. Alles auf sandigem Boden.
Als er sich darunter legte, bin ich geflüchtet.

Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #9

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Kubanischer Alltag ... wirklich traurig. Liegt leider zum Grossteil an der Mentalität

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@El_Cubano_Siempre

Die Regelung der Klimaanlagen ist irgendwann defekt und wird gebrückt. Die laufen dauernd auf voller Leistung oder gar nicht. Gibt nix zum Einstellen.

@Palatino

Nachts sollte man es in jedem Fall tatsächlich vermeiden, zu fahren. Es sind einfach immer noch zu viele unbeleuchtete "Gefährte" aller Art auf den Straßen und Wegen unterwegs. Leider ist das nicht immer möglich. Daher würde ich für Fernstrecken auch immer den Zug wählen ... der ganz nebenbei auch fast gratis ist ...

Meine Eindrücke von der Cuba-„typischen“ Fahrweise aus tausenden Mietwagen-Kilometern und sehr vielen Überland-Taxifahrten in den letzten Jahren waren eher anders. Im Vergleich zu Europa eher deutlich rücksichtsvolles/vorsichtiges Fahren, intensive Polizeiüberwachung, viele Kontrollen, Promillegrenze wird respektiert. Die Fahrzeuge sind ja tendenziell alle schwach motorisiert und vielfach vollbeladen/überladen und darum langsam.

Hinsichtlich Verlässlichkeit von Bremsen, Reifen, Lenkung, … hatte ich viel mehr Bedenken als hinsichtlich mangelnder Vorsicht am Steuer.
Agressivität unter Verkehrsteilnehmern habe ich überhaupt nie erlebt, da geht‘s ja auf den deutschen Autobahn-Überholspuren unter den Handelsvertreter-Passats und A4 ganz anders zu.

Unser amüsantestes Erlebnis war mal auf der leergefegten 6-spurigen Autobahn östlich von Havanna im Taxi. Ein freundliches, lachend begleitetes Wettrennen zwischen zwei 65 Jahre alten rostigen Chevis, Kopf an Kopf-Rennen sozusagen. Quasi in Zeitlupe, beide vollbeladen mit rauchenden Dieselmotoren … . Unser Taxista verlor dann und hat sich freundlich vom Schnelleren verabschiedet.

Bin selbst völlig furchtlos und habe selbst schon Millionen von Kilometern fast überall in der Welt am Steuer zurückgelegt. Aber nachts (oder auch bei Starkregen) werde ich in Cuba nie mehr Autofahren, und ich warne Leichtsinnige. Kinder, Tiere, Pferdefuhrwerke, Schlaglöcher, Betrunkene -alles schon erlebt. Sollte man unbedingt (!) vermeiden!

An anderer Stelle habe ich von meinen zahlreichen Reifenpannen berichtet. Teilweise Hufnägel, teilweise vermutlich absichtliche Geschäftsbesorgung für befreundete Poncheras.

Hallo CarpeDiem, bist Du sicher, daß Du Deine geschilderten Erlebnisse in/auf Kuba gemacht hast ? Oder nicht doch in anderen Teilen der Welt ? Immerhin bist Du ja, ich darf zitieren, schon "Millionen von Kilometern fast überall in der Welt" gefahren. Also sozusagen -DIE- Instanz des internationalen Straßenverkehrs, Hut ab !

Meine Wenigkeit lebt dagegen nur seit rund 11 Jahren in/auf Kuba, bereist die Insel seit knapp 27 Jahren und bewegt sich dort auch nahezu täglich im Straßenverkehr. Also kein Vergleich hinsichtlich des gewaltigen Kenntnisspektrums zu einem Kosmopoliten wie Dir, aber was Kuba betrifft, da lass ich mir nicht so schnell was erzählen und noch weniger vom Pferd.

Daher kann ich Dir sagen, daß mich Deine Darstellung, wie es auf Kubas Straßen zugeht, zuerst verwundert, dann erheitert hat, denn sie zeigt nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was alles im kubanischen Straßenverkehr abgeht, von dem Du aber ganz offensichtlich bislang nichts bemerkt hast.

Ich darf Dich mal wieder zitieren, um dann gezielt auf einzelne Aussagen einzugehen:

Zitat

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"Im Vergleich zu Europa eher deutlich rücksichtsvolles/vorsichtiges Fahren"

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Das ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen - Kubaner sind tatsächlich meist entspannter als Durchschnittsdeutsche und daher auch gelassener am Steuer. Allerdings trägt das nur zum Teil zu einem angenehmen Verkehrsklima bei, da es häufig an Aufmerksamkeit und vor allem gerade massiv am Gefahrenbewusstsein fehlt. Und auch wenn Du das nicht bemerkt haben solltest: Viele Kubaner heizen durchaus sehr gerne (mit den Zähnen im Lenkrad) und so finden hier Nachts im Stadtbereich auf größeren Asphaltbereichen bzw. geräumigeren Straßen von der Stadt, auch von Zeit zu Zeit (illegale) Straßenrennen statt. Allein die Besitzer der großen Motorräder, mit den extra-lauten Auspuffanlagen, sind Nachts von weitem zu hören.

Zitat

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"intensive Polizeiüberwachung, viel Kontrollen"

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Allerdings, dem stimme ich vollumfänglich zu.

Zitat

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"Promillegrenze wird respektiert."

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Das ist nun -DER- Kalauer des Tages, danke Dir ! Die Realiät sieht leider ganz anders aus: Kubaner kümmert es im Regelfall überhaupt nicht, ob sie was getrunken haben und dann noch fahren oder auch nicht. Es ist der absolute Normalfall, nach dem Konsum von Alkohol noch Auto zu fahren und da sagt auch kein Mitfahrer etwas dazu, da es eben die absolute Normalität darstellt. Ich kenne lediglich einen Busfahrer, der von sich behauptet, am Steuer nie zu trinken und das nehme ich ihm auch ab. Ansonsten gilt: Mit Alkohol wird das Fahren noch amüsanter !

Zitat

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"Die Fahrzeuge sind ja tendenziell alle schwach motorisiert"

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Nun ja, im Vergleich zu Deutschland trifft das zu, das ist richtig. Allerdings haben die meisten Autos in Kuba bei weitem genug Leistung, um sich 3x den Hals damit abzufahren, sofern es denn an Disziplin und Rücksicht fehlt. Wie oft wurde ich schon rechts überholt, wenn ich auf der linken Fahrbahn "nur" die zulässige Höchstgeschwindigkeit gefahren bin ... Wie oft wird man in den eigenen Sicherheitsabstand reinfahrend, überholt ... und anschliessend - je nach Verkehrslage - notgedrungen gleich wieder ausgebremst ... Normalität ! Die Liste der Rücksichtslosigkeiten und Dummheiten liesse sich beliebig fortsetzen. Ich könnte noch derart viel berichten ...

Zitat

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"und vielfach vollbeladen/überladen und darum langsam."

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In dem Fall wird zumeist langsamer/angepasst(er) gefahren, das kann ich bestätigen.


Deine anderen Erlebnisse auf Kubas Straßen sind plausibel.

Einen schönen Tag und gute Fahrt !

Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #23

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Wie oft wurde ich schon rechts überholt, wenn ich auf der linken Fahrbahn "nur" die zulässige Höchstgeschwindigkeit gefahren bin …

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Ich verstehe das auch nicht. Falls das an mir liegt, dann melde ich mich für ein Fahrersicherheitstraining am Nürburgring (Nordschleife) an.
Bilster Berg ist auch eine Möglichkeit, habe ich mal gehört .