Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente

02.06.2019 12:14
#1 Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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erfahrenes Mitglied

Was denkt Ihr so über all diese Museumsführerinnen in all diesen kleinen Museen im Oriente? Warten die auf Trinkgeld? Auf eine Einladung zu Coppelia und einen Ring? Ich hab's nicht recht verstanden. Welche ganz konkreten, nicht spekulativen Erkenntnisse und Erfahrungen habt ihr?

Ich meine die oft rotbefrackten Damen - und es sind immer Frauen - in Palacio Salcines, Biblioteca Policarpo, Museo Provincial, Museo Municipal, Ambiente Historico, Geburtshaus Vilma Espin, Geburtshaus Macéo, Geburtshaus Heredia, La Claqu-, nein Maqueta, Lucha Clandestina, Geburtshaus Hermanes País, Jardín d.l. Helechos, Geburtshaus Calixto García etc. etc. Ich meine also nicht Havanna und nicht Tripadvisor-Instagram-Zwangsstops wie Castillo San Pedro, Bacardí-Museum etc.

Also: In all diesen kleinen Provinzmuseen hatte ich immer nolens volens meine persönliche, höfliche, gut gebildete Führerin, oft eine Stunde lang 1:1. Oft waren wir allein. Ungefähr ab dem 3. Provinzmuseum habe ich immer gleich gesagt, ich brauche keine Begleitung – aber dann stehen sie ja doch in der Nähe, irgendwie kommt man ins Gespräch, interessant ist's auch, man will höflich sein, und es war immer angenehm. Und schwupps, hat man sich eine Stunde unterhalten, zwar um Tagespolitik herumeiernd, aber sonst gut informiert und nicht ohne Sympathie.

Wenn ich dann gegangen bin, hatten sie oft so einen gewissen Gesichtsausdruck. Verdienen sie 24 CUC im Monat und sonst nichts? Im Ambiente Historico fragte ich die Wärterin, ob sie schon mal in Spanien war (weil die Häuser sich so ähneln). Sie guckte mich fast empört an und schnaubte regelrecht, "Nein, natürlich nicht". (Da hatten mir gerade diverse Mittelschicht-Nachbarinnen nh. der CP erzählt, dass sie manchmal zum Einkaufen+Schmuggeln nach Panama fliegen.)

Der Eintritt zu diesen Provinzmuseen kostet ja meist ca 1 – 2 CUC. Oft sagten diese Museumsführerinnen gleich, ich müsse die üblichen 5 CUC für die Extrafotogenehmigung nicht zahlen, ich könne aber trotzdem fotografieren. Ich habe dann nicht fotografiert.

Ich bin M, Mitte 50, höflich entspannt, höflich-konservativ gekleidet, die Damen habe ich meist auf 35 – 50 geschätzt. Ich spreche Rumpelspanisch und kaschiere gut, dass ich viel mehr spreche als verstehe. Die Damen waren generell sehr gut gebildet, zumindest passend zum Museum, meist mit abgeschlossenem Studium. Sie waren nicht aufdringlich, aber auch nicht faul, sondern haben sich für evtl. Fragen immer bereitgehalten – sie hätten auch im Kämmerchen oder an Kasse sitzen und schnattern können. Sie waren grundsätzlich weit höflicher und rücksichtsvoller als Kubaner*innen, die ich im Parque Martí oder im Son-Club getroffen habe (keine hat nach Geld gefragt oder ob ich sie zu mir einlade – übliche Fragen außerhalb von Museen). Ein paar konnten offenkundig Englisch, wollten es aber nie länger mit mir reden.

Einmal sollte ich mich zu FÜNF Museumswärterinnen auf eine große Couch setzen. Als ich saß, strahlte mich die neben mir an: "Bienvenidos a Club de Solteras. Yo soy Barbara." Eine andere Wärterin pflanzte mich nach unserem gelehrten Rundgang auf einen Stuhl, zückte einen Kuli und schlug freundlich vor, E-Mail-Adressen auszutauschen.

Was denkt Ihr über all diese Museumsführerinnen in all diesen kleinen Museen? Warten die auf Trinkgeld? Auf eine Einladung zu Coppelia und einen Ring? Welche ganz konkreten, nicht spekulativen Erkenntnisse und Erfahrungen habt ihr?

Danke!


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02.06.2019 12:26
#2 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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Rey/Reina del Foro

Die Frage kannst Du Dir eigentlich selbst beantworten.
Lädst Du oder heiratest Du in D auch jede Frau die höflich und freundlich ist?

Ich war bis jetzt nur 1 x in Ciego in einem Museum und fand es auch recht unangenehm,
das die Frau immer hinter mir her lief. Bin halt Deutscher und will erstmal alleine schauen
und dann eventuell Fragen.

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

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02.06.2019 12:36
avatar  ritual
#3 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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normales Mitglied

Natürlich freut sich auch das Aufsichtspersonal in Museen über ein Trinkgeld, in touristischen Gegenden wie Havannas Altstadt werden diese Wünsche auch offener ausgesprochen und manchmal anstelle des offiziell kostenlosen Eintritts auch eingefordert.


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02.06.2019 12:50
avatar  jan
#4 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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jan
Rey/Reina del Foro

WO gibt es kostenlosen Eintritt?

Sogar im Propaganda "Museum" des CDR kostet es Eintritt.
Glaube sie wollten 2 CUC von mir. Habe aber Abstand genommen.

In Anderen 1:1 für Ausländer.
.

02.06.2019 12:53
avatar  Pauli
#5 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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Rey/Reina del Foro

Zitat von jan im Beitrag #4
WO gibt es kostenlosen Eintritt?

Sogar im Propaganda "Museum" des CDR kostet es Eintritt.
Glaube sie wollten 2 CUC von mir. Habe aber Abstand genommen.





Geizkragen


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02.06.2019 13:00
avatar  jan
#6 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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jan
Rey/Reina del Foro

In Santiago in der ehem. Schule von Klein-Fidel befindet sich links parterre ein Ehrenraum mit einigen Fotos.

Freier Eintritt.
Ich fragte die Aufpasserin, ob ich das ehem. Klassenzimmer sehen dürfte und ob die Schüler wissen, an welcher Bank ER saß?
Besichtigung leider nein, aber Jeder weiß es.
.

02.06.2019 13:16
avatar  ritual
#7 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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normales Mitglied

Zitat von jan im Beitrag #4
WO gibt es kostenlosen Eintritt?


Auf die Schnelle fällt mir das Museo Nacional de Cerámica Contemporánea Cubana ein, calle Mercaderes / Amargura ein, wie gesagt Habana Vieja. Und dort auch einige historische Gebäude, die heute verschiedenen Institutionen beherbergen oder eher Galeriecharakter haben.


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02.06.2019 13:49
#8 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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Forums-Senator/in

Schade, ich habe noch nie eine fachkundige Führung erlebt. Entweder das Personal hat mich ignoriert oder belästigt. Unter anderem mit der Frage, warum ich mir die eine oder andere Vitrine so lange anschaue. So sah ich mich noch nie vor die Frage gestellt, ob ich Trinkgeld geben sollte. Ich hatte auch nie den Eindruck, dass die Aufseher mehr machen, als eben Aufsicht haben. Die einzige Ausnahme war ein Besuch des Gedenkhains für Raul Castro und die Kämpfer der Zweiten Front in Mayari Arriba. Da war ich der einzige Gast, abgesehen von meinem deutschen Taxifahrer, und es wurde extra Musik angeschaltet und eine junge Frau führte mich. Eintritt wurde keiner gefordert. Und die fünf Cuc Trinkgeld wurden auch abgelehnt, obwohl ich sie ihr ohne Zeugen zustecken wollte. Das war noch das alte Kuba, vor 1990 und nach 1959.


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02.06.2019 15:26
avatar  ritual
#9 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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normales Mitglied

Manchmal macht es auch Sinn, beim Eintrittbezahlen nach einer Führung zu fragen, die dann nicht unbedingt vom Aufsichtspersonal, sondern von dort arbeitenden Wissenschaftlern gemacht werden.


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02.06.2019 17:04
avatar  murci
#10 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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super Mitglied

Zitat von Jose Ramon im Beitrag #8
Schade, ich habe noch nie eine fachkundige Führung erlebt. Entweder das Personal hat mich ignoriert oder belästigt. Unter anderem mit der Frage, warum ich mir die eine oder andere Vitrine so lange anschaue. So sah ich mich noch nie vor die Frage gestellt, ob ich Trinkgeld geben sollte. Ich hatte auch nie den Eindruck, dass die Aufseher mehr machen, als eben Aufsicht haben. Die einzige Ausnahme war ein Besuch des Gedenkhains für Raul Castro und die Kämpfer der Zweiten Front in Mayari Arriba. Da war ich der einzige Gast, abgesehen von meinem deutschen Taxifahrer, und es wurde extra Musik angeschaltet und eine junge Frau führte mich. Eintritt wurde keiner gefordert. Und die fünf Cuc Trinkgeld wurden auch abgelehnt, obwohl ich sie ihr ohne Zeugen zustecken wollte. Das war noch das alte Kuba, vor 1990 und nach 1959.



Ja ging mir dort 2017 genauso, die junge Dame die mehr als eine Stunde dort mit mir unterwegs war wollte kein Trinkgeld.
Gruß Murci


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02.06.2019 17:26
#11 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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super Mitglied

Ich war nur einmal in einem kubanischen Museum. Die Aufseherin stand nur herum und wenn ich sie etwas fragte, wusste sie keine wirklich informative Antwort. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sehr gebildet oder an den Exponaten interessiert war und optisch war sie auch nicht der Typ Frau, mit der ich hätte den Abend verbringen wollen.


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03.06.2019 07:24 (zuletzt bearbeitet: 03.06.2019 07:28)
#12 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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erfahrenes Mitglied

Hallo, Danke für Euren Input. Interessant, dass mehrere Museumsleute Trinkgeld abgelehnt haben. Ich hatte ja häufig das Gefühl, dass sie auf einen Obolus von mir warten, hab' aber nie die Probe aufs Exempel gemacht. Ist davon auszugehen, dass ihr Einkommen ca. 24 CUC/Mt. beträgt?
Ich war in vielen kleinen Museen (noch mehr als oben angeführt) und habe häufig mit hoch informierten Angestellten gesprochen, 30 – 60 Minuten 1:1; zudem gaben sie scheinbar gern Auskunft, ohne doch aufdringlich zu sein (einmal hatte ich allerdings das Gefühl, wie ein fauler Schüler am Nasenring durch die Ausstellung gezogen zu werden, während ich eh nur einen Teil der Lektion verstand). Ich habe sie öfter nach ihrer Ausbildung gefragt und es waren z.B. Lehrerinnen für Geschichte/Spanisch/Marxismo oder Lehrerinnen für Pädagogik; in zwei verschiedenen botanischen Gärten/Zuchtstationen hatte ich lange Gespräche und Rundgänge mit studierten Agronomen.
Beide Agronomen sagten, dass sie nicht nur Besucher betreuen, sondern auch auf Feldforschung gehen, z.B. die Botanik a.d. Gran Piedra durchsuchen, und dass ihnen der Job deswegen mehr Spaß macht als z.B. eine landwirtsch. Kooperative zu leiten. In mehreren Geburtshäusern von Freiheitskämpfern sagten die Frauen ebf., dass sie auch Forschung oder zumindest Weiterbildung betreiben und dass das sehr interessant sei. Insgesamt fand ich, aus Touristensicht ist das eine sehr angenehme und ungewöhnliche Instititution (ebenso wie die vielen staatlichen kub. Musikclubs wie Trova etc.).
Ich wusste nie, ob ich "tu" oder "usted" sagen soll. "Tu" fiel mir leichter bei meinen mangelhaften Sprachkenntnissen. Sie sagten aber "usted" zu mir. Mein "tu" war wohl nicht ganz korrekt und ich würde es nächstes Mal mit "usted" probieren.
Gelegentlich fand ich das Politische heikel und habe immer schön neutral bis positiv über die Innenpolitik geredet. Beim Hochzeitsfoto Raúl-Vilma sagte ich zur Professora, was, der heiratet die schöne Vilma in *Kampfmontur*, das passt aber nicht – da lächelte sie nur verlegen (ich glaube, sie fand die Kampfmontur am Standesamt auch ungut). Als ich (ohne ihren Hintergrund zu kennen) meinte, Vilma und ihre Kinder sähen doch recht europäisch aus, stritt die Professora das strikt ab; lt. Wikipedia ist die Vilmamutter Französin.
Bei den Geburtshäusern der Freiheitskämpfer störte mich nur, dass sie voller lehrreicher Plakate hingen und Vitrinen standen und die ursprüngliche Einrichtung (deswegen?) weg war; die hätte ich gern gesehen. Vergleichbare Häuser z.B. in Spanien, Indonesien oder d. Philippinen zeigen noch die ursprüngliche oder zumindest rekonstruierte Einrichtung bis zum Kochlöffel an der Wand.
Im Jardín de Helechos bei Santiago de Cuba fiel mir auf, dass sie Jungpflanzen in aufgeschnittenen Coladosen aufzogen, die malerisch an Bändeln von Bambusstangen hingen (und die Namenstafeln waren aufgebogene Stücke aus Coladosen, in deren Innenseite die Bezeichnung der Pflanze geritzt war; diese Täfelchen wurden dann noch durchbohrt und steckten auf kleinen Holzstöckchen). Als ich dort keinen Papierkorb sah, fragte ich, wo ich meine Wasserflaschen wegwerfen könne; die Agronomin dort meinte, die Wasserflaschen würde sie auch zu Aufzuchttöpfen zerlegen.
Mir fällt nur eine kleine Unfreundlichkeit ein: Einmal fotografierte ich in einem Geburtshaus irgendein Detail (ohne Blitz) und wurde unwirsch angeknurrt, das sei ja wohl verboten. Dort gab es aber keinerlei Hinweis auf dieses Verbot oder auf spez. Fotogenehmigungen (das erinnerte mich an diese kub. Läden, die ich während der angeschriebenen Öffnungszeit durch die geöffnete Tür betrat, um innen unwirsch angeknurrt zu werden, man habe ja wohl geschlossen).


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03.06.2019 11:16 (zuletzt bearbeitet: 03.06.2019 11:16)
avatar  nosanto
#13 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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Top - Forenliebhaber/in

Zitat von henrik2k im Beitrag #12

Im Jardín de Helechos bei Santiago de Cuba


diesen botanische Garten habe ich vor ca 3 Jahren auch besucht; damals führte uns (ein Kumpel und ich; waren die einzigen Besucher) eine sehr gut informierte Botanikerin durch den Garten; sie begleitete uns auch ständig und erläuterte ausführlich die Pflanzen und den Garten; Persönliches wurde nicht besprochen;natürlich haben wir Ihr ein Trinkgeld gegeben; h in dem wesentlichen größeren botanischen Garten in der Nähe von Cienfuegos mit einer ansehnlichen Sukkulenten-Sammlung waren wir die einzigen Touristen allerdings ohne Führer (wurde keiner angeboten), da dieses Areal wie gesagt sehr weitläufig aber - wen naturbelassene Landschaft mehr interessiert als ein "englischer Garten" - sehenswert ist; in den sonstigen Museen ist es - zumindest für mich - selbstverständlich, wenn ich eine persönliche Führung bekommen, dass ich auch ein Trinkgeld gebe (zB im archäologischen Museum in Moron, da wurde ich dann auch noch auf die (nicht öffentlich zugängliche) Dachterrasse geführt und konnte - dank ausgezeichneter Rundumsicht - schöne Fotos dieser kleinen Stadt sowie deren Umgebung machen; die Führerin war sehr hübsch aber ich hatte nur Augen für mein Rabenbratl, die mich begleitete und sehr achtsam auf mich war ; salu2, nosanto


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03.06.2019 11:56
#14 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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Rey/Reina del Foro

Zitat von nosanto im Beitrag #13

die Führerin war sehr hübsch aber ich hatte nur Augen für mein Rabenbratl


Das sie sehr hübsch war,hat dir dann sicherlich hinterher dein Rabenbratl erzählt.

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Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, mach' Pläne!


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03.06.2019 14:07 (zuletzt bearbeitet: 03.06.2019 14:08)
#15 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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Rey/Reina del Foro

In und um Santiago habe ich auch schon die allermeisten kleinen und kleinsten Museen besucht. Oft war ich der der einzige Besucher -- insofern habe ich die Aufseherinnen/Führerinnen vor allem um die relative Langeweile ihres Alltags bedauert. Ein kleiner Schwatz mit mir mag da eine kleine Abwechslung sein, ist aber dann doch nicht so aufregend, als dass er Stunden des stumpfen Rumsitzens aufwiegen könnte.

Wenig beneidenswert fand ich dann auch hin und wieder, dass die Expertinnen, die ja oft auch durchaus Interesse am Gegenstand ihres Museums hatten, trotz höchsten Ausbildungsgrads ziemliche Wissenslücken hatten -- was nicht ihnen selber vorzuwerfen ist, sondern dem kubanischen Bildungssystem, das Blicke über den eigenen Tellerrand erschwert oder oft sogar verhindert. Mal eben in Wikipedia nachsehen ist nicht Standard, Fachliteratur kaum zugänglich. Die Mitarbeiterinnen des im Eingangspost erwähnten Museums der Gebrüder País haben beispielsweise keinen Schimmer, dass Agustín, der mittlere Bruder zwischen Frank und Josué, ebenso sein Leben für die Revolution riskierte, oder dass er bis heute im Exil lebt, ganz zu schweigen von den Gründen, wegen der er Fidel Verrat an der Idealen Franks und der Bewegung des 26. Juli vorwirft.

Manchmal drollig ist dagegen die meistens sehr antiquiert-verstaubte Gestaltung der Museen, die zum Beispiel die besondere Bedeutung des Unabhängigkeitshelden Antonio Maceo zu vermitteln versucht, indem in benachbarten Vitrinen nicht nur Waffen und Urkunden, sondern auch ein Paar eventuell original von ihm im Krieg getragener Socken präsentiert werden. Oder ein angebliches Stück eines von mehreren Mangobäumen, in deren Schatten Maceo 1878 den Spaniern die Wiederaufnahme des Unabhängigkeitskriegs erklärte. Dass dem europäischen Besucher solche Ausstellungsstücke bemerkenswert vorkommen oder ein Erinnerungsfoto wert sind, können dann die einheimischen Museumsangestellten natürlich nur schwer nachvollziehen...

|addpics|87s-5-4063.jpg,87s-6-064c.jpg|/addpics|


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03.06.2019 14:09
#16 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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erfahrenes Mitglied

Cojones, Danke, interessante Anmerkungen.


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09.06.2019 21:14
#17 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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spitzen Mitglied

Der Farngarten in Santiago gehört ja mit seinen 6-8 Angestellten (BIOECO) zu den botanischen Hotspots im Oriente. Es kostet 1 CUC Eintritt und dann kann man sich umsehen. Da Führungen offiziell angeboten werden, sollte man (aber nur wer es sich wirtschaftlich leisten kann....) auch ruhig ein Trinkgeld geben. Der frühere Eigentümer und jetzige Chef des Farngarten bietet auch selbstgestaltete Bilderkollagen und Karten an um sich etwas mehr für die wissenschaftliche Arbeit zu leisten, die er dann Abends meist noch erledigt. So haben sie nach dem Hurrikan Sandy vom Oktober 2012 fast 5 Jahre gebraucht um aus dem Trümmerfeld wieder einen halbwegs vorzeigbaren Farngarten zu gestalten.
Der Blumen-und Staudengarten auf Gran Piedra, früher eine Kaffeeplantage, wird nur von den dortigen Gärtnern bearbeitet. Man kann auch gegen 1 CUC rein und muss sich dann allein umsehen, was aber auch kein Problem darstellt, da es dort eher um Blumenzucht geht und nicht ums Wissenschaftliche. Die dortigen Gärtner nehmen natürlich auch gern Trinkgeld, sind aber auch nicht wirklich geknickt, wenn man ohne rausgeht.
Die UNSECO-Anlage hinter dem Gran Piedra, "La Isabelica", will natürlich auch Eintritt, ist aber "selbsterklärend", da nichts wesentlich ausgestellt ist was man sich auch noch erklären lassen müsste. Das Museum hat die größten Reserven in der Besucherbetreuung im Oriente.
Richtung Bacanao gibt es dann noch den Kaktus-Garten von BIOECO, dort ist aber kaum Besucherverkehr, ich komme dort auch nur sehr selten hin (ist mir zu stachelig) um die tatsächlichen aktuellen Verhältnisse zu kennen.
Der Botanische Garten von Holguin, ca. 90 ha umfassende Anlage, besitzt 3 wissenschaftliche MA, dazu kommt eine ganze Schar (tw. wechselnd) von ca. 30 Gärtnerinnen und Gärtnern. Dort zahlt man 1 CUC und kann sich auch weitgehend frei bewegen. Aber auf Besucher sind die auch kaum eingestellt und ist eher ein Insidertip für Fachleute.
Nach meiner Einschätzung sind die meisten Aufsichtspersonen in den jeweiligen Einrichtungen sehr gut aufgehoben. Der gelangweilte Gesichtsausdruck und die bewegungsarme Arbeitsweise von Stuhl zu Stuhl ist Ausdruck jahrelangen kubanischen Arbeitstrainings. Alternativ könnte ja jede in den produktiven Bereich wechseln, aber das wird keine tun! Ich habe auch schon sehr engagierte und dabei nicht auf Trinkgeldjagd befindliche Aufsichtspersonen gehabt, so z.B. im Stadtmuseum in Santiago oder auch im "El Morro" (wo auch viele Sprachstudentinnen jobben).
Aber man sollte grundsätzlich seine eigene Person nicht so überschätzen durch die physische Anwesenheit in einem Museum etc., für die dortigen Angestellten/innen ist man nur ein zeitlicher Wimpernschlag in einem ansonsten gleichmäßig strukturierten Arbeitsjahr.


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10.06.2019 07:58
#18 RE: Museumsführerinnen in kl. Museen im Oriente
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Cartacuba im Beitrag #17

Aber man sollte grundsätzlich seine eigene Person nicht so überschätzen durch die physische Anwesenheit in einem Museum etc., für die dortigen Angestellten/innen ist man nur ein zeitlicher Wimpernschlag in einem ansonsten gleichmäßig strukturierten Arbeitsjahr.


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