Eindrücke von Havanna

19.03.2017 12:47
#1 Eindrücke von Havanna
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spitzen Mitglied

Zu Weihnachten hatte ich uns günstige Flugtickets spontan unter den Baum gelegt. Ende Februar waren wir dann für eine Woche in Havanna.

Im September '16 war mein Mann schon 14 Tage in Havanna, weil plötzlich sein Bruder verstorben ist. Im November waren wir dann gemeinsam 3 Wochen dort. Meine Schwiegermama war noch so traurig im November, als wir gefahren sind, dass der Flug über Karneval wohl für alle eine gute Idee war. Jetzt ging es Schwiegermama schon deutlich besser.

Es mussten auch einige rechtliche Dinge mit dem Erbe geklärt werden. Da ist am Ende das Jurastudium meines Mannes doch noch nützlich. Wenn auch nur für Kuba. Das Haus in Havanna wird nun auf den Namen von Schwiegermama eingetragen und soll dann verkauft werden.

Veränderungen sind in Havanna wirklich deutlich. Die Preise der Casa particulares sind gestiegen. 45 - 55 Cuc für eine Übernachtung im Doppelzimmer scheint ein normaler Preis zu sein. Es gibt deutlich mehr Casas mit unterschiedlichem Komfort. Die besseren sind kurzfristig gut ausgebucht. Im Februar wurden schon Reservierungen für November gemacht.

Plaza vieja war laut und voll. An jeder Ecke andere Musik. Die schönen Schilder mit den Fotos von den Gebäuden (vorher - nachher) waren nicht mehr da. Überall sind neue kleine Souvenirläden in Havana vieja. Jede Menge Touristen sind unterwegs. Mir gefällt das nicht mehr so sehr. Durch Zufall war eine ehemalige Kommolitonin mit ihrem Mann zur gleichen Zeit in Havanna. Da sie Spanierin ist (oder besser Catalanin, worauf sie wert legt) war die Sprache kein Problem und ich musste diesmal nichts übersetzen. Die beiden fanden die Atmosphäre ganz klasse. Waren aber zum ersten Mal da.

Café Laurent (Calle M # 257 | 19 y 21) ist für ein Mittagessen empfehlenswert. Und danach die Terrasse vom Hotel Nacional. Edificio Focsa. Wenn man Freunde rumführen möchte.

Viele nur kubanisch Gruppen habe ich in den unterschiedlichen Paladares nicht gesehen. Es war immer mindestens ein Tourist mit dabei.

Diesmal waren viele Deutsche in Havanna. Oder vielleicht war es nur Zufall. Die waren unterschiedlich zufrieden. Von begeistert bis total entnervt.

Der Touristenbus zum Strand von Parque Central hatte eigentlich immer eine lange Schlange. Es gibt dann Maquinas, die man sich zu fünft teilen kann. Preise variieren und fangen ab 8 cuc an. Die Rückfahrt von den Playas del Este ist teurer. Da fängt es mit 15 cuc an. Einmal bin ich mit einem Taxifahrer mehrere Runden gefahren, um weitere Touristen für die Rückfahrt einzusammeln. Habe dann übersetzt und Werbung gemacht Gibt da schon witzige Interaktionen. Ich fand, die Deutschen waren die Unentspanntesten. Feilschten für einen CUC und waren immer besorgt, über den Tisch gezogen zu werden.

Das Wetter war wirklich schön. Im November im Jahr vorher war es deutlich schlechter. Da hatte es einmal fast einen ganzen Tag geregnet...oder besser geschüttet..stundenlang.

An den Playas del Este sind die Polizisten nun auch in zivil unterwegs. Ist empfehlenswert, die eigenen Sachen im Auge zu behalten, da sich hin und wieder Dinge einfach in Luft auflösen.

Im Wesentlichen geht es der Polizei aber darum, die Prostitution in Schach zu halten. Ein vollkommen betrunkener Kubaner, der nicht mehr alleine aufstehen kann und fast im Wasser ertrinkt, interessiert die Polizisten nicht wirklich. Die lassen den dort in den Wellen liegen.

Bei Mi Cayito habe ich mich mit den Junx, die ihren privaten Strandservice anbieten, angefreundet. Sie deponieren jetzt schon ihre kleinen Rucksäcke bei mir, wenn sie ihren Service in den Dünen durchführen. Auch hier variieren die Preise. Und hin und wieder bekommt die Polizei ein Trinkgeld unauffällig in die Hand gedrückt, damit die Kontrollen nicht zu hartnäckig sind. Wenn man sich mit den Junx unterhält und die Vertrauen haben, bekommt man schon interessante Biografien zu hören. Und nett anzusehen sind sie alle Male

An zwei Tagen wurde ein Iron-Man Wettbewerb in Havanna veranstaltet. Für die Fahrradfahrer wurde eine Seite von Linea gesperrt. Der Verkehr inclusive Gegenverkehr wurde dann auf eine Seite von Linea verlegt. Das war eine ziemlich gefährliche Lösung und brachte den Verkehr fast zum Erliegen.

Für Ende Februar waren viele Touristen unterwegs. Die müssen ja alle was essen und trinken und können sicherlich alle Preise zahlen. Eigentlich kann das nur dazu führen, dass die Versorgungslage für die Kubaner schlechter werden muss.

Die beste Freundin meines Mannes wartet seit 7 Jahren darauf, dass das Hausdach abgedichtet bzw. neu gemacht wird. Im November hatte sie damit angefangen. Fertig ist es bis heute nicht. Dafür muss sie aber kaum etwas dafür zahlen.

Wir sind immer froh, in Havanna zu sein. Aber freuen uns auch immer darüber, wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Mein Mann ist inzwischen auch Deutscher. Spanier ist er schon länger. Und Kubaner schon immer. Natürlich wurden wir auch wieder vom Zoll in Deutschland raus gewunken und mussten die beiden Koffer Handgepäck vorzeigen. In Düsseldorf und Köln kenne ich das Personal schon fast namentlich. Weiss auch nicht, wieso es immer mich trifft. Können die mir aber auch nicht sagen.

Hat jemand eine Idee, was man mit 25 Cohiba Robusta sinnvoll machen kann, wenn man Nichtraucher ist?


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