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schlechte Verliererin zeigt Stinkefinger: Taekwondo-Weltmeisterin für ein Jahr gesperrt
#1 schlechte Verliererin zeigt Stinkefinger: Taekwondo-Weltmeisterin für ein Jahr gesperrt
In einem späteren TV-Interview präsentierte sie sich mit einer bandagierten rechten Hand mit abgespreiztem Mittelfinger, offenbar um eine Verletzung als Begründung für die auf Pressefotos verbreitete Geste vorzuschieben. Sie gab an, sie fühle sich von der Sperre beleidigt, schließlich sei sie "nicht gerade irgendeine Sportlerin". Sie bezeichnete sich als verantwortungsvolle Athletin -- wenn sie verliere, dann verliere sie mit wahrer Würde. Die Dinge seien falsch dargestellt worden. Videoaufnahmen der Siegerehrung, auf der ihre beiden Mittelfinger noch äußerst beweglich sind und die wenig Raum für Fehlinterpretationen lassen, unterstützen jedoch die Sichtweise der Sportfunktionäre. Hernández ist nicht die erste Spitzenvertreterin des kubanischen Taekwondo, die durch grobe Unsportlichkeit auffällig wird: Bei den Olympischen Spielen 2008 hatte ihr Nationalmannschaftskollege Ángel Matos einen Schiedsrichter ins Gesicht getreten und war daraufhin lebenslang gesperrt worden.
Die staatlichen kubanischen Medien sind bisher noch recht schweigsam, offenbar gibt es noch keine offizielle Orientierung, ob der Fall als internationale Verschwörung gegen Kuba, als kleine Verfehlung einer ansonsten vorbildlich revolutionären Heldin oder als sonstwas zu erklären ist. Ein vorgestern vorübergehend auf "Trabajadores.cu" erschienener Artikel zum Thema ist anschließend wieder von der Webseite gelöscht worden...
http://www.centraldeportiva.com/note?not...ad5e0c0bddfb8d8 (mit Video)
#2 RE: schlechte Verliererin zeigt Stinkefinger: Taekwondo-Weltmeisterin für ein Jahr gesperrt
#3 RE: schlechte Verliererin zeigt Stinkefinger: Taekwondo-Weltmeisterin für ein Jahr gesperrt
Zitat von HayCojones im Beitrag #1Nachtrag: Ich hatte das mit der Verschwörung eigentlich halb ironisch gemeint. Angesichts der Beweislage eigentlich unglaublich, aber wahr: Die Sperre wird von offizieller kubanischer Seite tatsächlich als vollkommen unbegründet dargestellt! Nach einhelliger kubanischer Darstellung hat es die eindeutige (und zweifach in aller Öffentlichkeit gezeigte) Protestgeste von Glenhis Hernández nicht gegeben! Die kubanischen Funktionäre und ihr Taekwondo-Star wissen erstens, dass die kubanischen Sportfans sich nicht einfach im Internet die kontroverse Szene selbst noch einmal ansehen und sich selbst ein Urteil bilden können. Und sie wissen zweitens, dass es auch die eigene politische Führung mit der Wahrheitsliebe nicht immer so genau nimmt, wenn es höhere Werte zu verteidigen gilt -- in diesem Fall eben den Anschein moralischer Unfehlbarkeit einer Vorzeigesportlerin, die auch als Abgeordnete des Parlaments eine Vorbildfunktion hat. Vor der Abreise nach Mexiko hatte sie beim feierlichen Aufmarsch aller teilnehmenden Sportler vor Vizepräsident Díaz-Canel noch stellvertretend für alle das Versprechen verlesen, "die Schiedsrichterentscheidungen zu respektieren", genau so ehrenhaft zu kämpfen wie "unsere fünf Helden" und vor allem zu Ehren der Revolution mit der "wichtigsten aller Medaillen" von den Karibikspielen zurückzukehren: "der Medaille der Würde" -- auch wenn das in Wahrheit nicht heißen soll, dass man sich nach den Fairnessregeln verhält, sondern nur, dass man sich nicht von der kubanischen Delegation zur Flucht absetzt, was diesmal insgesamt wohl nur vier Sportler getan haben.
Die staatlichen kubanischen Medien sind bisher noch recht schweigsam, offenbar gibt es noch keine offizielle Orientierung, ob der Fall als internationale Verschwörung gegen Kuba, als kleine Verfehlung einer ansonsten vorbildlich revolutionären Heldin oder als sonstwas zu erklären ist.
Die Funktion des offiziellen Wahrheits-Zurechtbiegers im Fall von Stinkefinger-Glenhis hat der als Sonderkorrespondent nach Mexiko mitgereiste Sportchef und stellvertretende Chefredakteur von Granma übernommen: In seinem Artikel unter der pompösen Überschrift "Kuba ist im Sport seinen Gründungsprinzipien treu" machte er "eine verkehrte Interpretation" eines Fotos der Siegerehrung für die verhängte Sperre verantwortlich. An dem peinlichen Versuch, das Offensichtliche zu leugnen, anstatt sich zu entschuldigen und Besserung zu geloben, beteiligten sich auch die kubanischen Sportfunktionäre vor Ort. Der Chef des kubanischen Taekwondo sagte allen Ernstes: "Wir verstehen nicht, dass das eine öbszöne Geste ist. (...) Sie hat einen verbundenen, verletzten Finger (...) Jetzt heißt es, es waren beide Hände -- wir wissen das nicht. Wir wissen nicht, was das Problem ist. (...) Wir verstehen nicht, warum dieser ganze Wirbel entstanden ist. (...) Was klar ist ist, dass wir keine Undiszipliniertheit begangen haben. (...) Wir wissen, das wir nichts begangen haben, (...) ein Missverständnis." Auch der medizinische Leiter des Nationalteams spielte beim würdelosen Schmierentheater mit, auch wenn er im Interview anfangs noch deutlich wahrnehmbar zögerte: "Glenhis hat wohl einen Schlag auf den Finger bekommen und hat wohl eine Kapselentzündung (...) nichts Besonderes, ein natürlicher Schlag, eine Kapselentzündung an der Seite des Mittelfingers, ich erinnere mich nicht, ob der rechten oder linken Hand."
Der Hauptpreis für die dreisteste Lüge des Jahres der Welt des Sports muss aber wohl der Sportlerin selbst verliehen werden, die sich nach dem Vorbild von Luis Suárez zum ungerecht behandelten Opfer stilisierte -- Suárez hatte ja bei der Fußball-WM seinen Gegenspieler nicht in die Schulter gebissen, sondern hatte lediglich das Gleichgewicht verloren und war dann unglücklich mit der gegnerischen Schulter zusammengeprallt und verletzt zu Boden gesunken (irgendwann später wurden dann in seinem Namen wenigstens ein paar halbherzige Worte des Bedauerns gepostet, nachdem ihn bereits die gesamte uruguayische Nation zum Märtyrer erkärt hatte). Wer ein schönes Anwendungsbeispiel für die kubanische Wendung "cara dura" sucht, dem sei die dummdreiste Glenhis wärmstens ans Herz gelegt. Auch wenn ihr Gesicht eigentlich ganz unschuldig und so gar nicht hart aussieht -- wenn sie sich nicht gerade im Interview auf peinlichste Art und Weise um Kopf und Kragen lügt... Andere kubanische Ausdrücke, die die gute Glenhis und den ihr Verhalten erkärenden Hintergrund wohl ganz gut beschreiben: "grosería solariega" (Vulgarität der städtischen Unterschicht) und "el hombre nuevo" (der von der Revolution geformte "neue Mensch").
#4 RE: schlechte Verliererin zeigt Stinkefinger: Taekwondo-Weltmeisterin für ein Jahr gesperrt
Mensch Hay, da hast du dir ja echt Mühe gegeben Habe die Filmchen und Gif schon auf'm Stick - auch wenn viele Cubis das nicht gleich sehen können, aber bald Allerdings muss ich auch zugeben, dass das in meinem Bekanntenkreis wirklich gaaanz Wenige interessiert...(mich auch nicht die Bohne). Ist halt nur ein gutes Beispiel für Moral Aber jetzt mal Butter bei die Fische - deine Angetraute hat bestimmt mit ihr studiert, oder woher kommt die doch spürbare echte Abneigung
#5 RE: schlechte Verliererin zeigt Stinkefinger: Taekwondo-Weltmeisterin für ein Jahr gesperrt
Nee, meine Frau ist dann doch schon eine Ecke älter, und vor allem nicht aus Havanna, sondern aus Santiago — was natürlich Grund genug wäre, eine besonders arrogant und unverschämt auftretende Habanera unsympathisch zu finden. Aber mir ist tatsächlich schlicht die Spucke weggeblieben, als ich die superplatten Lügengeschichten dieser Weltmeisterin und der Funktionäre gehört habe. Warum haben die nicht einfach wie üblich den Mund gehalten? Wie blöd und weltfremd kann man sein, sich und sein Land so zur internationalen Lachnummer zu machen? Ab Sonntag werde ich mich für ein paar Tage in der Sportszene von Santiago aufhalten. Ich gehe mal davon aus, dass dort niemand an das Märchen vom "Missverständnis" glaubt, sondern dass unter den Mitarbeitern der dortigen Sporthochschule eher schon ein paar bissige Witze kursieren. Zumindest eine ehemalige Auswahlkollegin meiner Frau schon seit gemeinsamen Kindertagen — die ich aber nie persönlich kennengelernt habe — hat dieser Tage bei den Spielen in Veracruz zum x-ten Mal Gold geholt. Viele andere sind dort bestimmt auch noch in Siegesfeierlaune. Aber andererseits ist mindestens eine der Geflüchteten aus Santiago, was vermutlich innerhalb der lokalen Spitzensportfamilie auch Gesprächsstoff sein wird.
#6 RE: schlechte Verliererin zeigt Stinkefinger: Taekwondo-Weltmeisterin für ein Jahr gesperrt
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