In einem Vorgriff auf die angekündigte Zusammenführung der beiden kubanischen Währungen werden die kubanischen Arbeitnehmer, die von ausländischen Unternehmen in der neuen Sonderwirtschaftszone des Hafens Mariel beschäftigt werden, ihre Gehälter allein in CUP beziehen. Wie heute gemeldet wurde, sollen die Kubaner, die ausschließlich über staatliche Agenturen und indirekt (also technisch gesehen als Leiharbeiter) angestellt werden können, einerseits immerhin 80 Prozent des Gehalts ausbezahlt bekommen, den die ausländischen Arbeitgeber für sie (in Devisen) an den Staat überweisen. Allerdings wird das Gehalt vor der Auszahlung zum für die Arbeitnehmer äußerst ungünstigen Kurs von 1:10 von CUC in CUP umgerechnet -- weniger als die Hälfte des gegenwärtigen Bartauschkurses von 1:24. Was eine kubanische Arbeitskraft konkret kosten soll, ist nicht öffentlich bekannt. Der vom Staat einbehaltene Lohnanteil soll in Mariel aber deutlich geringer sein als bisher allgemein üblich -- vor allem als bei der Leiharbeit von Ärzten und anderen Fachkräften im Ausland. Nach Regierungsangaben stehen schon 15 ausländische Investitionsprojekte für Mariel in den Startlöchern.

Café Fuerte:
Cuba establece tasa de cambio especial para empleados en zona del Mariel
http://cafefuerte.com/cuba/13538-cuba-es...ona-del-mariel/

Ob der Kurs von 1:10 irgendwann demnächst auch für die allgemeine Abschaffung des CUC herangezogen wird, ist bisher nur Spekulation. Jedenfalls ist bekannt, dass Importprodukte in den CUC-Läden in der Regel mit einem 240-prozentigen Aufschlag verkauft werden (gegenüber dem gängigen Preisen außerhalb Kubas). Der staatliche Handel könnte also rein rechnerisch eine 2,4-fache Verbilligung zumindest der wichtigsten importierten CUC-Waren des täglichen Bedarfs vornehmen, ohne sie unter Wert verkaufen zu müssen. Importprodukte außerhalb eines eng definierten Grundbedarfs und bisher in CUC verkaufte "Luxusprodukte" aus heimischer Produktion (wie z.B. die für viele Foristen maßgebliche Dose Bucanero oder Cristal) könnten ja ihren nach heutigem Kurs gültigen Preis in CUP behalten und dem Staat so zumindest einen Teil seiner enormen Handelsspanne erhalten.