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Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
- Flug mit Air Europa (ZRH-Madrid-Havanna): kein Vergleich zu früher, schlechter Service, unfreundliches Personal, Getränke und Snacks gegen hohe Preise, auf dem Langstreckenflug nur noch ein Essen und das schier ungenießbar, dazu gab es gratis Getränke, aber danach nicht mehr. Auf dem Rückflug war Pasta aus, da wirft man einem das Tablett hin mit Pollo, was ungenießbar war. Ich bin von Air Europa kuriert. Maskenzwang auf allen Flügen. Was für ein Unterschied zu Air France im Mai/Juni!
- Einreise/Zoll: alles super schnell, Gepäck etwas gedauert, aber beim Zoll gerade mal 2 Personen, eine beim Ausgang und einer am Tisch. Bei mir wurde niemand rausgezogen, die sind froh, dass alle Lebensmittel mitbringen. Ich hatte 2 Koffer voll. Inmigracion in Vedado am nächsten Morgen problemlos. Gleich das Familienvisum für 3 Monate bekommen. Das ist ganz neu und bei der Ausreise konnte man mir nicht sagen, ob das für mehrere Einreisen innerhalb dieser 3 Monate auch gilt oder nicht.
- Wechselkurs: nur noch zu 160 MN, war vorher auf bis zu 200 MN gestiegen
- Preise f. Lebensmittel: Tomaten, Aji grande 250 MN f.d. libra, ging die letzten Tage auf 170 MN runter. Wenigstens gab es etwas in den Agros.
- Colas: Wahnsinn, wie die Menschen die ganzen Tage damit verbringen, in den Colas zu warten. Wir standen 4 Std. in der Schlange für Pollo chiflado, es gab nur eine Minifriteuse, man durfte uns das Hühnchen nicht crudo verkaufen. Zuteilung pro Person auf 2 Beutel begrenzt, Preis 100 MN / Person. Wir warteten zu dritt, dann hatten die Hunde wenigstens auch was davon, mir hats vor lauter Panade nicht geschmeckt.
- Benzin: km lange Schlangen vor den Tankstellen, die stellen sich schon nachts an in der Hoffnung, dass es am nächsten Morgen etwas gibt. Auf der einen Fensterseite wird der Fahrer angesprochen und in ein Gespräch verwickelt, auf der anderen Seite wird der Rucksack aus dem Auto geklaut, echt schlimm
- Öffentlicher Transport: es gibt neue kleine Sammeltaxis mit einem Moped vorne dran und einer Sitzfläche für 6 Personen für 4 MN, aber die cola… Almendrones viel weniger unterwegs, kosten jetzt 50 MN für die Kurzstrecke und 100 MN für die weiteren. Ruteros in alle möglichen Richtungen, aber fast immer voll. Geht bei 20 MN los.
- Veranstaltungen: tagsüber viele kulturelle Veranstaltungen wie Ballett und Ausstellungen für kleine Eintrittspreise, nachts schon viel weniger Angebote, außerdem fühlt man sich unsicherer en la calle als früher. Policia sieht man überhaupt keine mehr. In der Cervezeria am Hafen gibt es nur noch 1 Essen und das Recht von 2 x 0,5 Ltr. Bier. Das Essen ist f.d. Tonne, das frisst nicht mal der Hund. In der Obispo gibt es auch so ein Restaurant, da spielte wenigstens noch eine Band, es gab Pollo oder Langosta für wenig MN mit dem Recht auf Bestellung von 2x0,5 Ltr. Bier. War beim nächsten mal geschlossen: no hay cerveza! Im Hotel Inglaterra alles günstig für MN – ist ja staatlich – Zahlung aber nur gegen tarjeta!!
- Lichtblick: es gibt immer noch das Barocco, rechts neben der Kathedrale, kleines privates Restaurant mit super Küche und guten Preisen.
- Preise für Touristen: zu CUC-Zeiten gab es bei vielen Eintritten unterschiedliche Preise für Touristen und Cubaner, das ist weitestgehend abgeschafft, außer: im Tropicana gibt es ein Angebot für Cubaner für 1.800 MN für eine Show Essen und eine Flasche Rum pro Tisch incluido. Reservierung nur gegen Carnet. Da ich kein Carnet habe, wollte man von mir zwischen 65-95€!!
- Apagones: in Havanna alle paar Tage, einmal 6 Std. sonst max 4 Std. Aber starke Stromschwankungen, bei denen die neuen Kühlschänke kaputt gehen, nicht so witzig. In Camagüey nur 4 Std. Strom am Tag, sonst Dauer-Apagon. Im Hafen von Havanna lag ein türkisches Schiff, angeblich mit einer Planta.
- Kriminalität: extrem hoch, täglich hört man von Diebstählen, Überfällen, sogar ein kleiner Junge wurde wegen 2 Broten mit einer Machete verletzt.
- Krankheiten: von Corona hört man kaum etwas, viele tragen Masken, im ÖPNV Pflicht. Aber viele Dengue-Fälle, alleine 4 in meiner kleinen Straße in Cerro.
- Immobilien: Preise gehen extrem runter, z.T. 50%
Fazit: die meisten wollen weg, viele meiner Bekannten sind nicht mehr dort. Pura tristeza!
Danke für Deinen Bericht. Nur eins, Hunde sollen nichts vom pollo bekommen. Da die Knochen hohl und beim zerbeissen spitz sind, damit kann sich der Hund übel verletzen.
Fuck you Putin
Hallo Tina, besten Dank für Deinen interessanten und informativen Reisebericht ; das mit der Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln ist wohl neu; war selbst bis 22 Oktober 2022 in der Provinz (u auch in der Stadt) Havanna, damals keinerlei Maskenpflicht; auch einige von meinen Bekannten aus Barreras haben bereits Kuba verlassen und einige, die noch da sind, wollen auch weg (ihnen fehlt nur noch das Geld dazu); saludos aus Wien, nosanto
#4 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
... und nicht zu vergessen die Polizei, die nach Gutdünken "Multas" verteilt. Völlig egal, ob irgendeine Gefährdung vorlag oder nicht. Es reicht bereits, einige Zentimeter nach dem Stopschild gehalten zu haben und man ist fällig und das Punktesystem für Einheimische ist sehr streng - man kann also relativ schnell und vor allem schuldlos den Führerschein verlieren. Man sagte mir, daß die Anzahl der verteilten Multas sich auf das Gehalt des Polizisten auswirkt - na das erklärt einiges ! Daher verfallen die Kubis am Steuer bzw. Lenker i.d.R. auch in eine Art Schockstarre, sobald auch nur von weitem ein Polizeiauto bzw. ein Polizeimotorrad zu sehen ist ... traurig sowas.
#5 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #4
Man sagte mir, daß die Anzahl der verteilten Multas sich auf das Gehalt des Polizisten auswirkt - na das erklärt einiges !
Wurde mir auch erzählt, als zu Corona-Zeiten Multas offenbar nach Gutdünken verteilt wurden.
#7 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
#8 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
#9 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #8
Und Turis dürfen nat. in harten Devisen blechen, sagte man mir ... (war schon lange nicht mehr als Turist auf der Insel). Also schön aufpassen und ebenfalls in Schockstarre verfallen, sonst wird's ganz schnell teuer ...
Als was bist Du dann auf der Insel wenn man fragen darf? Als Residente, Pensionär, Lebenskünstler.
Saludos
Als wir im Mai diesen Jahres auf Cuba waren, ging es bei den 'multas' gar nicht mehr darum, dass man den Polizisten aus dem Mietwagen geschickt und versteckt Euros angeboten hatte. Die Polizisten besitzen inzwischen schon die Frechheit, direkt danach zu fragen und darauf hinzuweisen, dass damit dann alles erledigt sei.
Ich war 6 Tage im Mietwagen unterwegs, zugegeben nicht sehr lange, aber ich kann das vorher geschriebene in keiner Weise bestätigen. Noch nie bin ich behelligt worden von der Polizei, versuche mich auch regelkonform zu verhalten. Aber auch beim befahren einer Einbahnstraße in falscher Richtung wurde ich nur höflich auf meinen Fehler aufmerksam gemacht. Mein Freund auf dem Beifahrersitz ist schier ausgerastet, was jetzt alles kommt.
#15 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
Zitat von Descansa im Beitrag #14
aber ich kann das vorher geschriebene in keiner Weise bestätigen.
@Descansa
wahrscheinlich sehen deine Vorschreiber nicht gerade vertrauenswürdig aus und würden in D auch sofort kontrolliert werden.
Ich kann deine Aussage auch nur bestätigen, spreche aber von Santiago.
#17 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
Nein, mit nicht vertrauenswürdigem Aussehen hat das wahrlich nichts zu tun gehabt. Aber ich möchte mich ein klein wenig korrigieren, denn in meinen Fällen, als ich meine "Tickets" über die Jahre kassiert habe, war das zugegebenerweise doch keine Willkür von den Polizisten. Allerdings gibt es diese willkürliche Verteilung von Multas durchaus, wie mir vertrauenwürdige Freunde glaubhaft aus eigener Erfahrung berichtet haben. Was meine bisherigen Vorfälle betraf, hätte ich das Verhalten der beteiligten Polizisten realistischer als "extrem-penibel" beschreiben sollen. So penibel, wie man es beispielsweise niemals in Deutschland vorfinden würde. Siehe auch mein oben im Thread angeführtes Beispiel, des um ca. 50cm (tatsächlich nicht mehr) überfahrenen Stopschildes, was dann gleich zur Multa führt. Das letzte Mal war es dann mein Beginn des Überholvorgangs, wo allerdings - Schande über mein Haupt - noch für ca. 30 Meter weiterhin das Überholverbot galt. Aber jetzt kommt's: Allerdings vollkommen, 100% sinnlos, da die Straße nach der Kurve bereits wieder komplett gerade und damit vollständig einsichtbar war. Wie ich ja bereits schrieb: keinerlei Gefährdung - weder für mich, noch für andere ! Aber klar, wenn man als Polizist mit dem Lineal in der Tasche Multas verteilt, findet sich natürlich leicht etwas. Auch empfehle ich jedem dringend, NICHT zu überholen, sofern Polizei am Straßenrand steht ! Sie werden wie immer mit Argusaugen (kein Witz) über die Straße wachen und IRGENDWAS zu kritisieren haben (Geschwindigkeit, Abstand usw.) und Dir ein Ticket verpassen. So OK, wollte das nur noch einmal präziser wiedergeben, wie es alles wirklich ist bzw. war. Grüße
Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #17
Was meine bisherigen Vorfälle betraf, hätte ich das Verhalten der beteiligten Polizisten realistischer als "extrem-penibel" beschreiben sollen. So penibel, wie man es beispielsweise niemals in Deutschland vorfinden würde.
Dann warst Du noch nie in Luxemburg!
Mich haben sie dort mal geblitzt, nach Abzug der Toleranz, war ich genau 1 Stdkm schneller als das erlaubte war.
Hat 50,00€ gekostet.
Fuck you Putin
#19 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #17
des um ca. 50cm (tatsächlich nicht mehr) überfahrenen Stopschildes, was dann gleich zur Multa führt
Da sind viele schon wegen 1 cm Übertritt bei der Weitsprung WM disqualifiziert worden
Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #17
Wie ich ja bereits schrieb: keinerlei Gefährdung - weder für mich, noch für andere ! Aber klar, wenn man als Polizist mit dem Lineal in der Tasche Multas verteilt, findet sich natürlich leicht etwas. ...
Erinnert stark an das Geschäftsmodell des Landkreises Osnabrück und auch des Landes Brandenburg.
#22 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
Ich kann es nicht ausschliessen, daß so etwas auch in Deutschland vorkommt - nur ist es mir persönlich in ein paar Jahrzehnten der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr noch nie persönlich untergekommen. Jeder berichtet eben nur aus seinen Erfahrungen. Was Kuba betrifft, so bereise ich die Insel bereits seit 26 Jahren und das damals auch per Mietwagen und in verschiedenen Teilen der Insel und ich kann meine Warnung nur unterstreichen: 3-fache Vorsicht ist geboten, wenn man nur ahnt, daß Polizei in der Nähe sein könnte. Vor ein paar Monaten wurde ich - wie auch des öfteren - gänzlich, 100% grundlos angehalten und die Polizistin (sie gelten als besonders 'scharf') meinte, daß mein kubanischer Führerschein nicht gültig sein. Ich versicherte ihr, daß ich den seit Jahren und bei verschiedensten Kontrollen immer problemlos genutzt habe und alles korrekt sei. Es war ihr egal: Ich musste noch am Straßenrand (!) mein Nummernschild abschrauben und ihr übergeben, obwohl ich vollkommen ruhig und sachlich war. Um das Nummernschild wiederzuerlangen, brauchte es mehrere Tage in Warteschlange bei den entsprechenden Ämtern. Letztlich übergab man es mir dann ohne jegliche Entschuldigung o.ä. Aber ganz ehrlich: Es wundert mich alles nicht. Grüße
Man muss in Kuba auch die Regeln kennen:
Am Zebrastreifen muss man Stopp machen, egal, ob jemand drüber will oder nicht.
I.d.R. waren die Polizisten in Kuba freundlich, wie auch in Deutschland. Scharze Schafe gibt es überall.
Mit dem Mietwagen muss man die multa erst bei der Abgabe des Mietwagens bezahlen. Einmal sollten wir etwas bezahlen (am Stoppschild nicht angehalten in Guantanamo), in Varadero wurde die multa dann beim Mietwagenbüro in den Papierkorb geworfen. Der Onkel meiner Frau hatte es geregelt.
In Frankreich muss man mittlerweile auch aufpassen: Da stehen sie in der Nähe vorm Stockweiher 100 m entfernt an einem Baum und schauen, ob man Stopp macht, in Frankreich sollte man sich nicht mit der Polizei anlegen, die sind da nicht so locker wie in Deutschland oder Kuba.
Bei den Schweizern muss man bei Verkehrverstößen schon fast einen Kredit aufnehmen, da hält sich aber fast jeder an die Verkehrsregeln.
#25 RE: Zurück aus Havanna (27.10.-18.11.)
Zitat von Siggi im Beitrag #23
in Frankreich sollte man sich nicht mit der Polizei anlegen
Das ist allgemein bekannt dass die Gendarmen da zum lachen in den Keller gehen...
In Cuba habe ich für mich beschlossen nie wieder nachts zu fahren, das ist wirklich Hardcore. Ne Multa habe ich nie bekommen. Nur einmal ne Verwarnung, am P. d. control meinte der Wachtmeister dass in Cuba beim fahren beide Hände am Lenkrad zu sein haben
Den Einwand fand ich aber durchaus berechtigt, sind doch bei bestimmt 50 % der cub. Fahrzeuge die Lenkvorrichtungen hoffnungslos ausgeschlagen
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