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“Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
#1 “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Zitat
“Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Das einst verschlossene Kuba öffnet sich seit einigen Jahren Schritt für Schritt für die Privatwirtschaft. Im Interview erklärt Frank Seifert, Präsident der "Deutsch-Kubanischen Juristenvereinigung", welche Chancen sich für ausländische Unternehmer ergeben - und welche Risiken bestehen.
impulse: Kuba öffnet sich ein bisschen für die Privatwirtschaft. Was hat sich bisher getan?
Frank Seifert: Kubaner dürfen heute ...
http://www.impulse.de/unternehmen/kuba-i...nvestitionsland
#2 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Kaum eine Firma mit Verstand wird in Kuba aktuell außerhalb vom Tourismus investieren.
Dazu fehlt es an Rechtssicherheit und an der Möglichkeit eines freien Unternehmertums.
In dem Artikel steht auch sinngemäß, dass es eine Verfassungsbestimmung gibt, wonach ALLE Gerichte der kommunistischen Partei PCC unterstehen und somit weisungsgebunden sind. Jederzeit kann damit das investierte Vermögen beschlagnamt werden, wenn die Regierung mal wieder Rechnungen im Ausland zu bezahlen hat. Und zumindest das Einfrieren der Bankguthaben ausländischer Joint-Venture-Unternehmen gab es schon vor ca 3 Jahren.
Dazu kommt das Embargo, welches verhindert, dass in Kuba Produktionsstandorte aufgebaut werden von Firmen die auch in den USA tätig sind. Und selbst für Firmen aus Mexiko oder Brasilien wird dies sehr schnell ein Problem. Also wird kaum ein mexikanisches Unternehmen seine Produktion nach KUBA verlagern. es ist einfacher nach Vietnam zu gehen und dort für einen Hungerlohn die Menschen arbeiten zu lassen ( wobei auch in Mexiko das Lohnniveau bescheiden ist ). Dazu kommt eine Steuerquote von 50% auf alle erwirtschafteten Gewinne - die auch abschreckend wirkt - da es Alternativländer mit nur 10% Steuerquote für Investoren gibt.
Die Binnennachfrage wird man in Kuba aber mit inländischen Produkten auch nicht so einfach erhöhen können. Bei der Landwirtschaft mag es aber Chancen geben, bei höherwertigen Fertigprodukten wird man aber auch weiterhin 100% auf Importe angewiesen sein, dies gilt bereits für den Import von Metallen und anderen Grundwerkstoffen für die bescheidene Fahrradproduktion im Land.
Durch eine Schließung von verlustbringenden Staatsunternehmen entlastet man sicherlich den Staatshaushalt und vergrößert gleichzeitig die Arbeitslosigkeit - und erhöht auch die sozialen Poblemen in fataler Weise, da immer mehr Kubaner komplett ohne Einnahmen leben müssen. Dies mag eine kleine Minderheit bleiben, da die Mehrzahl der Kubaner entweder aus dem Ausland finanziert wird oder durch Familienangehörige - aber die Folgen sind dennoch für die betroffenen Personen extrem - und ohne Startkapital kann man sich auch in Kuba nicht selbständig machen.
Die Situation würde sich für Kuba mittelfristig dann grundlegend verbessern, wenn das Embargo aufgehoben würde, und in- und ausländische Privatinvestionen zu 100 % absolut rechtssicher möglich wären - sowie gleichzeitig Sonderwirtschaftszonen geschaffen würden, mit einer weitgehenden Steuerbefreiung für Unternehmen für die ersten Jahre nach einer erfolgten Investion. Gleichzeitig müsste man aber die Sozialprogramme ausbauen und die Libreta und die kostenlose Krankenversorgung erweitern - wobei real eher das Gegenteil zu erwarten ist.
Das was die Regierung in Kuba aktuell versucht, ist ihr Regime mit allen Mitteln zu erhalten - und deshalb auch die Staatsausgaben kürzen muss, incl. Der massiven Reduzierung staatlicher Arbeitsplätze in unrentablen Firmen. Zur reinen Machterhaltung mag dies sogar funktionieren.
Aber wenn das System einmal zusammenbrechen sollte, wird Kuba mutmaßlich sehr schnell interessant als Billigstlohnland. Vielen Menschen wird dies dann aber kurzfrisitig keinen Nutzen bringen, weil zu befürchten ist, das danach alle Sozialprogramme der bisherigen Regierung erstmal komplett abgeschafft werden - weil man ja Alles anders machen will. Dies ist zumindest in Osteuropa so extrem geschehen, mit teilweise üblen Folgen.
#3 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Mensch Jojo, bleib' locker Klar gibt es Firmen, die auf Cuba investieren, wird bloß nicht an die große Glocke gehangen! Handynetz, Telefonnetz, Solar, Maschinenbau...
PS: Blödsinn übrigens, in Vietnam pauschal für "einen Hungerlohn" zu schreiben - lange nicht dagewesen, oder?! Da können Cubis noch was lernen - die Vietnamesen sind, was Arbeitsmoral anbelangt und Qualität, schon fast deutsch Klar ist's im Vergleich mit Deutschland billig, aber "Hungerlohn" trifft eher auf andere asiatische Länder zu - oder sollte das etwa heißen, dass auf Cuba - internatiional betrachtet - die Löhne hoch sind und deshalb auch keiner investiert
#4 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Zitat von Manzana Prohibida im Beitrag #3
Mensch Jojo, bleib' locker Klar gibt es Firmen, die auf Cuba investieren, wird bloß nicht an die große Glocke gehangen! Handynetz, Telefonnetz, Solar, Maschinenbau...
PS: Blödsinn übrigens, in Vietnam pauschal für "einen Hungerlohn" zu schreiben - lange nicht dagewesen, oder?! Da können Cubis noch was lernen - die Vietnamesen sind, was Arbeitsmoral anbelangt und Qualität, schon fast deutsch Klar ist's im Vergleich mit Deutschland billig, aber "Hungerlohn" trifft eher auf andere asiatische Länder zu - oder sollte das etwa heißen, dass auf Cuba - internatiional betrachtet - die Löhne hoch sind und deshalb auch keiner investiert
Ich bitte darum folgenden Artikel zu lesen über Vietnam:
www.zeit.de/politik/2012-10/leserartikel-vietnam
Zitat aus dem Artikel:
Zitat
Letzte Hoffnung Auswandern
Viele Vietnamesen wollen ihr Land verlassen .... Die Löhne sinken, Bildung ist teuer ...
Vietnam ist mit seinem Regime ausdrücklich ein Negativvorbild für Kuba - daran ändert deren hohe Arbeitsmoral nichst. Nur weil ein Land wie Vietnam für Investoren intessant ist, kann es kein Vorbild für Kuba sein.
Ich befürchte aber, dass die Regierung in Kuba in die Richtung von Vietnam gehen könnte und es den Kubaner dadurch nicht besser geht, weil man frühkapitalistische Strukturen mit übelster Ausbeutung mit einem offiziell weiterhin kommunistischem System der absoluten Kontrolle verbinden wird.
#5 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Zitat von jojo1 im Beitrag #4
Vietnam ist mit seinem Regime ausdrücklich ein Negativvorbild für Kuba - daran ändert deren hohe Arbeitsmoral nichst.
Das sieht der kubanoamerikanische Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Carmelo Mesa-Lago in seinem Buch Cuba en la era de Raúl deutlich anders. Die kubanischen Sozialstandards werden wohl so oder so nicht aufrecht zu erhalten sein.
#6 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Aha, einen Artikel der "Zeit" herangezogen - Jojo, ich schreib's nochmal: Bleib' locker! Es wollen nur 2 Kategorien Vietnamesen ihr Land verlassen: die, die ihren staatlich alimentierten Job verloren haben und immer dachten, sie würden irre viel und hart arbeiten (dito zu Cuba) und die, denen es einfach nicht reicht, was sie erreichen können, da es natürlich viel Korruption und staatliche Zwänge gibt - der Weg ist nicht einfach, er ist steinig - und glaub' mir, das kann ich sehr gut einschätzen - sowohl was Cuba als auch was Vietnam betrifft
#7 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
#8 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Raúl Castro vor 3 Jahren zum Thema Vietnam:
Zitat
»Después de la guerra de agresión norteamericana contra Viet Nam, el heroico e invicto pueblo vietnamita nos solicitó que le enseñáramos a sembrar café, y allá fuimos; se le enseñó, se le trasladó nuestra experiencia. Hoy Viet Nam es el segundo exportador de café del mundo. Y un funcionario vietnamita le decía a su colega cubano: “¿Cómo es posible que ustedes que nos enseñaron a sembrar café el otro día, ahora nos estén comprando café?” No sé qué le habrá contestado el cubano. Seguro que le dijo: “El bloqueo.”«
http://www.cubadebate.cu/raul-castro-ruz...mblea-nacional/
„Nach dem Ende des US-Krieges hatte die Regierung in Hanoi Kuba gebeten, die Vietnamesen zu lehren, wie man Kaffee anbaut. Wir gingen hin, zeigten es ihnen ... Heute steht Vietnam als Kaffee-Exporteur weltweit an zweiter Stelle. Und ein vietnamesischer Beamter fragt seinen kubanischen Kollegen, wie es möglich sei, dass wir, die wir sie einst den Anbau lehrten, heute bei ihnen Kaffee kaufen. Ich weiß nicht, was der Kubaner geantwortet hat. Sicher hat er gesagt: die Blockade.“
http://www.freitag.de/autoren/der-freita...-funken-fliegen
#10 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
#11 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Ohne dich jetzt deprimieren zu wollen, aber diese Aussage deckt sich mit einigen Informationen, die ich in HAV auch erhalten habe (zB einem Mitarbeiter der derzeitig laufenden - oder schon beendeten? - Grundbuchsregistratur).
#12 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
#13 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Zitat von Jose Ramon im Beitrag #12
Muss aber so sein, denn meine Frau hat ein Haus auf dem Land gebaut und im Dezember eines in der Stadt gekauft. Alles ganz legal, mit Papieren usw.
Jetzt wird mir einiges klar
wie hoch war der Lottogewinn?
#14 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Du hast doch bei "Murci" gelesen, wie billig alles auf Kuba ist! Aber im ernst, an dem Haus auf dem Dorf ist ja lange gearbeitet worden und ich selbst habe die Elektrokabel aus Havanna herangeschleppt und nach Zement im Hafenviertel Schlange gestanden. Werde meiner Liebsten mal erzählen, dass sie das alles hätte auch für 4000 Cuc plus Eigenleistung kriegen können, die lacht sich schief und das ganze Dorf mit. Na und Santiago ist ne Zukunftsinvestition. Es gibt ja noch ein paar andere Forumsleute, die ebenfalls bald oder schon Zimmer vermieten.
#15 RE: “Kuba ist ein absolutes Investitionsland – weil es an allem fehlt”
Zitat von Jose Ramon im Beitrag #14
Na und Santiago ist ne Zukunftsinvestition.
O.Keeee. Es gibt viele Santiago's auf der Welt wo sich Geld fuer ein Touribusniness lohnt zu investieren. Santiago de Cuba rangiert hier jedoch im hinteren Drittel.
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