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NZZ: Raúl Castro und die Quadratur des Kreises
ein interessanter Artikel zur (Zitat) "Aktualisierung des sozialistischen Modells":
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft..._1.9100266.html
Zitat von Ralfw
ein interessanter Artikel zur (Zitat) "Aktualisierung des sozialistischen Modells"
viel "schoener" warere es doch gewesen, wenn du folgendes geschrieben haettest; das ist auch ein zitat aus dem artikel:
Die Herrschaft der Castros hat das Land zugrunde gerichtet.
ehemaliges mitglied
(
gelöscht
)
#3 RE: NZZ: Raúl Castro und die Quadratur des Kreises
Zitat von willibald
viel "schoener" warere es doch gewesen, wenn du folgendes geschrieben haettest; das ist auch ein zitat aus dem artikel:
Die Herrschaft der Castros hat das Land zugrunde gerichtet.
Zitat
Nur 29 000 dieser Gesuche wurden bewilligt, und mehr als 16 000 blieben anhängig; über 36 000 wurden demnach abgelehnt. All dies deutet nicht darauf hin, dass die Bürokratie viel an Schwerfälligkeit und Misstrauen eingebüsst hat, und ob die Zahl der privaten Gewerbetreibenden bis zum Jahresende wie geplant auf 250 000 steigen wird, ist ungewiss.
Zitat
Schwergemacht wird den Kleinunternehmern das Leben hingegen durch etwas, das die Kubaner fast nur vom Hörensagen kennen: Steuern. An der erhofften Produktivität der neuen Privatwirtschaft will der Staat kräftig mitverdienen – für 2012 rechnet er mit einer Abschöpfung von 1 Mrd. $. Die Arbeiter auf eigene Rechnung werden 25% bis 50% Einkommenssteuer, 10% Umsatzsteuer, 25% der Lohnsumme für die obligatorische Sozialversicherung sowie hohe Gebühren für Anstellungsverträge entrichten müssen.
Zitat
Fidel Castro hatte sich nach dem Fall der Sowjetunion widerwillig zu einer zaghaften Öffnung mit ersten Nischen für die Privatinitiative bequemt und nahm diese grösstenteils wieder zurück, sobald Venezuela unter Hugo Chávez das verwaiste Mäzenat übernahm und Kuba mit billigem Öl über die Runden half. Die wirtschaftliche Auszehrung der Insel konnte damit jedoch bloss verzögert werden,.....
Und wird es weiterhin tun.
#4 RE: NZZ: Raúl Castro und die Quadratur des Kreises
Zitat
viel "schoener" warere es doch gewesen, wenn du folgendes geschrieben haettest; das ist auch ein zitat aus dem artikel:
Die Herrschaft der Castros hat das Land zugrunde gerichtet.
Das wäre die polemische Überschrift eines Artikels aus der Gusanopresse gewesen......objektive Information suchende Menschen hätten den Rest wahrscheinlich gar nicht mehr gelesen, oder allenfalls überflogen.
Ich finde die Schweizer Presse oftmals, besonders in Bezug auf Lateinamerika und den dortige politischen Entwicklungen, wohltuend informativ und ausgewogen. Auch dieser Artikel ist eine kompetente Zusammenfassung aktueller Entwicklungen in Kuba.
(Auch wenn locoyuma versucht uns eine durch Teilzitate und Fettmarkierungen manipulierte Interpretation glaubhaft zu machen )
#5 RE: NZZ: Raúl Castro und die Quadratur des Kreises
Zitat von Moskito
Das wäre die polemische Überschrift eines Artikels aus der Gusanopresse gewesen...
[...]
Ich finde die Schweizer Presse oftmals, besonders in Bezug auf Lateinamerika und den dortige politischen Entwicklungen, wohltuend informativ und ausgewogen.
Vom gleichen Autor, ein älterer Artikel:
Zitat
Kubanischer Newspeak und die harte Realität
Die Machthaber in Havanna maskieren Abstriche am orthodoxen Sozialismus als Perfektionierung des kubanischen Modells.
Also die Schweizer können auch richtig schön markige Überschriften finden.
Zitat von ElHombreBlanco
Vom gleichen Autor, ein älterer Artikel:Zitat
Kubanischer Newspeak und die harte Realität
Die Machthaber in Havanna maskieren Abstriche am orthodoxen Sozialismus als Perfektionierung des kubanischen Modells.
na bitte, dann auch gerne dazu ein treffenderer kommentar; wieder in form eines zitats aus dem artikel selbst:
Und Fidel hatte doch recht, als ihm der Satz entglitt, das kubanische Modell funktioniere nicht einmal mehr in Kuba selbst
Zitat
Im Oktober und November haben dies 81 500 Personen getan. Nur 29 000 dieser Gesuche wurden bewilligt, und mehr als 16 000 blieben anhängig; über 36 000 wurden demnach abgelehnt.
War nicht bisher immer von 80.000 erteilten Lizenzen bis Ende 2010 die Rede ?
Zitat
für 2012 rechnet er mit einer Abschöpfung von 1 Mrd. $.
Sebst bei 1 Mio. Selbstständigen würde das heißen, das jeder 1.000 CUC / 25.000 PN jährlich, oder 2.000 PN monatlich bezahlen müßte.
(oder vertue ich mich wieder mit den vielen Nullen)
Mann, Mann was sind da Träumer am Werk
Ralfw
(
gelöscht
)
#9 RE: NZZ: Raúl Castro und die Quadratur des Kreises
Zitat von flicflac
Sebst bei 1 Mio. Selbstständigen würde das heißen, das jeder 1.000 CUC / 25.000 PN jährlich, oder 2.000 PN monatlich bezahlen müßte.
(oder vertue ich mich wieder mit den vielen Nullen)
Mann, Mann was sind da Träumer am Werk
so abwegig wie Du schreibst sehe ich dies aber nicht. Es wird hier das Jahr 2012 genannt (d.h. nicht sofort) und im Artikel ist auch von sehr hohen Steuern die rede.
Aber versuchen wir doch mal eine Rechnung zu machen um die Grössenordnung zu sehen. Stark simplifizierte Annahme: jeder Lizenznehmer hat pro Arbeitskraft im Durchschnitt 15 USD Umsatz pro Tag(= etwa 300 pro Monat) und hat dabei im Durchschnitt 2 Angestellte (=3 arbeitende Personen). Dies ergibt einen Umsatz von 900 USD pro Monat. Weitere Annahme, 1/3 entfallen auf Investitionen (Rohstoffe, Werkzeuge, Miete, etc), 200 USD auf Gehalt der Angestellten (=100 USD pro Angestellter) d.h. es bleiben einem Lizenznehmer pro Monat 400 USD pro Monat. Nun kommt der Staat und schöpft da 70% ab, d.h. pro Lizenz 280 USD, womit er dann etwa 300´000 Lizenzen benötigt um auf die 1Mrd zu kommen: (300´000 Lizenznehmer) mal (12 Monate) mal (280 USD). Ist sicher eine sehr "sportliche" Vorgabe aber nicht so abwegig wir Du schreibst.
Nun kann jeder selber mit den Zahlen rumspielen und die Annahmen ändern, aber es sollte wohl genügend "Negocio" zu finden sein, dass etwa 2 USD Umsatz pro Stund hergibt.
Für die Grössenordnung von 1Mrd USD haben sie sicher auch die Rechnungen der Casa Wirte angeschaut.
Zitat von flicflacZitat
für 2012 rechnet er mit einer Abschöpfung von 1 Mrd. $.
Sebst bei 1 Mio. Selbstständigen würde das heißen, das jeder 1.000 CUC / 25.000 PN jährlich, oder 2.000 PN monatlich bezahlen müßte.
(oder vertue ich mich wieder mit den vielen Nullen)
mit den Nullen vertust du dich da nicht. eine Milliarde geteilt durch eine Million sind eintausend.
aber vielleicht vertust du dich ja mit der waehrung.
in dem artikel wird doch lediglich geschrieben: "1 Mrd. $".
was haeltst du denn davon, dass das auch Moneda national bedeuten koennte?
Zitat
Aber versuchen wir doch mal eine Rechnung zu machen um die Grössenordnung zu sehen. Stark simplifizierte Annahme: jeder Lizenznehmer hat pro Arbeitskraft im Durchschnitt 15 USD Umsatz pro Tag(= etwa 300 pro Monat) und hat dabei im Durchschnitt 2 Angestellte (=3 arbeitende Personen). Dies ergibt einen Umsatz von 900 USD pro Monat. Weitere Annahme, 1/3 entfallen auf Investitionen (Rohstoffe, Werkzeuge, Miete, etc), 200 USD auf Gehalt der Angestellten (=100 USD pro Angestellter) d.h. es bleiben einem Lizenznehmer pro Monat 400 USD pro Monat. Nun kommt der Staat und schöpft da 70% ab, d.h. pro Lizenz 280 USD, womit er dann etwa 300´000 Lizenzen benötigt um auf die 1Mrd zu kommen: (300´000 Lizenznehmer) mal (12 Monate) mal (280 USD). Ist sicher eine sehr "sportliche" Vorgabe aber nicht so abwegig wir Du schreibst.
Du gehst also davon aus, das 2012 ein Jahresumsatz der Selbstständigen von 3.25 Mrd möglich ist ( 900 pro Monat x300.000 Selbstständige x 12 Monate )
Bist du vielleicht auch ein Träumer
Zitat
aber vielleicht vertust du dich ja mit der waehrung.
in dem artikel wird doch lediglich geschrieben: "1 Mrd. $".
was haeltst du denn davon, dass das auch Moneda national bedeuten koennte?
das allerdings wäre schon eher möglich
Zitat von flicflacZitat
Aber versuchen wir doch mal eine Rechnung zu machen um die Grössenordnung zu sehen. Stark simplifizierte Annahme: jeder Lizenznehmer hat pro Arbeitskraft im Durchschnitt 15 USD Umsatz pro Tag(= etwa 300 pro Monat) und hat dabei im Durchschnitt 2 Angestellte (=3 arbeitende Personen). Dies ergibt einen Umsatz von 900 USD pro Monat. Weitere Annahme, 1/3 entfallen auf Investitionen (Rohstoffe, Werkzeuge, Miete, etc), 200 USD auf Gehalt der Angestellten (=100 USD pro Angestellter) d.h. es bleiben einem Lizenznehmer pro Monat 400 USD pro Monat. Nun kommt der Staat und schöpft da 70% ab, d.h. pro Lizenz 280 USD, womit er dann etwa 300´000 Lizenzen benötigt um auf die 1Mrd zu kommen: (300´000 Lizenznehmer) mal (12 Monate) mal (280 USD). Ist sicher eine sehr "sportliche" Vorgabe aber nicht so abwegig wir Du schreibst.
Du gehst also davon aus, das 2012 ein Jahresumsatz der Selbstständigen von 3.25 Mrd möglich ist ( 900 pro Monat x300.000 Selbstständige x 12 Monate )
Bist du vielleicht auch ein TräumerZitat
aber vielleicht vertust du dich ja mit der waehrung.
in dem artikel wird doch lediglich geschrieben: "1 Mrd. $".
was haeltst du denn davon, dass das auch Moneda national bedeuten koennte?
das allerdings wäre schon eher möglich
ich habe nicht gesagt, dass ich davon ausgehe sondern nur versucht die Grössenordnung zu verstehen um zu sehen unter welchen Umständen dies möglich wäre. Dazu habe ich mal mit ein paar Zahlen rumgespielt. Dies halt im Gegensatz zu all denjenigen die einfach erstmal alles als Träumerei empfinden und dann hier rumjammern. Die zahl 1 Mrd USD ist halt schon sehr gross, in Relation gesetzt wird dies dann halt durch einen Umsatz von 2USD pro Stunde, eine Zahl mit der viele Leute eher etwas anfangen können.
Tatsache ist, dass in der Vergangenheit viele Leute gejammert haben, dass in Kuba kein Negocio erlaubt ist. Tatsache ist wohl auch, dass sich ein Negocio rechnen muss, und Tatsache ist wohl auch, dass ein Umsatz von 2USD pro Stunde für Kuba nicht wirklich exorbitant ist. Ist dies nun so abwegig?
Wenn nur schon alle die Leute die sich in der Vergangenheit beklagt haben kein "Negocio" machen zu dürfen und doch so tolle Ideen zu haben, ihre Ideen nun umsetzten, dann besteht vielleicht sogar eine Chance. Aber dazu muss mann dann arbeiten und nicht nur rummosern.
P.S. mir ist sehr wohl bewusst, dass es einem die Beörden eher schwer machen die Ideen umzusetzen, andererseits wird halt sowas auch gerne als Entschuldigung für fehlenden eigenen Antrieb verwendet.
#13 RE: NZZ: Raúl Castro und die Quadratur des Kreises
t'schuldigung, aber dein Ausgangspunkt ist falsch.
Nicht 1 Mrd. Steuereinnahmen, sondern der benötigte Umsatz, um die Steuern zu erzielen, ist der Ausgangspunkt.
3,25 Mrd. Umsatz heißt, es müssen 3,25 Mrd ausgegeben werden. Wo sollen die denn herkommen.
3,25 Mrd. rechne das mal in PN um.
Der Cubi hat sowieso nie Geld, jetzt wird die Libretta zusammengestrichen und wir haben bald eine Massenarbeitslosigkeit.
Wo soll die Kohle herkommen um den Umsatz zu ermöglichen ?
Mal ganz davon abgesehen, das auch eine Cubanerin nicht 10 x zum Friseur geht, nur weil es jetzt 10 im Barrio gibt.
Ralfw
(
gelöscht
)
#14 RE: NZZ: Raúl Castro und die Quadratur des Kreises
Das grundsätzlich kein Geld rum ist würde ich mal bestreiten. Es wurde ja auch schon in anderen Teilen des Forums geschrieben, dass es sehr wohl eine Schicht von Leuten gibt, welche über eine wenig Geld verfügen (Rimessen, Zugang zum Tourismus, etc). Einen Ueberlegungsfehler den Du machst, Du benötigst nicht 3 Mrd an Banknoten (Liquidität) um 3 Mrd Umsatz zu erzielen. Eine Banknote mehrmals ausgegeben wird dann halt mehrmals zum Umsatz beitragen, solange sie niemand hortet.
Um das ganze aus einer anderen Warte zu betrachten, können wir uns ja mal Zahlen zur kubanischen Wirtschaft anschauen. Da offizielle Zahlen eher spärlich sind und wenn, dann von fragwürdiger Qualität, werfen wir doch einen Blick ins CIA Factbook. Ich gehe davon aus, dass dies keine Quelle ist welche Zahlen zum kubanischen Vorteil schönt.
https://www.cia.gov/library/publications...ok/geos/cu.html
Kuba hat etwa 11 Mio Einwohner, d.h. um auf eine Milliarde zu kommen müsste der Staat im Durchschnitt 100 USD zusätzlich pro Person im Wertschöpfungsprozess einnehmen können. Wenn wir nun das GDP pro Person uns anschauen (Estimate CIA Factbook 2010: 9900 USD; war selber über die Höhe erstaunt), dann ist dies etwa 1% welches des GDP per Capita, also nicht Zahlen wie sie nicht auch in anderen Ländern zu sehen sind.
Also so weltfremd sehe ich dies nicht; sicher nicht einfach und hängt wohl eher von 2 anderen Faktoren ab. (1) Wie einfach macht es der Staat den Leuten mit Initiative und Ideen diese auch umzusetzen (Korruption, Schikanen, Neid), und (2) inwieweit ist jammern und rummosern einfacher als wirklich zu arbeiten (Negativfraktion die alles schlechtredet oder einfach zu faul ist wirklich anzupacken, soll es ja auch geben; Negativfraktion sogar hier im Forum )
Sollte ich bei den Zahlen von falschen Annahmen ausgehen, bitte Berichtigung mit Quellenangabe (Stammtisch zählt nicht als Quelle ).
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