Die konservativen Reformer

02.06.2008 01:17
#1 Die konservativen Reformer
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Die konservativen Reformer
Für die neue Führung in Havanna ist die Geschlossenheit der Elite oberstes Gebot. So sind es die alten Kader, die notwendige Veränderungen verkünden
VON BERT HOFFMANN

Während Raúl Castro der kubanischen Wirtschaft eine schrittweise Dezentralisierung verordnet, setzt er politisch auf Zentralisierung. Da ist zum einen der Machtzuwachs des Militärs, dem Raúl als Armeeminister ein halbes Jahrhundert lang vorstand. Eine Reihe von Armee-Offizieren sind in zentrale Stellungen im Staatsapparat aufgestiegen, von drei Neuzugängen im Politbüro waren zwei altgediente Generäle.

Auch in anderen Bereichen erleben wir ein Comeback von Kadern der ganz alten Garde. Das Durchschnittsalter des im Februar neu gewählten Staatsratspräsidums liegt bei über 70. Kurz nach der ersten Kabinettssitzung betraute er ein Urgestein des Apparats, den 84-jährigen José Ramón Fernández, mit der Funktion, "die Arbeit der Ministerien für Bildung und für höhere Bildung zu orientieren, zu kontrollieren und zu koordinieren".

Dass Raúl so alte Genossen in Schlüsselpositionen bringt und gleichzeitig dem Land eine weit reichende Reformagenda verordnet (siehe unten), ist nur ein scheinbarer Widerspruch. Denn der zentrale Imperativ für die Führung in Havanna ist die Geschlossenheit der Elite. Während Raúl in einer Art kontrollierter Glasnost Ansätze zu einer pluraleren Diskussion innerhalb der Gesellschaft eröffnet hat, so gelten Risse oder auch nur Fraktionen innerhalb des politisch-militärischen Machtapparats als Bedrohung des Machterhalts, die es um jeden Preis zu vermeiden gilt.


(............)

http://www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/ar...Hash=1743c5e11e

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„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“
Winston Churchill

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02.06.2008 01:23
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#2 RE: Die konservativen Reformer
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user ( gelöscht )

Zitat von chavalito


Dass Raúl so alte Genossen in Schlüsselpositionen bringt und gleichzeitig dem Land eine weit reichende Reformagenda verordnet (siehe unten), ist nur ein scheinbarer Widerspruch.



ob widerspruch oder nicht, ist mir egal.

die hauptsache, die sind alle so alt wie moeglich.

dann geht es nach dem todesfall, auf den ich warte, anschliessend umso schneller.

denn die alten kleben natuerlich nicht mehr so an ihren posten, wie es junge taeten, wenn man sie jetzt schon ranliesse.

schoen, schoen, es laeuft ja alles wohlgefaellig...


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02.06.2008 01:31 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2008 01:31)
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#3 RE: Die konservativen Reformer
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( Gast )
Sollte Fidel etwa seinen Meister in Sachen Machtpolitik gefunden haben ...

ebenda:
"...Auch hier hat Raúl Castro ... mit der Gründung einer siebenköpfigen Führungskommission innerhalb des Politbüros eine neue Struktur der Macht eingezogen. Die Pointe ist, dass dieses neue Entscheidungsgremium der Partei aus ebenjenen sieben Kadern mit einem Durchschnittsalter von 72 Jahren besteht, die im Februar bereits zum Präsidium des Staatsrats ernannt wurden. Mehr Machtkonzentration geht nicht. Und während laut Verfassung die Kommunistische Partei "die führende Kraft in Staat und Gesellschaft" sein sollte, so ist hier das Gegenteil der Fall: Raúl hat schlicht die Machstruktur des Staatsapparats auf die Führungsstruktur der Partei kopiert..."

Pitty

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02.06.2008 06:58
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#4 RE: Die konservativen Reformer
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ehemaliges mitglied ( gelöscht )

Da bin ich ja beruhigt.... kann man doch lesen auf welch wackeligen Beinen das ganze steht...Drängt sich also schon wieder eine Frage auf... wer oder was kommt nach Raul?


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