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Castro bereitet offenbar Rückkehr ins Amt vor
23.04.2007 07:40 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2007 07:41)
#1 Castro bereitet offenbar Rückkehr ins Amt vor
na ? 2 nachrichten
KLAUS EHRINGFELD | MEXIKO-STADT In Kuba verdichten sich die Anzeichen, dass Fidel Castro nach fast neun Monaten im Krankenstand in Kürze wieder seine Funktionen als Staatschef übernimmt. Nachdem der 80-Jährige in der jüngsten Zeit in Zeitungsartikeln bereits Stellung zu aktuellen politischen Themen bezogen hatte, kündigte Venezuelas Staatschef Hugo Chávez jetzt die Rückkehr Castros an. Der Revolutionsführer erledige bereits einen großen Teil der Regierungsarbeit, sagte Chávez jüngst. "Seine Schreiben und seine Stimme am Telefon deuten auf eine deutliche Erholung hin." Der venezolanische Linksnationalist ist der engste Vertraute Castros und immer über den Zustand seines Freundes informiert. Am Freitag empfing Castro am Krankenbett einen Gesandten von Chinas Präsident Hu Jintao. Wu Guanzheng, Mitglied des Politbüros, und der kubanische Revolutionsführer hätten eine Stunde bilaterale Themen besprochen, berichtete das kubanische Fernsehen. Die Parteizeitung "Granma" druckte am Samstag das inzwischen gut bekannte Bild des Patienten im Trainingsanzug bei Händedruck und Gespräch mit Wu.
Der Besuch des chinesischen Funktionärs und die Veröffentlichung der Bilder sind ein weiteres Zeichen, dass Castro wieder Teile der Regierungsarbeit an sich gezogen hat. Auch Chávez betonte, Castro widme sich bereits wieder den drängendsten politischen Themen. Dabei kümmere er sich intensiv um den alternativen Wirtschaftsblock ALBA. Ende des Monats finden in Havanna die Feiern zum dreijährigen Bestehen von ALBA statt. Der Zusammenschluss gilt als Gegenentwurf zur amerikaweiten Freihandelszone ALCA, die von den USA gefordert und gefördert wird. Boliviens Präsident Evo Morales hatte jüngst angekündigt, Castro werde bei dem Treffen sein öffentliches Comeback feiern.
Castro ist seit dem 26. Juli aus der Öffentlichkeit verschwunden. Die Geschäfte auf der kommunistisch regierten Karibikinsel führt seither sein jüngerer Bruder Raúl gemeinsam mit anderen hohen Funktionären. Anders als vor allem von der US-Regierung vorher gesagt, hat sich auf Kuba durch die Erkrankung Castros zunächst nichts verändert. Das öffentliche Leben geht weiter, als sei der "Máximo líder" noch an der Macht. Fidel Castro hat die Karibikinsel bis zu seiner Erkrankung fast 48 Jahre lang ununterbrochen regiert.
Selbst die Regierung in Washington geht davon aus, dass der Revolutionsführer nach wie vor die entscheidende Rolle in der kubanischen Regierung spielt. "Fidel Castro ist noch immer die kontrollierende politische Kraft", sagte der für Lateinamerika zuständige US-Unterstaatssekretär Thomas Shannon. "So lange das so ist, sind Raúl Castro und die Leute um ihn herum wie eingefroren." Vor wenigen Monaten noch hatte Washington verbreitet, Castro sei an Krebs erkrankt. Offenbar schwebte Castro im Sommer tatsächlich lange Zeit zwischen Leben und Tod.
Bereits seit längerem deutet sich an, dass Castro die Fäden wieder fester in der Hand hält. Anfang des Monats kritisierte er die US-Regierung in einem Artikel in der kommunistischen Parteizeitung "Granma" scharf für ihr Vorhaben, künftig mehr Mais, Zuckerrohr und Soja für die Herstellung von Biodiesel einzusetzen.
Ehringfeld, Klaus
23. April 2007
http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=relh...7scw-2147456534
Kubas Botschafter fahren künftig BMW
Die restriktive EU-Politik gegenüber der sozialistischen Insel gerät in die Kritik - Bayern schließt jetzt sogar ein eigenes Abkommen mit Havanna
http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=relh...7scw-2147456534
KLAUS EHRINGFELD | MEXIKO-STADT In Kuba verdichten sich die Anzeichen, dass Fidel Castro nach fast neun Monaten im Krankenstand in Kürze wieder seine Funktionen als Staatschef übernimmt. Nachdem der 80-Jährige in der jüngsten Zeit in Zeitungsartikeln bereits Stellung zu aktuellen politischen Themen bezogen hatte, kündigte Venezuelas Staatschef Hugo Chávez jetzt die Rückkehr Castros an. Der Revolutionsführer erledige bereits einen großen Teil der Regierungsarbeit, sagte Chávez jüngst. "Seine Schreiben und seine Stimme am Telefon deuten auf eine deutliche Erholung hin." Der venezolanische Linksnationalist ist der engste Vertraute Castros und immer über den Zustand seines Freundes informiert. Am Freitag empfing Castro am Krankenbett einen Gesandten von Chinas Präsident Hu Jintao. Wu Guanzheng, Mitglied des Politbüros, und der kubanische Revolutionsführer hätten eine Stunde bilaterale Themen besprochen, berichtete das kubanische Fernsehen. Die Parteizeitung "Granma" druckte am Samstag das inzwischen gut bekannte Bild des Patienten im Trainingsanzug bei Händedruck und Gespräch mit Wu.
Der Besuch des chinesischen Funktionärs und die Veröffentlichung der Bilder sind ein weiteres Zeichen, dass Castro wieder Teile der Regierungsarbeit an sich gezogen hat. Auch Chávez betonte, Castro widme sich bereits wieder den drängendsten politischen Themen. Dabei kümmere er sich intensiv um den alternativen Wirtschaftsblock ALBA. Ende des Monats finden in Havanna die Feiern zum dreijährigen Bestehen von ALBA statt. Der Zusammenschluss gilt als Gegenentwurf zur amerikaweiten Freihandelszone ALCA, die von den USA gefordert und gefördert wird. Boliviens Präsident Evo Morales hatte jüngst angekündigt, Castro werde bei dem Treffen sein öffentliches Comeback feiern.
Castro ist seit dem 26. Juli aus der Öffentlichkeit verschwunden. Die Geschäfte auf der kommunistisch regierten Karibikinsel führt seither sein jüngerer Bruder Raúl gemeinsam mit anderen hohen Funktionären. Anders als vor allem von der US-Regierung vorher gesagt, hat sich auf Kuba durch die Erkrankung Castros zunächst nichts verändert. Das öffentliche Leben geht weiter, als sei der "Máximo líder" noch an der Macht. Fidel Castro hat die Karibikinsel bis zu seiner Erkrankung fast 48 Jahre lang ununterbrochen regiert.
Selbst die Regierung in Washington geht davon aus, dass der Revolutionsführer nach wie vor die entscheidende Rolle in der kubanischen Regierung spielt. "Fidel Castro ist noch immer die kontrollierende politische Kraft", sagte der für Lateinamerika zuständige US-Unterstaatssekretär Thomas Shannon. "So lange das so ist, sind Raúl Castro und die Leute um ihn herum wie eingefroren." Vor wenigen Monaten noch hatte Washington verbreitet, Castro sei an Krebs erkrankt. Offenbar schwebte Castro im Sommer tatsächlich lange Zeit zwischen Leben und Tod.
Bereits seit längerem deutet sich an, dass Castro die Fäden wieder fester in der Hand hält. Anfang des Monats kritisierte er die US-Regierung in einem Artikel in der kommunistischen Parteizeitung "Granma" scharf für ihr Vorhaben, künftig mehr Mais, Zuckerrohr und Soja für die Herstellung von Biodiesel einzusetzen.
Ehringfeld, Klaus
23. April 2007
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Kubas Botschafter fahren künftig BMW
Die restriktive EU-Politik gegenüber der sozialistischen Insel gerät in die Kritik - Bayern schließt jetzt sogar ein eigenes Abkommen mit Havanna
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