Handelsabkommen Kuba-Nebraska

28.03.2007 14:20
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#1 Handelsabkommen Kuba-Nebraska
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don olafio ( gelöscht )

Kuba und US-Staat Nebraska unterzeichnen drittes Handelsabkommen

Der US-Bundesstaat Nebraska und Kuba haben am Dienstag (Ortszeit) ein Handelsabkommen über Lebensmittellieferungen im Wert von 17,5 Millionen Dollar (13,1 Millionen Euro) unterzeichnet. Gleichzeitig versuchte Kuba, für ein Ende des allgemeinen Handelsembargos der USA gegenüber dem kommunistischen Inselstaat zu werben. Der Gouverneur von Nebraska, Dave Heinemann, sagte, das Abkommen sei eine Fortsetzung und Vertiefung der Beziehungen zwischen seinem Staat und Kuba, die bereits in den vergangenen zwei Jahren Verträge über 60 Millionen Dollar abgeschlossen hätten.


http://www.rheinpfalz.de/perl/cms/cms.pl...085926.cma3argu


Don Olafio


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28.03.2007 22:56
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#2 RE:
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b12
Rey/Reina del Foro




und wo ist das "bloqueo"?

gruß


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28.03.2007 23:16
#3 RE:
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sehr erfahrenes Mitglied
28.03.2007 23:57 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2007 00:00)
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#4 RE:
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( Gast )
Das Embargo ist genau hier
http://www.gpo.gov/bis/ear/pdf/746.pdf

wenn man dann die 740 (die einzigen Ausnahmen) noch etwas genauer anschaut

http://www.access.gpo.gov/bis/ear/pdf/740.pdf

Kommt man zu dem Schluss das nichts was irgendwo einen US Chip eingebaut hat ohne Genehmigung nach Kuba export werden darf

(i)
Computers and software. Computers and software eligible for License Exception APP may not be accessed either physically or computationally by nationals of Cuba, Iran, North Korea, Sudan, or Syria, except that commercial consignees described in Supplement No. 3 to part 742 of the EAR are prohibited only from giving such nationals user-accessible programmability.
(ii)
Technology and source code. Technology and source code eligible for License Exception APP may not be released to nationals of Cuba, Iran, North Korea, Sudan, or Syria.


Cuba
In May of 2004, the Commission for Assistance to a Free Cuba released its Report to the President. The Commission was chaired by Secretary of State Colin L. Powell. Secretary of Commerce Donald L. Evans was a Commission member. In the Report, the Commission made certain recommendations regarding plans and procedures to hasten and ease Cuba’s transition to democracy. The President adopted these recommendations, and tasked U.S. Government agencies with implementing them. The recommendations cover a broad range of activities, including meeting the Cuban population's basic human needs, the establishment of democratic institutions, and the modernization of Cuba's infrastructure after a transition, as well as measures to hasten the end of the dictatorship. The Commission recommended certain changes to the EAR to further deny financial and other resources to the Cuban Government. The changes suggested to meet this goal included: modifying the list of items authorized for inclusion in gift parcels sent to the island, revising the definition of "eligible recipient family" for gift parcels, and limiting the issuance of licenses authorizing the temporary sojourn of private planes and vessels. Commerce published a new regulation on June 22, 2004, implementing these changes (69 FR 34565) and continues to review its regulations and policies to ensure full implementation of the President’s decision.


Es gibt ein Embargo und das wirkt, auch wenn man manches umgehen kann, hat man dadurch doch bei weitem schlechtere Bedingungen (B-Ware aus China, Vorrausbezahlung der Lebensmittel, höhere Zinsen usw.) Wenn die Kubaner von 70 Mrd. Schaden sprechen, kommt das schon hin. Sämtliche Importe kosten ca. 5-10% mehr, also kommt man schon auf diese Summe (inkl. der Zinsen). Gut die subventionierten Agrargüter der USA stellen vielleicht ne Ausnahme da, aber das ist eine andere Geschichte, die abgesehen vom Zuckerpreisverfall nichts mit Kuba zu tun hat.

Und bitte in Zukunft keine Scherze es gibt kein Embargo, ich hab mir tagelang den Kopf zerbrochen, wie man legal nach US Gesetz exportieren könnte, da eine Firma mit Handelsbez. zur USA dies unbedingt vermeiden wollte. Danach hab ich dem Handelsministerium nen Brief geschrieben und nie was zurückgekommen, die US Botschaft hat genau so wenig gemacht. Also blieb nur der Nichtexport. Die Teile waren für die Uni Oriente bestimmt.

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29.03.2007 00:57 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2007 01:00)
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#5 RE: Embargo
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( Gast )
Ja, das Embargo existiert (auf dem Papier)...

Wie stehst du zu folgenden Fragen Gary:

– Hard- und Software findet sich reichlich in Cuba (Banken, Tourismus, Gov. etc.) darunter auch massenhaft Windows (Linux soll ja irgendwann präferiert werden (?).
Sind das a) Schwarzkopien (= kein Schaden für Cuba eher große Ersparniss)
oder b) offizielle Versionen (= keine Embargo de facto).
P.S: Hardware wird eh fast nur in China/Taiwan montiert, auch für uns (also B-Ware???).

Andere Frage: wieso hält Cuba trotz des Embargos in fast allen Bereichen an US-Normen fest. Das verstärkt ja unnötigerweise die Abhängigkeit vom US-Markt. Hier geht es los bei der NTSC-Fernsehnorm (technisch eh hinterher), Maßen & Gewichten, Netzspannung bis hin zu Gewinden/Industrienormen/technischen Anschlüssen u.v.a.m.

Das Embargo will ich nicht abstreiten, aber manchmal sieht es doch so aus, als wenn man sich gegenseitig einen Ball zuspielt ...
Jeder Idiot weiß, dass dieses Embargo nur Fidels Propaganda erleichtert und das Cuba alles, was es aus den US nicht bekommt, sowieso überall woanders kaufen kann. Oft sogar billiger und besser. Hier kommt hinzu: wieso sollte Cuba mehr bezahlen (z.B. in China): glaubst du im Ernst oder gibt es irgendwelche Belege, daß z.B. die US auf China Druck ausgeübt haben wegen ihrer Exporte nach Cuba ? Viele andere Unternehmen (wie auch die Cubaner selbst) gründen sowieso Scheinfirmen um gar nicht erst Probleme aufkommen zu lassen. (z.B. reichlich davon in Panama).

Mehr oder zuviel bezahlen tun Sie tatsächlich des öfteren, das aber nicht, weil es für Cuba prinzipiell "extra" kostet sondern weil
a) die Zahlungsmoral katastrophal ist
b) viele verantwortliche Funktionäre im Außenhandelsministerium bewußt hohe Preise aushandeln und sich dafür verdeckte Rabatte privat (oder für jefe?) z.B. auf die Caymans oder in die Schweiz überweisen lassen. Deshalb vielleicht auch die hohen Preise in den Tiendas.

Ein Auseinandersetzung damit wäre schon mal interessant ...

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29.03.2007 01:03 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2007 01:16)
#6 RE:
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Rey/Reina del Foro
Zitat von Gary
Es gibt ein Embargo und das wirkt, auch wenn man manches umgehen kann, hat man dadurch doch bei weitem schlechtere Bedingungen (B-Ware aus China, Vorrausbezahlung der Lebensmittel, höhere Zinsen usw.) Wenn die Kubaner von 70 Mrd. Schaden sprechen, kommt das schon hin. Sämtliche Importe kosten ca. 5-10% mehr, also kommt man schon auf diese Summe (inkl. der Zinsen). Gut die subventionierten Agrargüter der USA stellen vielleicht ne Ausnahme da, aber das ist eine andere Geschichte, die abgesehen vom Zuckerpreisverfall nichts mit Kuba zu tun hat.
Und bitte in Zukunft keine Scherze es gibt kein Embargo, ich hab mir tagelang den Kopf zerbrochen, wie man legal nach US Gesetz exportieren könnte, da eine Firma mit Handelsbez. zur USA dies unbedingt vermeiden wollte. Danach hab ich dem Handelsministerium nen Brief geschrieben und nie was zurückgekommen, die US Botschaft hat genau so wenig gemacht. Also blieb nur der Nichtexport. Die Teile waren für die Uni Oriente bestimmt.

Dass es ein Embargo gibt und es auch teilweise wirkt, bestreitet ja niemand. Nur ist es keine Blokade (bloqueo), wie von der kubanischen Regierung behauptet, denn es stehen keine (US-) Kriegsschiffe vor Kuabs Küste und fliegen keine US-Abfangjäger vor Kubas Luftraum, um Kuba von jeglichen Handelsbeziehungen abzuschneiden.

Wie du selbst sagst, kann das Embargo relativ leicht umgangen werden, z.B. über Scheinfirmen in Lateinamerika, Raubkopien populärer US-Software etc., oder durch Kauf von Ware aus Drittländern, ob minderwertig oder nicht, sei dahingestellt.

Wenn sich also eine Firma weigert, ein bestimmtes Produkt nach Kuba zu liefern, dann suche nach gleichwertigen (oder leicht minderwertigen) Alternativen, die deinen Preisrahmen nicht sprengen. B-Ware ist immer noch besser als Vapor-Ware.

Kubas Problem ist nicht so sehr das Embargo und dass es keine Kredite nach AAA+-Konditionen bekommt, sondern hauptsächlich die sozialistische Mis(s/t)wirtschaft, die (fast) jegliche Eigeninitiative unterbindet bzw. in den Schwarzmarkt verschiebt und damit kriminalisiert. An der aktuellen US- und EU-Agrar-Subventionspolitik, die nicht nur du bescheuert findest, leidet nicht nur Kuba.

Mein (etwas sehr vereinfachtes) Fazit: Ohne Sozialismus hätte Kuba 2 Probleme weniger: den Sozialismus und das US-Embargo.
--
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29.03.2007 01:30
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#7 RE: Embargo
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Man kann das Embargo auch positiv beurteilen, für Cuba ist das auch ein Wettbewerbsschutz. Ich bin mir sicher, dass Starbucks, McDonalds, Burger King etc.pp um Standorte für ihre Restaurants reißen würden.

Das Cuba es nicht geschaft hat eine Fertigungswirtschaft auf die Beine zu stellen, liegt mit ziemlicher Sicherheit nicht an den Cubanern. Wenn man sieht wie da alte Elektrogeräte und Autos über Jahrzehnte am Leben erhalten werden, dann könnte man behaupten, die machen aus Scheiße Rosinen, und das, wo es sogar an Scheiße mangelt.

Als ich das erste mal da war, habe ich mich gewundert warum meine Schwester im kalten Deutschland in einem 4 x 10 Meter Gewächshaus mehr Gemüse zieht als ihre 6 köpfige Familie essen kann und meine Gasteltern gerade mal einen Strauch Rosmarin im Garten hatten.

Später habe ich erfahren, dass der Lebensmittelanbau zur Eigenversorgung nicht ganz so einfach ist. Auch für einen Ex Offizier und eine ehemalige, hohe, Verwaltungsbeamte.

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29.03.2007 02:30 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2007 02:56)
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#8 RE: Embargo
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( Gast )
In Antwort auf:
… Das Cuba es nicht geschaft hat eine Fertigungswirtschaft auf die Beine zu stellen, liegt mit ziemlicher Sicherheit nicht an den Cubanern …


Sorry Socke, aber ich halte das für nicht richtig. Komischerweise wird immer davon ausgegangen, dass in Cuba vor der Revolution "überhauptnichts" da war. Cuba war vor der Revolution Exportnation – auch in der Fertigung – z.B. für den ganzen karibischen Raum. Sicher kaum Schwerindustrie, aber bei Fertig- und Halbfertigprodukten tat sich schon einiges. (das BSP war zu dieser Zeit doppelt so hoch wie in Spanien – vgl. mal mit heute!). Cuba war auch beim Durchschnittswohlstand bei den Top 4 des ganzen Kontinents – als ganz und gar kein Dritte-Welt-Land.

Dazu kam dann noch, dass z.B. unter Industriminister "Ernesto Che Guevara" ziemlicher planwirtschaftlicher Bockmist verzapft wurde – Importerlöse wurden in unsinnige Projekte gesteckt – ganze Fabriken und Anlagen verrotteten ungenutzt. Cuba hat sich dann lieber den einfachsten Weg gesucht: Durch weit überhöhte Bezahlung kubanischer Agrarprodukte hat der "Ostblock" Cuba angefüttert und bei Laune gehalten. Warum selber produzieren, wenn Kühlschrank, Ventilator oder Traktor "für ein paar Säcke Zucker" zu haben waren. Die Anstrengungen und Rekordernten dieser Jahre hatten also durchaus ihre Berechtigung – nach damaliger kurzsichtiger Rechnung. Das böse Erwachen ("Periodo Especial") kam ja, als man auch im Ostblock mal angefangen hat nachzurechnen und weniger auf expansive Außenpolitik gesetzt hat. Zucker und Bananen gabs viel billiger z.B. in Brasilien und beim Geld hört auch im Sozialismus irgendwann die Freundschaft auf. Cuba, die Cubaner und auch alle die sich zu seinen Freunden zählen tun dem Land keinen Gefallen, wenn man die Schuld und Verantwortung immer nur beim andern sucht. Irgendwann muß man mal den Mut haben in den Spiegel zu schauen ...

P.S.: der Lebensmittelanbau zur Eigenversorgung ist manchmal viel einfacher als man denkt: das schwierigste ist sicher die Lethargie zu überwinden, die hier vorherrscht. Jammern und Auslandsüberweisungen erhalten ist sicher bequemer als Garten umgraben. Ich habs z.B. vor drei Jahren bei meinen Schwiegers eingeführt (Saatgut etc. mitgebracht. Als man gesehen hat, dass alles garnicht so schwer ist und auch wirklich was abwirft wurde es schließlich "anerkannt". Man hat in meiner Familie inzwischen sogar herausgefunden, das sich Nutzpflanzen und Saatgut auch in Cuba besorgen lassen ...

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29.03.2007 11:08
avatar  Socke
#9 RE: Embargo
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Top - Forenliebhaber/in

Mojiton, kein Grund sich zu entschuldigen :-)

Abgesehen davon, wir sind da fast einer Meinung. Die Cubaner selbst sind sicher dazu in der Lage eine erfolgreiche Fertigungswirtschaft auf die Beine zu stellen, sie haben nur nicht die Möglichkeit.

Allein die Nachfertigung von Oldtimerteilen könnte da eine Menge Leute in Lohn und Brot bringen. Ich fliege nächstes Mal mit Fotos von einem Schaltgestänge für eine Moto Morini 500S da hin. Hier finde ich keinen der das bauen will, da mit Sicherheit.

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Have Space Suit, will travel.

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29.03.2007 11:41
#10 RE: Embargo
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Rey/Reina del Foro

Man hat in meiner Familie inzwischen sogar herausgefunden, das sich Nutzpflanzen und Saatgut auch in Cuba besorgen lassen ...
............................................................................................
Aber bitte wo?Wir haben das auch schon probiert sind
aber nicht fündig geworden.Tiendas für sowas gibt es
jedenfalls nicht.Geht wohl auch nur über gute Beziehungen
zur Gärtnerei.


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