so hier nochmal auf deutsch

KINO
Das Festival des Lateinamerikanischen Kinos zensiert den Film „Havanna – Die neue Kunst Ruinen zu bauen“.
„Sie müssen damit rechnen, daß der Film nun zur Hymne an das Verbotene wird, was nie geschehen wäre, wenn sie den Film zweimal im Kino 23 y 12 aufgeführt hätten“, erklärt der Regisseur des Films.
Redaktion EER, Madrid. Montag 27.11.06., 19.30 h.

Der Film „Havanna – Die neue Kunst, Ruinen zu bauen“ von Florian Borchmeyer und Matthias Hentschler darf in Cuba nicht im Programm des Festivals de Lateinamerikanischen Films in Havanna laufen, wie der Regisseur Borchmeyer der Redaktion von Encuentro en la Red mitteilte.

Als „große Enttäuschung“ bezeichnet der deutsche Filmemacher diese Entscheidung und erklärte, sein Wunsch sei gewesen, den Film im Rahmen der “Deutschen Filmschau“ („Muestra de cine alemán“) zu zeigen, eine Parallelreihe zum Wettbewerb, „damit auch die Cubaner den Film sehen bekommen.“

„Der Film ist von uns nicht beim offiziellen Wettbewerbsprogramm eingereicht worden, weil das Goethe-Institut und die deutsche Botschaft mir vorschlugen, ihn in ihrer Reihe zu zeigen. Sie forderten den Film bei uns an, wir schickten ihn nach Havanna, und darauf schrieben sie, der Film gefalle ihnen gut und sie wollten ihn gern programmieren“, erklärte er.

Borchmeyer ist der Meinung, die Entscheidung der Festivalleitung griffe zum einen „die Grundlage internationaler Filmfestivals an, die vom Staat unabhängige Organismen sein müssen, um frei von Zensur zu bleiben. Zum anderen ist dies ein Akt der Zensur gegen einen Film, der mit öffentlichen deutschen Mitteln realisiert wurde.“

Der Regisseur de Film „Die neue Kunst, Ruinen zu bauen“, produziert von Raros Media, sagte gegenüber Encuentro en la Red, der deutsche Botschafter in Cuba, Hans-Ulrich Lunscken, und der Kulturattaché und Goetheinstitutsleiter, Dietmar Geisendorf, hätten ihm mitgeteilt, laut Aussage der Festivalleitung stünde der Film auf einer „Giftliste“ des staatlichen Filminstituts ICAIC und könne daher nicht gezeigt werden.

„Ich habe zumindest angenommen, die Botschaft und das Goethe-Instituts würden Einspruch gegen diese Entscheidung einlegen und sich nachdrücklich für die Programmierung des Films einsetzen, da ihnen ja bekannt war, als wie ‚problematisch’ der Film aufgefaßt werden kann. Doch ein solcher Widerstand fand nicht statt. Man schlug mir nur vor, den Film in der Botschafterresidenz zu zeigen, was ich jedoch nicht akzeptierte. Denn das brächte die im Film auftretenden Personen in Gefahr. Eine Aufführung in einer europäischen Botschaft wird von den Behörden oft als konspirativer Akt betrachtet“, fügte er hinzu.

Später erhielt Borchmeyer eine Nachricht von Petra Röhler, der Koordinatorin des Goethe-Instituts Havanna, die ihn wissen ließ, Festivaldirektor Iván Giroud habe mitgeteilt, der Film sei vom ICAIC als „problematisch“ eingestuft worden, weshalb er ihn lieber nicht zeigen, ihn vor der Entscheidung aber selbst ansehen wolle.

Nach diesem Briefwechsel erhielt Borchmeyer keinen Bescheid von der Botschaft oder vom Festival. „Ich erfuhr über die Website des Filmfestivals, daß der Film nicht im Programm ist. Weder die Botschaft noch das Festival haben mir etwas gesagt. Das wäre eine weitere Enttäuschung, weil ich dachte, daß man mir wenigstens sagt: ‚Iván Giroud hat den Film gesehen und will ihn nicht programmieren.’“

„Wenn sie entscheiden, einen Film erstmals in der zwölfjährigen Geschichte dieser Reihe nicht zu zeigen“, so Borchmeyer, „verleihen sie ihm einen Spezialpreis, dessen Trophäe allerdings nicht in Havanna, sondern in Miami verliehen wird. Wenn sie den Film totschweigen und zensieren, wird zumindest das cubanische Exil darauf reagieren.“

Auf die Frage hin, ob der Film auf irgendeinem anderen Weg auf der Insel zu sehen sein wird, brachte er zum Ausdruck: „Es gibt nur einen Vertrag mit der deutsch-französischen Sendeanstalt ARTE, die den Film ankaufen wird (...). Doch wenn Menschen in Cuba den Film sehen wollen, werden wir das Möglichste tun, damit sie ihn bekommen. Sei es auf elektronischem Weg, sei es per DVD.“

In diesem Zusammenhang wies der deutsche Regisseur darauf hin, daß „es keine Zensur geben wird. Diese ist nur in den Kinosälen in Havanna durchführbar, doch auf jeden Fall wird der Film auf den Computern der Bevölkerung laufen. Im digitalen Zeitalter findet jedes verbotene Werk Eingang nach Cuba, es gibt keine Mittel, so etwas zu zensieren. Das war schon schwierig mit Büchern in den 60’er Jahren, und die kamen trotzdem hinein.“

„Sie müssen damit rechnen, daß der Film überall zu sehen sein wird und sich dadurch in eine Art Hymne an das Verbotene verwandelt. Das wäre nicht passiert, wen sie den Film einfach zweimal im Kino 23 y 12 gezeigt hätten“, folgert der Regisseur.

(Übersetzung aus dem Spanischen.
Quelle des Originals: http://www.cubanencuentro.com
Link: http://www.cubaencuentro.com/es/encuentr...e-hacer-ruinas/(gnews)/1164652380

@greenhorn


[url=http://www.cubaencuentro.com/es/encuentro-en-la-red/cultura/noticias/el-festival-de-cine-latinoamericano-censura-la-pelicula-la-habana-arte-nuevo-de-hacer-ruinas/]

La película La Habana: Arte nuevo de hacer ruinas, dirigida por Florian Borchmeyer y Matthias Hentschler, no ha sido aceptada para su proyección como parte del programa del Festival de Cine Latinoamericano de La Habana, según explicó Borchmeyer a Encuentro en la Red.

da sind noch mehr fehler drin gewesen und das wurde dann korrigiert morgen gehts im deutschland funk, swr und br weiter dann gibts noch el pais und den miami herold.
am 1.2. 07 ist in berlin auch kinopremiere im babylon .



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