Die Löcher im Netz der freien Medien

07.05.2006 22:13
avatar  ( Gast )
#1 Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
( Gast )

Die Löcher im Netz der freien Medien

Sagen, was man denkt. Schreiben, was man will. Oder einfach eine E-Mail schicken - in manchen Ländern wird das mit Gefängnis bestraft.

...

Kuba

Das Regime Fidel Castros war lange Zeit Spezialist, wenn es um Telefonüberwachungen ging. Was das Internet betrifft, ist die kubanische Regierung ähnlich geschickt. Da das chinesische Modell (Ausweitung des Internets und gleichzeitige Überwachung) zu kostspielig ist, verwehrt das Regime seinen Bürgern einfach den Internetzugang ganz. In Kuba online zu sein, ist ein seltenes Privileg und erfordert eine spezielle Genehmigung der kommunistischen Partei. Falls es einem User doch gelingen sollte, illegal ins Internet zu gelangen, findet er dort eine stark zensierte Version vor.


http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/kultur/artikel/948/74874/



 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 06:56 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2006 06:57)
avatar  Moskito
#2 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
Tag der Pressefreiheit

"US-Firmen sind an der Zensur stark beteiligt"

Repressive Regimes entwickeln immer ausgefeiltere Methoden, um das Internet zu überwachen. Westliche Unternehmen liefern dafür die Technik und sind für die Verhaftung von Dissidenten mit verantwortlich - sagt Katrin Evers von Reporter ohne Grenzen.
Ein Interview von Silke Lode

............

sueddeutsche.de: Und die entsprechende Software wird von westlichen Unternehmen bereitgestellt.

Evers: Ja, von einer ganzen Reihe von Firmen. Secure Computing hat Technologien nach Tunesien geliefert, mit denen Nachrichtenseiten zensiert werden – zum Beispiel die Seite von Reporter ohne Grenzen.

Fortinet hat nach Myanmar geliefert. Microsoft hat für China ein Tool für Weblogs entwickelt, das es unmöglich macht, Seiten zu bauen, in denen „Demokratie“ oder „Menschenrechte in China“ vorkommt. Das nimmt das System einfach nicht an.

Cisco Systems hat Technologien für China bereitgestellt, die die Internet-Überwachung erleichtern und hat vermutlich auch das Personal entsprechend geschult. US-Firmen sind an der Zensur ganz stark beteiligt. Von uns wird das entschieden kritisiert.

sueddeutsche.de: Welche Rolle spielen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo?

Evers: Reporter ohne Grenzen hat schon in drei Fällen nachgewiesen, dass Yahoo in China dazu beigetragen hat, Inhaber von Email-Konten an die Behörden zu nennen. Diese Leute wurden dann verhaftet.

Yahoo und Google bieten Suchmaschinen an, die für bestimmte Suchbegriffe keine Ergebnisse bringen. Bei Google erscheint eine Nachricht, dass auf Grund gesetzlicher Bestimmungen diese Suche nicht vollständig durchgeführt werden kann. Bei Yahoo erscheinen nur gefilterte Informationen, ohne dass der Nutzer dies weiß.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/950/74876/



Freie Marktwirtschaft halt...

Moskito


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 08:54
avatar  derhelm
#3 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Welche Rolle spielen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo?

Die stehen dafür aber auch mächtig in der öffentlichen Kritik.
Es bleibt jedem Internetnutzer überlassen, sich deren Services weiterhin oder auch nicht mehr zu bedienen.
------------------------------------------------
"In the poker game of life, women are the rake."
PARTYPOKER.com


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 09:50 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2006 10:08)
avatar  ( Gast )
#4 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
( Gast )
@ Mücke

Also die kubanische Regierung verwehrt ihren Bürgern den Zugang auf freie Information. Nicht nur sind alle Zeitungen und Fernseh- und Radiosender total gleichgeschaltet, nein unabhängige Journalisten werden verprügelt, bedroht, eingesperrt und im Gefängnis durch menschenverachtende Haftbedingungen gefoltert.

Natürlich tut die Regierung das alles aus völlig lauteren Motiven, zum Beispiel um den örtlichen Parteibonzen den Job in ihren privilegierten Positionen zu erhalten.

Die Motive von Google und Yahoo mögen dubios sein, sie können jedoch nicht davon ablenken, dass in erster Linie die totalitären Regimes die Übeltäter sind, in zweiter Linie hingegen die Hehler, die sie mit ihren Unterdrückungsinstrumenten ausrüsten.

Die Übergänge sind da fliessend. Manche sehen die Lieferung von Lastwagen in ein Kriegsgebiet oder in eine Diktatur als erlaubt an, manche wollen die Grenze erst bei den Zentrifugen ziehen, mit denen Kernwaffen gebaut werden können.

Andere politisch "ganz Korrekte" wollen hingegen jeden kommerziellen Kontakt zu den Unrechtsregimes unterbinden, z. B. Handelskontakte oder Tourismus. (Klingelt's jetzt ? )

Preisfrage an Mücke:

Welches Verhalten ist verwerflicher:

1) Lieferung eines Internetfilters an die chinesische Regierung, welche diesen Filter auch für politische Ziele missbrauchen kann, obwohl der Filter auch für lautere Zwecke, z. B. Jugendschutz eingesetzt werden kann

2) Lieferung von chemischen Basisstoffen an ein Land im Nahen Osten, welches diese Stoffe für verschiedene Zwecke einsetzen kann, u. a. um Waffen herzustellen

3) Spende / finanzielle Unterstützung an eine extreme, weltanschaulich geprägte Organisation, welche militante Ziele verfolgt

4) Aufenthalt in einem Resort (für Analphabeten: in einer Ferienanlage) in einem diktatorisch organisierten Land, das (= Das Resort, nicht das Land) nachweislich vom Militär betrieben wird, welches (das Militär, nicht das Resort ) wiederum als Unterdrückungsinstrument gegen friedliche Regimegegner eingesetzt wird und welches (= das Militär) aus den erzielten Einnahmen militärisches Gerät beschafft


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 10:29 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2006 10:30)
avatar  Moskito
#5 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
Welches Verhalten ist verwerflicher:

Wilma, es geht mir nicht um eine Wertung verwerflichen Verhaltens, sondern darum, auf die in der 'freien' Welt häufig anzutreffende Doppelmoral hinzuweisen, die zwar vordergründig Missstände anprangert, gleichzeitig jedoch gut an diesen verdient und die für meinen Geschmack allzu schnell bereit ist, aus Gewinnoptimierungsgründen, ihre vermeintliche moralische Überlegenheit gegenüber den sogenannten Unrechtsregimen, über Bord zu werfen. Kapitalismus halt...

Klingelt's jetzt?

Moskito


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 10:38
avatar  derhelm
#6 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
Forums-Senator/in

Und die Konsumenten (die letzendlich über den Erfolg solcher Unternehmen entscheiden) kümmert das relativ wenig.
Wer hat z.B. kein Made in China - Produkt im Hause oder yahooed und googled nicht?

Du Moskito?

Dazu braucht man z.B. nur mal unter die Tastatur zu schauen!

Ups, bei mir steht da ja Made in Germany / D 91275 Auerbach/Opf. LOL

zu Hause ist die Maus wenigstens chinesisch.

und gleich klick ich erstmal einen kommerziellen Link bei Google.
------------------------------------------------
"In the poker game of life, women are the rake."
PARTYPOKER.com


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 10:49 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2006 10:55)
avatar  ( Gast )
#7 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
( Gast )
Also meine Tastatur ist chinesich, also von den Menschenrechtsverletzern. Allerdings von einer südkoreanisch - deutschen Firma.

Mücke, du bist ein Heuchler: Isst den badischen Spargel, welcher von polnischen Zwangsarbeitern geerntet wurde (anstatt selber mal Hand anzulegen), benutzt die von den Imperialisten produzierten Software-Programme und Mikrochips (Made in USA) und trinkst die Milch, welche von ihrer Freiheit beraubten Wiederkäuern in Gefangenschaft abgepresst wurde ("Milch ist Folter, Fleisch ist Mord").

Pfui Teufel, Mücke!


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 11:11
avatar  Moskito
#8 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Spargel, welcher von polnischen Zwangsarbeitern geerntet wurde
Na ja, soweit mir bekannt, ist das 3. Reich schon zu Ende...
In Antwort auf:
anstatt selber mal Hand anzulegen
Ich nehme doch den armen Menschen nicht auch noch ihren Job weg...

Aber mal in Ernst, kann man es dem einzelnen Konsumenten wirklich zumuten, ständig zu überprüfen, ob es bei der Herstellung seines täglichen Bedarfes politisch korrekt zugieng? Wohl kaum. Große Firmen wie z.B. GOOGLE oder Cisco Systems sind sich sicherlich der Folgen ihres Handelns bewusst und wenn sie sich nicht selbst beschränken, sollte hier der Staat, ähnlich wie z.B. bei Waffenexporten in Krisenregionen, eingreifen.

Moskito


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 11:43
avatar  derhelm
#9 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
Forums-Senator/in

In Antwort auf:
sollte hier der Staat, ähnlich wie z.B. bei Waffenexporten in Krisenregionen, eingreifen.

Bloß nicht noch mehr staatliche Regelung.
Diese Geschäftszweige kann man ohnehin nicht vergleichen, da ja durch Waffenexporte in Krisengebiete unmittelbar Menschenleben bedroht sein können.
Der Konsument sollte schon souverän sein und falls es ihm was bedeutet, auch nach solchen Kriterien einkaufen.
Dazu wäre allerdings eine bessere Kennzeichnung der Produkte nötig.
Eine unabhängige Organisation könnte ein entsprechendes Gütesiegel herausgeben.
Hauptsache der Staat bleibt draussen.

------------------------------------------------
"In the poker game of life, women are the rake."
PARTYPOKER.com


 Antworten

 Beitrag melden
08.05.2006 11:55
avatar  ( Gast )
#10 RE: Die Löcher im Netz der freien Medien
avatar
( Gast )

@ derhelm

Mücke möchte in altbekannter Agitprop-Manier nur vom eigentlichen Thema ablenken, welches lautet:
"Kubanische Diktatur verunmöglicht de facto freien Zugang zu Information und elektronischen Medien und versucht durch eine totale Informationsblockade das eigene verbrecherische Regime an der Macht zu halten."

Mücke, könntest Du Dich bitte mal zum Kernthema äußern?

Oder bist Du mit diesen Maßnahmen einverstanden?


 Antworten

 Beitrag melden
Seite 1 von 1 « Seite Seite »
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!