Medienkritik-Blogger: "Cuba libre!" - kein Thema für deutsche Medien

24.07.2005 16:11
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#1 Medienkritik-Blogger: "Cuba libre!" - kein Thema für deutsche Medien
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Aus David's Medienkritik:

100% den Nagel auf den Kopf getroffen !!!

http://medienkritik.typepad.com/blog/200...libre_kein.html

"Cuba libre!" - kein Thema für deutsche Medien / "Cuba libre!" - no Topic for German Media


Der Aufruf "Cuba libre!" (englische Version) von Vaclav Havel, Arpad Göncz und Lech Walesa zur Unterstützung der Demokratie in Kuba (am 18.9.03 u.a. in der FAZ erschienen) hat die erwartete Reaktion in deutschen Medien erhalten: so gut wie keine. Wenn überhaupt, findet sich eine kritische Reaktion: die "Junge Welt", eine neokommunistische Tageszeitung, ergießt bitteren Hohn über die drei ehemaligen osteuropäischen Staatsmänner (was - aus dieser Quelle - durchaus als Kompliment anzusehen ist).

Die Negierung kommunistischer Diktatoren hat durchaus Tradition hierzulande. Zu DDR-Zeiten erwarb man von der linken Publizistik in der Bundesrepublik für Kritik an der SED-Führung den Titel "Antikommunist" - was in der Wertungsskala der Medien zwischen "Lepra" und "Pest" siedelte.

Der Titel konnte Politikerkarrieren auf's heftigste beschädigen oder gar beenden. Aber auch nach dem Untergang des Kommunismus in der DDR und in Osteuropa entwickelte sich in deutschen Medien wenig Begeisterung für die Kritik an den verbliebenen stalinistischen Diktaturen in Kuba oder Nordkorea. Besonders Fidel Castro genießt in deutschen Redaktionsstuben eher ein Knuddel-Image, ähnlich wie Arafat. Für n-tv ist er auch mit 77 "noch kein bißchen leise". Man interessiert sich für die Länge seiner Zigarren. Der Bayerische Rundfunk amüsiert sich über die unmoralischen Dreiecksverhältnisse des Schwerenöters. Das ZDF ist beeindruckt von seinem Gedächtnis und seiner Auffassungsgabe.

Als deutscher Politiker besucht man auch gerne mal die Insel, um über Entwicklungshilfe für das System zu sprechen. Deutsche Proteste gegen die Unterdrückung demokratischer Kräfte in Kuba sind lauwarm und ohne Folgen. Das Schicksal von Dissidenten in Kuba trifft hierzulande auf achselzuckende Gleichgültigkeit. Selbst das Leiden unterdrückter und mißhandelter Journalisten findet in deutschen Medien kaum Widerhall. Über staatliche Hinrichtungen gibt es bei uns nur Proteste, wenn sie in den USA stattfinden - nicht aber im Falle Kubas.

Dabei sind die Aussagen von Amnesty International und anderen eindeutig: Kuba ist ein Unrechtsstaat. Fidel Castro ist ein Diktator, der politischen Widerstand mit brutaler Gewalt beseitigt. In Gefängnissen werden politische Gefangene mißhandelt. Über demokratische Wahlen macht man sich in der kubanischen Führung keine Gedanken.

Aber man muß auch Verständnis für die deutschen Medien haben: der aufreibende Kampf gegen den Schurkenstaat USA und gegen George Bush, Donald Rumsfeld und Dick Cheney läßt kaum noch Energie für anderes übrig...



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24.07.2005 16:15
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#2 RE:Medienkritik-Blogger: "Cuba libre!" - kein Thema für deutsche Medien
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Im Blog sind die Aussagen druch weitere Quellen hinterlegt.



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